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Gast
(Gelöschter Account)
Naja, den Bezug kann man schon wagen, allein ..... was soll das bringen?
Damit macht man das Geschehen der Vergangenheit nicht ungeschehen, und mit noch so viel Bezug zur Gegenwart werden die Gräuel der damaligen Zeit weder relativiert und schon gar nicht gerechtfertigt.
Es stellen sich mir dazu hier 2 Fragen. Womit willst du das Geschehenen ungeschehen machen ? Dadurch das man dauernd darüber spricht und zwar in einer Art und Weise die die Tatsachen nur zur Hälfte widerspiegelt?Ist es etwa richtig , das die Schuld die vom NS-Regime ausging dauernd benannt wird , Kriegsverbrechen der Anderen aber beharrlich unter den Teppich gekehrt werden?
Darf der Bezug deshalb nicht hergestellt werden , da es vielmehr im Interesse der meinungsbestimmenden Menschen ist die heutigen Verbrechen ,durch das dauernde Aufwärmen der früheren zu vertuschen ?
Also jetzt wirds lächerlich . Im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg von einem Opferwillen der amerikanischen Soldaten zu sprechen ist ja schon beinahe eine Verhöhnung der Opfer. Jener aus Japan die durch den Brandbombenangriff in Tokio ums Leben kamen , genauso wie jener die den beiden Atombombenangriffen zum Opfer fielen und auch eine Verhöhnung der Opfer von Dresden ,denen die Opferbereitschaft der US-Soldaten durch abermaliges Bombardement gegen ihre bereits von den Briten zerbombte Heimatstadt allgegenwärtig wurde.Das gilt ja übrigens auch umgekehrt. Das heutige Unrecht zum Beispiel der Vereinigten Staaten ist genau so anzuprangern, gerade weil dabei keine Berücksichtigung finden darf, dass Deutschland und Österreich dem Opferwillen der amerikanischen Soldaten des Zweiten Weltkrieges sehr viel zu verdanken haben.
Eines hat mit dem anderen nichts zu tun.
Ich würde es nicht zu Kreuze kriechen nennen, wenn man auch in der Gegenwart seine Augen vor dem Unrecht der Vergangenheit nicht verschließt. Und zwar unabhängig von den Ungerechtigkeiten, welche heute von verschiedensten Staaten verübt werden.
Die Verpflichtung, die Erinnerung wach zu halten, wird nahezu einstimmig anerkannt. Das ist aber nur möglich, wenn man wirklich in Erinnerung ruft, nicht nur das Geschehen, sondern auch die damaligen Verantwortlichkeiten. Gerade weil es kaum mehr Zeitzeugen gibt.
Da hätt ichs mit dir , wenn man das Unrecht der Vergangenheit auch dann sehen würde , unabhängig von wem es begangen wurde.
Vielleicht würden wir alle uns leichter tun, die Erinnerung wach zu halten, wenn wir nicht in latenter Gefahr wären, aufs neue den Verlockungen eines Rattenfängers zu erliegen.
Die Stimmen, welche zum Beispiel einen radikaleren Umgang mit unseren ausländischen Mitbürgern verlangen, würden ganz gut in jene düstere Zeit passen. Auch damals waren die Anfänge das Schüren von Vorurteilen, das Hervorheben von Gegensätzen, das geflissentliche Übersehen der Gemeinsamkeiten.
Das sollte Anlass genug sein, die Erinnerung wenigstens wieder wach zu rufen, wenn wir sie schon haben einschlafen lassen.
Es kann aber auch nicht die Lösung sein , sich aufgrund der damaligen Vorkommnisse , den heutigen Problemen zu verschliessen und ,womit wir wieder bein anerzogenen schlechten Gewissen sind,jegliche Fehlentwicklung in der Ausländerpolitik aus Angst mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht zu werden hinzunehmen.