Aufarbeitung der Geschichte - politische und kulturelle Konsequenzen

...es wäre also der sache sicher nicht dienlich, zynisch über dezimalstellen zu streiten... :nono:
Ich habe Zynismus vermieden - wenn du Zynismus siehst, frag dich warum.

:lehrer: ...allein unter diesem gesichtspunkt wehre ich mich dagegen, persönliches schicksal mit einem schlagwort wie holocaust zu pauschaliern...
Hä? Du wolltest für alle Gewaltopfer ein yad vashem. Und mein Einwurf war, dass mir das ein unzulässiger Vergleich zu sein scheint.

:hmm: ...und den angehörigen der opfer von massenvernichtung, bürgerkrieg, staats- oder anderem terror sind sprachliche qualifikationen ohnehin kein großer trost... :confused:
Da magst du recht haben. Aber sie müssen darüber reden. Sie müssen Worte dafür finden, die irgendwie den Ereignissen angemessen sind. Darum scheint mir die Achtsamkeit bei unserer Wortwahl so wichtig.
 
Das ist es, dass ich explizit meinte.

Welche Gründe kann man vorschieben um einen Völkermord zu begehen, in Europa zur heutigen Zeit??
Darüber könntest Du Dich am besten mit einem Hrn. Karadcic unterhalten, oder, würde er noch leben, mit einem Hrn. Milosevic. Auch wenn Ex-Yugoslawien zum Teil noch nicht bei der EU ist - Europa ist es allemal. Und Völkermord war´s auch - nein, pardon, es war eine "ethnische Säuberung".
 
... Es kommt nichts Gutes dabei heraus, wenn die Bürger eines Landes über einen längeren Zeitraum hinweg "rechten" Parteien die Legitimation erteilen, andere Menschen als "2.Klasse" Menschen zu behandeln.
Da geb ich Dir Recht - bis auf die "rechten". Es ist nämlich egal ob rechts oder links, Verbrecher bleibt Verbrecher. Was die "linken" in ihren Machtbereichen angerichtet haben steht den "rechten" um nichts nach. (-> Lenin, Stalin, Mao, rote Khmer, Ho Chi Minh, etc...).
Davon abgesehen, daß die Nationalsozialisten eigentlich keine rechten sondern linke waren - sie wurden nur nachher konsequent als rechte bezeichnet, damit sie besser ins Feindbild der linken passen und Stalin wars, der nach dem Krieg anordnete, statt Nationalsozialismus den Terminus "Faschismus" zu verwenden, um die Nähe zum eigenen System ein wenig zu verringern, aber das ist ein anderes Thema.
Der Nachfolgepremier vom Rabin, der B. Nethanyahu, stand in seiner Amtszeit bei mir ganz weit oben auf der "Lieber nicht" Liste.
Auf meiner auch - aber was mich eben erschüttert hat war, daß er überhaupt gewählt wurde. Nach einem Rabin!
Nur was meinst du mit Genozid?
zum Beispiel das Bombardieren von palästinensischen Wohngebieten im Libanon, das Bombardieren von Flüchtlingslagern (!) ebendort, das bereitwillige Öffnen der Lagertore für Schlächtermilizen und das anschließende wohlwollende Zusehen bei der Ermordung zig tausender ziviler Flüchtinge.
Das errichten eines Ghettos hinter einer Mauer, die anschließende Verweigerung medizinischer Hilfe - man läßt die Hochschwangere solange nicht über die Grenze in ein Spittal, bis sie (und das Kind) bei der Problemgeburt im Dreck des Grenzpostens draufgeht, die Verweigerung des Zugangs zum Arbeitsplatz ausserhalb des Ghettos - damit wird den Familien Einkommen und Lebensgrundlage entzogen, ..... mir fällt es wirklich schwer, *keinen* roten Faden durch all die "Maßnahmen" zu sehen und *keine* planmäßige Vernichtungsabsicht zu erkennen.
In Israel sind 20% der 7,2 Mil. Einwohner arabischer Herkunft.
Und wieviele waren es, in Prozenten, vor 50 Jahren?
Wieso leben die noch?

Ein Genozid macht doch vor denen nicht halt?
Die Frage ist - wo leben sie noch. Aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben, von ihrem Land gedrängt und in Ghettos gesperrt. Keine oder schlechte medizinische Versorgung, keine Arbeit, kein Einkommen, absichtlich und systematisch herbeigeführte Verelendung und wer daran nicht stirbt, wird zwischendurch mal bombardiert oder von einem militanten Siedler erschossen. Allzuhoch ist die Lebenserwartung dort wohl nicht.
Wie ich schon vorher sagte - sie trauen es sich nicht so offensichtlich, unverschämt und radikal wie die Nazis, aber die Methodik ist durchaus ähnlich. Steter Tropfen höhlt den Stein. Und wie sagte Premier und Kriegsverbrecher Sharon? - nur ein toter Araber ist ein guter Araber. No, er mußte es ja wissen, hat er doch selbst viele Araber "zum Guten bekehrt".
Und deswegen sind - ich zitiere: - die, die den Frieden wollen - und potenzielle Widerständler so empfindlich heutzutage, wenn man sie statt zu unterstützen, sie verächtlich macht.
Niemand macht sie verächtlich, ganz im Gegenteil. Mein tiefster Respekt gebührt zum Beispiel einem Vanunu - aber auch all den anderen Aktivisten, die auf beiden Seiten ihr Leben und ihre Freiheit für ein friedliches Zusammenleben auf´s Spiel setzen. Sie werden nur leider zu wenig gehört, bzw. können sich offenbar bei der breiten Masse nicht durchsetzen. Und machtbesessene Hardliner und Hetzer gibt es ja unter Palästinensern wie Israelis.
Das offizielle Amerika hat einen Namen: G. Bush und seine Hardlinerfreunde. B. Clinton untestützte die Moderaten.
Mag sein, aber Waffen und Geld gabs von beiden für den selben Staat. Allerding stimmt es schon, unter Clinton hat zumindest die offensive Siedlungspolitik ein Ende gefunden.
Und Du wirst es nicht glauben:
Es gibt Israelis, die versuchen diesen Menschen zu helfen.
Doch, das glaube ich. Es gibt auch immer wieder Berichte darüber, da gabs auch mal einen Film, der dieses Thema hatte und das ist auch der Grund, warum ich Wert auf die Formulierung "der Staat Israel" lege. Eben weil es nicht "die Israelis" sind. Genausowenig wie "die Palästinenser" - auch dort gibt es welche wie die Hamas, denen nix schlimmeres passieren kann, als der Friede, weil sie der ihre Machtposition kosten könnte.[/QUOTE]
War da noch was? Aja, die Welt anzünden.....

Die Palistinänser haben nicht die Mittel, aber wer weiß: Vielleicht macht ein zorniger Junge aus Palästina einmal Karriere beim bin Laden.....ausschließen kann man das nicht.
Eben. Und die Saat dazu ist bereits seit langem ausgestreut. Davon abgesehen richten die zornigen Jungen aus dem Ghetto bereits jetzt jede Menge Schaden an, ganz ohne Bin-Laden.
Allgemein betrachtet:
Ja es ist weniger schlimm wenn 100 000 Menschen ermordet weden oder 1 000 000.
Dann sind nämlich 10x mehr Angehörige und Freunde davon betroffen.
Tut mir Leid, aber damit hab ich ein Problem. Jeder einzelne Tote ist schon einer zuviel und ob sechs oder siebenstellig ist für mich eine makabere Mathematik - aber grundsätzlich das selbe, schwere Verbrechen.
Deutschland verübte einen Genozid an am jüdischen "Volk". Sie wollten sie, zuminderst in Europa, ausrotten.
Das wären ca. 25 Millionen Menschen gewesen.

Israel verübt keinen Genozid.
Wie schon oben erwähnt, es fällt mir schwer das zu sehen. Die Praxis ist eine andere. Nicht so radikal, nicht so technisiert, nicht so direkt. Aber mindestens ebenso perfid. Schau Dir an, wie´s im Warschauer Ghetto zuging und was die Absicht hinter dessen Errichtung war. Und dann schau in den Ghazastreifen.
Offiziell schießt Israel "nur zurück" - daß dabei ganze Stadtviertel mitsamt ihren Bewohnern dem Erdboden gleichgemacht werden .... na hamma halt ein bissi schlecht gezielt. :lalala:
Es ist doch bezeichnend, wenn Offiziere der israelischen Armee und Luftwaffe beginnen, in vollem Bewußtsein der Strafe die Befehle zu verweigern weil sie mit diesen Verbrechen einfach nichts mehr zu tun haben wollen.
So wie die radikalen Palästinenser vor 30 Jahren die Auslöschung Israels wollten, wollten und wollen die radikalen Israelis die völlige Vertreibung der Palästinenser. Nach dem Motto - nur ein toter Araber ist ein guter Araber.
Israel führt Krieg mit Nachbarstaaten und hält Territorien widerrechtlich besetzt.
Dabei sterben viele arabische Zivilisten, darunter immer wieder auch Kinder.
aber der Begriff "Genozid" ist reserviert für "Völkermord". Den kannst Du hier nicht verwenden um dieses angerichtete Leid zu beschreiben.
Zanzi hat den Paragraphen gepostet - ich finde, der trifft in mehr als einem Punkt leider nur allzusehr zu.
Wie sehr ein planmäßiges Vorgehen dahinter steckt, ob es eine "Wannseekonferenz" hinter verschlossenen Türen gab oder nicht, das werden vielleicht unsere Ururur-nachfahren herausfinden, bis dahin bleibt es den Verschwörungstheoretikern vorbehalten.
Aber ob Plan oder nicht - es sieht zumindest sehr danach aus.
 
Tut mir Leid, aber damit hab ich ein Problem. Jeder einzelne Tote ist schon einer zuviel und ob sechs oder siebenstellig ist für mich eine makabere Mathematik - aber grundsätzlich das selbe, schwere Verbrechen.

Ich habe damit ehrlich gesagt auch ein Problem.....sehe das genau so wie du.
Verbrechen bleibt Verbrechen. Egal in welchem Ausmaß.
Macht es einen verbrecherischen Dikator und diese Tat weniger verabscheuenswürdig,schlecht, böse, etc. weil er nicht Millonen sondern ''nur'' Hundertausende, Tausende oder Hunderte getötet hat, oder besser gesagt, die Tötung veranlasst hat?

Amore
 
Ich bin mir nicht sicher, ob man den Holocaust zB mit der Situation zwischen den Israelis und den Palästinensern vergleichen kann. Letztere beruht meiner Ansicht nicht auf Rassenhass o.ä., sondern ist weitaus vielschichtiger.

Zudem wäre ich persönlich sehr vorsichtig damit, das Leid von Menschen mit Zahlen zu belegen oder aufzuwiegen.
 
Ich habe Zynismus vermieden - wenn du Zynismus siehst, frag dich warum.

Hä? Du wolltest für alle Gewaltopfer ein yad vashem. Und mein Einwurf war, dass mir das ein unzulässiger Vergleich zu sein scheint.

Da magst du recht haben. Aber sie müssen darüber reden. Sie müssen Worte dafür finden, die irgendwie den Ereignissen angemessen sind. Darum scheint mir die Achtsamkeit bei unserer Wortwahl so wichtig.

...du hast recht, ich hab unrecht! - zufrieden? (das war übrigens keine frage!)

...deine großteils nur auf persönliche beleidigung abzielenden posts langweilen mich und unterschreiten einfach das niveau auf dem ich mich weiter mit dir unterhalten möchte...

ich wünsche dir weiterhin noch ein schönes leben... :winke:
 
In Israel sind 20% der 7,2 Mil. Einwohner arabischer Herkunft. - Wieso leben die noch?

:hmm: ...man stelle sich nur mal vor, einem geistig unterprivilegierten straßenbahner rutscht der sager über eine ander volksgruppe raus ...:shock:

...ob das gut "kommen" würde? :mrgreen:


...und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir endlich von den "zahlenspielereien" wegkommen sollten...

...fakten, die dafür sprechen, finden sich mmn zur genüge in gran coronas sachkundigem post...
 
Ich habe eine naive Frage......Glaubt ihr, dass sich so ein schrecklicher Völkermord in der heutigen Zeit, in Europa noch einmal wiederholen könnte?

Amore

was war vor knapp 20 Jahren in Yu?
wird das Multi-Kulti zuviel und geht es den Leuten schlecht
wird ein Sündenbock gesucht und der dann beseitigt.
 
was war vor knapp 20 Jahren in Yu?
wird das Multi-Kulti zuviel und geht es den Leuten schlecht
wird ein Sündenbock gesucht und der dann beseitigt.

Mit Verlaub, das ist Unsinn! Am Balkan gab es Politiker, die Anhänger des Wahns einer "ethnisch sauberen" Gesellschaft waren und es damit geschafft haben, die Bevölkerung zum Teil zu instrumentalisieren. Wenn Du so willst, eine andere Form dessen, was die Nazis verbrochen haben.

Zudem ist das, was am Balkan passieren konnte, ein trauriges Armutszeugnis für die europäische Gemeinschaft.
 
Wenn Du so willst, eine andere Form dessen, was die Nazis verbrochen haben.

Das darfst nicht sagen, ncihts aber auch schon absolut garnichts ist damit vergleichbar, hast das jetzt dann mal verstanden.

Zudem ist das, was am Balkan passieren konnte, ein trauriges Armutszeugnis für die europäische Gemeinschaft.

Rischtisch, die Tschumperln hätten wir gefälligst selbst wegbomben müssen, aber nein, dazu haben wir die Amis gebraucht, eine Lachnummer!
 
im Gegensatz zu Ruanda hat nicht fast die ganze Bevölkerung mitgemacht und die deutschen Straßen waren nicht mit zerhackten
Leichen gepflastert.

Na stell dir vor, wie des ausg'schaut hätt....nicht auszudenken!

Ich habe eine naive Frage......Glaubt ihr, dass sich so ein schrecklicher Völkermord in der heutigen Zeit, in Europa noch einmal wiederholen könnte?

Amore

Wenn, wie schon erwähnt, die Fanatiker in Ex-Jugoslawien die Oberhand behalten hätten, wäre es schon geschehen. Man hat dort zuminderst damit angefangen.

Und für die Zukunft: Wenn man Europa geographisch definiert, dann vielleicht ja.
In der politisch definierten Europäischen Union sicherlich nicht.

Da geb ich Dir Recht - bis auf die "rechten". Es ist nämlich egal ob rechts oder links, Verbrecher bleibt Verbrecher. Was die "linken" in ihren Machtbereichen angerichtet haben steht den "rechten" um nichts nach. (-> Lenin, Stalin, Mao, rote Khmer, Ho Chi Minh, etc...).

Ja, aber das waren Diktaturen. Ich spreche von Demokratien.

....zum Beispiel das Bombardieren von palästinensischen Wohngebieten im Libanon, das Bombardieren von Flüchtlingslagern (!) ebendort, das bereitwillige Öffnen der Lagertore für Schlächtermilizen und das anschließende wohlwollende Zusehen bei der Ermordung zig tausender ziviler Flüchtinge.

Du meinst Schatila.

Das sind mitverantwortete Kriegsverbrechen.

Aber wieder der Hinweis auf das "andere" Israel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Waltz_with_Bashir

Das errichten eines Ghettos hinter einer Mauer, die anschließende Verweigerung medizinischer Hilfe - man läßt die Hochschwangere solange nicht über die Grenze in ein Spittal, bis sie (und das Kind) bei der Problemgeburt im Dreck des Grenzpostens draufgeht, die Verweigerung des Zugangs zum Arbeitsplatz ausserhalb des Ghettos - damit wird den Familien Einkommen und Lebensgrundlage entzogen, ..... mir fällt es wirklich schwer, *keinen* roten Faden durch all die "Maßnahmen" zu sehen und *keine* planmäßige Vernichtungsabsicht zu erkennen.

Naja, aus den Wohnungen geholt, auf LKWs und in Viehwaggons verladen, in Gasduschen geschickt und nachher verbrannt wird definitiv dort niemand.

Die Frage ist - wo leben sie noch. Aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben, von ihrem Land gedrängt und in Ghettos gesperrt. Keine oder schlechte medizinische Versorgung, keine Arbeit, kein Einkommen, absichtlich und systematisch herbeigeführte Verelendung und wer daran nicht stirbt, wird zwischendurch mal bombardiert oder von einem militanten Siedler erschossen. Allzuhoch ist die Lebenserwartung dort wohl nicht.

Du redest von der Lebenssituation in den "autonomen Gebieten", aber die Million Araber, die ich meine, leben im Kernland Israels.
Wenn auch benachteiligt in nicht wenigen Belangen, haben sie dennoch politische Vertretungen und sind alltäglicher Teil der israelischen Gesellschaft.:

http://www.hagalil.com/israel/politik/wahlen/2003/parteien-arabische.htm

Niemand macht sie verächtlich, ganz im Gegenteil. Mein tiefster Respekt gebührt zum Beispiel einem Vanunu

M. Vanunu ist allerdings ein gutes Beispiel für "die Macht des Apparats".


Und machtbesessene Hardliner und Hetzer gibt es ja unter Palästinensern wie Israelis.

Na da simma uns ja wieder einig.


...Doch, das glaube ich. Es gibt auch immer wieder Berichte darüber, da gabs auch mal einen Film, der dieses Thema hatte und das ist auch der Grund, warum ich Wert auf die Formulierung "der Staat Israel" lege. Eben weil es nicht "die Israelis" sind. Genausowenig wie "die Palästinenser" - auch dort gibt es welche wie die Hamas, denen nix schlimmeres passieren kann, als der Friede, weil sie der ihre Machtposition kosten könnte.

Wennsd mir jetzt noch bestätigst dass eindeutig die "Rechten" in Israel schuld an der Misere haben, dann...

Es ist doch bezeichnend, wenn Offiziere der israelischen Armee und Luftwaffe beginnen, in vollem Bewußtsein der Strafe die Befehle zu verweigern weil sie mit diesen Verbrechen einfach nichts mehr zu tun haben wollen.

Das finde ich mehr als bemerkenswert. Und bezeichnend für einen Teil der israelischen Gesellschaft, die sich den Kriegstreibern widersetzt und endlich Frieden haben will mit den Arabern aus ihrer Nachbarschaft.

... ob es eine "Wannseekonferenz" hinter verschlossenen Türen gab oder nicht, das werden vielleicht unsere Ururur-nachfahren herausfinden, bis dahin bleibt es den Verschwörungstheoretikern vorbehalten.
Aber ob Plan oder nicht - es sieht zumindest sehr danach aus.

Verschwörungstheoretiker sind die, die den geplanten, beschlossenen Holocaust leugnen. Allen anderen reichen die vorliegenden Fakten.
 
Naja, aus den Wohnungen geholt, auf LKWs und in Viehwaggons verladen, in Gasduschen geschickt und nachher verbrannt wird definitiv dort niemand.
:shock:

Du willst jetzt aber nicht im Ernst von einer Vorgangsweise abhängig machen, ob etwas als Völkermord gewertet wird?

Warum kann man die Dinge nicht einfach vernünftig sehen?

Die Gräuel des Dritten Reiches sind ein ewiger Meilenstein der Geschichte. Sie haben in ihrer Grausamkeit und in ihren Dimensionen alles bis dahin erlebte bei weitem übertroffen. Das sollte für die nachfolgenden Generationen Grund zum Nachdenken sein, und die Erinnerung daran soll man mit Recht wach halten.

Auf der anderen Seite sind natürlich auch in den seither verstrichenen Jahren weltweit Kriege und sonstige Konflikte nicht ausgeblieben. Und genau so natürlich ist es in diesen Kriegen auch wieder zu Verletzungen der Menschenrechte, zu Kriegsverbrechen, und generell zu Verletzungen der menschlichen Würde gekommen.
Und einer jener vielen Staaten, welche in diese Kriege verwickelt waren und sind, ist Israel.

Ich halte es für unsinnig, wenn man Israel immer mit der Opferrolle im Holocaust gleichsetzt. Und ich halte es für einen gefährlichen Fehler, denn das heutige Israel hat mit den damaligen Opfern im allerbesten Fall den Glauben gemeinsam.

Ich halte es auch für einen Fehler, wenn man den Holocaust als etwas einzigartiges und unvergleichliches hinstellt, denn das ist er in meinen Augen nicht. Manches, was sich seither ereignet hat, und vieles davon in unserer unmittelbaren Nähe, weist sehr viele Gemeinsamkeiten mit ihm auf. Und ich möchte gar nicht wissen, wie es zum Beispiel beim Zerfall Jugoslawiens her gegangen wäre, hätten dort jene Voraussetzungen geherrscht, wie sie im Dritten Reich bestanden haben. Nämlich ohne Kontrolle und Einsicht nach Belieben schalten und walten zu können. Da hätte sich die Zahl der Massengräber wohl vervielfacht.

Das Erinnern und das Gedenken an den Holocaust sollte uns nicht daran hindern, die Augen auch für die Gräuel der Gegenwart offen zu haben. Auch dann, wenn es sich um Israel als Täter handelt.
 
:shock:

Du willst jetzt aber nicht im Ernst von einer Vorgangsweise abhängig machen, ob etwas als Völkermord gewertet wird?

Die Definition von Völkermord (Genozid) ist für mich klar und unmissverständlich.:

http://de.wikipedia.org/wiki/Völkermord

Warum kann man die Dinge nicht einfach vernünftig sehen?

Das frage ich mich auch....

Die Gräuel des Dritten Reiches sind ein ewiger Meilenstein der Geschichte. Sie haben in ihrer Grausamkeit und in ihren Dimensionen alles bis dahin erlebte bei weitem übertroffen. Das sollte für die nachfolgenden Generationen Grund zum Nachdenken sein, und die Erinnerung daran soll man mit Recht wach halten

Auf der anderen Seite sind natürlich auch in den seither verstrichenen Jahren weltweit Kriege und sonstige Konflikte nicht ausgeblieben. Und genau so natürlich ist es in diesen Kriegen auch wieder zu Verletzungen der Menschenrechte, zu Kriegsverbrechen, und generell zu Verletzungen der menschlichen Würde gekommen.
Und einer jener vielen Staaten, welche in diese Kriege verwickelt waren und sind, ist Israel.

Ja, unbestritten..... aber bitte erkläre mir, warum kommt das (an sich interessante)Thema: "Israels Rolle im Nah-Ost Konflikt" fast immer auf's Tapet, wenn man anfänglich über die Nazizeit und Deutsch-Öst. Geschichte diskutiert?

Ich halte es für unsinnig, wenn man Israel immer mit der Opferrolle im Holocaust gleichsetzt. Und ich halte es für einen gefährlichen Fehler, denn das heutige Israel hat mit den damaligen Opfern im allerbesten Fall den Glauben gemeinsam.

Wer ist "man"? Wer tut das? Ich tue das nicht.

Ich halte es auch für einen Fehler, wenn man den Holocaust als etwas einzigartiges und unvergleichliches hinstellt, denn das ist er in meinen Augen nicht.

Einen Fehler in bezug auf was?

Ich habe kein Problem damit, den Holocaust mit anderen Genoziden wie an Tutsis oder Armeniern in eine Reihe zu stellen.

Aber nicht mit der israelischen Palästinenserpolitik.

Bei allem Leid, das Israel dort verursacht: Es ist nie und nimmer das, was man unter Genozid definiert.

Manches, was sich seither ereignet hat, und vieles davon in unserer unmittelbaren Nähe, weist sehr viele Gemeinsamkeiten mit ihm auf. Und ich möchte gar nicht wissen, wie es zum Beispiel beim Zerfall Jugoslawiens her gegangen wäre, hätten dort jene Voraussetzungen geherrscht, wie sie im Dritten Reich bestanden haben. Nämlich ohne Kontrolle und Einsicht nach Belieben schalten und walten zu können. Da hätte sich die Zahl der Massengräber wohl vervielfacht.

Das sehe ich genauso: http://www.erotikforum.at/forum/showpost.php?p=1528867&postcount=273

..Das Erinnern und das Gedenken an den Holocaust sollte uns nicht daran hindern, die Augen auch für die Gräuel der Gegenwart offen zu haben. Auch dann, wenn es sich um Israel als Täter handelt.

Ich habe kein Problem damit...man sollte nur Dinge beim (richtigen) Namen nennen.

Welchen Israelis meine Symphatie gilt, habe ich bereits zum Ausdruck gebracht.

Die Politik der Likud Partei, das Besatzungsregime, Personen wie Sharon und Nethanyahu, die Siedlerbewegung, der Einfluss von Ultraorthodoxen im gesellschaftlichen Alltag - das alles lehne ich aus vollsten Herzen ab....eh kloa.

Bin hier irgendwie der Pflichtverteidiger......
 
Das Erinnern und das Gedenken an den Holocaust sollte uns nicht daran hindern, die Augen auch für die Gräuel der Gegenwart offen zu haben.

...der steirer kommt, ...sieht :shock: ...und sagt, was sache ist ...:lehrer: :daumen:

Auch dann, wenn es sich um Israel als Täter handelt.

"pacta sunt servanda..." :lehrer: ...d.h. auch israel muss sich an die int. konventionen und regeln des völkerrechts halten...

...und alles andere sind nur ablenkungsmanöver... :mrgreen:

...Bei allem Leid, das Israel dort verursacht: Es ist nie und nimmer das, was man unter Genozid definiert.

...also darüber brauchen wir wahrlich nicht mehr diskutieren... :nono: - steht alles in §321 stgb, den ich oben bereits zitiert habe...

warum israel dafür (noch) nicht verurteilt wurde ist in den diversen un-protokollen und -resolutionen nachzulesen: gescheitert am veto amerikas , chinas oder wer sonst grad selbst dreck am stecken hatte... :mrgreen:


...schade, dass israel immer noch lenins utilitarismus (der zweck heiligt die mittel...) dem kantschen imperativ (man soll nur so handeln, wie man wünscht, dass es ein allgemeines gesetz werde...) vorzieht...:mrgreen:
 
Ich halte es auch für einen Fehler, wenn man den Holocaust als etwas einzigartiges und unvergleichliches hinstellt, denn das ist er in meinen Augen nicht. ...

Was ich in diesem Zusammenhang immer besonders interessant finde: von den eher "Linken" (das ist jetzt nicht abwertend gemeint, sondern ich sehe mich selbst auch eher als "links" und war bisher SPÖ/Grüne/LIF-Wechselwähler ;)) liest man oft den Spruch "Wehret den Anfängen". Ob es nun um einen Straßenbahnfahrer geht, der S. H. ruft, oder um einen Holocaustleugner, der vor Gericht steht, viele haben da "Null Toleranz" als Lebensmotto. Ist ja an und für sich OK, nur sollte man dann so konsequent sein, einzusehen, worauf es bei "Wehret den Anfängen" wirklich ankommt - aktuelle Geschehnisse mit den damaligen Geschehnissen in Verbindung zu bringen und rechtzeitig zu erkennen, wenn Entwicklungen wieder in jene Richtung gehen, die man um jeden Preis vermeiden will. Und wie soll das gehen, wenn die gleichen "Linken", die so gern "den Anfängen wehren", gleichzeitig darauf bestehen, dass nichts, aber auch gar nichts mit dem Holocaust vergleichbar ist, jeder Versuch eines Vergleichs wäre eine unzulässige Verharmlosung oder Relativierung ... Meiner Meinung nach ist dieses Festhalten an der Einzigartigkeit des Holocaust gefährlich. Das impliziert, dass so etwas eigentlich eh nie wieder geschehen kann (und auch nicht geschieht, solange es nicht in Zahlen, Vorgehensweise und generell "hard facts" exakt übereinstimmt) und ist für mich im Gegenzug eine Verharmlosung der jeweiligen aktuellen Ereignisse. ("Ja, OK, schon schlimm, was da im Nahen Osten / Ex-Jugoslawien / ... los war/ist, aber so schlimm wie der Holocaust war es auch wieder nicht.")
 
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