Gehmachers Definition von "Rechtsruck" ist jedenfalls diskutierbar. Ich halte seine Argumentation für linguistisch unzulässig.
Da bin ich nicht so zimperlich, ich halte eine solche Definition für unsinnig und für gefährlich
Der Herr Gehmacher wird es mir nicht übel nehmen
, aber das, was er als Rechtsruck definiert, wäre in meinen Augen schon einem Umsturz gleichzusetzen. Mir würde eine starke echte Zunahme des rechten Lagers schon ausreichen, um einen Rechtsruck festzustellen. Aber in Zusammenhang mit den letzten Nationalratswahlen sehe ich einen solchen weit und breit nicht.
Wenn man auch aufkeimende Gefahren nicht unterschätzen soll, so schadet es sicher auch nicht, wenn man das Dorf um die Kirche belässt.
Zumindest ein großer Anteil der BZÖ-Stimmen wird nach den nächsten Wahlen wieder auf andere Parteien entfallen, und es werden sicher keine rechten sein. Auch die FPÖ-Stimmen rechne ich nicht zur Gänze Menschen zu, welche sich von der braun-blauen Ideoligie angezogen fühlen.
Und das, was untern Strich an extrem Rechten überbleibt, sollte für eine Demokratie eigentlich kein Anlass zur Panik sein.
Á propos Panik .......... der "Rechtsruck" ist ja wohl wieder einmal darauf zurück zu führen, dass unmittelbar nach der Wahl ein kleiner Kreis unserer österreichischen Künstler in Interviews mit der ausländischen Presse ihr übliches Gejammer und Gezeter begonnen hat, sehr zur Freude der Journalisten übrigens. Rechtsruck - das verkauft sich einerseits gut, bekräftigt alte Vorurteile, und lenkt nicht zuletzt von ähnlichen Problemen im eigenen Land ab
Ein vorhersehbares Spiel: wir machen uns selbst im Ausland schlechter, als wir sind, und um dieses Bild wieder zurecht zu rücken, machen wir uns anschließend besser, als wir sind.
Auch irgendwie spannend