Beichtstuhl des Lebens

Eine "Sünde" ist eine Übertretung eines göttlichen Gebotes. Daran muss man erstmal glauben, bevor man sich dieser Übertretung schuldig machen kann.
Eine "Missetat" ist eine ganz anderer Verfehlungskategorie.
Das in einen Topf mit der "Sünde" zu werfen ist schon nah an der Missachtung der göttlichen Allmacht, da wär ich vorsichtig... :D

Hier ist ja auch von "Beichtstuhl" die Rede und nicht von Rechtfertigung vor irgendeiner weltlichen Instanz. Insofern trifft der Begriff "Sünde" hier treffender zu, wenn es um das belastete eigene Gewissen geht. Ob das nun innerhalb einer religiösen Ethik oder außerhalb einer solchen steht ist für das Selbstwertgefühl ohne Belang. Nicht umsonst entschuldigen sich Sünder gerne mit den Worten "tut mir Leid", weil sie eben selbst auch unter dem leiden, was sie anderen angetan haben. Und darum geht es mir hier. "Beichte" als Entlastung des quälenden Gewissens.

Nebenbei bemerkt: Mal wieder ein Thread mit Tiefgang. :up:

@Mitglied #438398
 
Dieser Thread ist gedacht zum schreiben was Euch belastet, oder was ihr schon lange mal Sexuell Beichten wolltet, oder einfach für Frust los zu werden oder zum Fragen stellen wo ihr Euch bis jetzt nicht getraut habt?

Hupf ins kalte Wasser, bevor ich nachschaue, ob dieses Thema zerblödelt wird oder nicht. :D

Kein Frust, mit meinen Fragen löchere ich ein paar wenige, ausgesuchte Kontakte. Bedauern: ja, darüber, daß ich mich viel zu lange verschiedenen intimen Erfahrungen verschlossen habe. Ob's 'ne Beichte wert ist: glaub ich weniger. In Zukunft werd ich mehr vögeln und damit dürfte der tätigen Reue auch Genüge getan sein.
 
Ja die Katholiken vielleicht

Nein. Du hängst an den Begrifflichkeiten, es geht ganz simpel um eine einfache, psychische Strategie. Kann man gut übertragen - z.B. wenn jemand in einer für ihn belastenden Lebenssituation festsitzt, die nur er selbst ändern kann, sich das aber aus verschiedenen Gründen nicht traut. Jammert bei Freunden weitschweifig darüber, entlastet sich damit gerade so viel, daß er weiterhin die Kraft aufbringt, in der belastenden Situation weiter durchzuhalten.

Wird im Österreichischen gerne als Suderant bezeichnet. :D

So ähnlich funktioniert die Beichte auch.
 
Das sind eher die Dinge hier über die wenig im Bekanntenkreis gesprochen wird.

Ich versteh, was du meinst (jetzt hab ich den L. Hirsch im Kopf):
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Hupf ins kalte Wasser, bevor ich nachschaue, ob dieses Thema zerblödelt wird oder nicht. :D

Kein Frust, mit meinen Fragen löchere ich ein paar wenige, ausgesuchte Kontakte. Bedauern: ja, darüber, daß ich mich viel zu lange verschiedenen intimen Erfahrungen verschlossen habe. Ob's 'ne Beichte wert ist: glaub ich weniger. In Zukunft werd ich mehr vögeln und damit dürfte der tätigen Reue auch Genüge getan sein.
Simple Lösungen sind doch manchmal die Besten, in diesem Fall könnte es funktionieren.:up:
 
So ähnlich funktioniert die Beichte auch.

Dem Beitrag kann man zustimmen, bis auf diese Zeile. Ich habe den Begriff "Beichte" (egal ob im religiösen Kontext oder auch im ins Private übertragenen) immer so verstanden, dass es hier darum geht, etwas bisher geheimgehaltenes proaktiv zu bekennen und einen Neuanfang zu starten. Das ist schon ein Kontrast zum anderen. Der Suderant (wie du ihn oben trefflich beschreibst), sagt niemandem etwas neues. Der Beichtende schon.
 
Vielleicht ist "Beichte" etwas unterschiedlich zu verstehen, je nachdem, ob protestantisch oder katholisch erzogen? Ich wurde protestantisch sozialisiert, die "Beichte" findet im stummen Zwiegespräch mit Gott statt. Selbstverständlich mit dem Ziel, Belastendes loszuwerden und innere Vergebung zu erlangen einschließlich "und sündige nicht mehr".

Daran halten tun sich die wenigsten, zumindest meine Wahrnehmung. Der Anspruch, sündenfrei zu werden und zu bleiben, hat mit der gelebten Realität ja selten viel gemeinsam.

Weiß jeder, der auf Diät ist und auf sein tägliches Schoki nicht verzichten kann. :D
 
Daran halten tun sich die wenigsten, zumindest meine Wahrnehmung. Der Anspruch, sündenfrei zu werden und zu bleiben, hat mit der gelebten Realität ja selten viel gemeinsam.
ist ja auch völlig wurscht. als gläubiger Katholik kannst einen erschlagen, und dann gehst zum Pfaffen deines Vertrauens, und kriegst nach 10 Vater Unser die Absolution.
Da lohnt es sich nicht, sündenfrei zu bleiben:D
 
Vielleicht ist "Beichte" etwas unterschiedlich zu verstehen, je nachdem, ob protestantisch oder katholisch erzogen? Ich wurde protestantisch sozialisiert, die "Beichte" findet im stummen Zwiegespräch mit Gott statt. Selbstverständlich mit dem Ziel, Belastendes loszuwerden und innere Vergebung zu erlangen einschließlich "und sündige nicht mehr".

Daran halten tun sich die wenigsten, zumindest meine Wahrnehmung. Der Anspruch, sündenfrei zu werden und zu bleiben, hat mit der gelebten Realität ja selten viel gemeinsam. :D

Eine kulturelle Prägung wird beim Verständnis des Begriffes sicher durchscheinen. Dass gute Vorsätze nicht immer halten, ist ja kein Grund sie seinzulassen, siehe Schoki ;)
 
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