Ich persönlich hab überhaupt kein Problem mit starken Frauen. Meine Frau ist sicher intelligenter als ich. Ich gebe das gern zu und bin stolz, eine so kluge (und hübsche) Frau zu haben
. Dass ich die meiste Zeit trotzdem mehr verdient habe, liegt einerseits daran, dass der Jobmarkt für studierte Techniker einfach mehr hergibt als für Humanologen. Andererseits liegt es daran, dass ich auch im Job meine persönliche Interesse besser vertreten kann. Wenn ich mit dem Gehalt/den Arbeitsbedingungen etc. unzufrieden war, dann hatte ich keine Hemmungen, mit meinen jeweiligen Chefs darüber zu reden und gegebenenfalls auch hart zu verhandeln. Etwas, womit sich meine Frau halt sehr schwer tut.
Es gab aber Zeiten in unserer Beziehung, wo Sie mehr verdient hat, z.B. als ich in (Teilzeit-) Karenz (wegen der Kinder) war. Oder vor einem Jahr, als sie 3 Jobs gleichzeitig hatte. Und im nächstes Jahr bringt Sie wohl auch wieder etwas Geld nach Hause als ich.
Ich beobachte aber in meinem Bekanntenkreis doch,
dass sich
viele Männer zwar sehr modern geben aber schlussendlich doch
Schwierigkeiten mit starken Frauen haben. Was mir noch ganz stark aufgefallen ist:
Wenn Kinder in eine Beziehung kommen, fangen fast alle Männer an, sich noch mehr im Job anzustrengen. Vor den Kindern war klar: "Ich werde für die Kinder Zeit haben! Ich gehe auch in Karenz! Die Familie ist sicher wichtiger als der Job!" etc. Und dann kommt es doch meist anders. Ich führe das auf tief verankerte Instinkte zurück, dass junge Väter sich verantwortlich fühlen, das "Überleben" der Familie zu sichern. Nahrung ranschaffen, ein sicheres Zuhause gewährleisten. Und das dazu passende Verhalten heute ist eben: Geld verdienen, im Job voranzukommen. (Wer bis hierher gelesen hat und noch nicht eingeschlafen ist, bekommt von mir einen Schokonikolaus. Bitte per PN melden). Viele Verhaltensweisen gehen eben doch auf uralte Instinkte zurück.
Und noch etwas, das mir in meinem Umfeld auffällt:
Viele Frauen wollen nach wie vor Männer, zu denen sie aufschauen können (und zwar nicht nur körperlich, aber sogar das auch). Dadurch wird es für (beruflich) erfolgreiche, "starke" Frauen aber schwieriger, einen Partner zu finden (weil das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sehr ungleich ist). Für (beruflich) "erfolglose", "schwache" Männer ist es übrigens genauso schwierig.
Aber: Es gibt sie! Männer, die auch eine starke Frau schätzen und damit umgehen können.