Berufliche Stellung der Frau

Ok wo fange ich jetzt an, dieses Thema ist extremst komplex.

Zu aller erst muss sich ja Frau meistens im Vorfeld bereits entscheiden ob beruflich erfolgreich sein oder Kinder haben will, beides ist eher ein Ding der Unmöglichkeit, da eines der beiden zu kurz kommt.

Gedanken dazu

Meine Frau, gelernte Bürokauffrau, jetzt aber durch die Kinder bereits seit fast 9 Jahren in keinem Dienstverhältnis, somit von 25-34 Jahren keine Berufserfahrung, der Aufwand beim geplanten Berufseinstieg in 2-3 Jahren ist extrem, das IT/EDV Umfeld ist mittlerweile so schnelllebig wodurch eine Auszeit von 1-2 Jahren bereits zum Problem wird. (Zusatzinfo, nach Ablauf der Karenzzeit ist das Einkommen der Frau genau 0,00€ Kindergeld ausgenommen) Kinderbetreuung ist ja nichts wert!!!

Zusätzlich Belastung kommt von "Freunden" und Bekannten immer die Frage mit einem dämlichen Unterton "Willst du nicht wieder arbeiten gehen?"

Bei einem Neustart mit 36 Jahren dauert es dann doch eine Weile bis man einem "beruflich erfolgreich" gerecht wird.


Eine Bekannte machte das Ganze komplett anders, Kinder kommen mit 2,5 Jahren in den Kindergarten damit sie wieder für 20h/Wo arbeiten konnte, Kinder verbringen eine großen teil der Zeit bei Tanten, Oma, Opa etc. Die Bekannte konnte fast fließend wieder einsteigen, musste sie auch da es finanziell nicht möglich gewesen wäre länger zuhause zu bleiben.

Durch die Kinder und der Teilzeit ist es ungleich schwerer ein "beruflich erfolgreich" zu erreichen.


Was bleibt? Vorerst auf Kinder verzichten und zuerst die gewünschte berufliche Position erreichen / festigen, Kinder kommen dann mit 35-40 Jahren!!! Dann kann man nur noch hoffen die Geburt eventueller Enkel noch zu erleben.


Nicht betrachten in dem ganzen sind eventuelle Anschaffungen wie Haus / Eigentumswohnung etc. wie erfolgreich muss Frau / Mann sein um sich das überhaupt leisten zu können? Verdienstentgang in der Kinderzeit!!!


Also muss sich Frau bereits mit Anfang 20 über Ihren restlichen Werdegang im klarem sein. Echt Scheiße eigentlich.


Zurück zum eigentlichem Thema, in unserem Bekanntenkreis (kommen aus der ländlichen Gegend) haben noch einige Männer Probleme wenn Frauen besser verdienen als sie selbst bzw er "nur" Maurer ist und sie leitende Angestellte, da ja der Mann die Familie versorgen muss. Interessanterweise betonen die "erfolgreichen" Frauen vermehrt Ihre Leistungen im Job und erwähnen überdurchschnittlich oft die Höhe des Verdienstes.



Lange Rede kurzer Sinn, meiner Meinung nach sollte es in einer Beziehung keine Rolle spielen, wer welchen Job hat, in Summe sollte genügend Geld zur Verfügung stehen (sobald meine Frau z.B. wieder etwas verdient muss ich dadurch weniger arbeiten ggg) und jeder auf seine Weise mit seinem Job zufrieden sein.
 
Du hast in vielem recht.
Aber es ist ein designtes Leben.
Ich selber hab einen Job mit einer sehr langen Ausbildung und vielen Wochenend Diensten.
Eigentlich für eine Frau nicht wirklich attraktiv, wenn sie zumindest einen diskreten Kinderwunsch verspürt.
Und trotzdem haben eben viele Frauen auch diesen umgesetzt, bleiben aber immer in der Karriere freien und einkommensschwachen Zone.
Was den Kinderwunsch anbelangt, so hatte ich nichts geplant, nur soviel, dass ich zuerst meine Ausbildung abschliessen wollte, etwas , was sich gleich mal nicht umsetzen liess.

I
Nach den 1. Kind war dann vorerst für mich klar, dass ich keine weiteren mehr wollte, da ich die volle Haerte dieser Konstellation zu spüren bekam.
Und es dauerte einige Jahre bis ich dann dem. Drängen meiner heranwachsenden Tochter nach einem Baby nachkam.

Dass es dann noch weitere 3 geben sollte , konnte ich damals nicht vorhersehen , noch erahnen ............;)

Ohne einen Mann an der Seite, der mir dann immer wieder unter die Arme Griff und auch meinen raschen beruflichen Wiedereinstieg förderte, hätte dies nicht geklappt.
 
Ohne einen Mann an der Seite, der mir dann immer wieder unter die Arme Griff und auch meinen raschen beruflichen Wiedereinstieg förderte, hätte dies nicht geklappt.


Nur zu zweit geht es wirklich vernünftig.

Ich selber hab einen Job mit einer sehr langen Ausbildung und vielen Wochenend Diensten.
Eigentlich für eine Frau nicht wirklich attraktiv, wenn sie zumindest einen diskreten Kinderwunsch verspürt.
Und trotzdem haben eben viele Frauen auch diesen umgesetzt, bleiben aber immer in der Karriere freien und einkommensschwachen Zone.


WIe gesagt, KInder oder Karriere, bedes fast unmöglich
 
Und der Alltag schlägt beinhart zu:

Mal streikt die Waschmaschine, dann ist eines der Kinder krank u d braucht Beaufsichtigung, mal fällt die Kinderfrau aus , oder die Vertretung macht nur Unsinn, mal gibts heftige Probleme in der Schule , und mal und mal schweren beruflichen Zoff....

Ich möchte lieber gar nicht zurückdenken.
Diese Zeit war einfach furchtbar , und fallweise auch furchtbar schön.
 
Uff, über 20 Seite durchgelesen... :D

Sorry im Vorraus wenn ich den Rahmen des Themas ein bisschen sprenge aber mich nervts ein bissl wenn Leute nur einseitige Gründe und Argumente anführen bei einem derart vielschichtigen Thema. ^^

Ich geh die Themen und Antworten/Erfahrungen/Gegenargumente, die mir dazu eingefallen sind einfach mal der Reihe nach durch und unterteil des hoffentlich sinnvoll. Auch ein bissl im Bezug auf die anderen hier aber primär will ich mich an die Fragen und Gedanken von @Mitglied #427072 halten, ist ja schliesslich ihr Thread. ;)
(Anfang um 4:20)

1. Teil: Kritik an den anderen

"Männer fühlen sich von erfolgreichen Frauen bedroht"
Diese Aussage ist so richtig oder falsch wie die Aussage, dass Äpfel rot sind.
Es gibt diverse Gründe warum Männer vorkommen, bei denen es zutrifft und warum es manchen anderen egal ist.

1a. Männer definieren sich über ihr Einkommen & Sozialen Status


Trifft häufig zu, ja. Aber nicht nur diese Männer definieren sich über ihr Einkommen. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Frauen definiert Männer nach genau den selben Kriterien.
Nicht zufällig sind in Listen der "Meistgesuchten Singles", welche man auch immer nimmt, kein einziger Arbeitsloser, Geringverdiener oder Ähnliches dabei, haben wir Serien wie "Der Bachelor" in der Frauen um einen gut ausgebildeten, wohlhabenden Mann wetteifern oder sind die beliebten Hauptprotagonisten in diversen Lektüren und Filmen mit der Zielgruppe "Frau" Millionäre.
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie solche Gründe komplett verschwiegen werden...
Die Leute verhalten sich als hätten die Erwartungen der Mehrheit eines Geschlechts keine Auswirkungen auf das andere Geschlecht und verstehen anscheinend auch nicht, dass diese Straße in zwei Richtungen führt.

Oder um es einfach klar zu sagen:
Ein erfolgreicher Mann gilt häufig als Statussymbol für die Frau, mit der er zusammen ist im Wetteifern der Frauen untereinander genauso wie eine hübsche Frau häufig als Statussymbol für Männer in ihrem Wettbewerb gilt.


ich würde ohnehin keinen Mann brauchen
In jedem Fall ist diese Art von Mann nicht mit deinem Beruf vereinbar. Sagt allein schon diese Aussage. Diese Männer haben ihr Leben lang darauf hingearbeitet ihren Status durch Karriere und Reichtum zu erhöhen und werden sich nicht damit zufriedengeben von dir keine Anerkennung dafür zu ernten.

Ganz hoch hier im Kurs steht anscheinend auch der berühmte

1b. Minderwertigkeitskomplex:
Ein Thema, bei dem ich schonmal Teilweise auf den 2. Teil "Kritik an sich selbst" vorgreifen muss, denn was manche hier als Minderwertigkeitskomplex abgestempeln wollen sind in vielerlei Hinsicht schlichte existenzielle Grundlagen wie:
Sind Kinder möglich?
Hat sie Zeit für die Kinder oder bin ich auf mich gestellt?
Hat sie genug Zeit für mich oder leben wir nebeneinander her?

Ist ihr hoher Einsatz für ihren Job äquivalent mit ihrer Ansicht über materiellen Wert und bin ich deswegen in ihren augen wertloser?
Welche Sicherheit für die Zukunft mit ihr habe ich wenn sie mich nicht materiell braucht?

Das sind doch alles existenzielle Fragen, die sich mit Ausnahme der nicht unterstrichenen wahrscheinlich jeder Mensch stellt und die eine Frau genauso an einen Erfolgreichen Mann stellt, der den Großteil seiner Zeit für seinen Beruf einplant.
Die letzten beiden Fragen bringen mich dann zum nächsten Thema:

2. Persönlicher Karrierewahn oder Materialismus

Ein wirklich ausschlaggebender Faktor ist der immer weiter zunehmende Glorifikation des Materialismus in unserer Gesellschaft. Dinge zu besitzen wird als höchstes Glück angesehen und anscheinen muss jeder Mensch danach streben, der nicht als Verlieren dastehen möchte.
Wer an dieser Stelle nicht versteht was ich meine, braucht sich nur mal zu überlegen was in den letzten 20 Jahren mit Weihnachten passiert ist oder ob in der Hobbyliste diverser Freunde nicht einfach mal "Shopping" an erster Stelle steht.
Der Trend hierbei führt auch stark dazu sich als Mann die Zuneigung erkaufen zu wollen oder im Extremfall zu müssen. Und ja, es funktioniert erschreckend häufig.

mir könne man eh nichts schenken
Wieder bezweifle ich dass du mit Männer aus der Kategorie zufrieden wirst bzw. er mit dir.
Seine Freude daran ist anscheinend dir etwas kaufen zu wollen, dass du dir nicht leisten kannst. Der Gedanke, dass es bei Geschenken nicht auf einen Geldwert ankommt ist ihm fremd. Demnach wäre es wohl besser er sucht sich eine andere ebenfalls materialistisch veranlagte Person.


Klassische Rollenverteilung
Eine Nebensache, die mich hier im Forum stört ist eine wirklich feindselige Einstellung vieler Leute gegenüber der klassische Rollenverteilungen.
Ob es die Leute glauben oder nicht, es gibt häufig Menschen, die sehr gerne auch heute noch in der klassischen Rollenverteilung leben wollen. Wenn man mal drüber nachdenkt warum es diese Verteilung überhaupt gibt und was man als Teilnehmer davon hat, kommt man zu einem ziemlich ernüchternden Schluss:
Es ist effizient.

Die Tatsache dass in klassischer Rollenverteilung von Anfang an klar ist, was von der Rolle eines Menschen in einer Beziehung erwartet wird und man genau weiss in welchen Fachgebieten man sich spezielisieren muss damit man gemeinsam fast alle Bereiche des Lebens abdeckt, ist nunmal ein grundlegend effektiveres System als der Individualismus, den so viele Leute heutzutage verfolgen.
Letztendlich kann in unserer emazipierten Gesellschaft jeder Mensch die Rolle einnehmen, die er einnehmen will und logischerweise sucht man sich dann aber keine Partner die ein anderes System bevorzugen bzw. im Falle einer Rollenverteilung den entsprechenden Gegengesetzten Part.


2. Teil: Kritik an sich selbst

Das sind hier universelle Gründe, die mir einfallen warum auch du eine Teilverantwortung für die Situation tragen könntest. Ich kenn dich ja net also drück ich alles mal fragend aus, damit du dir auch Gedanken drüber machen kannst, ob es zutreffen könnte oder net.

Keine Kinder?

Wohl einer der Hauptgründe warum es so problematisch ist, besonders wenn beide Partner stark in ihrem Beruf feststecken. Die Gefahr dass einer der beiden zum "Alleinerzieher" wird obwohl man zusammen ist, seh ich als hoch an.

Zu viel Zeit für Arbeit?

Was schon vorhin hier gefragt wurde. Schaffst du es nicht übermäßig viel von deinem Beruf in dein Privatleben einzubringen?
Wo jetzt das richtige Maß ist, hängt natürlich stark vom Partner ab, aber es gibt net umsonst des Sprichwort mit seinem Beruf verheiratet zu sein.^^

Weniger Zeit für den Partner

Hast du neben der Arbeit genug Zeit um auf deinen Partner einzugehen? Ich stells mir ehrlich gesagt net einfach vor, weder für dich noch deinen Partner genug Zeit füreinander aufzubringen.
Ist die emotionale Komponente einseitig verlaufen? Also dass er nach der Arbeit nur für dich da ist?
Wieviel zeit kann ein Partner täglich mit dir verbringen?

"Mir könne man eh nichts schenken"

Meh. Siehe 2. Persönlicher Karrierewahn oder Materialismus. Eigentlich ein unwichtiger Punkt. Die Männer, die das stört, sind net kompatibel mit deinem Wertesystem.

"Ich würde ohnehin keinen Mann brauchen?"

Vermittelst du deinen Partnern das Gefühl? Auch vom finanziellem abgesehen.
Ich weiss zum Beispiel dass ich öfter fast alles andere ausblende wenn ich an einem Problem oder was anderem arbeite, sodass ich mir darauf konzentrieren kann bis ich es gelöst hab.
Ist das bei dir ähnlich?
Dann würde ich mit dem Kinderpunkt verstehen warum sich die Frage stellt wozu du überhaupt einen Mann brauchst.

Gewichtsprobleme:

Ja, ich weiss. Kein schönes Thema aber ich hab den Trend schon so oft erlebt, dass ich nachfragen muss. Nämlich dass Karrierefrauen sich körperlich dermaßen gehen lassen, dass ihr Gewicht schon in die Adipositas abdriftet.
Hast du in der Zeit mit deinen Partnern stark zugenommen?

Was bringst du in eine Beziehung ein?

Von den 20 Seiten, die ich durchgegangen bin, hab ich (stark vereinfacht) was vom Geld und vom Kuscheln aufm Sofa gelesen und das wars. Kannst des ein bissl ausführen?
Was sahen diese Partner an dir wenn sie der Beruf usw. schon so gestört hat?


Das wären so die Dinge, über die du dir selbst Gedanken machen könntest ob sie zutreffen oder net. Net vergessen dabei Realistisch zu bleiben und sich selbst weder zu weit runterzumachen oder raufzuheben, sonst bringts nix. :)

Persönliche Meinungen/Erfahrung zum Abschluss:

Wäre ja irgendwie sinnlos alles Zusammenzufassen ohne meine persönlichen Dinge einzubringen. ;)

Zu der Männersache:
Ganz ehrlich. Das waren die für dich falschen Männer. Männer die derartig gegen dein eigenes nicht-materielles Wertesystem gehen, passen anscheinend überhaupt nicht zu dir und werden auf lange Sicht damit nicht klarkommen. Ich weiss net wie deine Kriterien zur Männerwahl zu stande kommen, aber das wär zum Beispiel mal ein Gesprächsthema für uns beim nächsten Stammtisch. :D
Mir selbst wär des sowas von egal wieviel meine Frau verdient, solange sie genug Zeit für mich hat. Mich hats allerdings ziemlich überrascht wie ähnlich unsere Ansichten sind.

Zu Kindern:
Du sagtest zwar du würdest die notwendigen Konsequenzen ziehen aber es schaut für mich eigentlich wie ein gegenteiliges Signal aus, würde mich aber net abhalten.
Ich würde es mir als Partner in der Sache auch 2x überlegen ob ich dich in eine Situation bringen will, in der du dich zwischen Beruf und Familie entscheiden müsstest, besonders wenn ich weiss wie sehr du deinen Beruf liebst.
Deinen Beruf im Vorfeld schon soweit zu reduzieren, dass du in der Lage bist selbst als Single die grundlagen für Kinder zu liefern, würde ich dir auf keinen Fall raten. Man merkt einfach wie sehr du ihn magst und dabei solltest du auch bleiben. :)
Es geht net darum großartige Opfer im Vorraus zu bringen, sondern wenn es soweit ist die richtigen Kompromisse miteinander zu finden. Das ist alles nicht einfach und erfordert ne Menge Kommunikation von beiden Seiten also wundert es mich net warum an dem Thema immer wieder Beziehungen scheitern.

Ist es Zufall, dass der einzige Mann (ausgenommen Familie und Freunde) an meiner Seite, der wirklich das Gefühl vermittelt hat stolz zu sein, mich weiter fördern und fordern zu wollen und sich nicht das kleinste Bisschen "bedroht" gefühlt hat, Dom war?
Nein, ich glaube das ist kein Zufall.
Wenn ich mich selbst in die Situation versetze, kann ichs ziemlich gut nachvollziehen, da es durchaus einen Reiz hat wenn Sie im Leben erfolgreich und im Bett trotzdem meine Bitch ist. :D
Als Dom definiert man seinen eigenen Wert und sein Wertesystem auch völlig anders, sodass Materielles wie Geld und Einkommen eigentlich unwichtig wird, da du ja sein wertvollster Besitz bist. ;)

(Ende um 7:09... fuck me.)
Glaub es reicht soweit. Wenn du willst, quatschen wir mal drüber. Dürfte effizienter sein als das hier. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Uff, über 20 Seite durchgelesen... :D

Sorry im Vorraus wenn ich den Rahmen des Themas ein bisschen sprenge aber mich nervts ein bissl wenn Leute nur einseitige Gründe und Argumente anführen bei einem derart vielschichtigen Thema. ^^

Uff... Deinen Kommi durchgelesen - wahrscheinlich bin ich eine von 5, die sich das antun werden ;)

Glaub es reicht soweit. Wenn du willst, quatschen wir mal drüber. Dürfte effizienter sein als das hier. :D

Definitiv haahahaaa!
 
Braucht eh nur eine bestimmte Person lesen. :D
Eine der wenigen hier, die einen 3 stündigen Beitrag verdient. ^^
:hmm::hmm: ... wäre da eine PN nicht das adäquatere Mittel gewesen??
Ich habe es gelesen. Ja, anstrengend... es passt gut zum Eingangsthread.

Aber generell - bisher läuft der thread auf der Befindlichkeits- und Meinungsebene dahin. Sozusagen an der Oberfläche.
Sollen, wollen, es gehört sich, es wird erwartet, Rollenbilder und Stereotype....

Wo könnten tiefere (Beweg-)Gründe liegen?
 
@Mitglied #352139 ich danke dir wirklich sehr für deinen Beitrag, dem ich mich in einer ruhigen Minute noch einmal detaillierter widmen werde, so wie einigen anderen auch.
Es sind viele Ansatzpunkte und Fragestellungen dabei, die ich mir definitiv durch den Kopf gehen lassen und versuchen werden so ehrlich (zu mir selbst) wie nur möglich zu beantworten.

Und auf das quatschen komme ich sehr gerne zurück.
Danke dir!
 
Mir ist durchaus bewusst, dass man keine allgemeingültigen Aussagen treffen kann und es liegt mir fern hier mit Vorurteilen um mich zu werfen, oder Klischees bedienen zu wollen....
Warum denn nur? Klischees haben schon ihre Vorteile, wenn man sich einmal damit arrangiert hat, dass sie eine andere Wahrheit transportieren als sie (sachlich) aussagen. ;)

...In den letzten Jahren sind meine Beziehungen, bzw. die Versuche es zu einer solchen werden zu lassen, zumeist am Beruf und dem mangelndem Verständnis dafür gescheitert (sofern die Aussagen der betreffenden Herren der Wahrheit entsprochen haben)....
Könnte es sein, dass du das zwar so meinst, es aber einfach nicht (ganz) stimmt?

...Eifersucht spielte hierbei oft eine große Rolle, Unterstützung oder Verständnis waren kaum zu erwarten bzw. vorhanden und Untergriffigkeiten sowie subtile Randbemerkungen kamen vor.
Vor allem diese Untergriffigkeiten und Bemerkungen, haben mir persönlich sehr zu schaffen gemacht, gingen doch die meisten in die folgende Richtung:
- ich würde ohnehin keinen Mann brauchen
- mir könne man eh nichts schenken
- irgendwann wäre er mir eh nicht mehr gut genug
- etc...
Wie du wohl richtig beobachtet hast. Die Beziehungen, die Entstehung von Beziehungen scheiterten nicht an den Berufen sondern an emotionalen Reaktionen, an unbefriedigten Bedürfnissen - oder?
Wenn du immer wieder in ähnliche Lebenssituationen, Beziehungsmuster gerätst, würde ich Fragen stellen - die irgendwann zum Thema "Schemata" führen. Diese wiederum haben leider die Eigenschaft, dass die Betroffene in ihnen sozusagen "gefangen" ist. Aber es gibt Wege, Wege der Interaktion und Selbstreflexion, sie abzulegen oder abzuschwächen.
Wie kommt es, dass du Beziehungen mit Männern anstrebst, die untergriffig, eifersüchtig auf dich und deine Lebenssituation reagieren (vorhersehbar?)?

...Es ist mir immer schwer gefallen dieser "Art von Männern" zu vermitteln, dass ich ihn eben nicht als Erhalter sondern für meine Gefühlswelt an meiner Seite brauche, Materielles für mich weniger Bedeutung hat und es kein Besser oder Schlechter sondern nur ein Anders gibt. ... .
Sind es "diese Männer" oder möglicherweise du selbst, die die Beziehungsdynamik gestaltet? Anders: bestätigst du dich und deinen Weg nicht an diesen? Vielleicht sind tatsächlich sie die Opfer?

...Nun stellt sich mir die Frage, ob sich Männer auch in der heutigen Zeit noch tendenziell durch beruflich erfolgreiche (wird wohl jeder anders definieren) und gut verdienende Frauen "eingeschüchtert" fühlen und dies das Verhalten aus den eben genannten Punkten erklären könnte. ..
Ja, Nein, vielleicht.... erlernte, tradierte Rollenbilder sicher. Ich entsinne mich (altersbedingt) noch gut der "Diskussionen" in meiner Jugendzeit, ob Frauen arbeiten gehen können / dürfen - bzw ob dann nicht Männer als Versager da stünden. Ja, es ist noch nicht lange her, dass Frauen sogar um "Erlaubnis" durch ihre Männer fragen mussten (nur um einmal den jüngeren gesellschaftlichen Hintergrund darzustellen).

....Ist es Zufall, dass der einzige Mann (ausgenommen Familie und Freunde) an meiner Seite, der wirklich das Gefühl vermittelt hat stolz zu sein, mich weiter fördern und fordern zu wollen und sich nicht das kleinste Bisschen "bedroht" gefühlt hat, Dom war? ..
Den Eindruck den ich aus deinen Worten gewonnen habe - Nein.
Aber es liegt wohl eher an der Dynamik zwischen zwei Menschen. Nicht an gesellschaftlichen Befunden.

....Ihr alle seid eingeladen eure Erfahrungen zu teilen - mich würde es freuen....
Ich habe fast mein gesamtes (Aus)Bildungs- und Berufsleben mit begabten, erfolgreichen, weniger und mehr erfolgreichen, vorgesetzten, kollegialen Frauen verbracht.
In meinen Beziehungen habe ich entweder immer mit selbstständigen meist auch unabhängigen Frauen, später auch mit menschlich und beruflich starken Frauen zu tun gehabt. Und spätestens in mittleren Lebensjahren solche Eigenschaften auch als Voraussetzung für (langfristig angelegte) Beziehungen formuliert.
Ich habe aber auch umgekehrt eine sehr gute Beziehung aufgegeben, weil sie mich in die Rolle des Erhaltungsbedürftigen gezwungen hätte.

....Und noch mehr würde es mich freuen, wenn sich viele zu Wort melden, die auch sehr positive Erfahrungen gemacht haben und meinen "Einwand" somit ad absurdum führen würden.
Wozu "ad absurdum"?? Denn das würde doch deine Erfahrungen und Wahrnehmung ebenfalls "ad absurdum" führen?! Und die sind real und begründet.

Erfahrungen - positive wie negative - können uns helfen uns zu erkennen. Und sich gegebenfalls zu reflektieren und "re-programmieren" ...

Danke für deine Worte und das mehr als interessante Thema!
 
So wenig verdient keiner, dass man deswegen verhungern oder auf der Straße leben muss. Man wird sich sehr wenig leisten können, aber das ist für manche Menschen auch nicht ausschlaggebend. Manche Menschen wollen eine Berufung, nicht bloß einen Beruf.
Zum Beispiel:
Soviel ich weiss liegt der Nettoeinstieg bim Einzelhandel bei 40h knapp unter 1.000 Euro. Friseuren ähnlich...
Etwas darüber, aber wirklich nicht viel ;)
 
ich bitte Dich um Entschuldigung für meine Bösartigkeiten.

Entschuldigung angenommen. :)

Sollte ich deine Gefühle verletzt haben, entschuldige ich mich ebenfalls.

Du zerrst an jedem meiner Nerven. Du bist für mich gemein, unterstellend und bösartig herablassend.

Ich habe dich nicht persönlich angegriffen. Vieleicht solltest du das was ich zu Themen schreibe nicht so direkt auf dich beziehen.
 
U
Klassische Rollenverteilung
Eine Nebensache, die mich hier im Forum stört ist eine wirklich feindselige Einstellung vieler Leute gegenüber der klassische Rollenverteilungen.
Ob es die Leute glauben oder nicht, es gibt häufig Menschen, die sehr gerne auch heute noch in der klassischen Rollenverteilung leben wollen. Wenn man mal drüber nachdenkt warum es diese Verteilung überhaupt gibt und was man als Teilnehmer davon hat, kommt man zu einem ziemlich ernüchternden Schluss:
Es ist effizient.
Danke dafür! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Frau mittlerweile von vielen Personen gering geschätzt wird, wenn man sich für ein Leben als Hausfrau entscheidet.
Seltsamerweise sind es meist Frauen im gleichen Alter (bzw. im gleichen Lebensabschnitt), die sich oft sehr abfällig über diesen Lebensweg äußern.

Die schlimmste Erfahrung, die ich diesbezüglich machte war, als ich meinen Mann bei einer Einladung mit einigen seiner KollegInnen begleitete.

Gleich die erste Frage, als mich die Ladies kennenlernten war die nach meinem Beruf.
Als ich sagte, dass ich zu Hause bei meinen Kindern sei und mich um den Haushalt kümmere, waren arrogant bemitleidende Blicke noch die freundlichste Reaktion. Den ganzen Abend wurden Untergriffe platziert, Gespräche über "diese ach-so-dummen-Hausweiber - ohne Anspruch" geführt, Witze über "desperate housewifes" gebracht etc. etc.
Ich halte mich durchaus für wehrhaft - aber diese Angriffe waren dermaßen beleidigend und kamen für mich auch derart überraschend, dass ich einen Großteil des Abends auf der Toilette des Lokals verbrachte.
Abwechselnd heulend und wütend.
Das waren eigentlich beruflich erfolgreiche Frauen, die mitten im Leben stehen - keine Ahnung, warum sie sich bemüßigt fühlten, mich derart zu beleidigen. Seitdem begleite ich meinen Mann nicht mehr.

Für uns funktioniert die klassische Rollenverteilung optimal - nicht nur, weil wir uns bestmöglich ergänzen können, sondern auch weil wir beide unsere Jobs lieben.

Letztendlich kann in unserer emanzipierten Gesellschaft jeder Mensch die Rolle einnehmen, die er einnehmen will und logischerweise sucht man sich dann aber keine Partner die ein anderes System bevorzugen bzw. im Falle einer Rollenverteilung den entsprechenden Gegengesetzten Part.
Können schon, wenn man sich ein dickes Fell zulegt und mit Untergriffen umzugehen lernt.
Ich würde mir niemals erlauben, eine berufstätige Frau - die ihren Job liebt, als schlechte Mutter zu bezeichnen- was ich allerdings leider schon von Frauen, die den gleichen Lebensweg wie ich gewählt haben, gehört habe.

Eine meiner langjährigsten Freundinnen ist single, beruflich erfolgreich und hatte noch nie den Wunsch verheiratet zu sein und/oder Kinder zu bekommen. Auch sie ist des Öfteren bösartigen Angriffen ausgesetzt - und Überraschung Überraschung - auch diese Angriffe kommen zum Großteil von anderen Frauen.

Wenn ich dann noch höre, dass wir angeblich in einem emanzipierten Zeitalter leben, könnte ich mich übergeben. Nein - denn die Frauen selbst hindern sich selbst - aus welchem Grund, kann ich mir nicht erklären.
Auf dem Papier können sich Frauen zu allem entschließen - wenn sie gegebenenfalls mit gesellschaftlicher Ignoranz umgehen können.
Schuld ist noch immer ein sehr weibliches Thema (wobei ich hier bitte nicht behaupten möchte, dass Männer nicht ebenso unter Druck gesetzt werden - nur eben meist bei anderen Themen.)

Gerät ein Kind auf die schiefe Bahn wird gefragt, ob sich die Mutter nicht ausreichend um das Kind gekümmert hätte.
Geht ein Ehemann fremd, wird häufig die Ehefrau verantwortlich gemacht...
Hat eine Frau keine Kinder, weil sie eben keine möchte - hat sie wahrscheinlich ein riesen Problem...
etc.
etc.

Und das wahrlich schlimme ist - Frauen setzen sich gegenseitig am allermeisten unter Druck - da wird gemobbt, verurteilt, schubladisiert was das Zeug hält.

Nur - so wird das mit der Emanzipation nichts - nur durch Solidarität könnte man etwas verändern. Wir schießen uns selbst in beide Kniescheiben und wundern uns, weil wir nicht vorwärts kommen.


 
@Mitglied #352139: Endlich einer, der mich als langatmigsten Schreiber hier ablöst! :hurra:

@Mitglied #317272: Vieles mag stimmen, aber ich widerspreche dir, dass für Frauen nur entweder beruflicher Erfolg oder eine Familie mit Kindern aber nicht beides möglich ist, ohne jemand oder etwas auf der Strecke bleibt.

Wer meine Begründung lesen will, kann auf "Spoiler" unterhalb klicken. Aber auf eigene Gefahr!
Allerdings ohne den passenden Partner (bzw. auch das passende Umfeld: Großeltern, Nachbarn, etc.) wird es tatsächlich sehr schwer. Was mich ein wenig stört, ist der impliziete Unterton, dass eine Frau, die vielleicht weniger Zeit zu Hause mit den Kindern verbringt, den Kindern damit automatisch schade bzw. die Kinder darunter leiden. Wenn die Betreuung der lieben kleinen auch durch einen liebevollen Vater, gut ausgebildete Kindergärtner und ähnliche Personen gewährleistet ist, wenn die Frau den Kindern vermitteln kann, wie wichtig sie in ihrem Leben sind, dann sind das glücklichere Kinder, als solche, deren Mutter sich für sie "opfert" und ihre eigenen Wünsche und Träume aufgibt. Was aber wiederum nicht heißen soll, dass es nicht auf Frauen gibt, für die es der Lebenstraum sein mag, sich um Kinder und Familie (z.B. auch pflegebedürftigen Alten) zu kümmern. Auch wenn einem Medien und soziale Blasen wie Facebook (wo ja nur die glücklichsten Kinder und Familienmomente zu sehen sind) einem vorgaukeln, dass Kinder das größte Glück für jede Frau sind, Frauen die daheim am Herd glücklich sind, sind selten (aber auch die gibt es und die genauso ein Recht auf das von Ihnen gewählte Leben wie z.B. Frauen, die bewusst keine Kinder wollen).

So, jetzt muss ich aufhören, sonst verdänge ich Infra erst wieder auf Platz 2 :zensiert:

Aber wieder eine coole Funktion hier (Spoiler) gelernt :hurra:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Gerät ein Kind auf die schiefe Bahn wird gefragt, ob sich die Mutter nicht ausreichend um das Kind gekümmert hätte.
Geht ein Ehemann fremd, wird häufig die Ehefrau verantwortlich gemacht...
Hat eine Frau keine Kinder, weil sie eben keine möchte - hat sie wahrscheinlich ein riesen Problem...
etc.
etc.

Und das wahrlich schlimme ist - Frauen setzen sich gegenseitig am allermeisten unter Druck - da wird gemobbt, verurteilt, schubladisiert was das Zeug hält.

Nur - so wird das mit der Emanzipation nichts - nur durch Solidarität könnte man etwas verändern. Wir schießen uns selbst in beide Kniescheiben und wundern uns, weil wir nicht vorwärts kommen.

Das beobachte ich leider vielfach auch.

Solange wir Frauen einander als Konkurrenz betrachten und die Solidarität fehlt, wird die Emanzipation ein schöner Traum bleiben...
Frauensolidarität können wir aus den Ländern lernen, wo Frauen noch durch die politische oder religiöse Umgebung unterdrückt werden: im arabischen Raum etwa.

Extreme Reaktionen auf andere Lebensweisen sind immer auch Ausdruck dafür, dass jemand seine eigene Lebensbalance noch nicht gefunden hat - denn wenn ich mit mir selbst noch nicht im Reinen bin, kann ich auch andere Lebensentwürfe nicht akzeptieren.

Und ganz wichtig für uns perfektionistische Frauen: Niemand muss perfekt sein, niemand muss alles tun und können - es reicht, wenn wir WIR SELBST sind!
 
Ich hoffe doch das die meisten Persönlichkeiten facettenreich sind....
sollte man meinen...aber wie man hier sieht/liest gibt es scheinbar immer noch menschen bzw. männer die ein problem damit haben wenn frau mehr oder weniger verdient als sie selber.
genau wie es männer gibt, die fix und foxi sind wenn frau lieber arbeiten geht und nicht daheim im kochschürzerl auf den grossen ernährer wartet.

und es gibt sicher auch geistige nackerpatzerln, die ganz entsetzt sind wenn die "businessfrau" plötzlich mit ihren weihnachtsmannplüschsockerln auf der couch knotzt...am end gar noch die füss am tisch....
die sind wahrscheinlich auch ganz entsetzt, wenn ihr auserwähltes objekt der begierde nach dem stuhlgang nicht nach vanille duftet....

es war nur eine mögliche antwort von vielen auf die frage "warum könnte das so sein?"


eine weitere mögliche antwort...
vielleicht ist ja gar nicht der job schuld, aber da für @Mitglied #427072 der job eine hohe wertigkeit hat, geht sie eventuell davon aus...dass es für den mann auf ihrer seite eine genau so hohe wertigkeit hat...wenn es dann schief geht, wird der schwarze peter automatisch dann dem job zufallen.
der wirkliche grund liegt vielleicht woanders? :schulterzuck:
 
Letztendlich suchen wir uns die Partner meist nach dem Bild aus, das wir von uns selbst vermitteln wollen. Und scheitern, wenn das, was beim anderen ankommt, sich nicht mit dem Selbstbild deckt. :undweg:
 
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