Das Privileg der Attraktivität

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Gast

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Fühlt ihr euch genervt wenn attraktive Menschen besser behandelt werden als ihr?

Gehört ihr zu den schöneren, die ausnutzen, bewusst oder unbewusst, dass alle so toll freundlich zu ihnen sind?

Oder findet ihr es viel öfter Scheisse, dass egal wo ihr hinkommt, ihr nur aufs Äussere reduziert werdet und eure Kompetenzen völlig ignoriert werden?

Ist euch selbst bewusst, dass ihr mit menschen anders umgeht, die ihr für attraktiv erachtet, oder denkt ihr ihr wärt frei von dieser Beeinflussung?
 
Wie ich jemanden behandle, ist unabhängig davon, ob er gut aussieht oder nicht. Ich habe auch Freunde, die objektiv gesehen keine gut aussehenden Menschen sind, völlig egal.
Was anderes sind ungepflegte Menschen. Mit denen möchte ich nicht näher in Kontakt treten (egal ob beruflich oder privat) und es kann auch sein, dass ich sie anders behandle, ganz einfach weil ich Ungepflegtheit nicht verstehe und ich das echt grauslich finde. (ich mein, ich versteh auch nicht, dass jemandem sein Aussehen völlig egal ist und er nur in Fetzen rumläuft und nichts aus sich macht, aber das ist wieder was anderes)

Die meisten Menschen sind freundlich zu mir, ich gehe aber davon aus, dass das nicht an meinem Aussehen liegt (ich finde mich hübsch, aber ich bin jetzt nicht dermaßen schön, dass man mich deshalb anders bzw bevorzugt behandelt), sondern dass ich halt selber Benehmen an den Tag lege.
Attraktivität ist ja nochmal was anderes als bloß gut auszusehen. Man kann dermaßen attraktiv sein, auch wenn man optisch nicht der Reißer ist und umgekehrt.
Ausstrahlung und Auftreten machen extrem viel aus.
 
Fühlt ihr euch genervt wenn attraktive Menschen besser behandelt werden als ihr?
Das ist mir noch nie aufgefallen, bzw. hab ich halt einfach nicht drauf geachtet.
Oder findet ihr es viel öfter Scheisse, dass egal wo ihr hinkommt, ihr nur aufs Äussere reduziert werdet und eure Kompetenzen völlig ignoriert werden?
Ich bin bestimmt nicht hübsch, dazu kommt noch, dass ich, so sagt man, wie jemand ausschaue, mit dem man lieber erstmal keinen Scheiß macht. Schon gar nicht im unfreundlichen Sinne.
Aber grundsätzlich habe ich äußerst selten das Gefühl, dass ich deswegen irgendwie "anders" behandelt werde.
Manche sich vielleicht ein bissl "vorsichtiger" am Anfang, aber das gibt sich meist schnell. Nicht zuletzt, da ich grundsätzlich zunächst einen freundlichen Umgang mit anderen Menschen pflege.
denkt ihr ihr wärt frei von dieser Beeinflussung?
Ja, das denke ich ganz generell schon.
Im normalen, täglichen Umgang, mit fremden Menschen bin ich immer ziemlich gleich. Wurscht, wie mein Gegenüber ausschaut.
Ich bin nämlich der Meinung es geht mich einen Scheißdreck an, wie mein Gegenüber sich kleidet oder "pflegt".
Ausnahme sind "Tussis" (eh schon wissen, Kriegsbemalung, Parfümwolke im fünf Meter Umkreis, usw.), die gehe mir auf den Sack. Da bin ich in der Regel eher reserviert. Nicht zuletzt weil ich ihnen nicht das Gefühl geben will, sie könnten bei mir durch ihr Aussehen irgendwas erreichen.
 
Ich sehe mich selbst als unattraktiv.

Dss macht es vermutlich auch meinem Umfeld schwer, mich anders wahrzunehmen.

Gepflegt sein hilft da nur bedingt.

Manche haben eben das "Glück" einem gewissen "Schönheitsidal" zu entsprechen.
Bei anderen hat es das Schicksal halt nicht so gut gemeint.
Meiner Erfahrung nach, haben viele Menschen vorbehalte denen Gegenüber, die schonmal nicht die Gesichtszüge haben, die uns die Gesellschaft als Idealbild vorgibt.

Der Charakter, die Kompetenzen.. der Mensch hinter dem Gesicht... interssieren das Umfeld nicht mehr, wenn sie das Gesicht selbst schon nicht mehr "gerne" ansehen.
 
Der Charakter, die Kompetenzen.. der Mensch hinter dem Gesicht... interssieren das Umfeld nicht mehr, wenn sie das Gesicht selbst schon nicht mehr "gerne" ansehen.
Ich halte es eher mit SYMPATISCHE Menschen, das können attraktive oder auch weniger attraktive sein. Sympatie ist für mich ausschlaggebender.
 
Attraktivität ist doch nicht von Schönheit abhängig.
Sie ist eher etwas, was jeder Mensch erreichen kann.
Gepflegtheit kann ein Merkmal sein, ist aber nicht originär.
Wichtig sind mir Körperhaltung, Ausstrahlung und Eloquenz.
Daher wüsste ich nicht, warum mich Anziehung, denn diese strahlen attraktive Menschen nun mal aus, nerven sollte.
 
Ich habe das schon mal geschrieben... mein Freund war sicher kein Schönling. Er hatte ein sehr markantes, einprägsames Gesicht.
Für mich war/ist er der attraktivste Mann auf dieser Welt... oft hätte ich ihn am liebsten aufgegessen, weil ich ihn so unglaublich attraktiv fand. Ich konnte meine Hände gar nicht von ihm lassen.
So eine extreme Anziehung hatte ich überhaupt noch nie bei einem Mann und da waren welche dabei, die objektiv gesehen sehr gut aussehend waren - haben aber nicht annähernd seine Attraktivität (für mich) erreicht. Sein einnehmendes Auftreten, seine Präsenz, sein Charisma, seine Stimme, sein Charme, sein Witz, sein Stil...

Attraktivität ist viel mehr als Aussehen.
 
Ist euch selbst bewusst, dass ihr mit menschen anders umgeht, die ihr für attraktiv erachtet, oder denkt ihr ihr wärt frei von dieser Beeinflussung?

Ja, das ist mir bewusst. Wer das verneint, gehört entweder zu einer winzigen Gruppe von Ausnahmen oder hat es einfach nicht reflektiert.
Natürlich: Jeder will sich so sehen, dass er davon unbeeinflusst wäre. Psychologisch betrachtet ist es aber nahezu ausgeschlossen.
 
Fühlt ihr euch genervt wenn attraktive Menschen besser behandelt werden als ihr?

1. Kommt auf das Ausmaß an. Solang es nicht sehr arg ist, gehört das halt (leider) zum Leben dazu und man muss damit leben.
2. Manchmal bin ich selber einer der schöneren vor Ort, das ist dann ganz angenehm.


Oder findet ihr es viel öfter Scheisse, dass egal wo ihr hinkommt, ihr nur aufs Äussere reduziert werdet und eure Kompetenzen völlig ignoriert werden?

Ich glaube wirklich, dass das eine weibliche Sache ist. Bei Männern bemerke ich da viel weniger Reflexion. Sie sind die Coolen/Feschen und handeln danach, kennen es zumeist gar nicht anders und lassen es sich gutgehen damit. Frauen hingegen leiden viel mehr darunter, wenn sie auf ihren Körper reduziert werden.
 
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