Depression & Libido in der Beziehung

Ich weine mich regelmäßig in den Schlaf, weil ich weiss, dass dieser Mann den ich mir im Herzen ausgesucht habe meine sexuellen Bedürfnisse nie erfüllen wird und kann.
Direkte und indirekte Zurückweisungen haben ihre Spuren hinterlassen.
(Dies soll keine ausladende Therapiesitzung darstellen, sondern dient einfach der Klärung meiner Situation um "gutgemeinte" Ratschläge zu vermeiden.)

Seit ich mein Leben wieder im Griff habe, erwische ich mich immer wieder beim Gedanken fremd zu gehen.
Jemanden zu finden dem ich mich sexuell und diskret öffnen kann ohne meinen Partner zumindest emotional zu betrügen.
Mir das fehlende Element einer ansonsten schönen Beziehung zu holen, wäre natürlich die einfachste Lösung.

Selbstverständlich erwarte ich mir hier keine Absolution aber Antworten auf meine eigentliche Frage: Wie geht es Gleichgesinnten in ähnlichen Situationen?
Wie weit kann man die eigenen Bedürfnisse zurückschrauben, wie krank macht es auf Dauer?
Was denkt ihr darüber, wie helft ihr euch?
Wie gehen Partner mit derartigen Dysbalancen um?
Hilfreiche wäre ev., dass du mit ihm Gespräche über dein Anliegen führst, ev. unterstützt von professioneller Hilfe (Therapeuten etc.), wie das bei Paartherapien der Fall ist. Hast du das schon probiert?

Unerfüllte Wünsche/Sehnsüchte können klarerweise dauerhaft krank machen - psychisch bzw. psychosomatisch. Das dürfte bekannt sein allgemein.
 
Ein bisschen Offtopic aber für mich interessant :

Mir ist ein Kommentar (den ich jetzt partour nicht finde, dabei dachte ich er war von @Mitglied #649519 ?) nicht aus dem Kopf gegangen. Die Aussage war in die Richtung "Männer die Affären suchen bekommen eine auf den Deckel" , aber Frauen werden bei diesem Thema durchs Forum "gestreichelt".

Hab jetzt eine zeitlang mitgelesen und ähnliche Beiträge von männlichen Mit-gliedern (wie lustig) verfolgt und bin doch recht schockiert. Da war teilweise schon sehr böses Zeug dabei, kann ich ja echt fast froh sein so sanft behandelt worden zu sein. (Dabei halt ich schon mehr aus, her damit 😉)

Habe meine Situation versucht breit zu erklären und noch ist ja quasi nichts "passiert" aber das ändert nichts am gleichen Nenner der Beiträge.
Bin ich ein besserer Mensch wenn ich als untervögelte Frau fremdgehe als ein schwanzgesteuerter Mann?

Find ich irgendwie schade wenn Böswilligkeit männlichen "Leidensgenossen" derart zugesprochen wird. Auch wenn sich viele nicht so gut ausdrücken können habe ich doch das Gefühl dass sich hinter den Fassaden keine per se schlechten Menschen verstecken.
Sondern eben gekränkte Seelen, die sich nicht öffnen trauen, nicht für sich einstehen, zu einer ungesunden Art von Liebe ihrer Partner gegenüber den Schein waren wollen.

Nochmal zu meinem Fall falls es noch interessant erscheint :
Beenden wäre natürlich immer die bessere Option gewesen aber damit müsste ich meinem Partner DIREKT das Herz brechen.
Ich bin ein krankhafter Gutmensch und nehme lieber das Risiko in Kauf dass es irgendwann rauskommt - immerhin besteht da noch 50% die Chance dieses Herz nicht zu brechen.
Vielleicht passt es mit der Affäre auch garnicht wie sichs der Kopf vorstellt, vielleicht finde ich auch erst zu einem späteren Zeitpunkt den Mut.
Deshalb kann ich mir trotzdem weiterhin ein schönes nebeneinander Leben mit meinem Partner gestalten.

Leider gibt es für egoschwache Menschen viele Gründe eine unpassende Beziehung aufrechtzuerhalten: Dankbarkeit, Beschützerinstinkt, Verlustangst, Bestätigung, Existenzangst, Abhängigkeit,..
Und vorallem hat man als junger Mensch mit einer ganz anderen Durchwandlung zu tun. Meine Wertvorstellungen haben sich von "romantischer Zweisamkeit mit DEM Traumprinzen" zu "mehr Leben wollen" entwickelt.
Die Vorstellungen von meinem Partner in seinen 40ern waren schon gefestigt, blöd also dass ich hier auf keinen grünen Zweig kommen werde, diesen Realismus habe ich im vergangenen Jahr entwickelt.
Allein meine Gedanken hier ausgebreitet zu haben und in direkten Austausch gegangen zu sein hat mich schon viel mehr geöffnet, egal wie es die nächste Zeit weitergeht..
 
Die Vorstellungen von meinem Partner in seinen 40ern waren schon gefestigt, blöd also dass ich hier auf keinen grünen Zweig kommen werde, diesen Realismus habe ich im vergangenen Jahr entwickelt.
Nur so als Gedanke dazu ...
Zu wissen was man will, ist schon in Ordnung, starr daran - um jeden Preis? - festzuhalten, fordert Opfer. Eine Beziehung ist Geben und Nehmen... Wenn seine "gefestigten Vorstellungen" Zuneigung zu Dir und das Zusammensein mit Dir beinhalten, wird er sich wohl bewegen dürfen... sonst geht wohl was nicht zusammen ...
Und hoffentlich hat er mit 40 noch nicht mit dem Leben abgeschlossen, das wär traurig, sich nicht mehr weiterentwickeln zu können.
 
Bin ich ein besserer Mensch wenn ich als untervögelte Frau fremdgehe als ein schwanzgesteuerter Mann?
Nein, aber ...
Habe meine Situation versucht breit zu erklären und noch ist ja quasi nichts "passiert"
Allein meine Gedanken hier ausgebreitet zu haben und in direkten Austausch gegangen zu sein hat mich schon viel mehr geöffnet, egal wie es die nächste Zeit weitergeht..
Vielleicht passt es mit der Affäre auch garnicht wie sichs der Kopf vorstellt, vielleicht finde ich auch erst zu einem späteren Zeitpunkt den Mut.
Zerpflückt werden Beiträge, wenn sie unreflektiert quasi das eherne Recht auf Fremdgehen einfordern ... und das hat nichts damit zu tun, sich besser ausdrücken zu können 😉
... wirst vereinzelt auch solche von Frauen finden, aber mein Eindruck hier ist, wenn Frauen sich dazu entschließen, tun sie es einfach und sudern hier nicht lang rum 🤭
 
Mir ist ein Kommentar (den ich jetzt partour nicht finde, dabei dachte ich er war von @Lelia ?) nicht aus dem Kopf gegangen. Die Aussage war in die Richtung "Männer die Affären suchen bekommen eine auf den Deckel" , aber Frauen werden bei diesem Thema durchs Forum "gestreichelt"
Ich glaube, das kam nicht aus meiner Eckey spiegelt aber die -zumindest hier- gelebte Realität gut wieder.

Der Mann, das Schwein. Die Frau, die sich befreit und für sich selbst einsteht.
Beenden wäre natürlich immer die bessere Option gewesen aber damit müsste ich meinem Partner DIREKT das Herz brechen.
Ich bin ein krankhafter Gutmensch und nehme lieber das Risiko in Kauf dass es irgendwann rauskommt - immerhin besteht da noch 50% die Chance dieses Herz nicht zu brechen.
Betrug und die Hoffnung, dass dieser niemals auffliegt, bringe ich nicht wirklich mit dem Wort Gutmensch in Verbindung.
Meine Wertvorstellungen haben sich von "romantischer Zweisamkeit mit DEM Traumprinzen" zu "mehr Leben wollen" entwickelt.
Das ist doch auch völlig in Ordnung. Mehr (er)leben zu wollen, ist ein Wunsch den man sehr gut nachvollziehen kann. Das Verständnis endet bei mir, aber an dem Punkt, an dem einer alles haben und behalten möchte ohne Rücksicht auf andere Personen. Und nein, es ist nicht rücksichtsvoll, sich an der Hoffnung es würde im Verborgenen bleiben, festzuhalten. ;)
Die Vorstellungen von meinem Partner in seinen 40ern waren schon gefestigt, blöd also dass ich hier auf keinen grünen Zweig kommen werde, diesen Realismus habe ich im vergangenen Jahr entwickelt.
Hast du diesen Realismus aufgrund von Gesprächen mit ihn entwickelt?

Mein Mann ist auch in seinen 40ern, ich bin Anfang 30, stehen geblieben sind wir deshalb aber nicht. Gefestigte Vorstellungen sind per se nichts negatives, ganz im Gegenteil. Gepaart mit der Bereitschaft zuzuhören und einen gemeinsamen Lebens(Lösungs)weg zu finden, halte ich dies für ausgesprochen wichtig.

Das macht wohl den Unterschied zwischen dem hier:
Deshalb kann ich mir trotzdem weiterhin ein schönes nebeneinander Leben mit meinem Partner gestalten.
und einem erfüllenden Zusammenleben für beide/alle Partner aus.
 
Und nein, es ist nicht rücksichtsvoll, sich an der Hoffnung es würde im Verborgenen bleiben, festzuhalten. ;)
Das ist deine Meinung.
Sehr sehr viele andere Leute teilen diese Meinung nicht.

Natürlich ist es Bequemlichkeit, möglichst keine großen Probleme erschaffen, da es sich vielleicht gar nicht "auszahlt" und man nach dem Abenteuer wieder gemütlich zu Hause sitzen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist deine Meinung.
Sehr sehr viele andere Leute teilen diese Meinung nicht.
Ja, das ist meine Meinung. Und ja ich sehe tagtäglich, dass sehr viele andere Leute diese Meinung nicht teilen, oder die Definition von Rücksicht äußert kreativ auslegen. Betrug und Rücksicht geht sich einfach ned aus.
 
Ja, das ist meine Meinung. Und ja ich sehe tagtäglich, dass sehr viele andere Leute diese Meinung nicht teilen, oder die Definition von Rücksicht äußert kreativ auslegen. Betrug und Rücksicht geht sich einfach ned aus.
Weil in diesem Bereich eine Meinung kaum Sinn macht.
Bzw für Betroffene egal ist, wie andere das sehen.

Dass es von der Allgemeinheit nicht als positiv angesehen wird, ist sowieso jedem klar.
 
Das ist deine Meinung.
Sehr sehr viele andere Leute teilen diese Meinung nicht.

Natürlich ist es Bequemlichkeit, möglichst keine großen Probleme erschaffen, da es sich vielleicht gar nicht "auszahlt" und man nach dem Abenteuer wieder gemütlich zu Hause sitzen möchte.
Das sehe ich eindeutig anders.
Für mich ist halt Hintergehen und Betrügen keine Option, wenn ich eine Beziehung dauerhaft führen will.
Gemütlich zuhause sitzen gibt's da nicht, und ich habe den bereits existierenden Problem ein weiteres hinzugefügt.
Allerdings, wenn der Mut/Selbstvertrauen/Vertrauen in die Beziehung fehlt für eine Auseinandersetzung, kann man einfacherweise die Sprengkraft des Betrugs nutzen 😉
 
Natürlich ist es Bequemlichkeit, möglichst keine großen Probleme erschaffen, da es sich vielleicht gar nicht "auszahlt" und man nach dem Abenteuer wieder gemütlich zu Hause sitzen möchte.
Bequemlichkeit, Feigheit, Angst, Boshaftigkeit,.... Keine Ahnung. Rücksichtsvoll ist es nicht. Es ist eigentlich auch vollkommen wurscht, es zu einem Akt der Nächstenliebe ausrufen ist halt wirklich einfach. Passt aber zu der cherry picking Mentalität.
 
Das sehe ich eindeutig anders.
Für mich ist halt Hintergehen und Betrügen keine Option, wenn ich eine Beziehung dauerhaft führen will.
Gemütlich zuhause sitzen gibt's da nicht, und ich habe den bereits existierenden Problem ein weiteres hinzugefügt.
Allerdings, wenn der Mut/Selbstvertrauen/Vertrauen in die Beziehung fehlt für eine Auseinandersetzung, kann man einfacherweise die Sprengkraft des Betrugs nutzen 😉
Jeder macht es sowieso, wie er will.
😉
 
Bequemlichkeit, Feigheit, Angst, Boshaftigkeit,.... Keine Ahnung. Rücksichtsvoll ist es nicht. Es ist eigentlich auch vollkommen wurscht, es zu einem Akt der Nächstenliebe ausrufen ist halt wirklich einfach. Passt aber zu der cherry picking Mentalität.
Du steckst z.b. immer nur die eine Seite in die "böse" Ecke.
 
Du steckst z.b. immer nur die eine Seite in die "böse" Ecke.
Ich steck niemanden in die böse Ecke. Ich bin für offene Gespräche und einen gemeinsamen Lösungsweg.

Den anderen mit bewusstem Sexentzug zu bestrafen find ich genauso scheiße.

Aber was soll ich denn hier auch schreiben, wenn es um den Betrug ansich geht? (Oder die Absicht)

Ich würde nicht betrügen, wie andere das machen ist mir vollkommen egal.
Das aber dann so hochzustilisieren zu etwas was Betrug ganz einfach nicht ist, find ich unleiwand.
 
Das ist deine Meinung.
Sehr sehr viele andere Leute teilen diese Meinung nicht.

Natürlich ist es Bequemlichkeit, möglichst keine großen Probleme erschaffen, da es sich vielleicht gar nicht "auszahlt" und man nach dem Abenteuer wieder gemütlich zu Hause sitzen möchte.
Sehe ich auch anders-

ich habe keine Lust mich in ein Lügengespinnst zu verwickeln, und dauernd darauf aufpassen zu müssen, dass ich mich ja nicht verrate.
Bequem ist das für mich jedenfalls nicht.
 
ich habe keine Lust mich in ein Lügengespinnst zu verwickeln, und dauernd darauf aufpassen zu müssen, dass ich mich ja nicht verrate.
Bequem ist das für mich jedenfalls nicht.
Das wäre mir auch zu unbequem und mühsam ( abgesehen davon, dass es unfair gegenüber dem anderen ist) aber ich kenne so einige die damit kein Problem haben.
 
Sex gehört zu einer Liebesbeziehung ebenso wie die emotionale Ebene.
Es sagt ja auch niemand "Ich liebe ihn nicht, aber Sex ist so toll mit ihm, daher habe ich ihn geheiratet".
Wenn es auf sexueller Ebene nicht passt, kann die Beziehung nicht gut sein.
Da ist zu viel Frust und Enttäuschung dabei, als dass sich das nicht auch auf andere Bereiche der Beziehung auswirken würde.

In diesem Fall war's halt leider von Anfang an der falsche Mensch für eine Beziehung, und es wäre gescheiter gewesen diesen Menschen als Freund zu gewinnen, und so all das zu bekommen was man jetzt auch so sehr an ihm schätzt, aber mit einem anderen Mann eine Beziehung zu beginnen, in der auch der Sex passt.
 
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