Der Aktien (Börsen) Thread

Solltest Du Einzelaktien in Europa kaufen, dann nur Holland oder Luxenburg. Die KEST Steuern mit der Rueckerstattung ist das Problem.

ATX Titel werden nicht einmal erwähnt:)
Als solide Dividendentitel ohne Rückerstattungsthematik habe ich sie wieder stärker im Focus.
Post, Andritz, OMV, Wienerberger etc. Sind halt nicht so zum spekulieren wobei die schon erwähnte Verbund sehr gut lief.
 
@Mitglied #431608
Mayr Melnhof ist glaube ich auch ganz solide,
gute Bilanz so weit mir bekannt ist , habe die aber weder im Portfolio
noch habe ich sie einem genaueren "screening" unterzogen.
 
Diese Zentralbankpolitik wird nicht unendlich weiter gehen.
Man fragt sich wie das Ende aussieht. Oder besser man fragt sich nicht und hofft das es eine Zeit noch so bleibt.

Die andere Sicht ist dass Vermögen gar nicht steigen sondern dass Geld in Relation immer weniger wert ist. Bei buy and hold ändern sich Flächen von Grundstücken nicht, die Anzahl an Ziegeln der Gebäude und die Stückzahl der Aktien bleiben konstant, während Renditen ständig sinken.

Seltsam ist nur dass sich die Inflation nicht auf Konsumgüter ausbreitet.

Die Zentralbankpolitik hilft aber auch Leuten ohne Vermögen denn wenn Aktien einbrechen gehen Banken pleite und ein Zusammenbruch des Gelddystems samt folgender Wirtschaftskrise schaden neben kleinen Sparern auch der Allgemeinheit.
 
Hallo @Mitglied #431608 , ich finde du widersprichst dir hier einige Male selbst.

Die Zentralbanken, welche eigentlich keine Politik machen, und unabhängig sein sollten, haben sehr wenig Spielraum für Zinserhöhungen.

Schon 1 bis 2 Prozentpunkte brächten manche Mittelmeerstaaten in die Bredouille.
Der gangbare Ausweg wäre, eine höhere Inflation, um so die Schuldenstände "wegzuinflationieren", da ist allerdings die Corona- Krise reingegrätscht.
Die Masse der Konsumenten hat weniger Geld als vor einem Jahr zur Verfügung, und eine unsichere Arbeitsmarksituation ist Gift für die Konsumausgaben.
Also müssen die Händler danach trachten ihren Ramsch mit Rabatten loszuwerden, was wieder rum "schlecht" für die Inflation ist.

Dass das Vermögen kein absoluter Betrag ist, da gehe ich mit. Aber betrachtet in Gold, Benzin, Mieten, etc. ist das Vermögen der Aktienbesitzer
die letzten Jahre gut gewachsen.
Ein Zusammenbruch des Systems wird uns alle schaden, am meisten aber wahrscheinlich den "kleinen Sparern".
Die haben ihr Vermögen nur in € angelegt, und in wie weit die Bankensicherung greift, darauf würde ich mich bei einem Kollaps nicht verlassen wollen.

Frei nach Karl Lagerfeld: Wer heute noch nennenswerte Beträge auf Sparbüchern liegen hat, hat die Kontrolle über seine Finanzen verloren.
 
Ironfist: Mit Zentralbankpolitik waren Anleihenkäufe gemeint und nicht Zinssenkungen.

Wie meine Beispiele zeigen ist Vemögen bei buy und hold überhaupt nicht gewachsen, sondern der Maßstab Geld wurde kleiner sodass das gemessene Vermögen grösser erscheint obwohl es in Wirklichkeit unverändert blieb.
 
Seltsam ist nur dass sich die Inflation nicht auf Konsumgüter ausbreitet.

So seltsam ist das nicht, das lässt sich sogar sehr gut begründen. Erstens hat sich die nachfragerelevante Geldmenge M3 im Gegensatz zur monetären Basis bis zu Beginn des Jahres 2020 eher moderat ausgeweitet, im Schitt etwas über 4,5% pro Jahr. Erst mit der Corona Krise ist ein deutlicher Anstieg der Geldmengenaggregate M1/M3 zu beobachten gewesen. Wenn man sich allerdings näher ansieht, worin hauptsächlich dieser Geldmengenanstieg begründet und wohin das Geld geflossen ist, wird deutlich, warum die Geldmenge M3 derzeit nicht nachfragewirksam ist bzw. inflationstreibend wirkt. Der maßgeblich treibende Faktor für den aktuellen Anstieg der Geldmenge sind einerseits die Ausgaben der öffentlichen Hand, die den Wirtschaftseinbruch durch verstärkte Kreditaufnahme zu kompensieren versucht. Andererseits auch der Unternehmenssektor, der sich noch reichlich mit Liquidität eingedeckt hat, nicht zuletzt mithilfe staatlich garantierter Kredite aus den Rettungsmaßnahmen. Dem gegenüber steht jedoch eine immer noch teils fragile Wirtschaftslage, weshalb Investitionen vielerorts aufgeschoben werden, auch die Konsumausgaben des privaten Sektors sind in Zeiten von Kurzarbeit, verhaltenen Lohnsteigerungen etc. eher verhalten. Längerfristig sind jedoch ein paar Entwicklungen erkennbar, die in ein paar Jahren durchaus zu etwas höheren Inflationsraten, allerdings nach wie vor im einstelligen Bereich, führen könnten.

Den großen Systemcrash wird es aber auch nach der Coronakrise nicht geben. Weder sind dafür notwendige größere/längerfristige Angebots- und/oder Nachfrageschocks in absehbarer Zukunft greifbar - die OECD Staaten weisen tendenziell eher einen Überhang an Produktionskapazitäten auf, denn dass es eine Güterknappheit wahrscheinlich wäre, weshalb man auch dem Gespenst einer Hyperinflation eine Absage erteilen kann. Die Wertschöpfungsketten haben sich längst wieder justiert, die Weltbevölkerung wächst nach wie vor, die Innovationskraft der Volkswirtschaften ist nicht verloren gegangen, der Kapitalstock nach wie vor vorhanden, womit auch die weltweite Wirtschaftsleistung weiter steigen wird, zumindest im langfristigen Trend. Unternehmen machen zum Teil (längst wieder) hervorragende Gewinne, Notenbanken verfügen (noch) über ausreichend Möglichkeiten um den Märkten Kapital zur Verfügung zu stellen, die großen Währungsräume sind großteils in eigener Währung verschuldet, zum Teil sogar zu einem erheblichen Anteil bei der eigenen Notenbank, weshalb auch Staatspleiten derzeit kein Thema sind. All das ist freilich weit entfernt von einer idealen Weltwirtschaft, wie man sie sich wünschen würde, aber noch weiter weg von dem von einigen heraufbeschworenen Systemcrash.
 
ATX Titel werden nicht einmal erwähnt:)
Als solide Dividendentitel ohne Rückerstattungsthematik habe ich sie wieder stärker im Focus.
Post, Andritz, OMV, Wienerberger etc. Sind halt nicht so zum spekulieren wobei die schon erwähnte Verbund sehr gut lief.

OMV gefällt mir sehr gut...die werde ich sicherlich (sobald das Depot freigeschalten ist) kaufen. Da habe ich kein Bauchweh dabei und muss nicht ständig Kurse verfolgen. Als „spekulativ“ gefällt mir FACC sehr gut aber da werde ich noch ein bisschen zuwarten. Ausländische Aktien habe ich auch verfolgt aber das ist für mich als Anfänger zu arg wie hoch bewertet dort mehr oder weniger startups, welche mich interessieren würden (snowflake, ehang) sind.....da lass ich die Finger davon.
 
Geldmengenanstieg

M3 kenne ich nur von BMW.

Wenn zuletzt das Geld hauptsächlich durch öffentliche und Firmenkredite vermehrt wurde heisst dies, in die Aktienbörsen fliesst wenig 'neues' Geld sondern es wird nur vorhandenes Geld umgeschichtet?
Dann stimmt aber nicht dass die Aktien durch die Notenbanken hinaufgetrieben wurden.
 
M3 kenne ich nur von BMW.

Macht nix. :mrgreen:

Wenn zuletzt das Geld hauptsächlich durch öffentliche und Firmenkredite vermehrt wurde heisst dies, in die Aktienbörsen fliesst wenig 'neues' Geld sondern es wird nur vorhandenes Geld umgeschichtet?
Dann stimmt aber nicht dass die Aktien durch die Notenbanken hinaufgetrieben wurden.

Erstens wirkt der Transmissionsmechanismus nicht nur über den Kreditkanal, sondern auch über Zins- und Vermögenskanal, sodass in Zeiten expansiver Geldpolitik bei der Vermögensanlage von Anleihen zu Aktien umgeschichtet wird, was natürlich deren Preise in die Höhe treibt und zweitens endet der geldpolitische Impuls der Kreditvergabe doch nicht beim Kreditnehmer (öffentliche Hand/Unternehmen) sondern wird weiter in die Volkswirtschaft übertragen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit fließt dieses Geld allerdings weniger in den Konsum sondern tendenziell in Horte bzw. den Vermögensaufbau.
 
M3 kenne ich nur von BMW.

:giggle:

  • Geldmenge M3: Geldmarktfonds, Geldmarktpapiere, Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von zwei Jahren und Repoverbindlichkeiten.

  • Zwischen dem Anstieg der Geldmenge und dem Anstieg der Inflation besteht ein Zusammenhang, allerdings liegt die Korrelation der Werte nicht bei 1. Denn nur weil die Geldmenge wächst, müssen die Preise nicht automatisch auch ansteigen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Zeit nach der Finanzkrise 2008. Hier erhöhte sich die Geldmenge stetig, ein Anstieg der Inflation war allerdings lange Zeit nicht zu beobachten.

    Begründet war dies darin, dass sich Geschäftsbanken wegen der niedrigen Zinsen zwar Geld bei der EZB geliehen haben, das Geld jedoch nicht in den eigentlichen Wirtschaftskreislauf floss. Vielmehr horteten Banken das Kapital oder investierten es an den Aktienmärkten bzw. in andere Kreditinstitute. So kam es nicht bzw. nicht unmittelbar zu einer erhöhten Investitions- oder Konsumnachfrage in der Realwirtschaft, weshalb auch die Inflationsrate nicht anstieg.
 
Hier erhöhte sich die Geldmenge stetig

Korrekterweise die monetäre Basis und die ist bekanntlich nicht nachfragewirksam.

Zwischen dem Anstieg der Geldmenge und dem Anstieg der Inflation besteht ein Zusammenhang

Das gilt heute teilweise als widerlegt, insbesondere dann wenn man die monetäre Basis als Variable heranzieht. Darüber gibt es eine interessante wissenschaftliche Arbeit der Goethe Universität.
Und in gewisser Weise auch bereits durch Keynes mit seiner Theorie der sekulären Stagnation.
 
aphria .kaufen

die sind neu, haben grosse umsätze,kaufen tilray inc und sind grad erst ein Stück gestiegen und noch extrem billig.

von kanada bald in den us markt und der neue Präsident ist der pro Cannabis politik zuzuordnen.

in paar jahren sind die auch in europa wenn die hier nicht weiter realitätsfremde politik weitermachen weil drogen gegner sein ist viel ehrenwert konservativer und man bekäme ansehen als Gutmensch der eben anderer leben bedrängen will weil die wollen sich selbst schaden..., allerdings haben doch einige solche Jobs. bsp irrenhausangestellte oder im häfen, da geht's nur darum die leute zu frozzeln
 
Hier noch ein ganz interessanter Artikel zum Thema:


@Mitglied #260008 Was hältst du von der MMT?
Also ich denke wenn ich mich an deine vorigen Posts erinnere , der ersten These der MMT stimmst du zu,
sprich das Staaten in ihrer eigenen Währung nicht pleite gehen können und somit einen gr. Spielraum haben.
Ottmar Issing sagte mal die MMT ist gar nicht so modern , das gabs auch schon früher , irgendwo hat er das mal
gesagt, und der muß es ja wissen.
 
Hier noch ein ganz interessanter Artikel zum Thema:


@Mitglied #260008 Was hältst du von der MMT?
Also ich denke wenn ich mich an deine vorigen Posts erinnere , der ersten These der MMT stimmst du zu,
sprich das Staaten in ihrer eigenen Währung nicht pleite gehen können und somit einen gr. Spielraum haben.
Ottmar Issing sagte mal die MMT ist gar nicht so modern , das gabs auch schon früher , irgendwo hat er das mal
gesagt, und der muß es ja wissen.

Die Feststellung, dass Notenbanken in ihrer eigenen Währung zumindest technisch gesehen nicht insolvent werden können (sie können aber sehr wohl ihre Solvenz verlieren, um den Wechselkurs gegenüber anderen Währungen stabil halten zu können), hat ihren Ursprung nicht in der MMT, sondern geht auf die Functional Finance der Nachkriegszeit zurück.
Zur MMT selbst, sie ist als geldtheoretische und makroökonomische Denkschule, bei der es hauptsächlich um die Analyse des Geld- und Kreditsystems und insbesondere um die Frage der Kreditschöpfung geht, zu verstehen, wobei sie als Methode der Abstraktion die doppelte Buchführung heranzieht und anhand der Buchungsssätze Aussagen über das Geldsystem und dessen Funktionsweise zu tätigen versucht.
So vertritt sie die Theorie der endogenen Kreditschöpfung als Charakteristikum moderner Geldsysteme und falsifiziert die Hypothese vom neoklassischen Finanzintermediär, wonach Banken vorhandene Sparguthaben weiterreichen, sondern beschreibt die Kreditevergabe allein aufgrund der Giralgeldschöpfung der Banken. Die Höhe der Einlagen bei der betreffenden Bank spielt dabei keine Rolle.
Weiters widerspricht die MMT der bisherigen Lehrmeinung, der Interbanken sei ein Kapitalmarkt, gemäß der MMT dient der Interbankenmarkt einzig und allein als Zahlungsausgleich zwischen den einzelnen Banken.
Der deskriptive Teil der MMT stimmt mehrheitlich mit der heutig gültigen Lehrmeinung überein.
Mit ihrer Konsolidierungshypothese sieht die MMT Staaten und Notenbanken als eine konsolidierte Einheit, das staatliche Budgetdefizit ist dabei nicht mehr Zielgröße, sondern Instrument – das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts sei nicht von Bedeutung, der Haushalt richte sich nach anderen makroökonomischen Zielgrößen. Der Staat würde dabei Geld zum Nullzins in Verkehr bringen, die Geldmenge direkt über Steuern und Offenmarktgeschäfte der Notenbanken gesteuert.
Wie diese konsolidierte Einheit mit den anderen Wirtschaftssektoren in Wechselwirkung tritt, kann derzeit niemand sagen, ist jedenfalls mehr als umstritten.
Ob sich aus der Konsolidierungshypothese eine unbegrenzte Verschuldung bzw. Geldmengenausweitung, wie es oft in den Mainstream Medien dargestellt wird, ableiten lässt, halte ich für mehr als fraglich und ist nach meinem Verständnis auch nicht Aussage der Konsolidierungshypothese.
Die derzeitige Geldpolitik mit der MMT gleichzusetzen ist ohnehin großteils eine Themenverfehlung, weil die Verschränkung mit der Fiskalpolitik fehlt.
 
Negativzinsen und Kryptowährungen wirken schon wie Vorboten des nahenden Endes. Aber wenn es weiter läuft soll es mir recht sein.

Wenn das neue Geld in Aktien gehortet, also nicht unmittelbar gebraucht wird stellt sich die Frage weshalb es überhaupt geschaffen wird.
 
Wenn das neue Geld in Aktien gehortet, also nicht unmittelbar gebraucht wird stellt sich die Frage weshalb es überhaupt geschaffen wird.

Es wird über die Kreditvergabe deswegen geschaffen, weil offenbar die Nachfrage danach besteht. Ziel einer expansiven Geldpolitik ist es die Produktionsmöglichkeiten/das Investitionsvolumen auszuweiten. Da Geld aber nun mal kein Mascherl hat, fließt das über die Kreditvergabe geschaffene Geld nicht nur in Investionen sondern auch in bereits bestehende Assets. Das ist der (eigentlich ungewollte) Nebeneffekt einer expansiven Geldpolitik.
 
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