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Da liegst Du schon wieder daneben. Oder bist Du so blauäugig und glaubst Du auch noch an Versprechen wie die Einhaltung der Maastrichtkriterien oder das Respektieren der No-Bailout-Klausel?Eine Monetarisierung der Staatsschulden wäre nur dann gegeben, wenn
erstens ein Großteil der von den Staaten ausgegeben Anleihen durch die Notenbanken aufgekauft würden. Realiter ist das aber nicht der Fall, weil vom Volumen her begrenzt.
Die Wirklichkeit sieht so aus:
Quelle:
Jörg Angela
Senior Economist, Bantleon, Institutional Investing
EZB saugt auch 2021 Neuverschuldung der Euroländer vollständig auf
Keine Finanzierungssorgen dank EZB
2020 haben die Euroländer Staatsanleihen und Geldmarktpapiere im Volumen von netto 928 Mrd. EUR bzw. 8% des BIP begeben. So viel frisches Geld haben sie sich nie zuvor binnen eines Jahres am Finanzmarkt besorgt – im bisherigen Rekordjahr 2009 erreichten die Nettoneuemissionen »lediglich« 579 Mrd. EUR. Im Gegensatz zu damals musste der Kapitalmarkt im zurückliegenden Jahr allerdings so gut wie nichts davon verdauen. Der Grund hierfür sind die gigantischen Anleihenkäufe der EZB bzw. genauer gesagt des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Im Rahmen des Public Sector Purchase Programme (PSPP) und des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) wurden 2020 Käufe von Staatsanleihen und Geldmarktpapieren im Ausmass von netto rund 900 Mrd. EUR getätigt.
Abb. 1: Die EZB als Staubsauger der Staatsschulden
![pastedGraphic.png pastedGraphic.png](https://www.erotikforum.at/data/attachments/7582/7582992-e47c360be4d1e9f36a64a529a3c904ea.jpg)
Quellen: EZB, Bantleon; ab Februar 2021 Prognose Bantleon
* Eurozone Government Bonds
In diesem Jahr zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Wir schätzen, dass sich die EZB-Nettokäufe von Staatsanleihen und Geldmarktpapieren 2021 auf ca. 1.000 Mrd. EUR belaufen werden. Diesen Käufen stehen vermutlich staatliche Nettoneuemissionen in Höhe von über 800 Mrd. EUR gegenüber. Das ergibt sich zumindest auf Basis der jüngsten Emissionsplanung der Mitgliedsländer. Angesichts der sich abzeichnenden Verlängerung bzw. Verschärfung der Massnahmen zur Pandemiebekämpfung bis weit ins 2. Quartal hinein dürfte dieser Wert am Ende jedoch höher liegen. Zuletzt hatten beispielsweise Deutschland (7% statt 5,3% des BIP) und Italien (10% statt 7% des BIP) eine grössere Neuverschuldung angekündigt als bis dato angenommen. Nichtsdestotrotz sieht es so aus, als ob die EZB erneut sämtliche neuen Schuldpapiere der Euroländer aufkaufen könnte (vgl. Abbildung 1).
Wer sagt, dass dies nicht der Fall sein wird? Dazu noch Laufzeiten von 100 Jahren, also was will man mehr?Und zweitens diese Ankäufe auf unbegrenzte Zeit erfolgen müssten, was in der Realität mehrheitlich ebenso nicht gegeben ist, weil zeitlich begrenzt.
Du glaubst also wirklich, dass die Finanzierung all der explodierenden Transferleistungen im Zuge der Corona-Hilfsmaßnahmen bei drastisch einbrechenden Steuereinnahmen ohne Emission von Staatsanleihen, die über die Bande von der EZB gekauft werden, machbar ist?Die Staatsdefizite sind zwar im Zuge der Finanzkrise angestiegen, aber nicht auf Grund ausufernder Lohnzahlungen, Pensionserhöhungen oder Ausweitung der Sozialleistungen.
Wer in seinem naiven Halbwissen anderes glaubt, hat wie immer nichts verstanden.
Also: wie so oft, Du tappst ganz schön im Dunkeln.