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Eine gute Frage. Mittlerweile gibt es ohnehin mehrere Notenbanken/Staaten, die die Mindestreserve entweder komplett abgeschafft oder auf Null gesetzt haben, so zum Bsp. Australien, Kanada, New Zealand, Großbritannien und mittlerweile auch die Fed, weil sie auch gewisse Nachteile mit sich bringt. Ob sich damit der Interbankenzins tatsächlich besser steuern lässt, vermag ich nicht zu beurteilen, habe da aber eher Zweifel. Dass sie vielfach noch Verwendung findet, ist einerseits sicherlich historisch bedingt und andererseits kann sie wahrscheinlich unter gewissen Voraussetzungen zu einer Glättung des Interbankenzinses beitragen, weil Banken dann eine gewisse Liquditätsreserve für den Zahlungsausgleich halten.
Wenn keine Mindestreserven verlangt werden, müsste eine Zentralbank alleine durch die Bewegung des Korridors von Kredit- und Einlagenfazilität den Zinssatz am Interbankenmarkt neu festlegen können, ohne dass sie die Reservemenge verändern müsste.
Sind genügend Reserven vorhanden, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass dies nach einer Zinsveränderung nicht mehr der Fall wäre.
Ein Inflationsdruck kann nur dann entstehen, wenn die Outputlücke positiv ist, oder anders formuliert, das tatsächlich realisierte BIP über dem Produktionspotential liegt. Bei einem Rückgang des BIP liegt allerdings eine negative Outputlücke vor. Die Folge sind tendenziell fallende Inflationsraten und steigende Arbeitslosigkeit.
Eben, die Lohnsetzung impliziert einen negativen Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote und Reallohn.
Ist mit Sicherheit politisch gesteuert.
Selbstverständlich.