Und die Straßenbaufirma bezahlt Vorlieferanten, Gehälter und Maschinen. Mit den Gehältern, welche die Straßenbaufirma auszahlt und den Zahlungen an Vorlieferanten, welche zum Teil ebenfalls wieder in Gehälter und Maschinen fließen, werden Konsumausgaben getätigt und Investitionsgüter angeschafft. Das heißt, das ursprüngliche Zentralbankgeld wird auf Umwegen nachfragewirksam, also preistreibend, ausgegeben. Was so viel heißt wie : der Staat tätigt Ausgaben (bezahlt den Straßenbau), diesen Ausgaben stehen keine realwirtschaftlichen Ressourcen gegenüber, es entsteht eine positive Produktionslücke, welche sich in steigenden Preisen der Produktionsfaktoren niederschlägt —> Inflation entsteht.
Nein, Zentralbankgeld verbleibt immer im Bankensystem. Darüber braucht es auch keinerlei Diskussion, das lässt sich ganz klar aus den Buchungssätzen ablesen.
Staatsausgaben werden nachfragewirksam. Das ist aber eine mehr als triviale Erkenntnis, dass die Nachfrage (des Staastes) wie im übrigen auch die Nachfrage eines jeden anderen Wirtschaftsteilnehmers nach Gütern und Dienstleistungen nachfragewirksam ist. Und Nachfrage allein erzeugt noch keine Inflation. Entscheidend ist wieviel Nachfrage auf wieviel Angebot trifft.
Was so viel heißt wie : der Staat tätigt Ausgaben (bezahlt den Straßenbau), diesen Ausgaben stehen keine realwirtschaftlichen Ressourcen gegenüber, es entsteht eine positive Produktionslücke, welche sich in steigenden Preisen der Produktionsfaktoren niederschlägt —> Inflation entsteht.
Und wieder falsch.
Eine positive Produktionslücke entsteht dann, wenn das realisierte BIP über dem Produktionspotential liegt. Das hat zunächst einmal nichts mit den Staatsausgaben zu tun. Staatsausgaben können zu einer positiven Produktionslücke führen, wenn der Staat weiter seine Ausgaben erhöht, obwohl sich die Wirtschaft bereits in einer Vollauslastung befindet. Das trifft auf andere Sektoren wie beispielsweise die privaten Haushalte oder auch das Ausland aber ebenso zu.
Deswegen sollte der Staat auch antizyklisch handeln. Bei einer negativen Produktionslücke sollte er tendenziell eine expansive Fiskalpolitik fahren und bei Vollauslastung seine Ausgaben entsprechend zurückfahren bzw. die Steuern anheben.
Die Annahme der Neoklassik, dass die Ressourcen einer Volkswirtschaft immer optimal allokiert seien und sich daher sämtliche Produktionsfaktoren in vollständiger Auslastung befänden, ist nichts anderes als eine modellhafte Annahme, die allerdings wenig mit der Realität gemein hat.
Und was ist das überhaupt für eine Nullaussage? Staatlichen Ausgaben stehen genauso viel oder wenig Ressourcen gegenüber wie privaten Ausgaben.
Jedem Kredit steht einerseits ein Zahlungsversprechen und andererseits Sicherheiten in Form realwirtschaftlicher Ressourcen gegenübern (zumindest teilweise). Das ist bei Ausgaben des Staates aber nicht anders.
Staatliche Ausgaben können zu einem Crowding Out führen, entweder wenn der Staat selber Güter und Dienstleistungen zur Verfügung stellt und damit das private Angebot zurückdrängt oder er kann die private Nachfrage zurückdrängen, wenn er selbst Güter und Dienstleistungen nachfragt. Betonung liegt auf können. Das ist nämlich immer eine Frage der Produktionsauslastung.
Ich lieferte eine Menge wissenschaftliche Studien, welche Korrelation bzw. Granger-Kausalität zwischen Geldmenge und Inflation nachweisen.
Du hast gar nichts geliefert, abgesehen von einer antiquierten Studie aus den 90er Jahren, wenn ich das Jahr jetzt richtig erinnere, zur Inflation in Argentinien !, die du obendrein auch noch falsch interpretiert hast.
Es wurde seitens mehrerer User mittels zahlreicher Argumente inkl. Quellenverweise versucht dir deine Fehlinterpretation aufzuzeigen.
Im Gegenzug zu deiner veralteten Studie, die sich obendrein auf ein Land fokusiert, das auf Grund der Nachwehen eines Fremdwährungsregimes in keiner Weise repräsentativ für den Euro- oder Dollar-Währungsraum (oder irgendeinen anderen bedeutenden Währungsraum) ist, habe ich 7!!!! aktuelle Studien und wissenschaftliche Arbeiten verlinkt,
die allesamt, die monetaristische Geldtheorie widerlegen! In deiner dir eigenen rabulistischen Rhetorik hast du diese allesamt als ideologisch motivierten Bullshit abgetan, ohne auch nur ein einziges Gegenargument zu liefern. Soll mir recht sein. Das schöne ist, du kannst hier noch so oft mit dem Fusserl aufstampfen und alle, die nicht deiner Meinung folgen, als Ideologen oder Zauberlehrling verunglimpfen, es
interessiert schlicht und einfach niemanden. Sowohl bei den Praktikern in den Notenbanken als auch im wissentschaftlichen Mainstream interessiert sich niemand mehr für die Quantitätstheorie des Geldes. Und auch jetzt interssiert sich keine Notenbank der Welt für die Geldmenge.
Also nein, du hast gar nichts aufgezeigt, außer dass du zu einer Diskussion nicht fähig bist.
Und weil es mir ja recht leicht von der Hand geht, ein Auszug aus einer weiteren wissenschaftlichen Arbeit aus dem Jahr 2022 zu diesem Thema.....
Von der Zentralbankgeldmenge zu M3
Dass die Zentralbankgeldmengensteuerung, also die Steuerung der Menge von Bargeld und Guthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank, nicht funktionierte, hat sich in den Jahren nach 1974 in der Praxis gezeigt. Als die Bundesbank die Mindestreserve änderte, das Kreditvolumen sich aber nicht so änderte, wie es der in Lehrbüchern enthaltene Geldmengenmultiplikator vorhersah, wurde schnell klar, dass die allgemeine Kreditvergabe nicht über eine Steuerung der Zentralbankgeldmenge möglich war. Anstatt die geldpolitische Kommunikation zu ändern und den Geldmengenmultiplikator zu beerdigen, erklärte die Bundesbank jedoch zunächst, man würde weiterhin die Zentralbankgeldmenge steuern, müsse aber praktisch zurück rechnen, wie hoch diese wäre, wenn die Mindestreserve noch so hoch wäre wie 1974. Was irritierend klingt, war es auch.
1988 erklärte die Bundesbank dann, dass man fortan nicht mehr die Zentralbankgeldmenge (Bargeld und Guthaben bei der Zentralbank) steuere, sondern die Geldmenge M3 (Guthaben des Privatsektors bei den Geschäftsbanken). Statt zu erklären, dass offensichtlich nicht die Geldmenge die Preise beeinflusst, sondern die Kreditvergabe (und andere Größen), suchte man sich eine Steuerungsgröße (M3), die sehr stark mit der Kreditvergabe korrelierte: Wenn diese steigt, dann steigen auch die Guthaben bei den Geschäftsbanken. Auf diese Art und Weise konnte man argumentieren, dass man weiterhin Geldmengensteuerung betreibe und auf eine Geldmengendefinition verweisen, die auch tatsächlich bis in die 90er Jahre einen ähnlichen Trend wie die Inflation aufwies (da sowohl Geldmenge als auch Inflation von der Kreditvergabe beeinflusst waren).
Auch M3 hat seine Grenzen
Ab Anfang der 90er brach jedoch auch der Zusammenhang zwischen der Geldmenge M3 und der Inflationsrate zusammen. Besonders klar wurde die Irrelevanz der M3-Geldmenge dann mit den Ankaufprogrammen der Zentralbanken als Antwort auf die Finanzkrise: Wenn die Zentralbank eine Anleihe z.B. von einer Versicherung kauft, steigt die Geldmenge M3, da die Guthaben bei den Geschäftsbanken steigen. So stieg ab 2014 die Geldmenge M3, als das Eurosystem (EZB und nationale Zentralbanken) begann, Staatsanleihen anzukaufen – die Inflation aber fiel. Bis zur Coronakrise reichte das M3-Geldmengenwachstum nicht mehr an Werte von vor der Finanzkrise heran – auch weil die Kreditvergabe mittlerweile stärker als früher außerhalb des Bankensystems passiert, sich also nicht immer in neuen Guthaben bei Geschäftsbanken niederschlägt. Sowohl Auf- als auch Abschwünge im M3-Geldmengenwachstum blieben ohne offensichtliche Ko-Bewegungen in der Inflation.
Spätestens heute ist also aus den Daten heraus offensichtlich, dass auch die Geldmenge M3 nicht die Preise steuert. Die aggregierte Nachfrage wird durch viele Größen beeinflusst: Die Einkommen und ihre Verteilung, die Ersparnisse, die Investitionen und die allgemeine Risikoneigung, die kurz- und langfristigen Zinsen sowie Vermögenspreise, um nur die wichtigsten zu nennen. Verschiedene Definitionen der Geldmenge korrelieren zwar mit einigen dieser relevanten Größen (so steigt tendenziell die M3-Geldmenge, wenn die Einkommen, die Ersparnisse oder die Investitionen steigen), aber sie liefert über diese hinaus keine zusätzlichen Erkenntnisse über die Preisentwicklung.
Quelle: Der leise Tod der Geldmengensteuerung: Ende eines Irrwegs - Florian Kern, Max Krahe
Die aggregierte Nachfrage wird durch viele Größen beeinflusst: Die Einkommen und ihre Verteilung, die Ersparnisse, die Investitionen und die allgemeine Risikoneigung, die kurz- und langfristigen Zinsen sowie Vermögenspreise, um nur die wichtigsten zu nennen
Was im übrigen die Notenbanken mit ihren DSGE Modellen versuchen abzubilden.
Und selbst die Bundesbank kommt in einer monetären Analyse zu folgendem Schluss: Einen erheblichen Beitrag zum Anstieg des Geldmengenwachstums im Jahr 2020 hätten Geldnachfrageschocks gehabt. Diese dürften vor allem die gestiegene Unsicherheit und den Aufbau von Liquiditätsreserven zu Beginn der Covid-19-Pandemie widerspiegeln. Die Menschen trieb das „Vorsichtsmotiv“: Keiner wusste so genau, was ihn im Verlauf der Pandemie noch erwartete, und deshalb hielt man lieber mehr Geld, das man nicht ausgab. Die Inflation stieg nicht.
Diese Liquiditätspuffer seien später wieder abgebaut worden. Das habe sich in rückläufigen, schließlich in den negativen Bereich umschlagenden Beiträgen des Geldnachfrageschocks zum Geldmengenwachstum in der Folgezeit niedergeschlagen. Seit Mitte 2020 habe dann offenbar eine besonders expansive Fiskalpolitik begleitet von den Notenbanken sowohl das Geldmengenwachstum als auch seit Mitte 2021 die Inflationsrate erhöht; in dieser Phase sei die Geldmengenwachstumsrate insgesamt jedoch bereits wieder rückläufig gewesen.
die „nouveaux illusionnistes“, wie solche Zauberkünstler in der französischen Fachliteratur genannt werden
Die Kolumne einer französischen Tageszeitung ist sicher keine Fachliteratur. Ein weiterer Beweis, auf welchem Niveau du eine "Diskussion" zu führen pflegst.
Für einen User, der dem gern strapaziertes Narrativ von ideologisch verblendeten Ökonomen folgt, ist dieser legendäre Satz natürlich ein Dorn im Auge.
Der Satz ist nunmal schlicht und einfach falsch. Verblendet ist eher die Person, die das nicht versteht.
Der Rest deines Sermons ist wohl eher deiner ideologischen Interpretation geschuldet.
Auf meine letzten Posting in diesem Zusammenhang gab es dann keine Antwort mehr von Dir.
Ja, sorry, so wichtig bist du mir nicht.