Der Aktien (Börsen) Thread

Welch ideologischer Unsinn.
Schon mal drüber nachgedacht, dass in einer Volkswirtschaft die Ausgaben des einen immer die Einnahmen eines anderen sind.
Wenn die Losertruppe also ihren Anteil der Aktien verjubelt, indem sie sich eine ganze Lagerhalle voll Gummibärchen kauft, dann wandern vereinfacht ausgedrückt die Aktien von ihnen zum Gummibärchenhersteller.
Finanzierungssalden sind nicht jedermanns Sache.

Von H. Flassbeck gibt es zu dem Thema Inflation und Staatsverschuldung eine wissenschaftlichen Aufsatz, der näher auf diesen Zusammenhang eingeht:
Sicher auch so ein Zauberlehrling.

Aber vielleicht sollte man diese Spezialisten einmal fragen, warum Geld eigentlich neutral sein soll oder ob Geld exo- oder endogen geschaffen wird oder welche Indikatoren Notenbanken zur Zinssteuerung heranziehen, etc……. denn wenn man etwas kritisiert, sollte man im Grunde schon auch wissen, was man eigentlich kritisiert. Ich bin mir allerdings zu 110% sicher, dass da keine Antwort kommen wird. Warum wohl.
Da gibt es u.a. die Taylor Regel, aber jede Menge andere Faktoren sind zu berücksichtigen. In der Praxis trachtet die EZB, dem Club Med nicht all zu weh zu tun.
Qed. ;)

Hinzu kommt, dass wenn Kausalitätsbeweise in ihrem Design nicht ergebnisoffen sind, sind sie im Grunde nichts anderes als ein Zirkelbeweis. Es wird quasi versucht mittels empirischer Daten die QT zu beweisen, indem die QT selbst als wahre Voraussetzung angenommen wird. Geschieht dies nicht, gelingt auch der Kausalitätsnachweis nicht.
Ein großes Problem in der Quantitätstheorie sehe ich darin, dass sie eine nicht existente Unabhängigkeit zwischen der Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit unterstellt.
Ein Erkenntnisgewinn aus der Quantitätsgleichung MxV=PxY kann aber nur gewonnen werden, wenn die Variablen in der
Gleichung voneinander unabhängig sind.

Andere Frage betreibt eigentlich hier irgendjemand Inflation Hedging?
 
Finanzierungssalden sind nicht jedermanns Sache.
Und da kann man sich nichtmal auf eine ideologische Theorie rausreden. Das ist simple (makroökonomische) Buchhaltung. :mrgreen:

Sicher auch so ein Zauberlehrling.
Mit Sicherheit. So wie ich offenbar ein Fanboy von Stiglitz bin. Wenn es hoch kommt, hab ich den Menschen vielleicht einmal beiläufig erwähnt. Keine Ahnung, was sich der Typ so reinpfeift, aber es muss das experimentelle Zeug sein. :mrgreen:
Man kann von Flassbeck halten, was man möchte, aber im internationalen Fachkreisen hat er sicher ein besseres Standing als Noname Polleit.

Wenn ein Staat eine Anleihe begibt und dafür Zentralbankgeld erhält, egal ob frisch "gedruckt" oder nicht und die Produktionskapazitäten nicht ausgelastet sind, dann treffen diese Ausgaben auf nicht ausgelastete Produktionskapazitäten in Form nicht verwendeter Ressourcen. Durch die vom Staat erzeugte Nachfrage entsteht kein Preisdruck.
Deine steile These widerspricht jeder empirischen Datenlage.
Kanada ist eine Paradebeispiel dafür. Die Notenbank ist dort sogar per Gesetz dazu verpflichtet, dem Staat einen bestimmten Anteil an Anleihen abzukaufen.....und der Prozentsatz ist nicht gerade gering.
Und wie natürlich jeder weiß, Kanada ist für seine hohen Inflationsraten weltweit bekannt.....quasi ein zweites Argentinien. :mrgreen:

Der Klassiker. Wenn man keine Ahnung hat, dann hält man es möglichst unverfänglich und allgemein. Und den Taylorzins kennt er auch nur deswegen, weil ich ihn einmal zur Sprache gebracht habe und er sich mit seinem durchschaubaren NLP Framing für Arme drauf gesetzt hat.
Aber das schöne an ihm und seinen Beitragen ist, dass er wie ein offenes Buch zu lesen ist.

Ein großes Problem in der Quantitätstheorie sehe ich darin, dass sie eine nicht existente Unabhängigkeit zwischen der Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit unterstellt.
Ein Erkenntnisgewinn aus der Quantitätsgleichung MxV=PxY kann aber nur gewonnen werden, wenn die Variablen in der
Gleichung voneinander unabhängig sind.
Die QT hat auf so vielen Ebenen Schwachstellen.
Es beginnt schon mal damit, dass es sich dabei um eine Gleichung mit „2 ½“ Unbekannten handelt: die Geldmenge, die dem BIP bzw. dem Handelsvolumen zuzurechnen ist, kennt kein Mensch; die Umlaufgeschwindigkeit kennt in Wahrheit auch niemand, das BIP ist in seiner Berechnung fehlerbehaftet, das Preisniveau ist ebenfalls nicht zu 100% exakt. Und damit will man eine valide Aussage treffen….viel Spaß.
Zweitens, wie du richtig sagst, die Umlaufgeschwindigkeit ist nicht unabhängig von der Geldmenge.
Drittens, in ihrer ursprünglichen Interpretation von Friedman bezog man sich auf die Zentralbankgeldmenge. Das haben aber selbst die Monetaristen relativ rasch begriffen, dass zwischen M0 und dem Preisniveau, keine Korrelation besteht. Somit ist man auf andere Geldmengenaggregate ausgewichen…..und zwar best fit, sprich man hat ex post jenes Geldmengenaggregat herangezogen, welches die Veränderungen im Preisniveau am besten erklärt konnte. Meist M3. Da kommt einem irgendwie zwangsläufig Popper in den Sinn…..ein Versuch zu falsifizieren sieht nämlich anders aus.
Dann muss man natürlich auch die Frage stellen, warum überhaupt M3. Eigentlich möchte man die Masse an Zahlungsmittel relativ zur Gütermenge testen. M3 enthält allerdings verschiedenste Positionen, die überhaupt keine unmittelbare Kaufkraft entfalten können….
Viertens M3 beinhaltet u.a. Repos und Geldmarktfonds. Die Geldmarktfonds aber wiederum Repos. Die Statistiker versuchen zwar die Doppelzählung wieder herauszurechnen, ob das so genau gelingt…..?
Aber es ist halt auf den ersten Blick so intuitiv, in der Kornökonomie der Monetaristen.....nach deren Verständnis werden ja eigentlich nur Güter gegen Güter getauscht und das Geld ist quasi nur zwischengeschaltet…..relative Preise und so…. :dead:

Und damit mein kleiner Stalker wieder einem Stöckchen hinterher jagen kann, verlinke ich wieder einmal die Studie
The Case Against the Quantity Theory: Hyperinflations as Central Bank Insolvencies – Goethe Universität I. Sauer 2019 und zitiere daraus:

Die deutsche Hyperinflation, von der man glaubte, sie sei der Kronzeuge für die Bestätigung der Quantitätstheorie, stürzt stattdessen um und liefert den Königsbeweis ("Kronzeugenbeweis") für eine vollständige Falsifikation der Quantitätstheorie. Mit Hilfe konkreter historischer Dokumente und neuer bzw. anders dargestellter Daten zeige ich für den gesamten Zeitraum, dass die Geldmenge nur eine falsch verstandene Begleiterscheinung oder ein Begleitsymptom war. Die Geldmenge war nie ein kausaler Faktor für die Inflation, denn die Erhöhung der Geldmenge wirkte ausschließlich über die Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit der Reichsbank und eine damit einhergehende Abwertung des Wechselkurses. Es war also die Emission von ungedecktem Geld, die die Zahlungsfähigkeit der Reichsbank und damit den Wechselkurs verschlechterte. Die Abwertung des Wechselkurses wiederum zog das Preisniveau mit sich. Es gibt einfach keinen einzigen Zeitraum, in dem die Daten oder die historischen Dokumente die quantitätstheoretische Hypothese stützen, nämlich dass die erhöhte Geldmenge über eine erhöhte Nachfrage auf den Gütermärkten eine Inflation verursachte. Im Gegenteil: Das Preisniveau reagierte immer auf den Wechselkurs.

Und im Gegensatz zu vielen anderen Studien hat sich in diesem Fall der Autor unterschiedliche Einflussgrößen auf das Preisniveau für die vier großen Hyperinflationen (Deutschland, Österreich, Ungarn und Polen) angesehen. Dabei zeigt sich, dass sowohl die Korrelation als auch die Signifikanz Wechselkurs - Preisniveau dramatisch besser ist als jene von Geldmenge - Preisniveau.

:mrgreen:

Andere Frage betreibt eigentlich hier irgendjemand Inflation Hedging?
Kommt darauf an was man darunter versteht, eine kurzfristigen Hedge oder langfristigen Inflationsausgleich?
 
Zuletzt bearbeitet:
ob überbewertet od. nicht bestimmt der Markt u. nicht irgendwelche Bewertungsmodelle.
Auch die Modelle sehen keine tendenzielle Überbewertung des Marktes. Zu der Einschätzung, dass die Risikoprämien negativ sein, kommt man halt nur, wenn man vorwiegend auf Gewinnrenditen oder das forward P/E schaut. Die Aussagekraft einzelner statischer Kennzahlen ist aber nunmal äußert beschränkt.
 
Die deutsche Bundesbank hat sich früher recht gerne dieser Analyseverfahren bedient, bis man erkannt hat, dass diese Modelle als Inflationsprognose ungeeignet und keine hinreichende Erklärung für Veränderungen des Preisniveaus liefert.
Nur blöd halt, dass die jetzigen Analyseverfahren noch schlechter funktionieren und die EZB-Räte dies eingestehen müssen.

Von H. Flassbeck gibt es zu dem Thema Inflation und Staatsverschuldung eine wissenschaftlichen Aufsatz, der näher auf diesen Zusammenhang eingeht:
Hier ist lediglich die Rede von öffentlicher Nachfrage. Wie es aussieht, wenn die öffentliche Nachfrage mittels Geldemission finanziert wird, wird wohlweislich verschwiegen. Also eine für unsere Diskussion unbrauchbare Studie.
Herrlich dieser Satz:
Selbst wenn hohe Staatsschulden irgendwann in Steuererhöhungen münden sollten, führt das nicht zu Inflation, weil solche Steuererhöhungen allenfalls einen einmaligen Schub bei den Preisen auslösen.

Ein Preisschub ist keine Inflation. Kabarett von Feinsten.
 
Du verkennst wie sooft die Tatsachen. Nur weil du mir wie ein verhaltensoriginelles Hündchen quer durch das Forum hinterherdackelst, bin ich dir deswegen noch lange keine Antwort schuldig. Diskussionen mit halbwissenden Schwätzern interessieren mich nun wirklich nicht.
In gewisser Weise bist du eine unfreiwillig, komische und traurige, bemitleidenswerte Gestalt in einer Person. Dir fehlt es halt an Selbstreflexion das zu erkennen. :mrgreen:
Bitte verliere nicht die Nerven, nur weil ich Deine Denkfehler aufzeige! Deswegen musst Du nicht gleich beleidigend werden. Nur ein Zeichen Deiner Unreife!
 
Auweia, wieder falsch. Erstens ist dein Verständnis davon, wie sich Staaten über Anleihen finanzieren nicht korrekt (du am Sekundärmarkt hast bei der Emission einer Staatsanleihe überhaupt nichts mitzureden) und zweitens auch dein Verständnis, wie Staatsausgaben in der Realwirtschaft wirken, entspricht nicht den Tatsachen. Wenn ein Staat eine Anleihe begibt und dafür Zentralbankgeld erhält, egal ob frisch "gedruckt" oder nicht und die Produktionskapazitäten nicht ausgelastet sind, dann treffen diese Ausgaben auf nicht ausgelastete Produktionskapazitäten in Form nicht verwendeter Ressourcen. Durch die vom Staat erzeugte Nachfrage entsteht kein Preisdruck.
Ich zitiere lepetitprince vom 17.02.2022 #446:
Denn stehen diesen Ausgaben keine realwirtschaftlichen Ressourcen gegenüber, entsteht eine positive Produktionslücke, welche sich in steigenden Preisen der Produktionsfaktoren niederschlägt —> Inflation entsteht. Und wie wir gerade sehen, nichts lässt die Volksseele stärker hyperventilieren als Inflation.
Und frisch gedrucktes Geld ist nun einmal keine realwirtschaftliche Ressource! Widerspricht sich lepetitprince?


Deine steile These widerspricht jeder empirischen Datenlage.

Niemand schließt per se eine Kausalität aus. Das entspringt deiner Phantasie. Wenn allerdings in den entwickelten Industrienationen wie USA, Eurozone, Japan, UK, etc. seit 30 Jahren keine (oder nur eine sehr, sehr schwache) Korrelation zwischen Geldmenge und Inflation festgestellt werden kann, dann ist eine Grundvoraussetzung für einen kausalen Zusammenhang einfach nicht gegeben.
Interessant Deine Abstufungen. Zuerst keine Korrelation, dann gibst Du halt eine schwache Korrelation zu und wenn wir noch weiter diskutieren stellt sich heraus, dass die Korrelation doch nicht so schwach ist. Übrigens, ab welchem konkreten Wert gibt es dann doch Kausalität?


Sehr wenige Ökonomen erkennen einen Zusammenhang,
Dass nur Du wenige kennst, mag so sein.
wie auch in den Notenbanken.
Deswegen gesteht ja so mancher EZB-Rat das Scheitern ein.
In welcher Traumwelt lebst du. Du hast mich zitiert, nicht umgekehrt. Und auf deine Beiträge, die besonders daneben sind - und derer gibt es sehr, sehr viele - werde ich auch in Zukunft nicht eingehen.
Wie könnte es anders sein, Du irrst wieder einmal: Mit Deinem Beitrag 4.750 vom 8.6 nimmst Du Bezug auf meine Beiträge, ohne dass ich Dich angesprochen hätte. Ist ja nichts Schlechtes, aber nur eine kleine Richtigstellung wer wen zitiert.

 
Mit Sicherheit. So wie ich offenbar ein Fanboy von Stiglitz bin.
Hier Deine großen Vorbilder:
Lepetitprince 17.11.2021 #3.239
Dagegen sind Geldtheoretiker und Volkswirte wie Paul Davidson, H. Minsky, Olivier Blanchard, L. Wray, I. Sauer, Dirk Ehnts, Kelton, G. Mankiw, Stiglitz, Yellen, St. Fischer, etc.... weltweit anerkannt und vertreten …


Wenn es hoch kommt, hab ich den Menschen vielleicht einmal beiläufig erwähnt. Keine Ahnung, was sich der Typ so reinpfeift, aber es muss das experimentelle Zeug sein. :mrgreen:


Der Klassiker. Wenn man keine Ahnung hat, dann hält man es möglichst unverfänglich und allgemein. Und den Taylorzins kennt er auch nur deswegen, weil ich ihn einmal zur Sprache gebracht habe
Blöd für Dich, dass ich nicht so antworte, wie Du es gerne hättest!
Und damit mein kleiner Stalker wieder
Wenn jemand Deine Denkfehler aufzeigt, ist er ein Stalker?
einem Stöckchen hinterher jagen kann, verlinke ich wieder einmal die Studie
The Case Against the Quantity Theory: Hyperinflations as Central Bank Insolvencies – Goethe Universität I. Sauer 2019 und zitiere daraus:
Ja, die Erlösung für alle Gelddruckfetischisten. Aber auch bei ihm steht am Anfang der Kausalkette die Emission von ungedecktem Geld, doch er spielt es halt über die Bande der Abwertung, um den wahren Grund der Inflation zu verschleiern.

Was halt diese gute Theorie entzaubert, ist die Tatsache, dass galoppierende Inflationen am besten durch Drosselung des Geldmengenwachstums eingebremst werden können. Siehe Plan Cavallo Argentinien. Dieses Thema hatten wir schon. Aber ich gebe Dir gerne die Chance, einen weiteren Versuch zu starten, dies zu widerlegen. Viel Glück!

 
Was für ein bizarrer Rundumschlag. :mauer:

Denn stehen diesen Ausgaben keine realwirtschaftlichen Ressourcen gegenüber, entsteht eine positive Produktionslücke, welche sich in steigenden Preisen der Produktionsfaktoren niederschlägt —> Inflation entsteht. Und wie wir gerade sehen, nichts lässt die Volksseele stärker hyperventilieren als Inflation.
Und frisch gedrucktes Geld ist nun einmal keine realwirtschaftliche Ressource! Widerspricht sich lepetitprince?
Nein, er widerspricht sich nicht. Du verstehst, wie üblich, den Kontext nicht. Und das obwohl es dir jetzt mehrfach bis ins Detail erklärt wurde.

Mit Deinem Beitrag 4.750 vom 8.6 nimmst Du Bezug auf meine Beiträge
Wie gesagt, du scheinst in deiner ganz persönlichen Fantasiebubble zu leben. Mir soll es recht sein.
 
Und im Gegensatz zu vielen anderen Studien hat sich in diesem Fall der Autor unterschiedliche Einflussgrößen auf das Preisniveau für die vier großen Hyperinflationen (Deutschland, Österreich, Ungarn und Polen) angesehen. Dabei zeigt sich, dass sowohl die Korrelation als auch die Signifikanz Wechselkurs - Preisniveau dramatisch besser ist als jene von Geldmenge - Preisniveau.
Sicher wieder so ein ideologisch geprägtes Pamphlet. 😂
 
Habt ihr schon kräftig Lenzing (nach)gekauft? Habe eine Limitorder, wenn sie auslöst gut und sonst ist es auch okay. :)
 
Du bist möglichereeise der einzige Lenzingaktionär hier. Was aber noch wenig sagt. Immerhin hält Goldman Sachs 7 Prozent.
 
Einer unserer Mittäter hat Lenzing. Er wird ausüben.

Ein Abstauberlimit setzen für die Bezugsrechte wäre durchaus sinnvoll.
Es gibt Aktionäre die nicht reagieren, dann wird am letzten Tag des Bezugsrechtshandels automatisch verkauft. Da kann es zu sehr günstigen Kurse kommen.
Ist mir einmal bei UBM gelungen, tolle Einstandskurse hatte ich dann.
 
Was für ein bizarrer Rundumschlag. :mauer:
Ich würde das schon eher als pathologisch bezeichnen. :mrgreen:

Du verstehst, wie üblich, den Kontext nicht. Und das obwohl es dir jetzt mehrfach bis ins Detail erklärt wurde.
Er versteht auch die Funktionsweise eines Currency Board nicht. Ganz vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich dabei um ein Fremdwährungsregime, das die Währung eines Landes durch einen festen Wechselkurs an eine stabile Auslandswährung bindet. Das Land mit einem Currency Board verliert somit die Eigenständigkeit in der Geldpolitik, partizipiert aber an der Stabilität der Ankerwährung oder kann durch Einführung eines Currency Boards die Abwertung seiner Währung gegenüber dem Ausland stoppen.
Auf die Geldmengenaggregate M1, M2, M3 hat das CBS überhaupt keinen direkten Einfluss, die Devisendeckung erfolgt nur bei der Geldbasis M0.

In der Fachliteratur wird der Wirkmechanismus hinter einem Currency Board wie folgt beschrieben:

Bei den realwirtschaftlichen Implikationen eines Currency Board Systems spielt der reale Wechselkurs eine zentrale Rolle. Für den realen Wechselkurs gibt es zwei gängige Definitionen:
Gleichung [1] zeigt zunächst die Kaufkraftparitätendefinition des realen Wechselkurses, die vor allem für die praktische Gestaltung der Wechselkurspolitik von Bedeutung ist:
[1] R=N-(P-P*)
Eine reale Aufwertung (R< 0) findet demnach statt, wenn die nominale Abwertungsrate (N) geringer ausfällt als die Inflationsdifferenz zwischen Inland (P) und Ankerwährungsland (P*). Inhaltlich bedeutet dies, dass die inländischen Produkte relativ teurer werden. Umformung [1'] verdeutlicht dies:
[1'] R=(N+P*)-P
Fällt die Abwertung geringer aus als die Inflationsdifferenz, so erhöhen sich die Preise der ausländischen Güter weniger als die Preise der inländischen Güter. Wie dies geschieht, zeigt die Relativpreisdefinition des realen Wechselkurses in [2]
[2] R=Pt-PN=(P? + N)-PN
Demnach findet eine reale Aufwertung dann statt, wenn sich die Preise der gehandelten Güter weniger stark erhöhen als die Preise der nicht-gehandelten Güter……….Ist ein Land klein in dem Sinne, dass es die Preise seiner Export- und Importgüter nicht beeinflussen kann, so sind die Preisveränderungen der gehandelten (der ausländischen Güter nach der Kaufkraftparitätendefinition) gegeben durch die Veränderung der Weltmarktpreise und des nominalen Wechselkurses mit dem sie in einheimische Währung umgerechnet werden. Preisveränderungen der inländischen relativ zu den ausländischen Gütern können dann nur über Veränderungen der Preise für nichtgehandelte Güter (z.B. Arbeit und Dienstleistungen) bewerkstelligt werden. Der reale Wechselkurs — definiert als das Preisverhältnis zwischen gehandelten und nicht-gehandelten Gütern, ist eine zentrale Determinante im realwirtschaftlichen Entwicklungsprozess. Er beeinflusst sowohl die Produktionsstruktur als auch
die Nachfragestruktur und damit indirekt den Handelsbilanzsaldo. Nur ein gleichgewichtiger realer Wechselkurs garantiert sowohl internes Gleichgewicht (die nicht-gehandelten Güter werden vollständig nachgefragt) und externes Gleichgewicht (die Überschussnachfrage nach gehandelten Gütern, also der Importüberschuss, wird durch Kapitalzuflüsse gedeckt). Kennzeichen einer Volkswirtschaft im realwirtschaftlichen Gleichgewicht sind dann Vollbeschäftigung und eine konstante Reserveposition.
Für die Geld- und Wechselkurspolitik ist ein gleichgewichtiger realer Wechselkurs eine wichtige Zielgröße. Bei der Formulierung entsprechender Zielfunktionen für Industrieländer wird dabei verkürzend das Vollbeschäftigungsziel berücksichtigt, wobei man implizit davon ausgeht, dass für Industrieländer ein externes Ungleichgewicht durch den unbeschränkten Zugang zum internationalen Kapitalmarkt ausgeschlossen werden kann.
………………………
Dabei ist vor allem wichtig, zwischen einer realen Aufwertung zu unterscheiden, die eine Überbewertung der heimischen Währung impliziert und einer realen Aufwertung, die eine gleichgewichtige Anpassung des realen Wechselkurses bedeutet. Geht man von einem
Gleichgewicht mit Inflation aus, bei dem die Inflationsdifferenz zum Ausland durch eine entsprechende Abwertungsrate ausgeglichen wird, dann ist nach Definition [1] der reale Wechselkurs konstant. Wird nun ein CB eingeführt, so wirkt es durch den absolut festen nominalen Wechselkurs wie ein wechselkursbasiertes Stabilisierungsprogramm: Die Fixierung des Wechselkurses stoppt (bei konstanten Weltmarktpreisen) die Inflation bei den gehandelten Gütern, nicht aber bei den nichtgehandelten Gütern, wenn sich die Inflationserwartungen nicht unmittelbar anpassen. Dadurch wertet der Wechselkurs real auf. Da die Nachfrage nach gehandelten Gütern relativ steigt, vergrößert sich das Handelsdefizit und — bei konstantem Kapitalzufluss — findet ein Devisenabfluss statt. Die reale Aufwertung führt also nicht zu einem
neuen Gleichgewicht, sondern zu einer überbewerteten Währung.
……..Dadurch sinkt die Inflationsrate soweit, dass der reale Wechselkurs wieder auf seinen Gleichgewichtswert sinkt. Ist die Inflationsrate der Ankerwährung nahe null, so bedeutet dies eine Deflation. Der alte reale Wechselkurs wird wieder erreicht; die Nachfrage nach handelbaren Gütern
und damit das Handelsdefizit geht zurück. Die Inflationsrate ist auf das Niveau der Ankerwährung gesunken; eine Inflationsdifferenz besteht nicht mehr, und der konstante nominale Wechselkurs garantiert einen konstanten realen Wechselkurs.



Im konkreten Fall meinte ich den kurzfristigen Inflationsausgleich.
Nur sehr rudimentär. Ich glaube, ich hab es eh schon mal kurz erwähnt…..als einfache Trendvorhersage bzw. zur Abschätzung von Regimewechseln eignet sich ein Markov-Switching-Modell recht gut. Das lässt sich unter SPSS mit vergleichbar geringem Aufwand realisieren. Der Nachteil: es ist bei Preisschocks naturgemäß etwas zeitverzögert und eine Punktschätzung der Höhe der künftigen Inflationsrate lässt sich damit nicht erzielen.
Mein Core ist zwar nicht marktneutral, aber die Zusammensetzung belasse ich, abgesehen von ein paar Feinjustierungen, unverändert. Den Satellite justiere ich nach Faktorprämien. Die Cashquote nach den Eigenkapitalkosten oder wenn man so will über die Risikoprämien.
Ich sehe die derzeitige Inflation oder genauer den derzeitigen Preisschock aber ohnehin relativ entspannt. Der S&P hat in dem Zeitraum von 2008 bis 2020 eine durchschnittliche jährliche Rendite von knapp 14% gebracht. Innerhalb dieses Zeitfensters gab es bis auf das Jahre 2017 auf 2018 keinen Veranlagungshorizont der relevant negativ war, wenn ich jetzt nicht irre. Das liegt deutlich über den historischen Durchschnittswerten der letzten 100 Jahre.
Wenn man jetzt auch noch verstanden hat, dass Aktienbewertungen bzw. Aktienkurse zinssensitiv sind, dann ließen sich mit dem Zinsschock durchaus Gewinne realisieren, die der Verringerung des Geldwertes durch den Preisschock entgegenstehen.
Wem das nicht reicht, muss halt stärker ins Risiko gehen. Zum Beispiel mit Unternehmensanleihen (IG oder HY) oder er investiert sein Eigenkapital außerbörslich. Ist ja nicht so, dass in Zeiten einer etwas höheren Inflation keine Gewinne zu erzielen wären.
Der Wunsch nach einer real positiven Verzinsung ohne Risiko ist halt ein wenig Wunschdenken.
 
Ein ETF mit Unternehmensanleihen ist zB IE0032895942. Er zahlt 2023 4 Prozent. Die US Inflation steht bei 8-9 Prozent. Wo ist der 'erzielte Gewinn'?
 
Auf die Geldmengenaggregate M1, M2, M3 hat das CBS überhaupt keinen direkten Einfluss, die Devisendeckung erfolgt nur bei der Geldbasis M0.
Eine Geldmengensteuerung würde auch einer grundlegenden Voraussetzung eines Currency Boards widersprechen.

Nur sehr rudimentär. Ich glaube, ich hab es eh schon mal kurz erwähnt…..als einfache Trendvorhersage bzw. zur Abschätzung von Regimewechseln eignet sich ein Markov-Switching-Modell recht gut.
Ich glaube, mich dunkel erinnern zu können. Ich bin jetzt aber zu faul um nachzulesen, welchen Algorithmus verwendest du, um einen in einem Datensatz verborgenen MS-Prozess zu erkennen?

Die Cashquote nach den Eigenkapitalkosten oder wenn man so will über die Risikoprämien.
D.h. umso höher die Eigenkapitalkosten, desto geringer die Cash-Quote?

Wem das nicht reicht, muss halt stärker ins Risiko gehen. Zum Beispiel mit Unternehmensanleihen (IG oder HY) oder er investiert sein Eigenkapital außerbörslich. Ist ja nicht so, dass in Zeiten einer etwas höheren Inflation keine Gewinne zu erzielen wären.
Unternehmensanleihen sind ein komplexes Thema und nicht für jeden Privatanleger geeignet und auch Anleihen ETFs können tricky sein.
 
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