Für mich ist Rot/Schwarz im Bund aber auch Rot/Grün in Wien gescheitert.
Die eigentlichen Kostentreiber werden nicht angegangen. Swiss hat 8 Beamte auf 1000 Einwohner in der Hoheitsverwaltung beschäftigt, wir 22. Der Ex-Minister Streicher hat in seinem Ministerium eine externe Beraterfirmer beauftragt. Etwas über 60% der Beamten wären durch Änderung des Verwaltungsablaufes einspar bar gewesen. Dies bedeutete es könnten weniger Leute mit Parteibüchern nicht versorgt werden. Daher passiert nichts.
Ja zum Teil gebe ich dir recht. Reformen werden nur in sehr abgeschwächter Form angegangen.
Die Regierung hat es jetzt auch geschafft mit dem neuen Lehrerdienstrecht die BürgerInnen zu verschaukeln, weil damit von der wirklich nötigen Bildungsreform abgelenkt wurde. Krone und andere Medien spielen dieses Spielchen natürlich mit. Es ist ja leichter sich über die Lehrer und deren Gewerkschafter aufzuregen als sich um eine wirkliche Bildungsreforum zu kümmern. Bringen tut es aber gar nichts.
Ja im Verwaltungsbereich muss eingespart werden. Aber das Problem ist, Regierungen machen nicht gerne Leute Arbeitslos also wird gewartet bis eine Pensionswelle kommt und nicht mehr nachbesetzt. So erfolgt eine Verkleinerung nur sehr langsam.
Ich widerspreche dir aber das Leute mit Parteibüchern versorgt werden müssen, die schären sich einen Dreck um den kleinen Mann mit Parteibuch. Ich hab eines und für mich wurde noch nie ein Job geschaffen deswegen. Wenn ein Job geschaffen wird, dann nur für höherrangige Parteifunktionäre aber für die Masse sicher nicht. Wie schon gesagt, die wollen keine Leute arbeitslos machen, darum wird nicht Radikal eingespart.
Vielleicht liegt es an uns, dass die Herren Politiker nichts durchsetzen? Wer würde eine Partei wählen, die uns reinen Wein einschenkt und die erforderlichen schmerzhaften Einschnitte durchsetzt?... also wird rumgewerkelt und auf die lange Bank... gute Nacht
Es wird auch bei den nächsten Nationalratswahlen nix gscheites rausschauen. Gut der Strache gewinnt vielleicht wieder ein paar Prozentpunkte, vielleicht können auch die Neos und die Grünen zulegen und die großen werden wieder verlieren. Egal welche Parteien sich dann zu einer Regierung zusammentun, sie werden sich wieder gegenseitig behindern und es kann gar kein großer Wurf dabei rausschauen, weil jeder andere Interessen verfolgt und seine eigenen möglichst wahren will.
Ein großer Wurf wäre möglich, aber dazu müssten sich Parlamentarier und Regierungsmitglieder emanzipieren und das ein oder andere machen, was die Parteibasis und die Landeshauptleute verärgern würde. Notwendig wäre es aber den Mut und den Willen dazu haben sie eindeutig nicht.
Politiker sind Menschen. Vielleicht lieben sie was sie tun. Wahrscheinlich würden sie auch gerne etwas ändern.
Es ist sichrer nicht einfach.
Nur wären sie Vorstandsmitglieder und sie sehen, dass man freiwillige Sozialleistungen streichen müsste, Stunden reduzieren und die Produktion umzustellen hätte. Würden sie es machen? Ich denke ja, da sie dort einer kleinen Gruppe (dem Aufsichtsrat, höchstens noch ein paar Großaktionären) Rechenschaft ablegen müssen und diese den Einblick haben um es zu beurteilen.
Nach welchen Kriterien gehe ich, nach reiner Wirtschaftlichkeit und Profit oder nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit?
Man kann einen Mitarbeiter abbauen und die Produktion umstellen, damit die Zahlen am Ende des Jahres passen und der Eigentümer wieder sein schönes Sümmchen kassiert oder man macht es Nachhaltig. Man hat über die Jahre seine Aufträge, einmal ein paar mehr einmal ein paar weniger aber man hat immer seine (Hausnummer) 15 Mitarbeiter und in einem schwächeren Jahr habe ich mal weniger Gewinn aber in einem gewissen Schwankungsbereich ist man immer Stabil.
Politiker treffen Entscheidungen und jeder Hanswurst am Stammtisch beschimpft sie, es ist egal ob die Entscheidung gut oder schlecht ist, da sich immer ein passender Hanswurst findet und unsere Nörglergesellschaft fördert dies noch mehr.
Ja der Stammtisch… oft haben die Leute nur gefährliches Halbwissen, was ihre Nörgelei und ihre Meinung gefährlich macht. Aber es gibt immer jemanden den etwas nicht passt, man kann es nicht allen recht machen und irgendjemand hat immer etwas daran auszusetzen. Von daher wird sich in Österreich das nörgeln auch nie aufhören.
Wir machen uns über den großen Wurf lustig, wobei in Österreich schon ein Babyschritt ein großer Wurf ist. Es ist eine immense Leistung den Status Quo zu erhalten, da dieser eigentlich nicht mehr zu finanzieren ist, daher wäre es an der Zeit dass wir eben alles was wir über unserem gehobenen Mindeststandard wollen, wieder selbst verdienen.
Es gibt da so ein paar Stichworte wie die Krankenkassenzusammenlegung die uns helfen könnten.
Aber auch eine neue Pensionsobergrenze wäre etwas wo man mal den Sparstift ansetzen könnte.
Steuerprivilegien für einige Firmen gehören kollektiv abgeschafft. Ich denke da ist auch viel Angstmacherei dabei, weil sicher nicht gleich jeder abwandert.
Sicher fehlt es uns an charismatischen Volksvertretern aber wen wundert es.
Es wird schon wieder ein „Staatsmann“ auftauchen, der einen großen Wurf zustande bringt. Es ist nicht immer nur eine Frage der Person sondern auch eine Frage der Zeit. Die richtige Person muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, dann wird das auch was. Ich glaube es gibt einige Personen mit dem potential dazu aber der richtige Zeitpunkt ist eben noch nicht da.