B
Gast
(Gelöschter Account)
Wie man so hört, waren nicht alle Parteifreunde ob dieser Kandidaten amused. Aber der Herr Vizekanzler hat gesagt, wenns ned parierts könnts euch den Dreck selber machen.
... wohl eher, wenns ned parierts, könnts euch gleich neben mich hockerln, hose runter, und der Erwin macht mit eurem Arsch weiter
Zu Kurz: es ist immer schwierig die Kompetenz einer Person aus der Ferne zu beurteilen. Und man will auch eigentlich niemand seine Jugend zur Last legen, ohne ihm eine Chance zu geben. Historisches Fakt ist aber, dass extrem junge Minister in Österreich schon große Problemfälle wurden. Man muß nur Androsch und Grasser hernehmen. Präsentiert wurden sie als Jugendhoffnungen, aber beide endeten damit, dass sie in ihrer jeweiligen Zeit geradezu Symbole der Korrumpiertheit unserer politischen Elite wurden. Androsch wurde dann auch rechtskräftig verurteilt, für Grasser gilt die berühmte U.dings.
Aber ich verstehe, dass es schwierig ist, die Fehler von Vorgängern einem aktuellen Kanditaten zur Last zu legen. Aber ich frage mich noch etwas Anderes. Gerade im Außenministerium, da sind noch die alten Familien vertreten. Beamte, deren Vorväter von den Türkenkriegen über den Wiener Kongress bis Königgrätz und durch das ganze 20.Jhdt dem Österreichischen Staat gedient haben. Personen, die studierte Diplomaten mit zig Jahren Erfahrung sind, und schon mit allen Wässern gewaschen wurden. Die werden sich etwas von Kurz sagen lassen? Bruno Kreisky, der ja irgendwo ein diplomatisches Naturtalent war, und der durch seine Exilzeit exzellente internationale Kontakte hatte, beschreibt in seinen Memoiren, wie lange und schwierig es für ihn war, den Weg ins Machtzentrum des Aussenministeriums zu finden. Das bedeutete für ihn einen langen Weg und die langjährige, zuerst untergeordnete Zusammenarbeit mit vielen altgedienten Beamten, und dann erst irgendwann einmal die Position als Staatssekretär. Als er dann unter Figl an den Staatsvertragsverhandlungen beteiligt war, dauerte es noch einmal ein paar Jahre, bis er auf Grund von besseren Wahlergebnissen der SPÖ erst zum Außenminister wurde. Was weiss Spindlegger und Kurz, was ich nicht weiss, und was den Schluß nahelegt, dass Kurz diese langen Erfahrungen alle nicht braucht?
Da man ja sogar auf den Besuch beim Mandelabegräbnis verzichtet hat, war es offenbar eine wirklich lange und reifliche Zeit des Überlegens... und dann ist man dabei draufgekommen, dass Kurz der Einzige, Beste für diesen Job ist? Da darf der Staatsbürger und Steuerzahler jetzt doch etwas zweifeln...
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: