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Gast
(Gelöschter Account)
Also erstmal - danke für deine Bezugnahme. Offensichtlich sind wir zwei beziehungstechnisch aus zwei unterschiedlichen Galaxien, was aber eine Auseinandersetzung noch spannender macht!Zunächst glaube ich Dir natürlich, das Ihr ein glückliches Paar seid.
Ok, bis hierhin könnten wir vielleicht über ein "Kommunikationsproblem" sprechen. Ein anderer Mensch würde es vielleicht mit "das würde Probleme ergeben" beschreiben. Ich schreibe so, wie mir die Worte auf der Zunge liegen.Doch ich finde, das "in den Rahmen eines solchen Bildes" keine Redewendungen wie: "Dann würde es scheppern" hineinpassen.
Wenn mein Partner mir "vorschreiben" wollen würde mit wem ich Kontakt pflegen "darf" und mit wem nicht, dann würde ich mich von ihm nicht ernstgenommen fühlen und obendrein die Befürchtung haben, dass er mir nicht vertraut (das ist jetzt für mich und meine Partnerschaft so gesprochen, nicht für die der TE)
Auch hier wieder - eine Definitionsfrage. Eigenständiges Individuum heißt für mich nicht, dass man rein egoistisch handelt.Weiterhin scheint mir diese Situation "EIGENSTÄNDIGE Individuen" unerklärlich:
Ihr habt Kinder, Ihr liebt Euch unwahrscheinlich - Aber ihr seid unterschiedliche Individuen. Das wurde bedeuten, das ihr den krassen Gegensatz zu leben beherrscht, oder eine offene Partnerschaft führt.
Natürlich muss man, um in einer Familie gut zusammenleben zu können, an einem Strang ziehen. Es wird, was das Familienleben betrifft, besprochen, diskutiert, ein gemeinsamer Weg gefunden.
Wenn es um Dinge geht, die das einzelne Individuum betreffen, dann werden Entscheidungen alleine gefällt. Ein Beziehungsmodell, dass für uns perfekt passt.
Ein kleines Beispiel (für viele vielleicht unerklärlich kleingeistig, für mich eine Quelle oftmaligen Ärgers): Mein Exmann pflegte in der "wir"-Form zu sprechen. Wenn ich z.B. meiner Tochter etwas gelernt hatte, erzählte er der Grßmutter "WIR haben ihr das beigebracht". wenn im Kindergarten etwas besprochen wurde, kamen Aussagen wie "WIR wollen xyz".
Das hat mich zur Weißglut gebracht.
Es gibt, auch in einer Ehe IMMER ein ICH und ein DU - und oftmals auch ein Du und ich zusammen. Aber ein permanentes WIR lässt für mich Individualität vermissen.
Wenn man so möchte, leben wir einen Mittelweg. Da ich meinen Mann für einen außerordentlich eloquenten Mann halte, bespreche ich Vieles (auch Dinge, die nur mich anbelangen) mit ihm (und vice versa). Gedanken und Geheimnisse teilen auch wir, nur eben nicht alle. Manchmal möchte ich Dinge alleine bewältigen, was aber nicht heißt, dass ich sie vor meinem Partner verheimliche.Ich kenne es halt nur so, das man entweder alles miteinander teilt, auch Geheimnisse oder Gedankenspiele, oder eine offene Beziehung führt, wo jeder das machen kann, was er will.
Das würde MICH unglaublich nerven, wenn er bei jedem GEsichtsausdruck von mir glauben würde zu wissen, was ich fühle und denke. Natürlich kennt man den eigenen Partner, natürlich weiß man oftmals, wie er fühlt - aber ich würde den Teufel tun und das jedesmal mit ihm besprechen zu wollen.Es ist für mich unwahrscheinlich, eine Partnerin RICHTIG lieben zu können, wenn sie nicht wissen wollte, was mir bei welchen Gesichtsausdruck durch den Kopf geht.
Wenn er sich mir mitteilen möchte, wird er es tun. Es ist nicht meine Aufgabe als Partnerin, meinen Mann wie ein offenes Buch zu lesen. Wir kämpfen Seite an Seite, aber nicht als EINE Figur.
Für mich wäre das respektlos (bitte nicht falsch verstehen - ich lege deine Thesen nur auf mich um. Wenn es für dich und deine Partnerin passt, dann freut mich das)Ich würde das als Desinteresse an mir empfinden.
Mein Mann und ich diskutieren (nicht streiten) sehr häufig. Über Politik, Kunst, Literatur, aber auch über persönliche Dinge wie Freundschaften, andere Beziehungen, etc. etc.Umgekehrt: Würde ICH nicht versuchen, von meiner Frau erzählt zu bekommen, was sie denkt, fühlt, wie sie zu was gestellt ist/wäre usw - würde sie MICH als desinteressierten Macho abtun. Vor einiger Zeit erfuhr ich von einer Freundin von meiner Frau, das sie nicht vor mir, aber dann, wenn sie bei ihr war, eben dies in hohen Tönen lobte, DAS es mich berührt, von Ihr zu erfahren. "Würde er das nicht tun, wäre er auch nur soein desinteressierter Mann wie mein Ex, der pro Woche 3 Worte sagen konnte... - aber mit Freunden Feiern organisieren..."
Es interessiert sowohl mich als auch ihn, was im jeweils anderen vorgeht - allerdings wird auch akzeptiert, wenn der andere über gewisse Themen nicht sprechen möchte (vielleicht - häufig weil sich derjenige erst in die Materie vertiefe möchte)
Schwer zu beschreiben, denn da gibt es keinen Schlüssel. Ich habe oben schon versucht es zu skizzieren.Mich würde echt jetzt interessieren, wo bei Euch diese "Eigenständigkeit" beginnt. WAS sagt ihr Euch? / WAS nicht?
Ich sagte nicht, dass ich es nicht ausstehen kann - ich sagte, dass es mich nicht anturned in welcher Form auch immer - aber das ist eine andere Geschichte.Devotheit - Devote Männer:
Du hast geschrieben, Du kannst sowas nicht ausstehen: Allerdings: Devot != Devot. In einem "Extrem" führt die Frau ihren Mann am Nieten-Halsband durch den Park... / Im anderen "Extrem" würdest Du niemals bei Leuten "Devotheit" bestimmen/erkennen können, weil sie einfach nur "Rollenspiele" mögen - und dies nur in den eigenen 4 Wänden tun. So ist es bei meiner Frau und mir.
Ich habe kein Problem damit, jemandem diese Neigung zuzugestehen - aber ICH könnte und wollte damit nicht umgehen (weil es mir so komplett fremd ist und ich es so absolut unerotisch finde)