Ein Plädoyer für eine befreite weibliche Sexualität

Mitglied #428826

Beatle für Arme
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Sex: Menschen sind immer auch noch Affen

"Menschen sind immer auch noch Affen" - Gut, das wissen wir, sind wir doch alle hier im Forum angemeldet, doch was ich interessiert ist die Meinung der Allgemeinheit hier im Forum zu althergebrachten patriachalen Beziehungsformen, Monogamie, Polyamorie etc. ..

Denkt ihr, hat die monogame Beziehung auf lange Sicht überhaupt eine Zukunft? Ist es vl. sogar "schädlich" monogam zu leben? Oder ist das Gegenteil der Fall ..

Auf jeden Fall, werde ich mir bei Gelegenheit das Buch einmal ausborgen und bei Interesse darüber berichten! :)

Lg, Chris
 
Denkt ihr, hat die monogame Beziehung auf lange Sicht überhaupt eine Zukunft? Ist es vl. sogar "schädlich" monogam zu leben? Oder ist das Gegenteil der Fall .

ich glaube dass die zukunft der vielfalt und der gesunden mischung gehört. ich bin überzeugt, dass uns - moderne ebenso wie urmensch hin oder her - die/der alpha-gefühlsmensch im leben sehr sehr guttut. ebenso unseren kindern. auch die brauchen diese familien-geborgenheit und sehnen sich danach wie nach einem tropfen wasser und einem bissen brot. dennoch gibt es da rings um diese "zweisamkeit" vieles, das ein "ja, schon auch" sinnvoll macht: von freundschaften weg über sexuelle nebengleise bis hin zu AUCH tiefen gefühlsbeziehungen. warum sollte es uns bei einiger vernunft, etwas vertrauen in uns selbst und in die beziehung/familie und genug liebe füreinander (auch für uns selbst) nicht möglich sein, das GESAMTSET zu leben. warum eifersüchtig auf freunde sein, warum sich vor sexueller vielfalt fürchten? warum gleich bei gefühlen, die auch zu anderen stark sind alles hinschmeissen? ist nicht notwendig - wenn wir es genau betrachten und langfristig ein gemeinsames glück finden wollen. wir sind grad vom baum heruntergestiegen. und unser geist/unsere gefühlswelt hat mit der technischen entwicklung leider nicht schritt gehalten. höchste zeit, auch da ein gutes stück weiter zu gehen.
 
Naja, solche evolutionsbiologischen Abhandlungen für ein Plädoyer für eine "Befreiung weiblicher Sexualität" heranzuziehen ist der seit den 70-er Jahren immerwährende Versuch, Frauen als polyamoröses Wesen definieren zu wollen, was Männern mit vermeintlicher Intention auf amoröse Liebe den Zugang zu ihnen wesenlich erleichtern würde. Anders gesagt, Frauen sollen leichter zu haben sein.

Die tatsächliche sexuelle Befreiung der Frau hat längst stattgefunden, und zwar parallel zu obigem männlichen Wunschdenken dank der Emanzipationsbewegung, ebenfalls seit den 70-er Jahren.

Offensichtlich ist Männern mittlerweile aufgefallen, dass ihnen durch die "sexuelle Befreiung der Frau" ihr eigener patriarchalischer Anspruch im Wege steht, weil Frauen ihr eigenes Ding machen können und dürfen. Welch ein Dilemma, aus dem herauszukommen ihnen nicht besseres einfällt als ein Plädoyer nach dem anderen zu halten, für eine "befreite weibliche Sexualität", die längst den Frauen allein gehört.
 
marlene, es gibt männer die durchaus auf den "patriarchalischen führungsanspruch" längst pfeifen - und frauen, individuen überhaupt als das akzeptieren und respektieren, was sie im einzelnen sind. frauen selbst dann, wenn sie sich nicht als "typisch mann verhalten" (müssen) - und ohne "patriarchalische ansprüche". daher gibt es gerade für diese - von dir geistig offenbar verdrängten - männer auch null widerspruch zu sonstigen entwicklungen, die damit hand in hand gehen. aber überhaupt keine. nicht starke frauen, nicht sexuell aktive frauen, etc.!

und wenn du die ganzen sehr wohl existierenden vielfältigen beziehungs- und partnerschaftlichen variationen als "eh nur typisch männlich um zugang zu sexuell frei verfügbaren frauen zu bekommen" abtust, dann steht in wahrheit deine denke der - wie von dir postulierten - tatsächlichen sexuellen befreiung der frau dank der emanzipationsbewegung, ebenfalls seit den 70-er entgegen. denn diese sexuelle befreiung setzt auf weiblicher seite ebenso genügend verfügbare sexpartner voraus wie auf der männlichen umgekehrt.
 
Klar werden offene Beziehungen mehr werden, und Sexualität wird freier ausgelebt, aber ich glaube nicht das sich alles so radikal ändern wird.

Ich glaube nämlich nicht das der Durchschnitt der Bevölkerung hier wiedergegeben wird.
Vielmehr ist es für die meisten nach wie vor wichtig einige konstanten im Leben zu haben.
Im Normalfall ist schon eine Paarbeziehung nicht ganz einfach.

Das der ganze Umgang mit der Sexualität ein anderer wird ist eigentlich nicht der Tatsache geschuldet, das wir im Grunde Affen sind, denn wenn uns das bewusst wäre, hätten wir einen komplett anderen Zugang zu dieser.

Vielmehr ist der Einfluss der Kirche nicht mehr derselbe, Verhütung die die Frau selbst bestimmen kann, ( oftmals erwartet )
auch Krankheiten haben nicht mehr den Schrecken vergangener Zeiten.

Aber das Leben an und für sich ist Veränderungen unterworfen, und wie uns das Leben vor 100 Jahren unvorstellbar ist, wird es unseren Ur Ur Urenkeln eines Tages auch nicht anders ergehen.
 
Ich schaffe es ja nicht mal so viel zu lesen wie in den ersten vier antworten steht. Ich bin eindeutig dem Affen sehr nahe :D
 
marlene, es gibt männer die durchaus auf den "patriarchalischen führungsanspruch" längst pfeifen - und frauen, individuen überhaupt als das akzeptieren und respektieren, was sie im einzelnen sind. frauen selbst dann, wenn sie sich nicht als "typisch mann verhalten" (müssen) - und ohne "patriarchalische ansprüche". daher gibt es gerade für diese - von dir geistig offenbar verdrängten - männer auch null widerspruch zu sonstigen entwicklungen, die damit hand in hand gehen. aber überhaupt keine. nicht starke frauen, nicht sexuell aktive frauen, etc.!

Das widerspricht doch gar nicht dem was ich ausgedrückt habe. Selbstverständlich sind die meisten Männer den Weg der Emanzipation mitgegangen, ob nun freiwillig oder notgedrungen sei mal dahingestellt. Deshalb halte ich es ja auch für überflüssig, immer wieder aufs neue die Evolution zu bemühen, um längst Überwundenes in eine Scheinproblematik zu überführen.

Aber die Medien wollen ja bekanntlich auch Geld verdienen. Leider allzu oft unabhängig von der Sinnhaftigkeit ihres Tuns.

denn diese sexuelle befreiung setzt auf weiblicher seite ebenso genügend verfügbare sexpartner voraus wie auf der männlichen umgekehrt.

Die Rechnung geht nicht auf. Frau kann heute Sex haben wann und mit wem sie will, auch vor der Ehe, unabhängig vom Status oder der moralischen Einstellung des Mannes mit dem sie Sex haben will, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Ob sie das ggf. mit der eigenen Moral/ Gewissen in Einklang bringen kann, ist eine andere Frage. Jedenfalls bedarf es keines "emanzipiertes" Mannes.
 
Aber das Leben an und für sich ist Veränderungen unterworfen, und wie uns das Leben vor 100 Jahren unvorstellbar ist, wird es unseren Ur Ur Urenkeln eines Tages auch nicht anders ergehen.
Das ganze Leben ist der Veränderung unterworfen. In 100 Jahren werden sich vl. meine Urenkerl an mich erinnern können. Mehr muss es gar nicht sein. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
... so schnell wie hier hab ich noch nie einen sozialphilosophischen Denkanstoß in Einzeilern untergehen sehen. Ned schlecht :D
 
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