Einsamkeit?

hört sich traumhaft an :liebe:.

Nur mal eine Frage in eigener Sache:
Was würdet ihr machen wenn ihr selbst diese Einsamkeit nicht genießen könntet wenn ihr das Gefühl hättet das 4-5 Freund/innen sich über einen Anruf freuen würden bzw irgendwas bräuchten, man die Familie sowieso die meiste Zeit ignoriert und seit 3 Monaten die eigene Schwester nicht gesehen und 2 Einladungen abgesagt hat, 1-2 Nachrichten im EF auf ausführliche Antworten warten würden, 2 Lerngruppen einladen und 1-2 Leute fast jeden Abend fragen ob man was machen/vorbeikommen oder Besuch will. Kennt das Phänomen jemand? Hat jemand Erfahrung wie lang man sowas durchhält? Was die besten Lösungen sind? Wie sortiert ihr oder setzt ihr Prioritäten?

Mich überfordert das derzeit ein wenig. Und mein Hilfskomplex sorgt auch noch dafür dass ich vorzugsweise mit den Menschen rede oder Dinge unternehme die mich brauchen. Die Trost suchen, Probleme haben und danach meine Prioritäten setze. Ich beginn daran zu zweifeln, weil das MIR nicht gut tut. Gestern wieder von meinem besten Freund gehört "nicht jeder hat einen Psychofreund der einen in jeder Situation wieder so aufbauen kann". Und ich schätze das, ich ziehe da auch Selbstwert und Stolz daraus dass Leute zu mir kommen und sich an mich lehnen. Aber es ist viel... zu viel. Menschen haben so viele Probleme und so starke Bedürfnisse darüber zu reden und einfach verstanden zu werden.

Die Balance zwischen Einsamkeit und Geselligkeit ist schwierig. Und man kanns scheinbar in beide Richtungen übertreiben und beides kann zu gewissem Leid führen.

Zwischen Einsamkeit und Ruhe würde ich da aber auch noch unterscheiden.
Wenn man viel gibt, nur zuhört und für andere da ist, ist es eben auch nix. Würde hier einfach auch mal sagen, bis hierher und nicht weiter. Wer steht für dich immer 24 h bereit? Ich bin nicht viel anders, höre mir oft Probleme von anderen an und hilf auch gern weiter und bin für andere da nur im Grunde meist ist es eher einseitig bzw. man muss halt auch oft mal sagen, hallo jetzt nicht, jetzt bin ich an der Reihe.
Man kann sich Ruhe selbst aussuchen - wer sagt, dass du alle Anrufe beantworten musst oder nicht einfach später mal zurück rufst?
Ist es Geselligkeit wenn ich nur für andere da bin?
Nur mal zur Nachdenken...
 
Hi,

Ich glaube Einsamkeit ist schon eine spezifische Sehnsucht nach Interaktion mit anderen Menschen.

bei Psychohotlines und organisierten Treffen von einsamen Menschen meist um den Jahreswechsel hast Du oft eine Gemeinsamkeit: Man geht durch die Gassen und Straßen, sieht die erleuchteten Fenster, und wähnt dort Menschen in trautem Zusammensein. Danach sehnt man sich oft.

Es geht nicht so sehr um die Interaktion an sich, sondern das Wissen, dass im Nebenzimmer wer ist, der einem gerne zuhören würde, wenn man denn wollte. Das da wer ist, der einen mag und schätzt.

LG Tom
 
Das Konzept der Einsamkeit ist mir durchaus bekannt... Hatte ich schon oft das Gefühl sowohl innerhalb als auch außerhalb von Beziehungen.

Einsamkeint bedeute in diesem Falle für mich, dass keine Interaktion mit anderen Menschen geschehen kann. Gründe seien da die verschiedensten.
Wenn so etwas in einer Beziehung passierte, habe ich versucht es an zu sprechen und mich bemüht meine Gefühle und Gedanken aus zu drücken. Leider nicht immer mit Erfolg.

Und dann kam ich in die Gamer-Szene... Kommunikation und Teamwork ist da das A und O. Mein Gedanke an Einsamkeit war da wie weg geblasen. Gamer sind nur alleine, wenn sie ihre Ruhe haben wollen.. Und ich genieße es mit den Menschen aus fast aller Welt zusammen zu arbeiten und Spaß zu haben. Was jetzt für die Gaming-Szene gilt, so denke ich gilt dies für jedes Hobby oder Aktivität.
Mein starker und wohl gepflegter Freundeskreis hilft mir da auch, die Realität nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Treffen mit realen Personen, ziehe ich stets dem Virtuellen vor. Hier voran, regelmäßige Spieleabende wo wir kochen und gemütlich zocken.

Das wichtigste an Einsamkeit meiner Meinung nach: Man darf ihr nicht die Kontrolle über die eigenen Emotionen geben. Bei mir ist es stets der Gedanke: Wenn es mir nicht gut mit der Situation geht, ändere sie. Frei nach dem Motto: "Wer will, der kann." und "Geht nicht, gibts nicht."
 
vorweg einmal ein Lob für @Mitglied #484038 für den Anstoß mal über dieses Thema nachzudenken ...

Da Einsamkeit ein Gefühl ist welches in einem keimt, gibt es in meinen Augen keine allgemeine Ursache und keine generellen Lösungen dafür. Genauso individuell wie wir Menschen sind unsere Probleme ... erlebt habe ich Einsamkeit nie wirklich, als Teil einer Großfamilie und Mannschaftssporler hatte und habe ich öfter das Problem dass die Zeit nicht reicht. Vielleicht sehe ich Freundschaften deswegen nicht so sehr als Gegenmaßnahme zur Einsamkeit. Ein Freund kann Jahre verschwinden, aber er ist da wenn man ihm braucht und in diesem Moment ohne wenn und aber. In selben Moment werde ich einen Freund nie bitten mir zu helfen ... meine Freunde sind an einer Hand abzählbar und (warum auch immer) einfach da wenn ich sie brauche, welches natürlich auf Gegenseitigkeit beruht!

Ich glaube auch gut zu diesem Thema passt eine Forschung welches sich mit dem Schwarmverhalten von Menschen beschäftigte. Ich glaube in Schätzings Nachricht aus einem unbekannten Universum schreibt er darüber. Fazit war dass wir Menschen, obwohl wir uns gerne so individuell geben, in Wirklichkeit ein Schwarmverhalten haben und wir uns optisch Identifizieren (dieses wird von Werbefachleuten schamlos ausgenutzt;)), obwohl wir unzählige Kontakte haben können ist die soziale verbindliche Größe des Schwarms wahrscheinlich auf 20-25 Personen begrenzt. In Bezug auf @Mitglied #239795 welche eine Überforderung von intensiven Kontakten verspürt oder möglicher sozialer Bindungen in einer Onlinewelt und dann nicht mehr in der Lage zu sein im realen Leben soziale Kontakte zu knüpfen ... einfach zum Nachdenken :)
 
vorweg einmal ein Lob für @Mitglied #484038 für den Anstoß mal über dieses Thema nachzudenken ...

Da Einsamkeit ein Gefühl ist welches in einem keimt, gibt es in meinen Augen keine allgemeine Ursache und keine generellen Lösungen dafür. Genauso individuell wie wir Menschen sind unsere Probleme ... erlebt habe ich Einsamkeit nie wirklich, als Teil einer Großfamilie und Mannschaftssporler hatte und habe ich öfter das Problem dass die Zeit nicht reicht. Vielleicht sehe ich Freundschaften deswegen nicht so sehr als Gegenmaßnahme zur Einsamkeit. Ein Freund kann Jahre verschwinden, aber er ist da wenn man ihm braucht und in diesem Moment ohne wenn und aber. In selben Moment werde ich einen Freund nie bitten mir zu helfen ... meine Freunde sind an einer Hand abzählbar und (warum auch immer) einfach da wenn ich sie brauche, welches natürlich auf Gegenseitigkeit beruht!

Ich glaube auch gut zu diesem Thema passt eine Forschung welches sich mit dem Schwarmverhalten von Menschen beschäftigte. Ich glaube in Schätzings Nachricht aus einem unbekannten Universum schreibt er darüber. Fazit war dass wir Menschen, obwohl wir uns gerne so individuell geben, in Wirklichkeit ein Schwarmverhalten haben und wir uns optisch Identifizieren (dieses wird von Werbefachleuten schamlos ausgenutzt;)), obwohl wir unzählige Kontakte haben können ist die soziale verbindliche Größe des Schwarms wahrscheinlich auf 20-25 Personen begrenzt. In Bezug auf @Mitglied #239795 welche eine Überforderung von intensiven Kontakten verspürt oder möglicher sozialer Bindungen in einer Onlinewelt und dann nicht mehr in der Lage zu sein im realen Leben soziale Kontakte zu knüpfen ... einfach zum Nachdenken :)
Danke für's Lob ggg
 
Einsamkeit konnotiert ein negatives Gefühl im Gegensatz zu alleine sein.
Dennoch ist das Fallweise spüren von Einsamkeit auch wichtig, um für das Schöne in Gemeinsamkeit dankbar zu sein.

Solange die Einsamkeit nicht das vorrangige Gefühl ist, kann sie auch zum Reflektieren verhelfen, wer denn nun "richtige" Freunde sind
Und da wären mir 25 schon weitaus zuviel.
Für mich ist das Gegenteil von Einsamkeit Verbundenheit, eines der stärksten Gefühle
 
Solange die Einsamkeit nicht das vorrangige Gefühl ist, kann sie auch zum Reflektieren verhelfen, wer denn nun "richtige" Freunde sind
Und da wären mir 25 schon weitaus zuviel.
Nicht nur Freunde ... zu dieser Zahl gehört auch Familie, Arbeitskollegen/innen, die Nachbarn,...
25 ist eigentlich erschreckend wenig, weil viele von uns denken wie toll nicht der oder dieser Kontakt ist, aber in Wirklichkeit kann man sich gar nicht so oft emotional verknüpfen....

Ich will auch nicht diese Zahl in Stein schlagen. Menschen die in großen Familien aufwachsen sind wahrscheinlich zu mehr fähig, isolierte Einzelkinder werden nur eine Handvoll verarbeiten können ... (natürlich braucht es Ausnahmen zu Regel) ... was hier dann zu tragen kommt ist die fortschreitende Handy und Internet Kultur ... wir binden uns an Menschen die man per Mausklick aus dem Leben löschen kann ... kurz einmal darüber nachdenken! Natürlich haben wir alle ein ausgefülltes reales Leben, aber wenn es in dieser Art und Geschwindigkeit weiter geht, haben es unsere Urenkeln nicht mehr.
 
Hi,


hier geht es um "richtige Freunde". Da sind 25 erschreckend viele. Was das mit Familie zu tun haben soll, musst Du auch erst erklären. Gibt große Familien, wo sich die Leute spinnefeind sind. Das Einzige, was die gemeinsam haben ist der Hass aufeinander.

Du magst 25 Leute besser kennen, aber "richtige Freunde" sind das deshalb noch lange keine ....

LG Tom
 
Hi,



hier geht es um "richtige Freunde". Da sind 25 erschreckend viele. Was das mit Familie zu tun haben soll, musst Du auch erst erklären. Gibt große Familien, wo sich die Leute spinnefeind sind. Das Einzige, was die gemeinsam haben ist der Hass aufeinander.

Du magst 25 Leute besser kennen, aber "richtige Freunde" sind das deshalb noch lange keine ....

LG Tom
... jetzt bin ich Sprachlos ...
Könntest du mir bitte erklären wo ich in meiner Ausdrucksweise einen Fehler gemacht habe. :hmm:
 
Isolierte Einzelkinder?
Wer tut denn so etwas, und wie soll das funktionieren?
Wir haben ein lebhaftes fröhliches Mädchen aufgezogen, dass zu keiner Zeit isoliert war/wurde.
Heute hat sie viele Freunde und Kameraden und ist noch genau so lebhaft und fröhlich.
Von ihr hörte ich nie, dass sie einsam wäre und sie von mir auch nicht.
Allein leben bedeutet nicht unbedingt einsam zu sein.
Von Einsamkeit bedroht sind vor allem alte Menschen, die es nicht mehr schaffen aus gesundheitlichen Gründen, sich anderen anzuschließen.
Und wenn die noch in einer dünn besiedelten Gegend leben und daher kaum Besuch bekommen, ist es schlecht um sie bestellt.
Dafür gibt es teilweise schon Ehrenamtliche, die solche Menschen besuchen oder einen Besuch anstreben. Solange ich W-LAN habe und einen Laptop bedienen kann, werde ich nicht einsam sein. Denn wenn ich mich mitteilen und Informationen und auch Emotionen austauschen kann, werde ich mich nicht einsam fühlen. Meinte jetzt im hohen Alter. Wer sich dann auch noch um einen Hund kümmern kann, ist gut bedient und auch nicht mehr einsam.
 
ich hatte das so aufgefasst:
Habe ich nie so gemeint!

Laut einer deutschen Studie sind wir nur in der Lage eine begrenzte Anzahl von Personen emotional zu verlinken (20-25)
@Mitglied #411667 schrieb daraufhin, dass 25 Freunde zu viele wären. Meine Antwort war, dass bei den 25 nicht nur Freunde gemeint waren sondern eben auch Familie, ...

Besser?
 
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