Fernbeziehung? "Opferbereitschaft"?

@Mitglied #251540
Ich glaub es ist klar, dass ich nicht so viel mehr verdienen kann, dass sich 2 Wohnungen rentieren. Aber das Finanzielle ist zurzeit für uns nebensächlich; mir ist es lieber, ich hab einen Job der mir gefällt, anstatt jeden Tag frustriert heim zu kommen und dafür insgesamt mehr Geld zu haben.

Das nächste ist:
Ich weiß nicht ob ich für uns eine Zukunft in der Stmk noch sehe bzw anstrebe. In Wien sind die Leute so nett und geben dir Chancen, in der Stmk wurde ständig nur bemängelt was man nicht hat (2.Studium wäre gut, Berufserfahrung fehlt etc). Deswegen wurde für mich Wien inzwischen um einiges sympathischer als meine Heimat.

Was Familie betrifft:
Wir möchten beide (noch?) keine Kinder.


Bin total froh, nicht in dieser Lage zu sein. Eine Übersiedlung oder Arbeit in Wien wäre bei mir ein absolutes No-Go.
 
Scherz oder? Ich bin seit 6,5 Jahren mit einer Frau zusammen, die zwei Kinder hat. Uns trennen 340 km - in eine Richtung. Ich fahre jedes Wochenende also in Summe 680 km, nur um die Familie zu leben. Dafür habe ich einen Audi A6 mit 504.000 km fertig gefahren, jetzt habe ich schon wieder 30.000 km geradelt.
Manchmal denke ich: schon rein statistisch wird es mich mit dieser Kilometerleistung irgendwann erwischen - bist jetzt - Klopf auf Holz - kein Unfall. Ob sich das auszahlt? Nein, natürlich nicht, allein die Kosten sind augenöffnend, dazu zwei Wohnungen etc. Ich mache es trotzdem, weil es so verdammt gut tut, wirklich zu lieben. Auf Dauer sehe ich auch keine Lösung: unsere beruflichen Engagements verunmöglichen das Zusammenziehen.
 
Es wird auch zuviel dramatisiert. Meine Freundin und ich führen eine Fernbeziehung. Aber ich schaue, Freitag früh wegzukommen und bleibe bis Montag früh und auch mein Urlaub ist grossteils ihrer. Statt zu jammern besser eine gute Urlaubsplanung machen. Hunderttausende Paare müssen getrennt wohnen und arbeiten. Das Leben ist kein Ponyhof.
 
150 km sind doch eh voll nah. Mein Ex und ich waren 500 km entfernt und das 14 Jahre lang. Wir sahen uns jedes zweite Wochenende, er blieb bei allen Urlauben und Ferien in Wien. Ich hab darin keine Opferbereitschaft gesehen, es waren einfach die Umstände. Ich habs verstanden, dass er in seiner Heimat seinen Job hatte und somit, wenn er nach Wien ziehen würde, mit einem deutlich geringerem Gehalt leben müsste und ich wollte generell nicht aus Wien weg. Was zum Henker mach ich in Nürnberg? Daher einigten wir uns auf diese Variante und es waren wirklich schöne Jahre und wir konnten die Zeit, die wir miteinander hatten, sehr intensiv erleben.

Lustigerweise hatten wir beide einen gemeinsamen Alltag, wenn mans so nennen mag. Wir telefonierten täglich ca. 20 bis 30 Minuten. Wir berichteten über unsere Alltagsprobleme oder wenn wir mit Freunden unterwegs waren. Ich war so fucking monogam, das war schon ekelhaft ... ;)

Daher, nie wieder monogame Beziehung - Fernbeziehung fand ich schon cool. Ich hab für mich rausgefunden, dass ich das Aufeinanderkleben überhaupt nicht mag und dass mir schnell mit jemanden langweilig wird, wenn ich nicht auch dazwischen Abstand hab. Ich brauch mein Bett für mich, teils aber gern mit meinem Liebsten. Ich möchte halt meine Zone haben und nicht diskutieren, welches Programm wir schauen.

Ich bin halt eigen ... ich brauch kein gemeinsamen Wohnsitz mit dem Menschen, um mit ihm ne Beziehung zu haben. Aber gut, ich bin in einem Alter, wo man seine Eigenheiten und Spleens, die man sich in den Jahren erarbeitet hat, nicht ablegen mag.
 
Eine gewisse räumliche Distanz kann auch Vorteile mit sich bringen: man muss nicht jeden Abend kuscheln. :D
 
Rein technisch gesehen, eine gute Lösung.

Leider ist es echt schwer einen guten und spannenden Job zu finden bzw überhaupt einen zu bekommen heutzutage, weshalb sich das leider nicht so spielen wird...:unsicher:

Welche Fächer habt Ihr Studiert? In Wien und Nö scheint es ja nicht ein riesiger Thema gewesen zu sein, ein passenden Job zu finden.

Der junge Mann scheint mit nicht sehr veränderungswillig zu sein - was für die Beziehung sicher kein Nachteil ist.
Aber als junger Akademiker in einer Firma die vielleicht bald zusperrt? Welche Aufstiegsmöglichkeiten hat er da?
Macht er dort sei 7 Jahren das Gleiche? Dann wird's eh Zeit, dass er bald mal den Job wechselt - alleine schon
aus der Karriereperspektive.

Wenn Ihr nur 150km auseinander seit, dann ist er eh nicht in Schladming oder in Voitsberg sondern im Mur/Mürztal
oder in der Oststeiermark.
Dann bieten sich die Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen an.

Wir haben tatsächlich beide schon darüber nachgedacht was gemeinsames aufzuziehen. Aber bei uns scheiterts leider ein bisschen an den Ideen :D Wir haben keine so bahnbrechenden Einfälle, für die wir es riskieren könnten, uns selbstständig zu machen. ;)
Naja "irgendwas" hat meistens keinen Sinn - das sollte schon auch irgendwie aus Euren eigenen beruflichen Erfahrungen heraus entstehen.
 
Ich versteh das leider überhaupt nicht, wenn man aus der komfortzone nicht rauskommt.

ich bin mit meinem mann ohne zu überlegen in die schweiz ausgewandert. Wir kannten niemanden und haben auch keine familie hier.

die leute müssen mehr einfach „machen“

sorry wenn dir dieser post hier nicht weiterhilft. Wollte iwie meinen senf dazu geben :oops:
Es wird eben oft lieber gejammert als verändert.
Es gibt genügend Paare, die, wenn sie die Zeit des Klagens für Bewerbungen genutzt hätten, längst in einer anderen Situation wären.
Nägel mit Köpfen zu machen und sich zu bewegen erfordert Mut.
Eine Beziehung hat eine ganz andere Nähe und Verbindlichkeit wenn man sich darauf einlässt und zusammenzieht.
Kann mir sogar vorstellen dass es
Menschen geben soll, die absichtlich solche Verbindungen wählen um gewisse Freiheiten zu bewahren.
 
Es wird eben oft lieber gejammert als verändert.
Es gibt genügend Paare, die, wenn sie die Zeit des Klagens für Bewerbungen genutzt hätten, längst in einer anderen Situation wären.
Nägel mit Köpfen zu machen und sich zu bewegen erfordert Mut.
Eine Beziehung hat eine ganz andere Nähe und Verbindlichkeit wenn man sich darauf einlässt und zusammenzieht.
Kann mir sogar vorstellen dass es
Menschen geben soll, die absichtlich solche Verbindungen wählen um gewisse Freiheiten zu bewahren.
Dass die meisten leute lieber jammern aber nie was verändern wissen wir ja :D

find ich echt schade :(
 
Zurück
Oben