Fernbeziehung

6 Jahre auf Distanz, mehrmals pro Jahr über den grossen Teich. Internet zu dem Zeitpunkt noch ASCII lastig, da macht Cyber (ab gesehen das es sowieso nicht so meins ist) wenig Witz. Genau da hatten wir uns auch getroffen. BBS haben die Dinger geheissen ;)

Eine zeitlang ist jedes Treffen wie ein neuer Anfang; im Prinzip triffts die Beschreibung "man kommt aus der Kennenlernphase nicht raus" relativ gut. Das Begehren und der Nachholbedarf ist gross, die Hormone überschwemmen das System und verhindern jeden Ansatz von rationalem Denken.

Die Schmetterlinge hören nicht so schnell auf. Weil einfach der "Wunsch" und die "Vorstellung" im Vordergrund steht und diese nicht nur von der anderen Person, sondern auch von einem selbst "optimistisch" befüttert werden. Was man sich ausdenkt stimmt mit der gelebten Realität dann oft nicht überein, sondern hat viel mehr die eigene Selbstbefriedigung zum Hintergrund (so sind wir irgendwie gestrickt scheints mir).

Die Liebe die kommt und geht "gratis" (nicht umsonst) aber Beziehung ist normalerweise "harte Arbeit" und dafür muss man sich im Alltagskampf zur Seite stehen beziehungsweise diesen gemeinsam bestreiten.
Nur so kann man aus der Kennenlernphase rauskommen.

Ein paar Unterschiede gibts, da hat die Distanz nichts damit zu tun.

You just don't understand: Women and Men in Conversation (Deborah Tannen)
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Brain Sex: The Real Difference Between Men and Women (Anne Moir and David Jessel)
https://www.amazon.com/Brain-Sex-Difference-Between-Women/dp/0385311834/

Nach 6 Jahren bin ich dann zu ihr. Neben dem Thema woanders leben, Sprache, Kultur usw. hat man dann eine Weile zu tun um sich in Griff zu bekommen und dem eigentlichen miteinander zu widmen.

Oft zeigen sich dann andere Seiten.

Bei mir hats noch 4 Jahre gedauert und dann wars ein grosser Scherbenhaufen vor ich gestanden habe. Es gab kein soziales Netz das mich auffangen konnte (i.e. Freunde) und keine wie auch immer geartete finanzielle Sicherheit.

War ein ziemlicher Sprung ins kalte Wasser, sicherlich Charakter-bildend und spannend.

Wir sind am Ende hier um Erfahrungen zu sammeln, ich glaube die sollte man nicht immer gleich alle subjektiv und vorschnell bewerten. Oft zeigen sich die guten Seiten der Erfahrungen halt erst nach einiger Lebens-Zeit.
 
Alles mehr als 30 min Fahrtzeit wird mir persönlich irgendwann zu anstrengend. Alleine die Zeit was man unnötig im Auto verbringt.
Ich kann dich einerseits verstehen, doch anderseits ist eine Fernbeziehung in manchen auch etwas besonderes.
Man hat beiderseits mache Freiheiten und doch auch jemand gedanklich an seiner Seite. Einmal im Moment sollte ein Treffen schon stattfinden... so empfinde ich bei dem Gedanken. Öfters herzlich Willkommen... weniger... no go auf dauer

Alles hat seine Grenzen... ✌️ :)
 
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