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Wenn man bedenkt, dass viele Politiker der ersten Nachkriegszeit aus sehr einfachen Verhältnissen gekommen sind, mag man ihnen ihr etwas mühsames Englisch wohl nachsehen, zumal sie in ihrem Amt wirklich oft Großes geleistet haben.
Es sind nicht nur die einfachen Verhältnisse. Damals hat man die Förderung des Fremdsprachenerwerbs nicht so große Bedeutung beigemessen, wie man das (zu Recht!) heute tut.
Übrigens, ein Politiker, der aus einfachen Verhältnissen kam, aber trotzdem ganz nach oben gelangte, das war Franz Olah. Er war auch ein recht unbequemer Mensch und stolperte über eine Affäre, bei der er sich selber nicht persönlich bereicherte. Seine Gegner in der eigenen Partei sorgten dafür, dass er dafür ins Gefängnis musste. Noch dazu, wo er seiner (ehemaligen) Partei Stimmen und Mandate weggeschnappt hat.
1969 konnte die DFP, die ausschließlich von Olahs Ruf lebte, drei Mandate bei der Wiener Gemeinderatswahl erringen. Olah selbst, beschuldigt, aber noch nicht verurteilt, wurde, da er sich weigerte freiwillig zu gehen, im Auftrag von Bürgermeister Bruno Marek von Rathauswächtern aus einer Gemeinderatssitzung hinausgetragen. Die Bestimmungen für den Wiener Gemeinderat sahen nämlich das Ruhen des Mandats bereits von der Einleitung eines Strafverfahrens an gegen den Mandatar vor. Olah rief den Verfassungsgerichtshof an, der diese Aktion und die ihr zu Grunde liegenden Bestimmungen später als verfassungswidrig erklärte.
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