Ausnahmsweise mal ein Vollzitat. Im Zusammenhang mit der Homoehe-Debatte, die vor Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft in Deutschland stattfand, hab ich mich mit dem Thema Ehe näher beschäftigt. Ich fand den Wunsch von Schwulen und Lesben ziemlich verrückt, in meinen Augen war (brave Feministinnen-Ideologie) die Ehe nichts weiter als ein patriarchalisches, den Frauen zum Nachteil gereichendes Unterdrückungsinstrument.
Wie auch immer, beim Lesen, Rumfragen usw. war ich überrascht, denn: wie du sagst, eine Ehe ist nichts anderes als ein Vertrag bestehend aus etlichen Bestandteilen, die ein Paar schützen soll: das geht (bei uns jedenfalls) los, wenn es darum geht, einen Lebenspartner im Krankenhaus besuchen zu dürfen, wenn der nicht ansprechbar ist, das Mietrecht (wenn ein Partner gestorben ist und der Überlebende nicht im Mietvertrag stand, konnte der damals rausgekündigt werden), um Dinge wie z.B. was passiert, wenn der Lebenspartner stirbt - der zurückbleibende Partner hat keine Chance, den Wunsch seines verstorbenen Partners im Zusammenhang mit der Beerdigung zu erfüllen, wenn die angeborene Verwandtschaft das nicht will - usw. usf. - viele Dinge also, die geregelt sind (von Rentenansprüchen, Ehegattensplitting usw. will ich gar nicht erst anfangen, die werden m.M. nach sowieso alle verschwinden).
Also: ein "Strauß" vertraglicher Vereinbarungen, die man natürlich auch ohne Trauschein regeln könnte. Kostet u.U. aber ein Schweinegeld, wenn sie anwaltlich/notariell festgeschrieben werden, darüber hinaus eine Menge Gänge eben zu den Anwälten.
Und das ist im Wesentlichen der Grund, warum mein Mann und ich geheiratet haben. Es war bequem - Vertragswerk to go sozusagen.