Das wäre auch teuer gekommen und hätte die anderen Landeshypos in Bedrängnis gebracht, da diese solidarisch für Schuldverschreibungen der einzelnen Hypos haften. In weiterer Folge wären Bundesländer ins Trudeln geraten. Ein Flächenbrand entsteht schnell.Darüber hinaus besteht hätte die Einlagensicherung dem Staat auch über eine Mrd gekostet.
So einfach ist es nicht. Da stecken ein paar Märchen drin.
1) Es wäre auch teuer gekommen - stimmt, aber wohl nicht so teuer, wie es jetzt kommt, nicht zuletzt, weil ein Konkurs in diesem Fall jahrelang gedauert hätte und damals noch mehr Rücklagen im Kärntner Zukunftsfond (der mit den Hypo-Verkaufsgeldern ausgestattet war) vorhanden waren, als heute.
2) Klar haftet der gesamte Hyposektor - nona. Und wieso soll eine Haftung nicht auchs chlagend werden dürfen. Die Risikoprämie haben die Banken ja auch eingestreift und der war nicht zu knapp bemessen. Siehe z.B. Haben- und Sollzinsunterschiede und die zusätzlichen diversen üppigen Gebühren für jede Kleinigkeit. Der Hyposektor wäre gewiß auch in Konkurs gegangen. Allerdings hat der Raiffeisenkonzern massive Geldmittel in Hypobanken gehabt und der war bekanntermaßen die wichtigste treibende Kraft hinter der Verstaatlichung durch Pröll. Kein Wunder, daß der feine Herr nun einen Superjob im Konzern hat.
3) Warum die Bundesländer ins Trudeln gekommen wären und es diesen jetzt besser gehen soll, verstehe ich nicht. Es gibt keine Haftung anderer Länder für ein bestimmtes Bundesland. Daß es für andere Länder wegen des Reputationsverlustes des Finanzplatzes Österreich nicht leichter gewesen wäre, ist klar. Bundesländer kennt man im Ausland ja kaum. Die Folge wäre aber sicher gewesen, daß die Länder nicht derart exorbitante Schulden durch Spekulation hätten machen könne, wie es der Fall war. Es wäre für die Länder wie eine Notbremse durch schlechtes Beispiel gewesen und die Spekulationspartner hätten die Finger davon gelassen.
4) Ein Flächenbrand entsteht, wenn man den ursprünglichen Brandherd nicht rasch löscht. das hat man genau nicht getan, man hat den Flächenbrand beim Wachsen zugesehen und keineswegs ausreichend gelöscht. das waren bestenfalls Löschversucherln, die man veranstaltet hat.
5) Die Einlagensicherung wird nicht vom Staat bezahlt, sondern erst vom jeweiligen einzelnen Finanzmarktsektor (Banken, Sparkassen, Raiffeisensektor, Volksbankensektor, Hypobankensektor,....), dann erst von den anderen Sektoren und erst wenn das nicht ausreichen sollte (was übrigens, leicht nachrechenbar, nicht gewesen wäre) dann erst die Republik Österreich. Klar zahlt niemand gern, wenn man den Staat dazu bringen kann, das marode Institut zu verstaatlichen und selber alle Haftungen zu übernehmen.