Dann sind 20 und mehr Prozent der wählenden Österreicher in dieser Situation?
Ich bin der Meinung, eine Partei und ihre Wähler generell niederzumachen ist genauso "klug" wie ihre Politiker und Inhalte zu glorifizieren. In einer Demokratie hat letztlich alles seine Berechtigung, was ins Parlament kommt - sofern es sich im Rahmen der Verfassung bewegt. In Österreich haben rechtsorientierte Wähler eine politische Stimme, und das ist gut so. In Deutschland bspw. fehlt offenbar eine solche Kraft. Der Unterschied: In Österreich gibt es keine Massendemos gegen den Untergang des Abendlandes und, was viel wichtiger ist, bei uns werden keine Asylantenheime angezündet.
Und selbst wenn ein großer Anteil der FPÖ-Wähler arbeitslos wäre, dann müsste man sich in einer Demokratie ein erster Linie die Frage stellen, warum das so ist. Sind diese Menschen arbeitsscheu, oder sind sie lediglich von einem Strukturwandel betroffen, dem die Politik nicht entgegengesteuert hat? Ist im zweitgenannten Fall die Politik der Regierenden nicht mitschuldig an ihrer Situation?