Ist das Alter ein Hemmschuh?

Gast · 22.10.2011

Zitat:
mit welchem alter muss ich mir denn vorschreiben lassen wie ich mich zu verhalten habe? wo ist denn der unterschied, verhaltenstechnisch von einer 20jährigen zu einer 30jährigen oder 40jährigen? wer beschliesst dass? wo steht dass?

Das steht nirgends. Nur scheint sie da ein ganz konkretes Bild zu haben, wie eine "20 jährige Wilde" sich zu verhalten hat - wie ich ja sogar geschrieben habe lieber Oxidierer. Schaust nochmal ganz genau in der letzten Post... in ner anderen Thread sind wir ja gerade beim Thema Verstehen usw. ....

Gast · 22.10.2011

Zitat:
Das steht nirgends. Nur scheint sie da ein ganz konkretes Bild zu haben, wie eine "20 jährige Wilde" sich zu verhalten hat - wie ich ja sogar geschrieben habe lieber Oxidierer. Schaust nochmal ganz genau in der letzten Post... in ner anderen Thread sind wir ja gerade beim Thema Verstehen usw. ....

na dann lass ihr doch ihr bild einer 20ig jährigen

Gast · 22.10.2011

endlich mal wer das versteht was ich schreibe

wild und ungezähmt damit meine ich ganz einfach, wie du es genau geschrieben hast, natürlich ist der zahn der zeit nicht an mir vorbeigegangen. aber WAS solls?????????? bin noch immer knackig

habe ich genauso träume, lebensfreude an allem was ich tue und freue mich auf jeden tag, lebe ich mein leben und zelebriere es. treffe täglich meine entscheidung ob ich was tue oder lasse. freue mich über neue erlebnisse und deren sind noch viele, welche ich erleben werde, davon bin ich überzeugt.

ich bin wirklich erstaunt, wie meine worte sofort dafür verwendet werden, dass ich mein alter verleugnen würde, genau umgekehrt ist der fall

kuss
karin

Zitat:
Im Gegenteil ! Sie wollte damit ausdrücken daß sie mit der Zahl in der Geburtsurkunde KEIN Problem hat ....
sich damit arrangiert und lebt sowie genießt - egal ob Falten oder die Zahl von Jahr zu Jahr mehr wird ....

Verleugnen tun / versuchen jene welche ne Maske tragen >> weil das Botox und die OPs ihr Gesicht verunstalten ...

Gast · 22.10.2011

na dann komm mal rüber, können es ja gemeinsam austesten, ob das eine oder andere ;-)

Zitat:
Den Teil mit der Langeweile oder wirklich guten Sex

Mitglied #78305 · 22.10.2011

Zitat:
Isses nicht.

Alter befreit. Von Ballast, Unwichtigem und Zwängen. Und gibt einem die Freiheit so zu leben, wie man es sich immer schon gewünscht hat.

hmmm... ab welchem Alter tritt diese Befreiung ein? Ich merk nur daß die Zwänge, Verpflichtungen usw. stetig mehr werden... bis einem die Luft ausgeht. Job, Familie, materieller Besitz... - Manchmal glaub ich ich habs ganz gut im Griff, dann wieder wird alles zuviel.
Mit allem was man im Leben erreicht (z.b. Frau, Kinder, Haus, Firma, sonstiger materieller Besitz [ passt nicht zusammen, trotzdem]) wird der Spielraum, den man hat enger.

Oder meinst Du , wenn man das alles wieder verliert? Wenn man in Pension geht, die Kinder ausziehen und man in eine kleine Wohnung zieht weil einem das Haus zu gross wird?

Mitglied #99279 · 22.10.2011

Zitat:
hmmm... ab welchem Alter tritt diese Befreiung ein? Ich merk nur daß die Zwänge, Verpflichtungen usw. stetig mehr werden... bis einem die Luft ausgeht. Job, Familie, materieller Besitz... - Manchmal glaub ich ich habs ganz gut im Griff, dann wieder wird alles zuviel.
Mit allem was man im Leben erreicht (z.b. Frau, Kinder, Haus, Firma, sonstiger materieller Besitz [ passt nicht zusammen, trotzdem]) wird der Spielraum, den man hat enger.

Oder meinst Du , wenn man das alles wieder verliert? Wenn man in Pension geht, die Kinder ausziehen und man in eine kleine Wohnung zieht weil einem das Haus zu gross wird?

Bulsara hat sicher die "geistige" Befreiung gemeint

Dass man Dinge gelassener sieht, man mehr Geduld mit anderen und mit sich selbst hat, nicht mehr mit K(r)ampf vieles erzwingen will, vl. auch mehr genießen kann.

Gast · 22.10.2011

Ich glaube, ich verstehe was du meinst. Es spielt eben doch eine Rolle, wie man bisher gelebt hat. Ich habe mich um meine Zukunft nie gekümmert, hatte eh nie vor besonders alt zu werden und habe mich weder mit Besitz noch Plänen usw. belastet - mußte ich auch nicht, ich hatte nur für mich zu sorgen und bin keine engeren Bindungen eingegangen.

Jetzt hab ich Mann, Rentenversicherung und gemeinsam Firma + Haus. Hätte gedacht, daß mich das mehr einengen würde, tut's trotzdem nicht - wenn's von heut auf morgen den Bach runterginge würd's mich kurz ärgern, mich aber nicht aus den Puschen hauen.

Vielleicht ist das wirklich davon abhängig, für wen man sich verantwortlich fühlt und auch davon, daß man sich öfter im Leben ruhig mal die Frage stellen sollte: "Muß ich wirklich oder glaube ich nur, ich könnte nicht anders". Begründungen, warum man so und nicht anders kann, finden sich immer viele. Gründe, warum man auch anders könnte, wenn man seine Beschränkungen erstmal auf's absolut Notwenigste reduziert hat, sind schwieriger zu finden, aber auch die gibt's.

Beispiel Haus: muß das sein?
Beispiel Ehe: tut die mir noch gut?
Beispiel Kinder: sind die noch in abhängigem Alter?
Beispiel Firma: bringt die mir wirklich so viel unternehmerische Freiheit, daß sie den Verzicht auf bezahlten Urlaub, Krankheiten incl. Krankengeld und geregelte Arbeitszeiten rechtfertigt?

Mitglied #73260 · 22.10.2011

Das ist keine Frage eines bestimmten Alters, es ist eine Frage der Entwicklung.

Ich hab den Beruf, der mich erfüllt, die Freunde, die mich mögen so wie ich bin, hab keine Sorgen, pfeif mich nix, was andere über mich denken, neide anderen nicht ihren Erfolg oder ihre Güter, habe meinen Weg gefunden, bin kerngesund und körperlich extrem leistungsfähig und mach nur mehr das, was ich auch wirklich will.

So frei wie jetzt war ich noch nie in meinem Leben. Und mein Leben wird trotzdem immer schöner.

Ich bin mit meinem Alter glücklich und möchte keines meiner Jahre missen. :virus:

Mitglied #73260 · 22.10.2011

Zitat:
Bulsara hat sicher die "geistige" Befreiung gemeint
Dass man Dinge gelassener sieht, man mehr Geduld mit anderen und mit sich selbst hat, nicht mehr mit K(r)ampf vieles erzwingen will, vl. auch mehr genießen kann.

Jetzt schreib ich umständlich einen Topfen, statt dass ich einfach wart, bist du meine Gedanken niederschreibst. :bussal:

Mitglied #78305 · 22.10.2011

Zitat:
Beispiel Haus: muß das sein?

Was ist die Alternative? In die besagte kleine Wohnung zurück? Unmöglich, hab ich gehasst wie die Pest.

Zitat:
Beispiel Ehe: tut die mir noch gut?

Nein.

Zitat:
Beispiel Kinder: sind die noch in abhängigem Alter?

ja. Damit ist auch die Frage beantwortet warum - für mich - die Beziehung noch sein muß.

Zitat:
Beispiel Firma: bringt die mir wirklich so viel unternehmerische Freiheit, daß sie den Verzicht auf bezahlten Urlaub, Krankheiten incl. Krankengeld und geregelte Arbeitszeiten rechtfertigt?

Bringt nicht nur unternehmerische Freiheit (= Selbstverwirklichung ?) sondern auch wesentlich höhere Verdienstmöglichkeiten.

Zitat:
Das ist keine Frage eines bestimmten Alters, es ist eine Frage der Entwicklung.

Zitat:
Ich hab den Beruf, der mich erfüllt, die Freunde, die mich mögen so wie ich bin, hab keine Sorgen, pfeif mich nix, was andere über mich denken, neide anderen nicht ihren Erfolg oder ihre Güter, habe meinen Weg gefunden,

soweit gehts mir ähnlich... trotzdem ist das Ergebnis ganz anders.

Zitat:
Bulsara hat sicher die "geistige" Befreiung gemeint
Dass man Dinge gelassener sieht, man mehr Geduld mit anderen und mit sich selbst hat,

ok, das klingt realistisch.

Zitat:
nicht mehr mit K(r)ampf vieles erzwingen will, vl. auch mehr genießen kann.

Da muß ich noch lernen.

Mitglied #73260 · 22.10.2011

Zitat:
soweit gehts mir ähnlich... trotzdem ist das Ergebnis ganz anders.

Schade.

Du hast nur ein Leben. Vielleicht findest du eine Möglichkeit, die Dinge, die dir den Weg zu deinem Glück versperren, aus deinem Leben zu verbannen.

Gast · 22.10.2011

Zitat:
ja. Damit ist auch die Frage beantwortet warum - für mich - die Beziehung noch sein muß

Meinst du, die Kinder wissen es nicht, wie es um die Beziehung steht?
Die spüren doch alles und möglicherweise mit so einer gezwungenen Darstellung einer Happy Family tut man ihnen nicht gutes.
Ich kenne es gut, man möchte nur das Beste für den Nachwuchs, will nicht, das sie verzichten müssen, will sich selbst nicht entscheiden müssen...
Es sind persönliche Umstände natürlich zu berücksichtigen, allerdings ich weiß es aus erster Hand, nämlich von meiner Tochter, die erst nach Jahren bereit war über ihre Gefühle und den seelischen Zustand zu sprechen, die sie begleitet haben als die Familie keine mehr war.Sie hat sich nichts vormachen lassen, obwohl sie recht klein war.
Kinder leben nicht alles nach außen, sie übernehmen oft eine Verantwortung für die Eltern, was nicht selten zu schlimmen Konsequenzen führt.

Mitglied #89684 · 22.10.2011

Das Herz fragt niemals nach dem Alter. Die Anziehung auch nicht. Das Kribbeln und das Sich-Verstehen auch nicht. Der Geist auch nicht. Die Seele schon gar nicht.

Ob eine Beziehung jedoch auf Dauer lebbar ist, hat unter Umständen schon etwas mit dem biologischen Alter zu tun (neben sehr viele andern Dingen, die für eine Beziehung förderlicher oder hinderlicher sind).

Warum junge Frauen mit alten Männern und alte Männer mit jungen Frauen und alte Frauen mit jungen Männern und junge Männer mit alten Frauen jedoch leben wollen, wird von Paar zu Paar verschieden sein.

Gast · 22.10.2011

Zitat:
Mit allem was man im Leben erreicht (z.b. Frau, Kinder, Haus, Firma, sonstiger materieller Besitz [ passt nicht zusammen, trotzdem]) wird der Spielraum, den man hat enger.

Nein wird er nicht, er erweitert sich sogar und das enorm! Er verschiebt sich, aber enger wirds definitiv nicht.

Mitglied #78305 · 22.10.2011

Zitat:
Meinst du, die Kinder wissen es nicht, wie es um die Beziehung steht?
Die spüren doch alles und möglicherweise mit so einer gezwungenen Darstellung einer Happy Family tut man ihnen nicht gutes.

Doch, sie wissen es. Es ist ja nicht mal die "Darstellung einer Happy Family" - es herrscht eh immer gespannte Stimmung. Ist uns allen bewusst, am wenigsten noch meiner Frau... sie ist die einzige die bis zu einem gewissen Grad die Augen verschliesst davor.

Zitat:
Ich kenne es gut, man möchte nur das Beste für den Nachwuchs, will nicht, das sie verzichten müssen, will sich selbst nicht entscheiden müssen...

Hatte selbst eine Stiefmutter, das war die Hölle... kann mir daher nicht vorstellen meine Kinder in so eine Situation zu bringen.

Zitat:
Kinder leben nicht alles nach außen, sie übernehmen oft eine Verantwortung für die Eltern, was nicht selten zu schlimmen Konsequenzen führt.

Du meinst, für die Kinder? und ihre Entwicklung?

Mitglied #99279 · 22.10.2011

Zitat:
Doch, sie wissen es. Es ist ja nicht mal die "Darstellung einer Happy Family" - es herrscht eh immer gespannte Stimmung. Ist uns allen bewusst, am wenigsten noch meiner Frau... sie ist die einzige die bis zu einem gewissen Grad die Augen verschliesst davor.

Dann versteh ich es noch weniger, warum man sich nicht friedlich trennt, bevor man

in einem Leben voller Anspannung lebt und seine Jahre vergeudet?
Du bleibst ja sicher nicht aus Rücksicht gegenüber deiner Frau? und deine Kinder leben sicher auch nicht so gern in einer ständig angespannten Atmosphäre!

Gast · 22.10.2011

Zitat:
Du meinst, für die Kinder? und ihre Entwicklung?

Ja, das meine ich.

Mitglied #78305 · 22.10.2011

Zitat:
Nein wird er nicht, er erweitert sich sogar und das enorm! Er verschiebt sich, aber enger wirds definitiv nicht.

Schau, ich erklär Dir das anhand eines Beispieles, was ich unter Spielraum verstehen würde, und warum ich ihn nicht mehr habe:
ich hatte mal den Traum für begrenzte Zeit ins Ausland zu gehen, dort arbeiten solange es passt, dann zurückkehren... dann hab ich einen Superjob gefunden, der aber nur einmal verfügbar war, dann nie wieder... ( stimmt wirklich so, keine Übertreibung!) - mir ist sofort bewusst geworden, jetzt kann ich meinen Traum ad acta legen. Nur ein Beispiel... gibt noch mehrere solcche Punkte. Irgendwie hab ich mir selbst den goldenen Käfig gebaut.

Klar, es gibt den viel zitierten Mann der Zigaretten kaufen geht und nicht zurückkehrt... das bin ich halt nicht.

Gast · 22.10.2011

Mir steht's sicher nicht zu, im Zusammenhang mit Kindern großartig Ratschläge zu geben, arizona. Nur eines bitte ich dich zu bedenken: Kinder lernen von ihren Eltern auch das Beziehungsverhalten. Du wirst sie vor schmerzlichen Erfahrungen nicht komplett schützen können.

Eigene negative Erfahrungen sind nicht immer die besten Ratgeber. Vielleicht würden sie im Falle einer Trennung eine Stiefmutter oder einen Stiefvater kennenlernen, mag sein. Wichtiger finde ich aber, daß sie Eltern haben, die ihnen zeigen, wie ein Leben mit allen Schwierigkeiten eigenverantwortlich gelebt werden kann. Das ist das Rüstzeug, von dem sie später zehren werden.

Mitglied #171 · 22.10.2011

Zitat:
Das Herz fragt niemals nach dem Alter. Die Anziehung auch nicht. Das Kribbeln und das Sich-Verstehen auch nicht. Der Geist auch nicht. Die Seele schon gar nicht.

Dem möchte ich eine Gedicht von Erich Fried hinzufügen .......

Altersunterschied

Einmal
wenn du älter wirst
werde ich nicht mehr älter werden

Irgendwann werde ich dann
vielleicht
zu jung sein für dich

Jetzt aber
habe ich noch Angst
dass ich zu alt bin

Manchmal möchte ich drum
für mein Leben gern
sterben

Ist das Alter ein Hemmschuh?

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