Ist der Spruch "Die Gedanken sind frei!" in sexuellem Kontext gefährlich?

Sind die Gedanken frei und man kann sie auch äußern?


  • Umfrageteilnehmer
    28
Ich danke schon mal für die Wortmeldungen und die Netiquette! :up:

Gedanken sind so lange frei, wie diese real anderen Menschen nicht schaden.
Also sind die Gedanken doch nicht frei? :hmm: Wenn ich denke, den Dauerlutscher bring ich um, es aber ned tue, darf ich es dann Deiner Meinung nach denken oder ned?
Schaden täte es Dir vermutlich sehr, wenn ich den Gedanken hätte und ihn umsetze.
Nur so als Beispiel und Frage. Ich bin sehr friedliebend und hatte in meinem Leben nur 1x den Ansatz einer Schlägerei. Lange her. Ich war damals ausser groß auch noch irre kräftig, wendig und ein wenig kampfsporterfahren (Judo). War ohne große Verletzungen aus, bevor es losging.

Gefährlich wirds wenn Alk oder Rauschmittel mitspielen, dann kann sich schnell die Zunge lösen..
Darf sich die Zunge denn nicht lösen? Ab wann wird es gefährlich?

Gedanken sind nicht identisch mit dem ICH. Stellt sich also eher die Frage "beherrsche ich meine Gedanken oder beherrschen meine Gedanken mich". Insofern können Gedanken auch zur Qual werden, wenn man sich nicht kontrollieren kann. Mögen dann zwar die Gedanken als frei gelten, derjenige, der sie hat, ist es dann nicht mehr.
Nehmen wir kurz an, Du beherrschst Deine Gedanken im Hinblick auf sexuellen Kontext - wie gefährlich ist das dann? Denn das ist eigentlich meine Frage hier. Dass man von Gedanken beherrscht werden kann und nicht mehr aus kommt, können zB Zwangskranke mitunter recht gut beschreiben. Darum geht es hier aber nicht.
Du hast hin und wieder Gedanken im Bezug auf Sexualität. Sind die immer ungefährlich? Für Dich? Für andere?

Du meinst, man hat seine Triebe ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr unter Kontrolle?
Nein, das meine ich nicht oder nicht nur. Wir haben hier zahllose Beispiele, zB wo jemand fragte, ob es okay ist, dass er dran denkt, seine volljährigen Stieftöchter zu ficken.
Darf er das denken, aber nicht tun?
Darf er das denken und auch tun?
Sollte er das lieber ned denken, aber mal drüber reden?
Sollte er das, wenn er schon dran denkt, lieber für sich behalten?

Wo liegen Gefahren beim Denken? Setzt man Gedachtes in die Realität um? Immer? Nur uU? :schulterzuck: Wie frei sind die Gedanken und wie frei äußerbar? Nur im Hinblick auf sexuellen Kontext (wenn man zB positive Gedanken im Bezug auf die Greultaten des 3. Reiches hätte und ausspricht, sind die Gedanken nicht frei, sondern fallen unter Wiederbetätigung - das ist mE auch voll okay so). Sollte der Gesetzgeber auch beim sexuellen Kontext derlei einführen? Wir hatten es auch schon, dass ein über 70jähriger gerne mit einer 18jährigen vögeln wollte. Er hat den Gedanken dran und den geäußert. Er hatte es noch ned umgesetzt. Er hat gefragt, ob das Umsetzen des Wunsches aus der Sicht der User*innen okay ist - er hat also einen Gedanken im Bezug auf sexuellen Kontext geäußert.
 
Besonders im sexuellen Leben verbohren wir uns leicht in vorgefasste oder anerzogene Meinungen, die uns dauernd wieder aufstossen. Deshalb brauchen wir von Zeit zu Zeit ein Ereignis oder jemanden, der uns aus der Lethargie aufrüttelt und uns aus andere Gedanken bringt. Dafür ist u.a. die Aufgabe des Erotikforums.
 
Nehmen wir kurz an, Du beherrschst Deine Gedanken im Hinblick auf sexuellen Kontext - wie gefährlich ist das dann? Denn das ist eigentlich meine Frage hier. Dass man von Gedanken beherrscht werden kann und nicht mehr aus kommt, können zB Zwangskranke mitunter recht gut beschreiben. Darum geht es hier aber nicht.
Du hast hin und wieder Gedanken im Bezug auf Sexualität. Sind die immer ungefährlich? Für Dich? Für andere?

Wie gesagt, wenn Gedanken einen Menschen beherrschen, für ihn zur Qual, gefährlich für sich oder andere werden, ist er krank und bedarf ärztlicher Hilfe, bevor er möglicherweise kriminell wird.

Extreme Gedanken halte ich per se für krank. Und welche Art derartige Gedanken zu kommunizieren in den Bereich des Kriminellen fallen, ist ja auch hinreichend bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Worte unbedacht gewählt und den Gedanken Taten folgen lassen deren Folgen schwerwiegend sein können..
...stimmt...und jesus ging in die wüste, und ihm folgte ....eine lange Dürre...so jetz kann mann/frau denken was man will. .also frei...:D...ob gut oder schlecht. .für jesus , die menscheut...oder die dürre :schulterzuck:...?

.also frei?
 
Nehmen wir kurz an, Du beherrschst Deine Gedanken im Hinblick auf sexuellen Kontext - wie gefährlich ist das dann?

...die Gedanken spiegeln nicht nur unsere Erfahrungen, sondern sind maßgeblich daran beteiligt wie wir unsere Persönlichkeit aufbauen und sie dann in die Umwelt positionieren.

...wenn es darum geht, dass sich ein Spannungsfeld zwischen die eigenen Bedürfnisse und gesetzliche/moralische Normen aufbaut, wobei man keinem Impuls unterworfen ist, so kann man angelehnt an der Krimminalpsychologie herausheben, dass die Eigenbefähigung zu Gewalttaten, auch in sexueller Hinsicht, ein Lernprozess ist, bei dem Vorbilder gefolgt werden, deren Berechtigung rationalisiert wird und die eigenen Hemmschwellen immer erweitert werden.

...inwieweit Harm verursachende Vorstellungen in die Realität umgesetzt werden, hängt stark davon ab, ob man sich berechtigt versteht das Leid anderer Menschen seinen Bedürfnissen unterzuordnen. Dabei sind die Gesetze einen Rahmen, aber letztendlich kein Hindernis.

...so finde ich, dass die Verantwortung gegenüber den eigenen Gedanken vielleicht die wichtigste Sache überhaupt ist.
 
Die vernünftigste Antwort bis jetzt!

Die Gedanken waren, sind und werden immer frei sein - und das ist gut so.
Ob die Bemerkung über gedankenlesende Maschinen ernst gemeint war??? EEG misst verschiedenes, aber mehr, als dass eine Reaktion stattgefunden hätte, erkennt man daraus nicht. Wenn überhaupt.

Tunlichst sollte man sich jedoch überlegen, ob und mit wem man sie teilt, falls man dies überhaupt möchte.
Dies ist eine ganz wesentliche Entscheidung! Vertraut jemand einer Person, die das Vertrauen nicht verdient, kann er uU seine Existenz gefährden. Es wäre sicherlich müßig, an dieser Stelle Beispiele anzuführen!

Und noch sehr viel mehr sollte man bedenken, wenn man seinen Gedanken Taten folgen lassen möchte.
Denken und Phantasie sind a priori nicht gefährlich. Eine mögliche Gefahr für sich selbst und andere geht von der Lage der Hemmschwelle aus. Quälende Gedanken hat vermutlich jeder schon einmal erlebt. Auch hier wohl überflüssig, Beispiele zu nennen. Trotzdem wurde die Mehrzahl der Menschen nicht krankhaft depressiv oder kriminell.
Ein Gedanke ist zunächst nur eine Aussage, ein Wunsch oder einfach ein Satz - und als solches wertfrei. Es kann daher nicht vernünftig sein, solche aus dem Kontext des Gesamtkunstwerks Mensch zu reißen.
 
Die Gedanken sind frei, alle können und dürfen sich zusammendenken was immer sie möchten, wie fragwürdig, kriminell, abartig, grausam oder dämlich es auch sein mag. Beim Denken ist in erster Linie die Frage, ob die Gedanken den sie Denkenden belasten, ob er das Denken möchte oder ob sein Gehirn ihm etwas aufzwängt. Ich kenne durchaus Menschen, die sich für ihre Gedanken verachten und schlecht fühlen, die zerrissen sind zwischen ihren moralischen Ansprüchen an sich selbst und einer Gedankenwelt die da überhaupt nicht zu passt. Das ist dann durchaus ein Problem für diejenigen und gehört ja nach Ausmaß auf die Couch.
Aber wer gut mit seinen Gedanken zurecht kommt, der kann sie auf dem Spielplatz der Phantasie rennen lassen soviel er mag.

Darüber sprechen, wie es hier im Thread ursprünglich Teil der Überschrift war, ist ein anderes Thema.
Grundsätzlich ist es für mich schon wichtig, in einer Beziehung und im sexuellen Kontext meine Gedanken offenbaren zu können, allerdings hab ich nun keine "gefährlichen" Gedanken in dem Sinne, das bewegt sich alles in einem Rahmen der allerhöchstens als "abartig" bezeichnet werden könnte, aber eigentlich reichts dafür nicht einmal, harmlos aber geil triffts eher :D.
Allerdings hab ich es auch schon erlebt, dass ich meine sexuellen Gedanken/Phantasien dargelegt habe, und mein damaliger Partner das dann stakkatomäßig und quasi sofort/nächstmöglich mit mir umsetzen wollte, natürlich idealerweiser von mir als Devotiönchen organisiert und bitte mit vollem Einsatz! -schließlich erfüllen wir ja meine Phantasien....uahhhh :shock:, es war gefühlt und vom Druck her mehr ein Marathon, ganz übel...da hatte ich ganz schnell keinen Bock mehr. Manche Leute können einem auch die eigenen Gedanken madig machen :blackalien: Das mit dem drüber Reden will also wohlüberlegt sein, nicht immer kommt das dabei raus, was man sich so in seinen Gedanken ;) vorgestellt hat.
Und damit sind wir bei einem weiteren wichtigen Punkt:
Nicht alles was man sich so denkt, will man auch wirklich umsetzen/erleben. Das Paradebeispiel dafür im sexuellen Bereich ist die klassische Vergewaltigungsphantasie/Rape-Fantasy. Diese Phantasien haben beide Geschlechter, aber ganz real, unkontrolliert vergewaltigt werden möchte auch keiner.
Rape fantasy - Wikipedia
Why Do Women Have Rape Fantasies?
Und so ist es mit vielen Gedanken in dieser Hinsicht, nicht alles möchte umgesetzt werden oder braucht auch einfach Zeit um überhaupt in die Nähe einer Umsetzung zu kommen, sei es weil man persönlich noch nicht so weit ist, die Beziehung sich noch entwickeln muss oder es auch einfach bei Gedanken bleibt.
Manche Sachen sind in der Phantasie einfach am Allerbesten, wo man selbst sie ganz genau steuern kann und exakt das passieren lassen kann was man möchte.

Aber: stelle ich mich ganz real vor, dass mein Partner mir bspw. eingesteht, dass er in Bezug auf mein Kind bzw. unser Kind sexuelle Gedanken hat oder der meinetwegen eine grundsätzliche Pädophilie... da könnte ich in einer Beziehung nicht mit umgehen, selbst wenn es nur Gedanken sind. Auch wenn ich mich sonst versuche für sowas offen zu halten, wenn jemand diese Gedanken nicht umsetzt, sich therapeutisch begleiten lässt - wenn es eben Gedanken und Gefühle sind die derjenige nicht haben will und weiß, dass eine Umsetzung ausgeschlossen ist. Ich möchte für mich niemanden für seine Gedanken verurteilen, aber in einer Beziehung wäre das ein NoGo für mich.

Was ich selber schon erlebt habe: der Vater meiner Tochter gestand mir während der Schwangerschaft seine Transsexualität. Unsere Beziehung ist aber aus anderen Gründen gescheitert, meine Tochter hat auch Kontakt... mutig fand ich das damals, auch wenn ich mich erstmal gefragt hab, ob das einfach ein neuer Spinner ist. Heute denke ich, die Schwangerschaft, das Weiblichste überhaupt, hat ihn/sie sozusagen getriggert, er/sie wäre auch gerne Mutter, das hat er/sie meiner Tochter auch schon so gesagt.
Auf jeden Fall gehört auch eine Menge Mut zu manchen Eingeständnis und manchmal muss man auch für sich ehrlich sein, so wie es öfter klüger ist für sich zu schweigen - und wenn möglich zu genießen :D
 
Wenn ich denke, den Dauerlutscher bring ich um, es aber ned tue, darf ich es dann Deiner Meinung nach denken oder ned?
Genau, da es mich in der Realität nicht betrifft darfst Du das gerne denken. Wenn Du es aber kommunizierst d.h. mir drohst, dann würde es mich schon betreffen und wäre daher ein Schritt zu weit.
 
Schwer zu sagen aber Fakt ist doch, dass jeder nur in seinen Grenzen handeln kann.

Wenn man solche Grenzen überschreitet, dann muss man mit Konsequenzen rechnen.
 
Genau, da es mich in der Realität nicht betrifft darfst Du das gerne denken. Wenn Du es aber kommunizierst d.h. mir drohst, dann würde es mich schon betreffen und wäre daher ein Schritt zu weit.
Genau DA liegt die Frage im sexuellen Kontext - wo würde es da aufhören? Wahrscheinlich dürfte ich Dich ja in meinen Gedanken zB in den Arsch ficken. Wäre womöglich gleich das bessere Beispiel gewesen (dauert halt bissl mit dem Draufkommen, weil wir beide hetero sind). Wie sieht es da aus mit dem Betreffen und den zu weiten Schritten?

Schwer zu sagen aber Fakt ist doch, dass jeder nur in seinen Grenzen handeln kann.
Wenn man solche Grenzen überschreitet, dann muss man mit Konsequenzen rechnen.
Vom Handeln ist ja noch nicht mal die Rede - also ob hier einige Phantasien tatsächich so umgesetzt werden, wie sie hier geäußert werden, weiß ich ja ned. Weder bei dem User, der in Gedanken seine Stieftochter vögelt, noch bei dem Alten, der gern seine volljährige Urenkelin ficken will.
Wenn man den entsprechenden Threads Glauben schenkt, dann werden da gedanklich schon Grenzen überschritten und man warnt mit "Wehret den Anfängen!" auch davor, solche Gedanken zu haben bzw. diese offen zu haben.
 
Denken kann ich was ich will, das wird und kann mir niemand verbieten..
Außer Google und andere Techgiganten die an einem DNI (direct neural interface) forschen. Wenn die DAS hinkriegen können sie es unter Umständen.

Ansonsten ist das eine philosophisch und praktisch interessante Frage.

Der praktische Aspekt wird und wurde in Threads wie “Kinderpornografie in Animes“ und “was darf eine Sexgeschichte?“ besprochen.
Mein Standpunkt dazu: sie sind frei. Aber bei manchen (Standpunkten/Leuten) wärs mir lieber sie wärens nicht.

Philosophisch betrachtet ist die Frage grundsätzlich schwierig. Sind die Gedanken frei und wir bewusste Wesen? Oder ist jeder Gedanke ein Resultat aus vorherigen Gedankenmomenten, Erfahrungen und äußeren Inputs? Und wir demnach nur halbbewusste Wesen die unseren Gedanken nachrennen oder anders ausgedrückt ihrer Programmierung folgen. :schulterzuck:

Ich denke 2teres. Wirklich freie Gedanken müssen trainiert und erlernt werden. Und selbst DAS (zB durch Meditation) zu tun, sich dessen bewusst zu werden, das anzustreben... mag wieder nur ein Akt der Rebellion sein der wiederrum nur aus Erfahrungen, Gedankenmomenten, äußeren Inputs provoziert oder ausgelöst wird. Also wiederum im Kern das unbewusste Resultat.
 
Wenn man nur die 2. Strophe des Liedes kennen würde...
Doch alles in der Still' und wie es sich schicket.
Bedeutet, dass du nicht jedem von deinen Inzest-, Sodomie und Nekrophiliephantasien erzählen sollst.
 
Wenn man nur die 2. Strophe des Liedes kennen würde...

Bedeutet, dass du nicht jedem von deinen Inzest-, Sodomie und Nekrophiliephantasien erzählen sollst.
"wie es sich schicket" heißt für mich auch, dass manche Gedanken einfach keine gute Idee sind. unsere Gedanken beeinflussen unser reales verhalten. dh. nicht zwangsläufig, dass jeder Mordgedanke einen Mord nach sich zieht, aber vielleicht ein pädophiler Gedanke ein wichsen auf kinderpornos. und schon ist ein realer mensch betroffen.
 
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