Ist süchtig sein nicht positiv?

OK die Quelle ist net das Gesetzbuch oder medezinisches Handbuch zu verwendn..;)
Süchtig – Yogawiki


Nun ja, weder stimme ich dem Yoga-Wiki in diesem Punkt zu (obwohl man möglicherweise Interesse mit Sucht assoziieren kann), wichtiger scheint mir, daß dein umgangssprachlicher Gebrauch von "Sucht" nicht dem Suchtbegriff im pathologischen Sinn entspricht.

Wenn du "süchtig" nach Vanilleeis oder einer schönen Frau bist, wird das so gut wie jeder akzeptieren und dich nicht in eine Suchtklinik stecken. Außer du fängst an, täglich 5 kg Vanilleeis in dich reinzuschaufeln und dann immer noch nicht aufhören zu können - das könnte denn doch etwas problematisch werden.
 
wollte dich schon vorher Fragen..welche sind deine?
weil das Prinzip ist das gleiche
und was InselReif geschrieben hat trifft es!!
Der Anfang kann durchaus geil sein!!
Der Ausstieg ist schwieriger zu verkraften!
 
Männer sind doch immer für einen schönen nackten Frauenkörper zu haben. Sofern hetero!
sind wir deswegen süchtig?
will man auf das verzichten?

Was süchtig ist habe ich klar definiert.
Das will keiner sein, der klar bei Verstand ist.

Kontrollierbare Affinitäten, die nicht schaden, sind keine Sucht.

Das wäre ein Schlag ins Gesicht all jener die unter ihrem Suchtverhalten leiden. ;)

Nicht jedes scheinbar interessantes und schickes Mäntelchen macht Sinn sich aus Drang nach besonderer Individualität umzuhängen.

Der Anfang kann durchaus geil sein!!
Der Ausstieg ist schwieriger zu verkraften!

Komplett normal. Damit müssen wir alle umgehen ohne Suchterkrankung.
 
Süchtig zu warten bis dein Partner anruft
süchtig zu sein den blauen Himmel zu sehen
süchtig zu sein nette Worte zu sagen
süchtig zu sein jemand zu streicheln
warum nicht?

Ob da der Terminus "Sucht" passt, ich assoziiere da anders.

Wie hat sich das in deinen Gesprächen geäußert, was ist nicht gut angekommen und wie wurde es formuliert?
 
Männer sind doch immer für einen schönen nackten Frauenkörper zu haben. Sofern hetero!
sind wir deswegen süchtig?
will man auf das verzichten?

Schau, wenn mir jemand während dem Vögeln sagt, er sei süchtig nach mir, dann finde ich das nett (sofern das Vögeln Spaß macht). Wenn mir jemand sagt, er sei süchtig nach mir und mich dann auf Schritt und Tritt verfolgt, kriegt er entweder eine gewischt oder 'ne Anzeige, wenn er's nicht läßt. Sucht bedeutet eine Einschränkung in den Entscheidungsmöglichkeiten, die man hat, man wird "getrieben".

Und wie Ophira und Aschu schon ausgeführt haben: süchtig kann man nach vielem sein. Ich war mehrfach süchtig, und hab mich damit zu Anfang immer "wohl" gefühlt, blöd nur, daß Süchte recht schnell eine Eigendynamik entwickeln, und dann fühlt sich's Scheiße an, weil eigentlich kein Tag mehr ohne den Suchtstoff ertragen wird.

Sex ist keine Sucht, sondern ein Trieb. Der Unterschied zur Sucht besteht darin, daß ein Trieb soweit kontrollierbar ist, daß er nicht dein gesamtes Denken, Fühlen, deinen Alltag behindert. Wenn du sexsüchtig bist - also nur noch darauf konzentriert bist an Sex zu kommen - dabei deinen Job sausen läßt, dich verschuldest, ständig Gründe findest, warum du nix anderes tun "kannst" als Sexabenteuer zu suchen - dann wird sich der Spaß daran insofern reduzieren, weil die Zeiten, in denen du tatsächlich Sex hast, sehr viel weniger Lebenszeit ausmachen als die Zeiten, wo du leidest, weil du keinen Sex haben kannst.
 
Männer sind doch immer für einen schönen nackten Frauenkörper zu haben. Sofern hetero!
sind wir deswegen süchtig?
will man auf das verzichten?
Sexsucht KANN eine pathologische Sucht sein.

Wenn man zB auf die eigene Gesundheit scheißt und zu ungeschützten Sextreffen mit irgendwelchen Leuten tendiert.
Wenn man sich verschuldet um bei der Prostituierten seines Vertrauens noch ein 5tes oder 6tes Treffen im Monat zu haben.
Wenn man der Reihe nach Beziehungen die einem eigentlich gut tun und an denem einem etwas liegt in den Sand setzt weil man den Schwanz nicht in der Hose lassen kann.

...Sex ansich ist keine Sucht. Sexsucht ist aber trotzdem die krankhafte Ausprägung einer natürlichen, gesunden Gewohnheit. Und die definiert sich dann eben über die Konsequenzen.

Synonyme süchtig - ähnliche Eigenschaften
Und es gibt Synonyme dieser Eigenschaft, die als positiv gelten, also z.B interessiert, lustvoll, vorziehend.
Mir würd "Hedonist" einfallen. Was eine Lebenseinstellung oder Philosophie ist. Ob man das als positiv werten kann weiß ich nicht. Die Synonyme die du da nennst würd ich nicht als positiv betrachten.
"Interessiert" zB bin ich selbst. In höchstem Maße! Deshalb hab ich mich mit Drogen beschäftigt. Das heißt: EINGELESEN! Und dabei viele gute Gründe gefunden warum ich (für MICH so entschieden... jedem das seine wie gesagt!) NIE chemische Drogen genommen habe oder nehmen werde. Jemanden, positiv besetzt, als interessiert zu betrachten der sich durch alles durchprobiert?! Würd ich eher nicht. Vor allem weil da die Chance hoch ist dass er bei ein paar Dingen hängen bleibt und sich auf dieser Entdeckungsreise einiges zerstört (seinen Körper, seine sozialen Kreise, seine Beziehungen,...solche Dinge).
Lustvoll ist ein Adjektiv das ich jetzt nicht auf Substanzen beziehen würde. Im Gegenteil! Lustvoll zu sein weil Heroin im Hirn das Belohnungszentrum komplett aufschließt und ALLE neurologischen Substanzen die für Glücksgefühle zuständig sind in die Blutbahn schießt... das kann jeder. Das ist einfach nur Neurologie und Biochemie. Lustvoll ist für mich eher jemand der einen guten Kuchen wirklich schätzen und genießen kann. Oder sich an einem Waldpanorama oder einem Spaziergang mit dem Hund wirklich erfreuen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bis auf das.

Es handelt sich um Hypersexualität und das ist eine psychische Störung, die klar klassifiziert ist.

Es ist immer schwierig, da im Volksmund viele Ausdrücke Einzug hielten, und Verwirrung stiften.
Wir hatten das schon im Nymphomanie-Thread etc.
Ganz oft wird das Wort Narziss benützt auch wenn die narzisstische Persönlichkeitsstörung gemeint ist.

Egal ob Sucht oder Störung, beides ist für die Betroffenen und/oder für ihr Umfeld schädigend und ungesund.
Wie man sich dem stellt, ist wiederum von vielen Faktoren abhängig.

Mir ist viel relativ egal, wenn es um ernsthafte Erkrankungen geht, halte ich es für wichtig, darauf hinzuweisen.
Jeder den es tatsächlich interessiert, wird den Wegweiser zu näherem Informationsmaterial im Netz finden.

Die sucht ist nicht mal das schlimmste.
Der Entzug ist das was richtig weh tut.

Der Flug auf welcher Substanz auch immer vielleicht, danach das runter Kommen, das Erkennen, und die nächste Dosis in vielen Fällen in Steigerungsform.
Nein, der Entzug egal wovon, kann großflächig bereits medikamentös unterstützt werden, Psychotherapie nachdem diese greifen.
Gerade bei Suchterkrankungen ist es enorm wichtig, dass der Süchtige den dringenden Wunsch hat, die Sucht niederzuringen.

o.t.
Dass wir viel zu wenig Therapieplätze, Betten, Therapeuten und Psychologen haben, oft nicht von der Kasse übernommen, ist ein anderes trauriges Thema.
Da bereits in der der Kinderpsychiatrie und -Psychologie starke Unterversorgung bei steigendem Bedarf zu verzeichnen ist, werden wir uns auf die Zunahme von Störungs- und Sucherkrankungen von Erwachsenen hinkünftig einstellen können.
 
Nein, der Entzug egal wovon, kann großflächig bereits medikamentös unterstützt werden, Psychotherapie nachdem diese greifen.
Gerade bei Suchterkrankungen ist es enorm wichtig, dass der Süchte den dringenden Wunsch hat, die Sucht niederzuringen.

Abhängig davon, ob es um eine substanzenabhängige Sucht geht oder nicht. Ich hatte (außer bei den Schmerzmitteln, da aber indirekt) nie Schmerzen und auch nie medikamentöse Unterstützung. Trotzdem war der psychische Entzug z.T. heftig.

Bin aber immer schon eher Typ "krieg ich alleine hin" gewesen, war dann auch immer so. Der ganze Psychozirkus drumrum hat mir jedenfalls nicht viel gebracht.
 
was ist mit dem Dom Sub usw...ist es Sucht?

Ein sehr heikles Thema für mich. Mein erster Herr war sehr erfahren und ich völlig unerfahren. Klar war es toll, wunderbar, der Himmel auf Erden.... hab ich gedacht. Er wurde immer wichtiger in meinem Leben bis ich kein eigenes mehr hatte. Er wurde zu meiner ganzen Welt - ja, ich war süchtig nach ihm.

Und wie Ophira und Aschu schon ausgeführt haben: süchtig kann man nach vielem sein. Ich war mehrfach süchtig, und hab mich damit zu Anfang immer "wohl" gefühlt, blöd nur, daß Süchte recht schnell eine Eigendynamik entwickeln, und dann fühlt sich's Scheiße an, weil eigentlich kein Tag mehr ohne den Suchtstoff ertragen wird.

Meine Sucht ist mir aber nicht aufgefallen. Ich hielt mich für den glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt.
Das Ende war eine Katastrophe für mich. Sozusagen ein kalter Entzug.

Also: NEIN, SUCHT IST NICHTS GUTES - auch nicht in einer Beziehung.
 
Abhängig davon, ob es um eine substanzenabhängige Sucht geht oder nicht. Ich hatte (außer bei den Schmerzmitteln, da aber indirekt) nie Schmerzen und auch nie medikamentöse Unterstützung. Trotzdem war der psychische Entzug z.T. heftig.

Bin aber immer schon eher Typ "krieg ich alleine hin" gewesen, war dann auch immer so. Der ganze Psychozirkus drumrum hat mir jedenfalls nicht viel gebracht.

Richtig.
Es gibt viele Möglichkeiten, auch ganz tolle auf einer Art Bauernhof, allerdings bevor man auch nie in die Nähe eines Platzes kommt, wird z.B. bereits vom Erkrankten viel Vorarbeit erwartet. Da gibt es unendlich viele Möglichkeit.

Was mir ganz einfach immer wieder wichtig ist, dass Sucht oder Störung, weder schick noch begehrenswert ist.
Es stört mich einfach, das ist meine "Störung".

Das hier ist ein Psychologieforum, und das Thema ansich unheimlich breit, jeder Erkrankte ist ein Einzelfall.
Alleine die Unterscheidung von Störung und Sucht ist ganz im Ansatz notwendig. Das wird gleichfalls wild gewürfelt.

Mit gesundem sexuellen Verhalten hat das auf alle Fälle gar nichts zu tun.
Hypersexualität alleine umfasst ganz viele, sehr unterschiedliche Facetten und Differenzierungen.
 
Was mir ganz einfach immer wieder wichtig ist, dass Sucht oder Störung, weder schick noch begehrenswert ist.
Es stört mich einfach, das ist meine "Störung".


Ganz deiner Meinung, Ophira. Trotzdem ist der "Einstieg" oft so verführerisch, daß man die Gefahr dahinter nicht bemerkt. Ich stamme ursprünglich aus einer Alkoholikerfamilie, war überzeugte Abstinenzlerin und bin trotzdem ins Saufen reingerauscht. Nicht weil ich's mochte, sondern weil ich in Kneipen / der "Szene" meine Klappe nicht aufkriegte. Sobald ich was intus hatte, wurde ich eloquent und war beliebt. Natürlich kam mir das "cool" vor, das ging so schnell daß ich's rückblickend immer noch nicht fassen kann. Und ehrlich: es war auch eine absolut geile Zeit, ich bin jede Nacht um die Häuser gezogen, hatte unzählige Kontakte und "war wer". Nach weniger als einem Jahr war ich dann keine Nacht mehr nüchtern und das Ganze kippte dann, es gab Krampfanfälle, "Freunde" wollten mit mir nichts mehr zu tun haben usw.

Mein Glück: ich war wohl körperlich noch nicht abhängig, sonst könnte ich heute keinen Alkohol mehr trinken. Psychisch war ich abhängig, dieser "Entzug" war richtig schlimm. Nicht nur der Verzicht auf die Droge, das ganze Drumherum: Arbeit weg, keine Freunde mehr (waren eh alles nur Saufkumpane gewesen, als Nichttrinker bist da nur noch jemand, der ständig Überredungskünsten ausgesetzt wird und im nüchternen Zustand konnte ich das Säufergefasel auch nicht ertragen), ich glaub, weiter am Boden kann man kaum sein.

Wünsch ich keinem. Das Aufhören an sich war nicht so dramatisch, aber das Durchziehen schon, weil: gibt ja gefühlt keine "Belohnung". Eigentlich Glück gehabt, ohne die Krampfanfälle hätte ich den Absprung nicht geschafft, die Aussicht, die meine Ärztin mir damals gestellt hat - nämlich irgendwann als sabbernder Idiot als Pflegefall zu enden, wenn ich nicht aufhöre, haben mich dann doch überzeugt.
 
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