aber, wenn man auf der straße verfolgt und angegriffen wird, reicht meistens schon ein schrei und der mann flüchtet.
vlg, Sade[/QUOTE]
schön wäre es, wenn es so wäre wie du hier schreibst....
Wo treten Vergewaltigungen besonders häufig auf?
Eine Vergewaltigung ist überall und jederzeit möglich. Die in den Medien und Statistiken festgehaltenen Delikte finden häufig nur in öffentlichen Bereichen statt. Diese Darstellung erweckt den Eindruck, dass Mädchen und Frauen nur durch den unbekannten, fremden Mann vergewaltigt werden. Entsprechend sind die präventiven Maßnahmen: Mädchen und Frauen sollen dunkle unübersichtliche Plätze und Wege meiden, nicht zu Fremden ins Auto steigen usw.
Dadurch wird die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Berücksichtigung findet dabei nicht, dass dort, wo sie sich scheinbar am sichersten fühlen, im Familien- und Bekanntenkreis und am Arbeitsplatz, die Erfahrung mit sexualisierter Gewalt am Größten ist.
Wer sind die Täter?
Täter sind Männer und Frauen, wenngleich die Mehrheit der Täter männlich sind. Die Täter sind in den meisten Fällen ganz "normale" Männer, die von ihrer Umgebung als geachtete Menschen betrachtet werden.
Häufig kommen sie aus dem sozialen Umfeld der Opfer und kennen diese vor der Tat mehr oder weniger gut. Diese sexuellen Übergriffe werden aber weniger angezeigt, so dass der Eindruck entsteht, dass es sich bei Vergewaltigungen um brutale Fremdtäter handelt.
Von "Triebtätern" kann absolut keine Rede sein. Vergewaltigende Männer wollen keinen Sexualtrieb befriedigen - dafür gibt es andere Möglichkeiten. Vergewaltigende Männer üben Macht und Gewalt mittels sexueller Handlungen aus. Sie sind gegenüber Mädchen und Frauen auf eine besonderes erniedrigende Art und Weise gewalttätig.
Die Opfer
Jeder kann Opfer einer (versuchten) Vergewaltigung werden. Am meisten werden jedoch Mädchen und Frauen vergewaltigt. Es spielt dabei für die Täter keine Rolle, wie alt ihre Opfer sind, welches Aussehen sie haben oder aus welcher sozialen Schicht die Mädchen und Frauen kommen. In der Öffentlichkeit herrschen hierzu noch viele Vorurteile und Klischees.
Jede sexualisierte Gewalterfahrung ist für das Mädchen oder die Frau nicht nur ein tiefgreifendes Ereignis. Auch ihre Seele wird zutiefst verletzt. Für viele ist eine (versuchte) Vergewaltigung Auslöser für Schuldgefühle bis hin zu Selbstverachtung, Einsamkeit, jahrelange Angst, Depressionen und Schlafstörungen.
Keine Frau kann nach einer (versuchten) Vergewaltigung ohne weiteres in ihr Alltagsleben zurückfinden.
Mädchen und Frauen, die Gewalt, insbesondere sexualisierte Gewalt durch Männer erfahren haben, brauchen Hilfe, Beratung und Unterstützung.
Anzeige - Ja oder Nein?
Wenn Sie vergewaltigt worden sind oder versucht wurde Sie zu vergewaltigen, stellt sich für Sie vielleicht die Frage: "Soll ich eine Anzeige erstatten oder lasse ich es lieber?". Diese Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen. Auch wenn Sie Unterstützung bekommen, müssen Sie bestimmte Schritt allein gehen.
Sie müssen die Entscheidung selbst fassen und tragen. Folgende Motive können für eine Anzeige sprechen:
- Der Täter soll strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden
- Vergewaltigungstäter sind Wiederholungstäter
- Der Täter bleibt sonst ungestraft
- Der Täter wird zu neuen Übergriffen ermutigt
- Sie wollen sich und andere Frauen schützen
- Gewalt gegen Frauen wird öffentlich gemacht
- Sie handeln aktiv und kämpfen um Wiederherstellung der persönlichen Integrität und Wiedergutmachung
- Wichtig bei der Bewältigung der durch die Vergewaltigung hervorgerufenen Lebenskrise bzw. Demütigung
Gegen eine Anzeige spricht folgendes:
- Sie fühlen sich der Situation nicht gewachsen und kennen den Verfahrensablauf nicht
- Sie wollen keine rechtlichen Schritte einleiten
- Sie wollen dem langwierigen und schmerzhaften Verfahren entgehen
- Sie wollen nicht, dass Erlebnisse und Gefühle der Vergewaltigung noch einmal aufgerollt und öffentlich gemacht werden
- Sie wollen keine erneute Konfrontation mit dem Täter
- Sie möchten keine kritischen und peinlichen Fragen in fremder Umgebung gestellt bekommen.
Wenn Sie noch keine Entscheidung bezüglich einer Anzeige treffen können, haben Sie auch nah mehreren Jahren die Möglichkeit, den Mann, der Sie vergewaltigt hat, anzuzeigen.
Überlegen Sie sich genau, was sie möchten. Egal wie sich entscheiden, bleiben Sie nicht allein. Sprechen Sie mit einer Person, der Sie vertrauen.
Verständnis und Unterstützung ist für die Opfer unbedingt notwendig. Diese erhalten Sie zum Beispiel am Notruf für Mädchen und Frauen oder anderen Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt.