Dem Thema entkommt man die Tage nicht. Grad wieder in den Nachrichten zu sehen. Den Moment nutze ich aus um diesen Beitrag zu schreiben.
In einer Münchner Wohnung hat man 1406 Meisterwerke gefunden und seit Tagen wird berichtet, dass dieser Fund eine Milliarde Euro wert sein soll. Und wenn ich solche Summen höre, hört sich bei mir der Spaß auf und ich drehe den Ton ab (sowie jetzt grad bei den Nachrichten, warte auf das nächste Thema).
Die Fragen, die zu einer Diskussion anregen sollen:
Was ist Kunst?
Wie kann man Kunst bewerten?
Mehrere Probleme auf einmal.
Was da gefunden wurde sind Bilder der klassischen Moderne, das sind Werke etablierter Maler die eben einen gewissen Wert am Sammlermarkt einbringen. Das ist nun mal so, auch wenn es manchmal die Frage aufwirft, warum man Kunst überhaupt sammelt wie Briefmarken, bzw wie man den Geldwert von kulturellen Produkten misst.
Das andere Problem ist der elitäre Zugang, bzw das erforderliche Vorwissen um Kunst überhaupt lesen zu können. Das ist ja teilweise extrem theoretisch, entweder explizit als Schule oder Kunsttheorie kodifiziert, oder implizit im Künstler und seiner Weltsicht selbst. Und dann kannst du dir nochmal überlegen welches historische, soziale oder künstlerische Vorwissen man selber mitbringt, und was es dir erlaubt in dem Werk zu sehen.
Und jetzt haben manche Menschen in den oberen Gesellschaftsschichten oder den Ministerien und Förderstellen eben feine Unterschiede in ihrem Geschmack und fördern und kaufen eben dementsprechend. Das mag Kritikwürdig sein, andererseits ist die Frage ob Blasmusik wirklich das wahre ist, und warum die FPÖ sich fragt ob wir lieber Jelinek, Bernhard und Peymann oder
echte Kunst und Kultur wollen.
Und am Ende steht natürlich die Frage, warum ich Bernhard und Jelinek der FPÖ Bierzeltathmosphäre vorziehe, aber mit Matisse wenig anzufangen weiß. Andere dürfen mich an dieser Stelle gerne weiter erhellen.