Kunst ist doch einfach das, was das eigene Herz und Gemüt erfreut, was den Augen und Ohren gut tut. Das war und wird auch immer von Mensch zu Mensch verschieden sein, und so wird letztlich jeder für sich selbst bestimmen müssen, was für ihn Kunst ist und was nicht.
Und dafür lieferst Du uns ja gerade ein gutes Beispiel, indem Du jeden, der Jelinek und Bernhard oder auch Peymann nicht als Kunst sieht, gleich in die FPÖ-Bierzeltatmosphäre verbannen willst ...
Ich stell das jetzt absichtlich nacheinander/gegenüber und füge ein paar Gedanken hinzu.
Einerseits geht's da dann ja auch um die Fragen
"was ist Kunst?" und
"was gefällt mir?"
Es geht ja auch nicht nur um die "persönliche Definition",
"was mir gefällt ist Kunst/keine Kunst".
Das wird ja oft miteinander verwechselt.
Nur zu oft hört man ja
"sowas Schiaches kann ja ka Kunst sein!", etc.
Kunst geht aber doch über den eigenen
Geschmacksbegriff hinaus.
Und wenn Menschen für ihr
künstlerisches Schaffen auch internationale Anerkennung finden - der
Literaturnobelpreis Jelineks sei hier stellvertretend erwähnt - wird man diesem Schaffen halt den
Kunststatus nicht vernünftig verwehren können, selbst wenn einem dieses Schaffen persönlich nicht gefällt. Und auch der gern erhobene
"Staatskünstlervorwurf" geht da völlig ins Leere.
Politik - auch Parteipolitik - hat insoferne mit Kunst zu tun, da ja das Mäzenatentum nicht immer funktioniert und auch ein Staat mittels Preisen, Förderungen, etc. zeigen möchte, welche Werte für ihn wichtig sind.
Da die FPÖ ja erwähnt wurde sollte man da eben schon dazusagen, daß sie dann sehr gerne diesen
Kunststatus in Abrede stellt und vorzuschreiben versucht "was Kunst ist und was nicht".
Das diese Vorgangsweise natürlich ein
Mumpitz ist, liegt auf der Hand.