Was genau ist das Problem daran einer Glaubensgemeinschaft ein Gebetshaus zuzustehen?
Prinzipiell gar keines. Ob neben mir ein Hindu-, Sikh-, Buddhisten- oder konfuzianischer Tempel, eine Baptistenkirche, eine römisch-katholischer Sakralbau, eine Moschee oder ein nordisches Langhaus zu Ehren Odins steht, ist mir per se egal. Naja, nicht ganz, im Langhaus würde ich wohl in der Hoffnung auf Met und Schweinefleisch öfters vorbeischauen.
Wie auch immer: Ein GEBETSHAUS, egal welchen Glaubens, ist erstmal "neutral" und "unbedenklich". Problematisch ist es, wenn in diesen Gebetshäusern nicht nur vage Werte, sondern konkrete handlungsweisen vermittelt werden, die dem österreichischen Strafgesetz, dem gesunden Menschenverstand, der erkämpften Werte von Aufklärung, Humanismus und Emanzipation diametral entgegenstehen.
Und das passiert (bei Gott nicht überall und immer, glücklicherweise) erkennbar derzeit nur in (einigen) moslemischen Gebetshäusern und tlw. den Scientology Centern.
Das bedeutet natürlich NICHT dass man diese Gebetshäuser per se verdammen sollte. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass die meisten davon vernünftig und für islamische Verhältnisse halbwegs aufgeklärt predigen, aber man muss eben wachsam und vorsichtig sein. Wenn bei den "Diskussionspredigten" Gewalt gegen Frauen dezidiert empfohlen wird, wenn gelehrt wird dass man einen Ungläubigen ungestraft belügen darf weil er eh nicht voll zählt (und das wird NACHWEISLICH des öfteren gepredigt) oder wenn empfohlen wird einen persönlichen Feind mit Rufmord und Zerstörung der Lebensgrundlage zu vernichten (nana, ned die Moslems, die Scientologen predigen das), dann hört sich der Spaß auf.
Und man braucht sich nicht wundern, wenn Otto Normalösterreicher sich über einen Shaolintempelabklatsch, einen keltischen Wackelsteinschrein oder eine Evangelistenkirche in Errichtung mehr freut als über ein islamisches Gebetshaus.
Welche gefährliche bzw problematische Symbolik steht dahinter?
Hinter einem Gebetshaus?
Kar keine!
Hinter einem Minarett?
Für die meisten ismalischen Gemeinden ist ihre eigene Moschee samt Minarett ein Ausdruck ihrer Hingabe an Gott, und ein Symbol dessen, was sie aus eigener Kraft durch die Anstrengung ihrer Gemeinde geschafft haben. Vergleichbar mit den hierzulande ab der Jahrhudnertwende 19. / 20. errichteten Volksheimen der Arbeiterbewegung.
DAS IST AUCH UNBEDENKLICH. (Selbst wenn man berücksichtigt dass die Arbeiter in den Volksheimen auch Gewehre lagerten *g*)
BEDENKLICH ist die Symbolik des Minaretts in den Köpfen jener Muslime, die es als "Armeestandarte des erobernden Islams betrachten" - und dies tun einige der Wortführer, ja, sie unterstreichen sogar den Anspruch darauf, mit der Höhe des Minaretts ein Gebiet "erobert" zu haben, falls dieses höher als der Kirchtum ist. Klingt lächerlich. Ist es auch - aber nicht ungefährlich.
Das mögen zwar prozentuell nur 10 oder 20 % aller in Europa lebenden Muslime sein, aber da diese naturgemäß öfters die Prediger und Ausbildner der Jugend stellen, haben sie einen gefährlichen Einfluss.
Welche negativen Folgen hätte das für Österreich? Für uns?
Gebetshäuser? Solange man genug gut integrierte, sich zu den Menschrenrechten, den österreichischen Gesetzen und der Gesellschaft bekennende Muslime drin sitzen haben, die einen radikalen Prediger mit dem nassen fetzen rausjagen oder bei der StaPo verpfeifen, können uns auch 5 Gebetshäuser pro Stadtkern wurscht sein.
Minarette?
Wären nur dann egal, wenn man alle jene, die das Minarett als Reviermarkierung eines die Gesetze und Gebräuche des Landes "overrulenden" Islams betrachten, vorher rausschmeisst. Und dann bräuchten wir wahrscheinlich sowieso nicht mehr diskutieren, denn die anderen (sicher die Mehrheit) der Muslime würd sich dann weniger auf Minarett und dessen Höhe, sondern auf die Verzierung der Moschee / des Gebetshauses an sich konzentrieren.
Ich freu mich sehr, wenn jemand sich die Zeit nimmt das zu beantworten.
Gern gscheng.