das habe ich auch nicht behauptet, ich habe gesagt, dass FAST jeder österreicher in irgendeiner art und weise mit der partei (gemeint natürlich die nsdap) zu tun hatte.
Das mit der Parteizugehörigkeit hat mir meine Großmutter auch immer so erzählt. Meine Großvater war ein unbedeutendert Telegraphenadjunkt aber ohne Ariernachweis und NSDAP-Mitgliedschaft hätter er seine Stelle verloren.
ich kann auch nicht verstehen, noch immer nicht, dass man die kampagne gegen waldheim als NESTBESCHMUTZUNG sehen kann. es wurde nicht österreich beschmutzt, sondern waldheim verunglimpft.
Subjektiv gesehen, sehe ich das auch als Nestbeschmutzung, genauso wie die EU-Ächtung nach der Haider-Wahl. Es ging doch im Ausland nicht alleine um Waldheim. Es hieß doch immer die Österreicher haben Waldheim gewählt, die Österreicher haben den Rechtspopulisten Haider gewählt und ja auch die Amerikaner haben den Bush gewählt.
An dieser Stelle sei bemerkt, dass ich die Amerikaner nicht verstanden habe, dass sie den Bush ein 2. Mal gewählt haben - obwohl der Irakkrieg ja während seiner 2. Amtszeit war - habe ich das richtig in Erinnerung? D. h. für mich war der Bush nie das eigentliche Problem sondern die Amerikaner, die ihn gewählt haben.
Nur ich kann mich nicht erinnern, dass während dieser Zeit irgendwelche Medienmeldungen über die (möglicherweise üble) Vergangenheit Bushs aufgetaucht wären. Soetwas verstehe ich unter Nestbeschmutzung.
auch die behauptung, dass es keine zuwanderer in dem sinn waren, ist eine von haus aus falsche behauptung, weil sie davon ausgeht, wie sich die politik das damals vorgestellt hat.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass die Jugoslawen, die ich kannte, jedes Wochenende nach Murska Sobota (Slowenien) gefahren sind, um mit dem Geld, das sie in Österreich verdient hatten, ihrer Häuser zu bauen.
was den regierungswechsel 2000 angeht, so muss ich sagen, dass die blauen ja nicht urplötzlich "widerlich" waren, sondern eben schon relativ bald unter der führung haiders insofern eine widerliche politik betrieben hat, als dass sie sich fast ausschließlich mittels hinhacken auf minderheiten die stimmen geholt haben.
... allerdings war es eben auch legitim dagegen zu demonstrieren. es war ja nicht die mehrheit der bevölkerung, die die fpö in der regierung wollte. dass die eu sanktionen falsch waren kann heute wohl kaum mehr jemand bestreiten. selbst wenn sie nicht kontraproduktiv gewesen wären, wären sie falsch gewesen. so kann es einfach nicht sein, dass die eu anfängt sich in wahlen ihrer mitgliedsländer einzumischen.
Ok, die FPÖ hat vielleicht die Existenzängste (Verlust von Arbeitsplatz und Sozialleistungen) gewisser Bevölkerungsschichten zunutze gemacht. Tatsache bleibt damal und heute, dass sie von den Menschen gewählt wurden und mir persönlich steht es sicher nicht zu diese Leute deswegen zu verurteilen. Es ist halt deren Meinung - und nein ich werde an dieser Stelle nicht die EMRK zitieren.
Es war legitim zu demonstrieren, ich persönlich halte es aber für dumm und wenig konstruktiv und hat zudem sicherlich nicht das beste Licht auf Österreich scheinen lassen (im Ausland). Das war doch geradezu die Legitimation für die EU - die konnten da ja leicht sagen "Was wollt ihr denn, selbst die Österreicher demonstrieren gegen Haider".
Und ja, die Mehrheit wollte nicht den Haider sondern andere Parteien. Aber nicht böse sein, dass ist bei jeder Koalition so. Demonstrieren jetzt auch die Wiener, wenn der Häupl die Grünen, Schwarzen oder Gescheckten ins Regierungsboot holt?
Interessant war ja, dass nach der "Haider-Wahl" in Europa einige Regierungen einen deutlichen Rechtsruck erfahren haben.