Minarettverbot in der Schweiz

Wie würdest Du über ein Minarettverbot in Österreich abstimmen?

  • Ich wäre gegen ein Minarettverbot

    Stimmen: 63 31,0%
  • Ich wäre für ein Minarettverbot

    Stimmen: 126 62,1%
  • Ich würde mich der Stimme enthalten / nicht abstimmen gehen

    Stimmen: 14 6,9%

  • Umfrageteilnehmer
    203
  • Umfrage geschlossen .
so what? hat nicht schüssel "versprochen" in opposition zu gehen, sollte die övp dritter werden. so kann man doch mit fug und recht behaupten, dass 1999 das wahlvolk die övp nicht mehr in der regierung haben wollte, falls du dich jemals fragen solltest, ob Dein erinnerungsvermögen wirklich gut ist... ;-)
Behaupten kannst Du, was Du willst ..... scheint ja eine Deiner stärksten Disziplinen zu sein. Das Problem ist nur, dass in Österreich nicht die Opposition gewählt wird, sondern Parteien, welche eine Regierung bilden sollen. Das wird Dir aus der Schweiz vielleicht anders bekannt sein, aber bei uns ist das so. Und wenn die Partei mit den meisten Wählerstimmen nicht in der Lage ist, eine Regierung zu bilden, dann kommen eben andere zum Zuge, das ist bei uns auch so.

Und wenn Du Dir schon Gedanken über jemandes Erinnerungsvermögen machen musst, dann würde ich Dir Dein eigenes ans Herz legen. Immerhin ist es erst eine Stunde her, dass Du gesagt hast, dass Du mit mir nicht mehr diskutieren wirst. Also halt' Dich gefälligst daran.

Damit Dir das leichter fällt, werde ich das aktiv unterstützen.
Mich kannst jetzt auch gern haben. :mrgreen:

:winke:
 
Oh lalà, Siddharta .... gleich zwei an einem Tag ... ? :mrgreen:

Wer ist denn der der zweite gsi? Da wären wir mit Steirerbua nämlich schon zu dritt. :mrgreen:

Edit: sorry, gogolores .. ich weiss nicht, wie das passiert ist, aber ich weiss, dass der Ausspruch von tyrolius kam ... tut mir leid ...

Was???? Ich war's nicht! Und außerdem war da sowieso jemand anderer Schuld und ohne meinen Anwalt sag' ich auch nichts mehr :haha:
 
Behaupten kannst Du, was Du willst ..... scheint ja eine Deiner stärksten Disziplinen zu sein. Das Problem ist nur, dass in Österreich nicht die Opposition gewählt wird, sondern Parteien, welche eine Regierung bilden sollen. Das wird Dir aus der Schweiz vielleicht anders bekannt sein, aber bei uns ist das so. Und wenn die Partei mit den meisten Wählerstimmen nicht in der Lage ist, eine Regierung zu bilden, dann kommen eben andere zum Zuge, das ist bei uns auch so.
:

was hab ich denn BEHAUTPTET? dass schüssel gesagt hat, er gehe in opposition, wenn er dritter wird?

lol, habe ja nie behauptet dass es nicht so wäre und auch nicht, dass es nicht auf legitime art und weise zustande kam, sondern nur, dass das volk nicht - wie oft von gegenseite behauptet - diese regierung gewählt hat.
 
Die Mitgliedschaft in NSDAP oder HJ ist ein Teil der Geschichte und oft auch des Lebenslaufes der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern westlicher Kulturen. Und nicht jedem kann daraus ein Negativstempel aufgedrückt werden.
tyrolius hatte z.B. erwähnt das der Großvater Parteimitglied war und im öffentlichen Dienst tätig, zwangsläufig ergibt sich daraus eine Spekulation über die „politische Aktivität“ der Kinder, welches ja durch die Mitgliedschaft in den Jugendverbänden bestätigt wurde.
In der Analyse der aktiven/passiven Beteiligung an der Parteiarbeit bzw. Jugendarbeit (Täter/Opfereinteilung) wurde im Thread durch aus die These: in dubio pro… vertreten,
also die Opferrolle der zeitlich bedingten politischen Anpassung.
Eine negative Bewertung dieser Passagen in der Vita eines Menschen ist m.M. sehr gewagt.
Ich würde meinem Schwiegervater (Jahrgang 1931) keinen Vorwurf machen das er um eine Real/Mittelschule besuchen zu können, der Hitlerjugend beigetreten ist.
Der Großvater (Jahrgang 1895) meines Mannes gehörte nachweißlich keiner Partei an, welches für ihn in der Zeit zwischen Kriegsende und der Gründung der beiden deutschen Staaten zu einen Problem wurde. Und mit einer Inhaftierung, ohne Anklage und Urteil. bis Anfang 1950 im Lager Sachsenhausen/Oranienburg endete.
Erst nach seinen Tod (1994) gelang es uns (der Familie) in intensiver Puzzlearbeit einige Gründe aufzuklären.
In der Zusammenfassung ergibt sich folgendes Persönlichkeitsprofil:
Durch die Kriegsgefangenschaft im 1. Weltkrieg erlernte er die russische Sprache.
Die Erwähnung dieser Nebensächlichkeit wird im Umgang –positiv- mit der russischen Kriegsgefangenen im WW2 eine Bedeutung haben.
Zwischen 1933 und 1945 war er als Prokurist in einem amerikanischen Unternehmen tätig.
Anmerkung:
Das 3.Reich hat ausländische Unternehmen toleriert und nicht immer annektiert, sofern diese den wirtschaftlichen Interessen dienlich waren.
Dieses Unternehmen produzierte während des WW2 Waffen für die US-Streitkräfte, somit waren zwangsläufig Reisen nach Berlin notwendig.
Bei Kriegsende war der Herr für den Widerstand aus dem Unter/Hintergrund ein Agent der Gestapo, usw. usw., was dann zwangsläufig zu einer Internierung führte.
Eine berufliche Wiedereingliederung durch den Arbeitgeber in eine vergleichbare Position war jedoch unter dem „Selektionswahn“ nach Kriegsende nicht gegeben. Im Gegenteil, ehemalige Parteimitglieder waren bereits wieder in neue Unternehmen intrigiert.

Aber zum Kernthema der Islamisierung der westlichen Kultur zurück.
Wir sind uns darüber einig, dass die Fremdarbeiter der 60/70er Jahre nur temporär in unserer Wirtschaft tätig sein sollten.
Zwangsläufig ergibt sich daraus die Tatsache der Integrationsdefizite in diesem Zeitraum.
Unbestreitbar ist auch das die Politik nach der sich veränderten Folgesituation/erscheinung nur minimal gehandelt hat, in dem sie z.B. die Familienzusammenführung erleichtert hat.
Spätestens ab Mitte der 80er hätte die Politik ergänzend Umdenken müssen.
Die Wirtschaft hat bei den Mitarbeitern aus EU-Staaten, auf Grund der niedrigeren Aufenhaltshürden, durch Qualifizierungsmaßnahmen und Sprachkursen vielfach reagiert.

Im Fokus bleiben allerdings die muslimischen Fremdarbeiter die im Gegensatz zu den Gastarbeitern aus europäischen Nationen weniger „Rückreisewillig“ waren/sind.

Als Ausnahme wäre ggf. noch Luxembourg zu sehen, wo 37% der Bevölkerung Portugiesen sind, bei einem Ausländeranteil von 42% (Stand 01.01.2010) welche hauptsächlich EU-Bürger sind.

Politisch orientierte Organisationen aus den Heimatländern der Muslime erkannten zu Beginn der 90er diese Defizite in der Politik und deklarierten, vielfach unter dem Deckmantel der verfasungrechtlichen Religionsfreiheit, die Interessenvertretung ihrer Landsleute.
Muslime anderer Nationen ergeben in den Statistiken nur einen 0,X%-Faktor, so dass hier die Zuwanderer aus der Türkei in den Vordergrund rücken.
Bei den Türken beteiligt sich die staatliche türkische Religionsbehörde durch die Vereine DITIB (BRD) bzw. ATIB (A) daran.
Es wurde bereits erwähnt, dass diese Behörde direkt dem türkischen Ministerpräsidenten unterstellt ist.
Somit ist eine politische Einflussnahme der Politik über die Religionsverbände nicht auszuschließen.
Diese Spekulation wird durch die Argumentation der Verbände:
„ Islam ist vielseitig und national unterschiedlich, eine Nutzung durch mehrere Nationen ist somit nicht möglich“
untermauert, denn es wurde oft die Frage gestellt warum eine Moschee für mehrere Nationen nicht reichen würde.

persönliche Anmerkung:
Im Freundeskreis gibt es zwei Schwarzafrikaner mit muslimischem Glaubensbekenntnis, meine/unsere Nachfrage auf eine explicid national erbaute Moschee wurde verneint, für beide ist nur ein verständliches Arabisch für den Besuch einer Moschee notwendig, die nationalpolitischen Hintergründe einer islamischen Trägergesellschaft würden nur dann von Interesse sein wenn sich Religion und Politik vermischen würden.

An dieser Stelle kehre ich wieder zum Thema zurück, denn die Bedenken gegen die Moscheen sind weniger auf die Gestaltung der Religionsfreiheit zu betrachten,
sondern mehr auf die nur minimal kontrollierbaren politischen Agitationen.
Das die mangelnde Integrationsbereitschaft der türkischen Einwanderer diese Bedenken in der Beurteilung noch zusätzlich steigert, liegt m.M. nicht an der Polemik von Politikern, Boulevardblättern oder Privat-TV,
sondern auch an den persönlichen Beobachtungen der Bevölkerung.

Die unterschiedlichen Datenschutzgesetze erschweren u. a. Angaben über die religiösen oder philosophischen Überzeugungen einer Person. Infolgedessen liegen keinerlei offiziell bestätigte Angaben über die Zahl der Anhänger der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften in der EU vor.
Gleichlautend verhält sich unter dem Bezug der unterschiedlichen Einwanderungs- bzw. Ausländergesetze welche die Zurückverfolgung in ein Geburtsland erschweren.

Beispiel:
Leila:
Geburtsort: Istanbul
Staatsangehörigkeit: Deutsch
seit wann: keine Angaben
Religion: keine Angaben bzw. Angaben der Befragten
Quelle: Einwohnermeldeamt des Rheinkreises Neuss

Mike (mein Mann):
Geburtsort: Wuppertal
Staatsangehörigkeit: deutsch
seit wann: immer
Religion: ev
Quelle: Standesamt Wuppertal

Somit gibt es keine gesicherten Daten wie viele Muslime mit türkischem Migrationshintergrund in den westlichen Kulturen leben.
Erschwert wird diese statistische Datenerhebung auch durch den Umstand, dass die türkische Regierung sich weigert ihrerseits die Zahlen über Auswanderer bzw. Staatsbürger im Ausland offen zu legen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
leila, wieder argumentierst du aus einer sehr eingeschränkten perspektive. auch wenn der anteil der nicht-türkisch muslimischen bevölkerung verhältnismässig klein ist, so ist es eben nicht egal, wenn diese dann in den selben topf geworfen werden. ich bin mir auch nicht sicher, ob sich die kurden - nicht unbedeutender anteil der türkischen "migrationsfamilie" sich von den national türkischen verbänden so gut vertreten fühlt, als dass es berechtigt wäre, auch sie in jenen topf mit hinein zu werfen. auch was die von dir beschriebene rückreisewilligkeit angeht, muss ich widersprechen. in der schweiz zb ist die rückreisewilligkeit gerade zb der italiener nicht besonders viel größer als jene der türken
 
was hab ich denn BEHAUTPTET? dass schüssel gesagt hat, er gehe in opposition, wenn er dritter wird?

1970 hat Kreisky im kategorischen Imperativ ausgesagt, er werde die von der ÖVP eingeführte Luxussteuer auf Autos nicht abschaffen. Am 1. Jänner 1971 hat er sie abgeschafft und erfüllte damit eine Forderung des SS-lers Friedrich Peter.
 
lol betreibst jetzt kleinkramvergangenheitsbewältigung? was um himmels gotts willen hat die luxussteuer mit irgendwas hier diskutiertem zu tun? was hat kreisky mit schüssel zu tun? was hat das abschaffen der luxussteuer mit der wahl 99 zu tun?

ich weiß schon, dass Du meinst, dass das eine wie das andere ein brechen eines wahlversprechens war. das war aber nicht der punkt, den ich besprochen hatte. ich sagte: wenn schüssel "verspricht" in opposition zu gehen, wenn er dritter wird und das wahlvolk ihn auf den dritten platz wählt, kann man dann davon reden, dass der wählerwille ausgedrückt hat, dass er die övp, dass er schüssel in der regierung haben will??
 
.... ich bin mir auch nicht sicher, ob sich die kurden - nicht unbedeutender anteil der türkischen "migrationsfamilie" sich von den national türkischen verbänden so gut vertreten fühlt, ...
also offengestanden ist es mir ziemlich wurscht, ob sich wer durch Verbände seines Herkunftslandes vertreten fühlt oder nicht. Wer hier einwandert sollte eigentlich Österreicher sein wollen und nicht Exiltürke, -kurde oder sonst was. Wer sich zu einer anderen Nation zugehörig fühlen will, der möge bitte auch dort hin oder dort hin zurück gehen wo es ihm so gut gefällt.
lol betreibst jetzt kleinkramvergangenheitsbewältigung? was um himmels gotts willen hat die luxussteuer mit irgendwas hier diskutiertem zu tun? was hat kreisky mit schüssel zu tun? was hat das abschaffen der luxussteuer mit der wahl 99 zu tun?
ich bin zwar nicht der Gogolores aber - eine Partei, die um des Machterhalts Willen mit einem SS-ler packelt, hat das Recht verloren, einem politischen Gegner seine mögliche NS-Vergangenheit vorzuhalten und als politischen Ausschließungsgrund anzuführen. Soweit ad Kreisky und in Folge Waldheim, FPÖ Ausgrenzung und Haider. Die Genossen drehen sich´s halt immer wie sie´s grad brauchen.
.... ich sagte: wenn schüssel "verspricht" in opposition zu gehen, wenn er dritter wird und das wahlvolk ihn auf den dritten platz wählt, kann man dann davon reden, dass der wählerwille ausgedrückt hat, dass er die övp, dass er schüssel in der regierung haben will??
Das ist entweder reine Polemik oder ein seltsames Demokratieverständnis. Ned bös sein, aber solange es keine absolute Mehrheit für eine Partei gibt, wird es immer so sein, das die überwiegende Mehrheit der Wähler die gerade stimmenstärkste Partei *nicht* gewählt hat und damit, Deiner Argumentation folgend, der Wählerwille eindeutig ausgedrückt, diese Leute *nicht* in der Regierung haben zu wollen. - allein, SO ist in einer Demokratie kein Staat zu machen.
 
also offengestanden ist es mir ziemlich wurscht, ob sich wer durch Verbände seines Herkunftslandes vertreten fühlt oder nicht. Wer hier einwandert sollte eigentlich Österreicher sein wollen und nicht Exiltürke, -kurde oder sonst was. Wer sich zu einer anderen Nation zugehörig fühlen will, der möge bitte auch dort hin oder dort hin zurück gehen wo es ihm so gut gefällt.

Du bringst es auf den Punkt :daumen:

Da gibt es kemalistische Kulturvereine. Am anderen Eck schräg gegenüber ist dann ein islamistisch geprägter Verein und 2 Gassen weiter ist ein Kulturverein für die Kurden. Und alle sind sich untereinander nicht grün.
 
also offengestanden ist es mir ziemlich wurscht, ob sich wer durch Verbände seines Herkunftslandes vertreten fühlt oder nicht. Wer hier einwandert sollte eigentlich Österreicher sein wollen und nicht Exiltürke, -kurde oder sonst was. Wer sich zu einer anderen Nation zugehörig fühlen will, der möge bitte auch dort hin oder dort hin zurück gehen wo es ihm so gut gefällt.

das sind genau die art von aussagen, die vollumfänglich offenbaren, wie wenig ahnung jemand davon hat, wie es ist in ein fremdes land auszuwandern. ich selbst bin auch ein auswanderer, wenngleich ich nicht besonders weit ausgewandert bin. ich bin schweizer, lebe seit mehr als zehn jahren in österreich und beabsichtige auch hier zu bleiben. ich will aber nicht österreicher werden. ich bin schweizer, fühle mich als schweizer und werde es immer bleiben. wenn jemand von mir verlangt, ich solle österreicher werden oder mich wieder in die schweiz zurück begeben, dann hat er nichts verstanden. ich fühle mich wohl in österreich, will aber nicht österreicher werden, weil ich mich nicht als österreicher fühle. ich will in der schweiz wählen, ich will dort abstimmen und ich will, falls es irgendwann mal nötig sein wird oder ich mich doch dazu entschließe, wieder zurückkehren können. sollte es euch nicht einleuchten, dass dies einem türken oder kurden unter umständen noch wichtiger ist, der soll zuerst mal drüber nachdenken, was es bedeutet, seine heimat zu verlassen.

im übrigen war meine äußerung bezüglich der kurden in einem bestimmten zusammenhang zu sehen. aber ich glaube nicht, dass ich das noch ausführen muss, es wäre ja deutlich genug zu erkennen gewesen.

wer einer partei sippenhaftung auferlegt, der kann es mit der politik gleich bleiben lassen. man kann ja wohl schlecht jeden sozialdemokraten dafür verantwortlich machen, was kreisky mal gesagt oder getan hat. und die ausgrenzung der fpö - eine partei, die (jetzt noch mehr als unter haider) als einzigen parteiprogrammpunkt das schüren von ängsten gegenüber ausländern hat - nun mit denen ist dann noch weniger ein staat zu machen. spätestens seit knittelfeld müsste jedem klar sein, dass die vernünftigen kräfte (sofern es die überhaupt noch gibt) in dieser partei im zweifelsfall nichts zu sagen haben.

auch meine aussage, dass schüssel damals eben nicht vom volk in die regierung gewählt wurde reißt du erfolgreich aus jedem zusammenhang. im übrigen war es 1999 nicht die stimmenstärkste partei die "nicht in die regierung" gewählt wurde, sondern die drittstärkste (und man könnte es eben auch so sehen, dass sie eben aus der regierung herausgewählt wurde - analog zu der ansage: wenn wir dritter werden... aber genug davon, karusselfahren ist nicht so meins)

und dass österreich eine demokratie ist, halte ich für ein gerücht - das hingegen ist aber eine andere diskussion
 
naja, als schweizer hast du wenig ahnung von demokratie...
wenn ich an euer proporz system denke

in der demokratie (sollte) bestimmt die mehrheit, und wenn die stäkste partei keine mehrheit schafft, sondern 2 und 3 stärkste partei zusammengehen, dann hat die stimmenstärkste pech gehabt.
das ist zutiefst demokratisch, weil eben die mehrheit entscheidet, und nicht der stimmenstärkste
 
lieber plastic,

wenn du mir jetzt erklärst, dass die schweiz aufgrund eines proporzsystems undemokratisch ist, dann muss ich dir unterstellen, dass du keine ahnung hast, wie das schweizer system funktioniert. selbst wenn die schweiz ein undemokratisches land wäre, dann wäre es außerdem noch immer eine äußerst kurzsichtige unterstellung, zu behaupten, dass ich wenig ahnung von demokratie habe. ich unterstelle ja auch keinem öterreicher, dass er nicht wisse, was demokratie ist.

ich weiß auch, dass es kein undemokratischer vorgang war, dass die fpö und die övp als zweit und drittstärkste partei eine regierung gebildet haben, wie oft muss ich das denn hier noch wiederholen?

wenn du aber schon darauf hinauswillst, dass österreich ein angeblich so demokratisches system hat, dann will ich dir mal ein paar elemente aufzeigen, die eben ausmachen, dass ich österreich als undemokratisch bezeichne.

- clubzwang (auch wenn es ihn de jure nicht gibt, so gibt es ihn de facto. die abgeordneten sind in höchstem masse abhängig von ihrer partei und haben kaum eine möglichkeit ihr mandat frei auszuüben - sprich: sie sind nicht dem wähler, sondern ihrer partei verpflichtet)
- abhängigkeit der justiz von der politik (sowohl staatsanwälte wie auch richter werden von der politik immer wieder instrumentalisiert. sei es um weitere ermittlungen einzuschränken -> einzeltätertheorien oder abzuklemmen -> weisungsgebundenheit der staatsanwälte, sei es um bestimmte urteile zu erwirken -> siehe zb operation spring)
- de facto machtlosigkeit der zweiten kammer (der bundesrat hat keine möglichkeit ein im nationalrat beschlossenes gesetz zu verhindern, sondern hat rein aufschiebende wirkung)
- kandidaten bei wahlen, die gar nicht fürs amt zur verfügung stehen (seien es hc strache, der wohl kaum jemals wirklich beabsichtigt hat in den wiener gemeinderat einzuziehen, seien es minister, die nie wirklich im sinn hatten, im nationalrat zu sitzen, treten immer wieder kandidaten zur wahl an, die nur ihren bekanntheitsgrad ausnutzen um wählerstimmen zu sammeln ohne dann jemals das amt anzutreten)
- gehört auch zum obigen punkt: austauschrecht von abgeordneten durch die parteien, was zur folge hat, dass ungebliebte abgeordnete schnell abgeschoben werden können und diese mit dem de facto clubzwang bedroht werden
- ein flickwerk von verfassung (insbesondere - aber nicht nur - entstanden zu zeiten der 2/3 mehrheit von rot-schwarz wurde jedes gesetz, das verfassungswidrig hätte sein können einfach in den verfassungsrang erhoben um so den verfassungsgerichtshof zu umgehen)
-parlamentarische untersuchungsausschüsse werden bei bedarf einfach abgedreht - wer dort vorgeladen werden darf und wer nicht, bestimmt die parlamentsmehrheit - sprich die regierung
- eine de facto nicht vorhandene trennung zwischen exekutive (regierung) und legislative (parlament) (das parlement wie die regierung macht, was die parteienspitze der regierungsparteien sagen die kontrollfunktion des parlaments ist ad absurdum geführt)

hinzu kommt dann im gegensatz zur schweiz keine möglichkeit der mitbestimmung - ich werde in kurzen stichworten mal drauf eingehen warum die schweiz demokratischer ist als österreich:

1. wahlsystem: es werden personen gewählt und nicht parteien - die abgeordneten sind nicht austauschbar, sondern es kann nur und ausschließlich derjenige nachrücken, der bei der wahl das nächstbeste resultat erzielt hat, im ständerat - der kleinen kammer (die eben auch gewählt und nicht beschickt wird!) kommt es bei rücktritt oder tot des abgeordneten zu einer ersatzwahl. -> unabhängigkeit der legislative. ps gesetze müssen beide kammern erfolgreich passieren, um gültigkeit zu erlangen
2. unabhängigkeit der justiz: staatsanwälte sind nicht weisungsgebunden
3. unabhängigkeit der exekutive: die einzelnen minister werden vom parlament auf vier jahre gewählt und sind dann für diese vier jahre "unabwählbar" es kann höchstens zu einem rücktritt kommen, jedoch besteht durch diese vierjährige amtsdauer eine gewisse unabhängigkeit vom parlament und somit auch von der partei
4. mitbestimmungsrecht: in der schweiz kann man mit 100 000 unterschriften eine abstimmung erzwingen (initiativrecht), mit 50 000 ein im parlament beschlossenes gesetz zur abstimmung gebracht werden (referendumsrecht) sowohl das durchführen der abstimmung wie auch das resultat sind zwingend (in österreich erreicht man mit 100 000 unterschriften dass das parlament die frage behandeln muss und das wars)
5. eine parlamentarische untersuchungskommission untersucht, bis sie herausgefunden hat, was herauszufinden war und nicht, bis die parlamentsmehrheit glaubt, dass jetzt dann bald zu viel ans tageslicht kommen könnte.

dann wäre da noch der hinweis auf die mediensituation hinzuweisen, die in österreich doch sehr speziell ist (privatradio erlaubt seit 1998! privates terrestrisches fernsehen erlaubt seit 2001 existent seit 2003) und sowohl gesetzlich wie auch politisch (kronenzeitung!) eine demokratiepolitisch fragwürdige ist.

aber ich bin es mir - als schweizer - gewohnt, dass viele österreicher diese tatsachen verdrängen, oder aber nicht verstehen, was daran so undemokratisch sein soll.
 

und es wär so einfach und förderlich für eine Community, wenn Leute solche Postinsg einfach nicht veröffentlichen würden oder diese gelöscht würden...ein Gähnen eines alten verbitterten Mannes als Reaktion auf ein sehr informatives On-Topic-Postings ist deplaziert und interessiert genau niemanden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
....... und interessiert genau niemanden.
Dich anscheinend schon ..... wenn sogar der geborene Demokrat nach Zensur schreit .... über die er sich sonst nicht genug den Mund zerreißen kann ..... naja, sei's d'rum .......

Ich lass' halt die Unschuldsvermutung gelten.
 
Dich anscheinend schon ..... wenn sogar der geborene Demokrat nach Zensur schreit .... über die er sich sonst nicht genug den Mund zerreißen kann ..... naja, sei's d'rum .......

Ich lass' halt die Unschuldsvermutung gelten.

und wenn ich jetzt ein :GÄHN: hinstellte?
 
auch meine aussage, dass schüssel damals eben nicht vom volk in die regierung gewählt wurde reißt du erfolgreich aus jedem zusammenhang. im übrigen war es 1999 nicht die stimmenstärkste partei die "nicht in die regierung" gewählt wurde, sondern die drittstärkste (und man könnte es eben auch so sehen, dass sie eben aus der regierung herausgewählt wurde - analog zu der ansage: wenn wir dritter werden... aber genug davon, karusselfahren ist nicht so meins)

und dass österreich eine demokratie ist, halte ich für ein gerücht - das hingegen ist aber eine andere diskussion

Ich werde niemals behaupten, die Schweiz sei keine Demokratie. Denn schließlich ist gerade dieser Thread eine Diskussion über die zutiefst demokratisch (nämlich vom Volk) getroffene Entscheidung, dass in der Schweiz Minarette nicht erwünscht sind.

off topic:

Wie die Bildung der Regierung erfolgt, das ist in der Schweiz anders geregelt. Wobei es bei uns in einigen Bundesländern ähnlich festgelegt ist. Die österreichische Bundesverfassung sieht es anders vor. Die Regierungsbildung 2000 entsprach zu 100 % der österreichischen Verfassung. Wenn du das als undemokratisch bezeichnest, dann muss ich dir allerdings wirklich mangelndes Demokratiebewusstsein attestieren. Denn es bleibt die unbenommen, kein Österreicher werden zu wollen. Aber du solltest zumindest das Mindestmaß an Respekt für dein Gastland aufbringen, unsere demokratische Verfassung zu akzeptieren.

Nur so nebenbei: So wie in Österreich war das schon in vielen europäischen Ländern der Fall, dass durch die Koalition kleinerer Parteien die mandatstärkste Partei in die Opposition gedrängt wurde. Ich halte übrigens auch das Gejammere des Herrn Strache über die sich abzeichnende „Koalition der Verlierer“ für undemokratischen Schwachsinn. Die Parteien erhalten vom Wähler ein Mandat, das sie nach ihrem Belieben nutzen können. Fühlt der Wähler sich verarscht, dann kann er das bei der nächsten Wahl zum Ausdruck bringen. Die Wähler haben sich 2000 von der ÖVP offenkundig nicht verarscht gefühlt, denn sie haben bei der nächsten Wahl diese Partei deutlich gestärkt.

Nur der guten Ordnung halber: es gibt auch Systeme, wo das Wahlrecht zu einer überproportionalen Benachteiligung der schwächeren Partei führt. Damit soll die Bildung einer regierungsfähigen Mehrheit erleichtert werden. Das kann man nicht von vornherein als undemokratisch bezeichnen, denn dann wären die USA und Großbritannien keine Demokratie.

In dem Zusammenhang wird es interessant, ob die Grünen angesichts der Chance auf Mitregierung in Wien zu ihrem notariell bestätigten Versprechen stehen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
...ein Gähnen eines alten verbitterten Mannes als Reaktion auf ein sehr informatives On-Topic-Postings ist deplaziert und interessiert genau niemanden.

Über den Schwachsinn des Erleuchteten kann auch ich nur gähnen. Und bitte, was war an dem Posting "on topic"?:fragezeichen: Hier geht´s um das Minarettverbot in der Schweiz und nicht um die Regierungsbildung in Wien anno 2000:lehrer:

Und was bedeutet "genau niemanden" ..... bist du alleine das Forum????
 
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