Offene Beziehung????

wer oder was (welche Instanz??!) gibt DIR das Recht, über mich, meine Fragen hier, meine Beiträge und Ansichten dermaßen abwertend zu urteilen??!
Gegenfrage: welche Instanz sollte es mir verbieten wollen?

Du insistierst beharrlich, dass monogame Beziehungen auf Besitzdenken, Eifersucht und Ausschließlichkeitsanspruch aufbauen, nennst sie einen Käfig, in dem man den Partner gefangen hält. Dann brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn man beim dritten Versuch, es Dir zu erklären, zu klaren Worten greift.

Du hast kein Monopol auf das Recht, andere Lebensmodelle zu hinterfragen, das ist auch bei Deinem eigenen Lebensmodell legitim. Du könntest einfach zur Kenntnis nehmen, was Dir monogam ausgerichtete Menschen über ihre Beziehungen sagen, so wie Du ja auch Deine Aussagen über Deine Beziehungsform zur Kenntnis genommen wissen willst. Wenn Du statt dessen die Motivationen für solche Beziehungen an Deiner Phantasie ausrichten willst, dann musst Du damit rechnen, dass Dir widersprochen wird.

Und mit dem Gefasel vom Salzburger Erzbischof beeindruckst Du mich genau so wenig wie mit Deiner Frage, ob Du im kath.net bist oder in einem Erotikforum. :roll:

Dir zur Beruhigung .... Du bist in einem Erotikforum, aber sicher nicht in einem, wo man bei der Registrierung seinen kritischen Verstand abgeben und ohne wenn und aber alles bejubeln muss, was uns als fortschrittlich und aufgeschlossen präsentiert wird. Wenn schon hinterfragen, dann in alle Richtungen.

Wenn Du meine Beiträge angeblich so schätzt, dann sollte Dir eigentlich bekannt sein, dass ich für meine Überzeugungen sehr bestimmt einzutreten weiß, und auch vor klaren Worten nicht zurückscheue. Wobei ich - durch meinen gestrigen Geburtstag milde gestimmt - ohnehin darauf verzichtet habe, auf steirisch zu formulieren. :cool:

Alles klar soweit? :)
 
Interessante Diskussion;)

+was Du wahrhaft liebst, das gebe FREI* - heisst es irgendwo---und dieses echte FREI-GEBEN - wo ja Freiheit drinnensteckt genauso wie *Gabe* und *Geschenk* versuche ich zu praktizieren...

ich bin gern frei - und gebe auch gern Freiheit...

und in diesem thread stoße ich immer wieder auf das monogame Liebes-Argument...
Also, du beschreibst eigentlich eine monogame Beziehung;)
Wenn ICH eine Liebesbeziehung habe, dann ist die monogam.
Ich bin auch gerne frei und gebe auch gerne Freiheit. Mein Partner wird nur mit Konsenquenzen rechnen müssen, wenn er sich nicht an unsere "monogame Beziehung" Regeln halten würde. So wie deine Partnerin auch mit welchen rechnen müsste, wenn sie sich nicht an eure "offene Beziehung" Regeln halten würde. Ganz einfach.
 
Auch in "gewissen Berufssparten" (die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden ;)) ist wohl, wenn schon, dann eher noch eine "offene Beziehung" empfehlenswerter/vorteilhafter (denn allzu eifersüchtige Partner sind vor allem da wohl weniger zu "gebrauchen" und somit "fehl am Platz" ;)), zumal man ja ggf. auch mit Kunden (mehr oder weniger) "intim(er) verkehrt" ;) - je nachdem, wie (sehr) diejenige eben ihren "Job" l(i)ebt bzw. eben dazu steht, was jedoch ganz allein IHRE Sache und somit Entscheidung :!: - und nicht von den (diesbezüglichen) Vorstellungen/Wünschen eines eventuell vorhandenen (Ehe-)Partners abhängig :nono: - sein sollte! :winke:
Nur wenn auch wirklich beide (Partner) gut damit umgehen/leben können, würde ja soweit ansich nichts dagegensprechen (zumindest mit einem entsprechend "toleranten" Partner halt) ;), solange sie sich (dadurch) eben nicht ("negativ") beeinflussen lässt o.ä. :hmm:
 
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.....also ich bin der Überzeugung, dass eine offene Beziehung (auf Dauer) nur funktionieren kann, wenn sie nichts davon weiß. ;) :cool:
 
@safty (das ist englisch, wenn ich dich so nennen darf)

zu meinem erstaunen musste ich vernehmen, dass nicht alles sex-arbeiterinnen (arbeitösen auf franz.) eine glückliche beziehung haben.
 
.....also ich bin der Überzeugung, dass eine offene Beziehung (auf Dauer) nur funktionieren kann, wenn sie nichts davon weiß. ;) :cool:

Wir wissen beide voneinander und sind schon fast 20 Jahre zusammen.
Man kann das nicht pauschalisieren!
 
Warum soll eine offene Beziehung nicht funktionieren???
In vielen der bisherigen Beiträge ist die konservative gesellschafliche Moral zu erkennen, und daraus die Ableitung : funktioniert nicht.
Für mich und meinen Mann funktioniert die offene Beziehung bereits seit über 10 Jahren, und unsere Probleme mit den gesellschaftlichen konservativen Moralgedanken sind eher wo anders angesiedelt.
Beruflich kommt es für uns beide öfters vor das wir auf Geschäftsreisen übernachten müssen,
sofern es die Möglichkeit gibt wird dann bei Bekannten übernachtet.
Hierbei gibt es für uns beide aber genügend Bekannte wo wir eben nicht im Gästebett oder auf der Couch schlafen, und diese Tatsache ist für uns OK.

Unsere Problematik besteht eher darin diesen Umstände in Sinne der gesellschaftlichen Normen zu vertuschen.
Beispiel:
Mein Mann ist beruflich über Nacht nicht da, und übernachtet z.B. beim Paar A, incl. :quickie:.
Freund B hat beruflich bei uns zu tun und übernachtet bei uns, logich auch ich und B haben :quickie:.
Ob es jetzt meine Kinder, oder die Putzfrau von Paar A ist, usw. , diese brauchen es nicht zu Wissen, dieses Problem ist ggf. für uns im Vordergrund,
als die statistische Frage wer im Jahr öfters in einem fremden Bett seinen Spaß hatte.

Somit kann eine offene Beziehung durchaus funktionieren, wenn sich beide Partner darüber einig sind.
 
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.....also ich bin der Überzeugung, dass eine offene Beziehung (auf Dauer) nur funktionieren kann, wenn sie nichts davon weiß. ;) :cool:

:haha:

so. genug Schenkelgeklopft ;)

Ist es eigentlich wirklich ernstzunehmend wenn jmd, der seinen Partner belügt und hintergeht von "Partnerschaft" spricht? Welche Qualität hat ein derartiges Beziehungsgefüge?

Ich mein schon, dass man, wenn man auf diese spannende Erfahrung der Monogamie wirklich verzichten will, in jedem Fall im vorhinein ehrlich darüber sprechen muss. Was is das für ein Leben, in dem man vlt sich selbst und andere immer wieder belügt und einen Teil von sich immer verstecken muss?

Is das nicht erbärmlich?

Die Tatsache, dass es angeblich so häufig geschieht, macht es nicht besser...
 
Ausgezeichnet erkärt obwohl doch eher eine heikle Situation zwischen den Partner ist.
 
Na bumm nun wird Monogamie gleich als konservatives Konstrukt hingestellt.

Himmel nochmal, so wie Leute ihre freie Liebe leben und das genießen - gibt es auch monogame Beziehungen die ihre Liebe genießen.

Warum wird das eigentlich dauernd in Abrede gestellt?

Für die, die diesen körperlichen Austausch brauchen - bitte, macht, tut, lebt!
Für die, denen ein Körper reicht - bitte, macht, tut, lebt!

Leben und leben lassen. Und akzeptieren das es andere Lebensformen gibt.

Solange mir persönlich keiner in mein Konstrukt reinfuhrwerkt - jeder nach seiner Facon.
 
Leben und leben lassen. Und akzeptieren das es andere Lebensformen gibt.
Es wird ja akzeptiert,
wenn der deutsche Ausseninister sein Verhältnis zu seinem Lebenspartner legalisert,
oder Hella von Sinnen mit der Tochter eines ehemaligen dt. Bundespräsidenten seit X Jahren...,
der berliner Bürgermeister usw., hier kräht kaum ein Hahn nach.
Von den "Lückenbüßern" in der Regenbogenpresse einmal abgesehen.
Aber es beginnt doch bereits bei den Affairen eines ledigen Wettermoderators aus der Schweiz,
die von Yellowpress bis hin zu den "seriösen" Publikationen wie z.B. Spiegel oder FAZ intensiv durchleuchtet werden.
OK, wir sind natürlich nicht die Promis der A-C Klassifikation, aber einige von uns agieren evtl.von der Kategorie E und abwärts.
Und da wird es dann doch zum Problem.
Hier erhebt sich dann der "moralisch-konsertative" Zeigefinger, der sich mit der Frage beschäftigt:
Warum darf ich nicht schwul, lesbisch oder Polygam sein.
Und unter dem Deckmantel: das Ansehen blabla..., werden die eigenen Neigungen geknebelt bzw. überdacht.
Zwangsläufig ergibt sich daraus somit ein PseudoKonstrukt.
Na bumm nun wird Monogamie gleich als konservatives Konstrukt hingestellt.
 
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jaja - jetzt seid ihr arm weil euch niemand versteht und die anderen sind schuld wenn es nicht funktionert.
 
Gegenfrage: welche Instanz sollte es mir verbieten wollen?

Du insistierst beharrlich, dass monogame Beziehungen auf Besitzdenken, Eifersucht und Ausschließlichkeitsanspruch aufbauen, nennst sie einen Käfig, in dem man den Partner gefangen hält. Dann brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn man beim dritten Versuch, es Dir zu erklären, zu klaren Worten greift.

Du hast kein Monopol auf das Recht, andere Lebensmodelle zu hinterfragen, das ist auch bei Deinem eigenen Lebensmodell legitim.

Und mit dem Gefasel vom Salzburger Erzbischof beeindruckst Du mich genau so wenig wie mit Deiner Frage, ob Du im kath.net bist oder in einem Erotikforum. :roll:


Wenn Du meine Beiträge angeblich so schätzt, dann sollte Dir eigentlich bekannt sein, dass ich für meine Überzeugungen sehr bestimmt einzutreten weiß, und auch vor klaren Worten nicht zurückscheue. :cool:

Alles klar soweit? :)

und dann:

Also schmeiß Dich weiter unter das Volk, wenn Du dabei glücklich bist, aber verschone jene, welche eine andere Beziehungsart vorziehen, mit Deiner dümmlichen Fragerei. Letztendlich kann's Dir wurscht sein, ob Du's verstehst oder ned, wenn Du ohnehin anders leben willst.


lieber Steirerbua!

--ja, alles klar soweit! :)

:cool: aber ich verrate Dir jetzt ein großes Geheimnis, eine revolutionäre Erneuerung der Diskussions-Kultur, die sich seit heuer bis nach Wien herumgesprochen hat und - wer weiß? - vielleicht schon bald ihren Weg bis in die schöne, grüne Steiermark finden wird:

*dümmliches Fragen* ist neuerdings positiv bewertet: es heisst, dass jemand, der FRAGT eben nichts mit Absolutheit WEISS - und daher auch nicht auf solche starren Positionen zurückgreift, wie Du sie mir unterstellst, zB.: *Du insistierst beharrlich, dass monogame Beziehungen auf Besitzdenken, Eifersucht und Ausschließlichkeitsanspruch aufbauen, nennst sie einen Käfig, in dem man den Partner gefangen hält* usw. - also, wenn GEFRAGT wird, ob etwas nicht dieses oder jenes beinhaltet/zur Folge hat/voraussetzt usw. dann ist dieser Akt von einer BEHAUPTUNG zu unterscheiden - und: der Frager identifiziert sich nicht mit dem Inhalt seiner Frage - sondern stellt diesen in den Diskussions-Raum, auf dass auch ANDERE Positionen und Aspekte zur Thematik zur Sprache kommen können.

es ist neuerdings sogar erlaubt, auch Positionen argumentativ und vielleicht ein wenig überspitzt hier zu vertreten, die Deinen eigenen Ansichten und deinen Lebensmodellen vielleicht sogar WIDERSPRECHEN!:shock:

und! auch wenn Du DEINE Überzeugungen mit starken Worten zu vertreten weißt - was ja sehr gut ist:daumen: - die revolutionären Entwicklungen der Diskurs-Forschung gehen dahin, dieses Vorecht ANDEREN Menschen und Diskussions-Teilnehmern EBENFALLS(!) zuzugestehen...also sogar ICH darf hier eine Position sogar mal mit etwas stärkeren Worten vertreten OHNE dafür persönlich beleidigt zu werden (Hausierer, dümmliches Fragen, Gefasel usw..)

...aber das ist alles recht viel auf einmal - und ich wollte Dich mit diesen Modernisierungen nicht überfallen oder gar überfordern...
lies Dir die Sachen halt mal Punkt für Punkt durch...dann bist Du in Deiner Region vielleicht sogar bald ein trendsetter! :daumen:

alles Gute dabei! und nachträglich: happy birthday! :)

alles klar soweit? ;)
 
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Yet another 2 cents worth …..
Sehr interessante Sichtweisen. Die Argumentationen zeigen, wie ungemein sensibel, persönlich und individuell das Thema ist und wie Verletzt und oder Verletzbar man dabei eigentlich ist. Ungut für die Diskussion ist die Nennung von Begriffen, unter denen ja jeder im Detail etwas anderes verstehen mag, ohne nähere Erläuterung,.

Wie gesagt halte ich ja den Begriff der „offenen Beziehung“ an sich, gelinde gesagt, für etwas Verunglückt.
Auch das mit der angesprochenen „Freiheit“ ist so eine Sache. Wirklich „frei“ bist Du eigentlich nur dann, wenn Du gänzlich ohne Beziehung dastehst - du kannst halt nicht ins Wasser hupfen, ohne Nass zu werden.

Sobald du einvernehmlich eine „Beziehung“ eingehst, entwickelt und vertieft sich in der Regel ein Beziehungsgeflecht auf mehreren unterschiedlichen Ebenen. Die Partner stehen sich wechselseitig allerdings durchwegs in Pflicht und Verantwortung hinsichtlich eines Agierens im Sinne der Gemeinsamkeit.
Unter „Beziehungen“ verstehe ich Partnerschaften, die auf Langfristigkeit ausgelegt sind, auf eine enge Verknüpfung in Richtung eines gemeinsamen „Lebensweges“ abzielen und sich über eine gemeinsame Zukunft definieren – d.h. eher fixe und ja, doch eher eheähnliche Formen.
Eine Beziehung soll die Bedürfnisse beider Partner befriedigen – das Bedürfnis nach Gesellschaft, intellektuellem Austausch, nach emotionaler Wärme, nach Fürsorge, nach Halt, Geborgenheit, Beständigkeit, Vertrauen, Sicherheit, Erfüllender Sexualität etc...
In gewisser Weise soll es vielleicht auch eine Vielen innewohnende Sehnsucht stillen, etwas zu Gründen, Schaffen, Aufzubauen, das in einer Weise größer ist, als man selbst allein.

All diese Aspekte finden sich, so oder so gewichtet, in einer Beziehung. Insofern jetzt ein Aspekt fast ausschließlich dominiert – wird diese dann Beispielsweise zu einer „Sex-Beziehung“ – in sich, ein doch eher untergeordneter Teilaspekt.

Bekanntschaften, wo zwei separate Lebensführungen vorherrschen, mit „Berührungspunkten“ in Form von gemeinsamen Unternehmungen, geteilten Interessen, Neigungen und geteilter Sexualität rangieren für mich nicht auf diesem Level – werden aber anscheinend heute von Vielen trotz einer innewohnenden noch bestehenden Distanz und relativ geringer Verknüpfung der Partner doch auch bereits als „Beziehung“ tituliert.
Vielleicht ist es ein Defizit in der Wahrnehmung – woher soll man es auch wissen, wenn man es nicht vorgelebt bekommt oder bekommen hat. Dementsprechend denke ich, sehr Viele verwenden den Begriff der Beziehung tatsächlich zu leichtfertig – genauso wie den der Freundschaft. Ist es die mangelnde Differenzierungsfähigkeit - oder ist der Wunsch nach Verbindlichkeit und Sicherheit dabei aber auch Vater des Gedankens – who knows. Gleiches gilt für Liebe im Unterschied zu Verliebtheit …. Ich sehe da auch generell die inflationäre Verwendung von Begrifflichkeiten und deren dann doch sehr individuelle Definition als ein Problem.

Gut, also „offene Beziehung“ – diese Begrifflichkeit ist ja für sich schon wieder ein Oberbegriff und summiert diverse untergeordnete Formen von gelegentlichen rein körperlich-sexuellen „Exkursen“ bis hin zu parallelen „Partnerschaften“.

Wennst Du diese dann intensiver und eher im Detail betrachtest, dann ergeben sich allerdings wiederum unzählige individuelle Ausprägungen. Nichts davon ist wirklich neu – das alles hat es im Grunde schon Gegeben …. Die Namen sind halt vielleicht neu, das Image ist „Aufgebügelt“, einige Sachen sind in einem bestimmten Jahr oder Jahrzehnt vielleicht einmal gerade trendy und shiny und werden genutzt um Business zu machen - aber Neu – das wäre eine Illusion.

Funktionieren kann Alles, es müssen sich halt die passenden Leute mit den passenden Bedürfnissen dafür finden. Gemeinsam haben Sie Eines – wenn es funktionieren soll gibt es Regeln – und mit den Regeln, da endet auch die Illusion der „Großen Freiheit“.
Eine Beziehungsform funktioniert, oder funktioniert nicht für bestimmte Individuen auf der Basis eines informal vereinbarten oder festgeschriebenen Regelwerks. Grundsätzlich kannst dabei als Rule of Thumb davon ausgehen, dass mit der Anzahl der involvierten Partner und der Anzahl der betroffenen Beziehungsebenen die Komplexität steigt und die Stabilität so einer Konstellation über Zeit tendenziell sinkt.
Parallel dazu entwickeln oder Ändern sich ja auch die Bedürfnisse im Laufe eines Lebens – es kann Dir Gestern noch genug gewesen sein eine auf Sex basierte „Beziehung“ zu haben – aber für deine Zukunft willst Du „Mehr“. Nur um zu erkennen was Du willst, musst Du deine Bedürfnisse ausloten – kein Erkennen ohne Erkenntnis- und das braucht halt seine Zeit – für Jeden unterschiedlich lang.

Somit ergibt sich ganz klar, Bedürfnisse können sich auch im Laufe einer Beziehung ändern – wir kommen ja nicht „Fertig“ auf die Welt, sondern entwickeln uns ja (hoffentlich)auch über unsere gesamte Lebensspanne weiter, lernen dazu, ändern Ansichten und Meinungen – entwickeln neue Interessen, Neigungen – nehmen neue berufliche Herausforderungen an etc.

Die Frage ist dann halt, wie tragfähig und flexibel das aktuell gelebte Beziehungskonstrukt ist. Das ergibt sich für mich über die Abdeckung der aktuellen Bedürfnisse der Partner darin, und dem Grad an „Gemeinsamen“ gegenüber „Trennendem“. Das kannst allerdings erst dann feststellen, wenn du darüber offen und ehrlich kommunizierst und auch Unklarheiten in der Sichtweise beseitigst. Du kannst dabei allerdings weder voraussetzen noch erwarten, dass ein involvierter Partner (d)eine zwischenzeitlich (geänderte) Sichtweise 100%-ig teilt, ohne weiteres akzeptiert, oder sie mit seinem Wertesystem aktuell irgendwie vereinbar ist.

Wenn die Grundvoraussetzungen passen, d.h. wenn die einzelnen Beziehungsebenen funktionieren und intakt sind – das „Gemeinsame“ somit das „Trennende“ übersteigt - denke ich nicht, dass es in welcher konkreten Beziehungsform auch immer, eine Unvereinbarkeit geben muss. Das wie auch immer titulierte Geflecht zwischen den Partnern wird tragfähig genug sein, um Änderungen zu verkraften und sich anzupassen.

Auch „Nicht Exklusive Sexualität“ funktioniert – und solche kann auch über Jahrzehnte hinweg Stabil und auch parallel zu Ehen praktiziert werden (ja Steirerbua auch über 25 Jahre ;-)) aber auch hier sind die Spielarten Legion. Die Partner kommen beispielsweise darüber überein, dass Sex (und nur Sex) mit anderen Personen möglich ist, schaffen aber parallel gleichzeitig ein absicherndes Regelwerk um die eigene Beziehung zu schützen und deren Exklusivität dennoch zu gewährleisten – dieses regelt beispielsweise dann auch Wann, Wo, Wie diese Sexualität mit Anderen praktiziert wird und wie der Partner informiert/eingebunden wird.
Eine Regelung unter größtmöglichen „Freiheitsgedanken“, die sich darauf beschränkt zu sagen „Jeder darf (ab jetzt) mit Jedem (poppen)“ - rangiert für mich dann allerdings eher schon in der Kategorie sexueller Verwahrlosung.

Du siehst also Joy-Divison – neue Spielarten aber auch neue Spielregeln und auch zusätzliches Risiko, dass die Sache nicht so klappt, wie man sich das vorstellt. Die Themen Betrug und Fremdgehen sind damit aber nicht vom Tisch …. die können sich dann auch aus diesen „neuen Möglichkeiten“ heraus ergeben, weil „Gelegenheit macht Diebe“.

Für mich ist es halt grundsätzlich Fraglich, ob es möglich ist, einen integrativen Bestandteil der Lebensführung, hier BDSM, auf Dauer aus einer Beziehung herauszunehmen und damit erfolgreich zu sein. Denn hier ist es ja etwas was Du dann nicht teilst ….du delegierst den Bereich an Jemand Anderen und schaffst damit eigentlich doch eher etwas Trennendes, denn was Gemeinsames – es wird ja auch so wie ich das verstanden habe nicht Gemeinsam erlebt.

So wie alle anderen Themen kann auch jenes Probleme verursachen – auch kann es, wenn ich Sex mit jemanden Anderen haben will, sehr wohl darauf hindeuten, dass in einer bestehenden Beziehung ein Manko da ist und Bedürfnisse nicht (mehr) befriedigt werden. Ein Korrekturversuch durch Erweiterung mit anderen Partnern wird in der Regel dann ein Fehlschlag sein, wenn die sexuelle Beziehungsebene zwischen den Partnern grundsätzlich nicht mehr in Harmonie ist – üblicherweise sind dann aber auch parallel die emotionale Ebene schon geschädigt. Du „Erweiterst“ dann die Sexualität auch nicht mehr um neue Spielarten, Du versuchst schlicht und ergreifend Mängel zu beseitigen und Bedürfnisse extern zu Befriedigen – das ist ein wesentlicher Unterschied.

Grundsätzlich gilt: Die Einführung solcher Spielarten in eine Beziehung machen diese in einer Weise komplizierter und können (zusätzliche) Probleme schaffen – es verlangt von beiden Partnern vermehrt Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit - es kann einen auch selbst an Grenzen führen, die man in sich selbst nicht vermutet hätte – genauso wie den Partner.
Wie aus jeder gemeinsamen Herausforderung, kann man als allerdings auch gestärkt aus solchen Erfahrungen heraustreten und wieder etwas zusätzlich „Gemeinsames“, etwas „Verbindendes“ haben.

Vom Hintergrund her … nach über 10 jähriger auch sexuell exklusiver Beziehung (beiderseits ohne jegliche Seitenhupfer, Affären, Puffbesuche etc.) haben wir "sexperimentelle" Ausflüge in die Welt von Swingen, PT etc. hinter uns. Die „Vorarbeiten“ und „Gespräche“ darüber hatten sich über Monate hinweg erstreckt und Grenzen wurden zunächst eng gezogen und im weiteren Verlauf sukzessive ausgeweitet. Die gemachten Erfahrungen rangieren jenseits von irgendwelchen überzogenen Reportagen und zeigen sich in gelebter Realität durchwegs durchwachsen. Von sehr lustvollen gemeinsamen Erlebnissen mit Anderen bis hin zu „Zonk“- Abenden war da schon so alles dabei. Gespräche und Erlebnisse mit anderen Paaren haben dabei auch sehr interessante Hinter- wenn nicht sogar Abgründe aufgetan. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden …
Insgesamt empfinden wir es so, dass uns diese Erfahrungen sogar noch näher zusammen gebracht haben ….

LG Bär
 
----jetzt wird mal der Grabenkampf beendet! :cool:

also ich bin eigentlich ein sehr offener und ned schnell an'grührter Diskutant - aber vielleicht lags gestern an einem Anflug einer neuen Zerbrechlichkeit und seelischen Empfindsamkeit (soll ja wieder in Mode kommen...:mrgreen:), dass ich mich persönlich irgendwie ziemlich heftig angepisst fühlte...

---jetzt beende ich mal dieses nicht-themenspezifische Privat Hick-Hack meinerseits - und geh zum Billa no schnell was Essbares ergattern, bevor ich schreibend hier verhungere und verdurste...:winke:----
 
Aber es beginnt doch bereits bei den Affairen eines ledigen Wettermoderators aus der Schweiz,
die von Yellowpress bis hin zu den "seriösen" Publikationen wie z.B. Spiegel oder FAZ intensiv durchleuchtet werden.

Es gibt aber mittlerweile auch einige "zur Schau gestellte" polyamouröse Beziehungen. ZB, Tilda Swinton die ganz offen mit ihrem Mann und ihrem Geliebten und den Kindern unter einem Dach lebt. Oder letztens las ich in irgendso einer komischen Frauenzeitschrift über zwei Frauen, die ein Buch über Polyamourie geschrieben haben, die eine davon ist zusätzlich zu der Beziehung, die die beiden miteinander haben, auch noch verheiratet.

Es wird mittlerweile sehr wohl thematisiert. Und es wird irgendwann auch mehr akzeptiert werden als es heute ist.

Aber was soll ich sagen - heute erntest du sogar entsetzte Gesichter, wenn du sagst: Wir wohnen nicht (mehr) zusammen, weil das nicht funktioniert. --> Glaubst du, da verstehen die Leute, dass es dir trotzdem ernst ist und du mit diesem Menschen trotz Nicht-Zusammenwohnen das Leben verbringen willst?

Es ist halt so, dass alles, was "aus der Norm fällt", zunächst argwöhnisch begutachtet wird, dann wird darüber hergezogen oder es wird bekämpft und irgendwann wird's halt doch toleriert, akzeptiert, was auch immer.

Wie lang mussten Schwule und Lesben kämpfen, um ihren heutigen "Status" zu erreichen?

Polygamie oder Polyamourie passt halt nicht in das normale Lebensbild der meisten Leute. Aber wie gesagt, viele Dinge passen nicht in das normale Lebensbild der meisten Leute - aber kann einem das nicht einfach wurscht sein?

Die Leute denken sich doch sowieso was sie wollen und reden sowieso blöd, ob es nun einen Grund gibt dafür oder nicht ... also was soll's.

Wichtig ist, dass diejenigen, die betroffen sind, glücklich sind. Der Rest ist blunzn.
 
da gibt es doch auch das wort dreiecksbeziehung, also warum soll es keine x-eck beziehung geben können ?!?
 
Unter „Beziehungen“ verstehe ich Partnerschaften, die auf Langfristigkeit ausgelegt sind, auf eine enge Verknüpfung in Richtung eines gemeinsamen „Lebensweges“ abzielen und sich über eine gemeinsame Zukunft definieren – d.h. eher fixe und ja, doch eher eheähnliche Formen.
...

Bekanntschaften, wo zwei separate Lebensführungen vorherrschen, mit „Berührungspunkten“ in Form von gemeinsamen Unternehmungen, geteilten Interessen, Neigungen und geteilter Sexualität rangieren für mich nicht auf diesem Level – werden aber anscheinend heute von Vielen trotz einer innewohnenden noch bestehenden Distanz und relativ geringer Verknüpfung der Partner doch auch bereits als „Beziehung“ tituliert.

Normalerweise sprichst du mir mit deinen Beiträgen aus der Seele, aber dieses Mal muss ich dir entschieden widersprechen - nur, weil eine Beziehung nicht "eheähnlich" ist, heisst das nicht, dass es keine Beziehung ist oder leichtfertig als solche tituliert wird.

Ich nehme als Beispiel meinen Freund und mich - wir sind seit mittlerweile sieben Monaten zusammen, führen allerdings eine Beziehung, die du (nach deinem Beitrag zu schliessen) wohl nicht als solche bezeichnen würdest - zusammenziehen kommt für uns Beide (im Moment) absolut nicht in Frage, wir planen (für die nächsten Jahre) weder Kinder noch zu heiraten oder Ähnliches.
Wie oft wir uns sehen, schwankt sehr stark, es gibt Wochen, die wir komplett miteinander verbringen und dann gibt es wieder Wochen, in denen wir uns einmal oder gar nicht sehen - das ist sehr stimmungsabhängig, wenn wir Lust haben, uns zu sehen, dann sehen wir uns, wenn nicht, dann eben nicht.
Das hängt damit zusammen, dass wir beide sehr eigenständige und freiheitsliebende Menschen sind, ich fühle mich zB. teilweise sehr einegschränkt, wenn ich länger mit meinem Freund zusammen bin - einfach, weil ich das Gefühl habe, nicht das tun zu können, was ich gerne machen würde.
Das bedeutet jedoch nicht, dass wir uns weniger lieben als ein Paar, das ständig aufeinanderklebt. Es bedeutet auch nicht, dass wir nicht am Leben des Anderen teilhaben - wir führen eine sehr ehrliche und offene Beziehung und reden sehr viel (wenn wir uns nicht sehen, telefonieren wir). Und wir sind beide zufrieden und glücklich mit unserem "Beziehungsmodell" - das ist es doch, worauf es letztendlich ankommt.

Für mich ist es halt grundsätzlich Fraglich, ob es möglich ist, einen integrativen Bestandteil der Lebensführung, hier BDSM, auf Dauer aus einer Beziehung herauszunehmen und damit erfolgreich zu sein. Denn hier ist es ja etwas was Du dann nicht teilst ….du delegierst den Bereich an Jemand Anderen und schaffst damit eigentlich doch eher etwas Trennendes, denn was Gemeinsames – es wird ja auch so wie ich das verstanden habe nicht Gemeinsam erlebt.

Ich habe diesen Versuch mit einem Ex-Freund, der mit BDSM nichts am Hut hatte, hinter mir und ich hab die Erfahrung gemacht, dass das nicht funktioniert - wenn ich eine Beziehung führe, dann führe ich sie in meiner Gesamtheit und möchte nicht einen Teil meines "Ichs" ständig ausklammern müssen.

Aber was soll ich sagen - heute erntest du sogar entsetzte Gesichter, wenn du sagst: Wir wohnen nicht (mehr) zusammen, weil das nicht funktioniert. --> Glaubst du, da verstehen die Leute, dass es dir trotzdem ernst ist und du mit diesem Menschen trotz Nicht-Zusammenwohnen das Leben verbringen willst?

Oh ja, was glaubst, wie oft die Leute in den vergangenen Wochen, als ich auf Wohnungssuche war, gemeint haben, warum ich nicht mit meinem Freund zusammenziehe - und teilweise echt nicht verstanden haben, dass das für uns (derzeit) nicht infrage kommt und deswegen unsere Beziehung in Frage gestellt haben... :roll:


Zum Thema:
Eine offene Beziehung a la "jeder fickt jeden" käme für mich nicht infrage.
Mein Freund und ich führen eine Art der Beziehung, die sich nicht so leicht mit einem Begriff abschasseln lässt - wir führen an und für sich eine monogame Beziehung, absolute Freiheit gestehen wir uns allerdings bei bisexuellen Kontakten zu (wir sind beide bi). Das ist nun mal etwas, das wir uns gegenseitig nicht geben können - ich kann meinem Freund keinen Mann ersetzen und er mir keine Frau.
Und sonst gilt - wenn, dann gemeinsam.
 
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