Out of my League - der Moment...

Ist das nicht auch das Resultat einer perfektionistisch ausgelegten Weltsicht? Ich will nur noch das, was mir als passend erscheint und versuche alles und jeden zu optimieren? Finde deinen Ansatz sehr interessant, weil auf diese Art und Weise ist es wirklich so, dass man sich jegliche Spontanität und Lebendigkeit nimmt, mir ist es früher so gegangen.
Nein, dann hast du mich missverstanden. Ich hab meine Welt nicht perfektionistisch ausgelegt. Ob meine Durchsetzung gelingt oder nicht, hängt von meinem Gegenüber ab. Lässt er sich drauf ein, wunderbar. Und wenn nicht, auch nicht schlimm, dann habe ich wieder etwas in meiner Erfahrungsliste. Spontanität hängt von meiner jeweiligen Gefühlsage ab.
 
Ich für mich glaube, dass das alles mit fehlender Frustrationstoleranz zu tun, fehlendem Selbstbewusstsein und vielleicht auch mit dem Defizitdenken, was sich selbst betrifft, zu tun hat. (Ich sehe nur die Dinge, die ich für schlecht empfinde, woraufhin ich gehemmt bin, den nächsten Schritt nicht gehe.) Andere Leute haben Verlustangst und gehen gar nicht erst eine Bindung ein, weil ein früher erlebter Trennungsschmerz überwältigend ist und immer wieder hochkommt.

Oder man fühlt sich in allem sofort persönlich angegriffen. Dieses Gefühl kenne ich sehr gut, wenn man sich durch jede kleine Kritik sofort infrage gestellt fühlt und in seinem Wesen abgelehnt. Dabei ist es nur eine subjektive Meinung, die in keinem Buch der Welt als Gesetz festgeschrieben ist. Mit der Zeit habe ich gelernt, gegenüber mir selbst und gegenüber der Umwelt Grenzen zu ziehen. Heute möchte ich gut mit mir selber umgehen und wenn das von meinem Gegenüber nicht der Fall ist, dann ist das für mich nicht der richtige Umgang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also draußen im richtigen Leben bin ich selbstbewusst und selbstsicher genug für jede Schandtat...ganz anders bei Blind Dates...da hatten Männer immer nur eine Chance auf ein Treffen mit mir, wenn mir gerade aus irgendeinem Grund alles egal war...weils mir dann nämlich auch egal ist, wenn ich nicht sein Typ bin....was mir sonst aber nicht wurscht wäre, weil ich einem Mann den ich so interessant finde ihn kennenlernen zu wollen nämlich unbedingt gefallen möchte...

Drum red ich da herinnen immer nur groß daher, treff mich aber eh mit keinem...außer ich war grad in *hinter mir die Sintflut-Stimmung*....😅
 
Nein, dann hast du mich missverstanden. Ich hab meine Welt nicht perfektionistisch ausgelegt. Ob meine Durchsetzung gelingt oder nicht, hängt von meinem Gegenüber ab. Lässt er sich drauf ein, wunderbar. Und wenn nicht, auch nicht schlimm, dann habe ich wieder etwas in meiner Erfahrungsliste. Spontanität hängt von meiner jeweiligen Gefühlsage ab.
Meine Zeilen waren nicht auf dich persönlich bezogen, ich möchte über niemanden urteilen, schon dreimal nicht über jemanden, den ich nicht kenne. Habe nur die Frage in den Raum gestellt, ob die Angst vor dem Scheitern eine Auswirkung von Perfektionismus ist. Ganz allgemein.

Solche Missverständnisse sind der virtuellen Kommunikation geschuldet und würden in einem realen Gespräch gar nicht erst entstehen. ;)
 
Meine Zeilen waren nicht auf dich persönlich bezogen, ich möchte über niemanden urteilen, schon dreimal nicht über jemanden, den ich nicht kenne. Habe nur die Frage in den Raum gestellt, ob die Angst vor dem Scheitern eine Auswirkung von Perfektionismus ist. Ganz allgemein.
Kommt wohl auf den eigenen Anspruch an und ob man den selbst auch erfüllt. Perfektion in zwischenmenschlichen Beziehungen funktioniert NIE.
 
Kann dies auch der Grund sein für die zunehmende Isolation und Vereinsamung? Eine völlig überhöhte Erwartungshaltung gegenüber der Außenwelt?
 
Kann dies auch der Grund sein für die zunehmende Isolation und Vereinsamung? Eine völlig überhöhte Erwartungshaltung gegenüber der Außenwelt?

Mit Sicherheit. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ganz gerne für mich alleine bin und es genieße. Eine Zeit lang haderte ich damit, mittlerweile kann ich auch dem Alleinsein viel abgewinnen.
 
Ganz krass finde ich es auch, wenn man sein Selbstbild komplett von anderen Meinungen abhängig macht - das widerspricht total der Selbstbestimmung und der Selbstwirksamkeit. Solche Menschen sind gefährdet, von Anderen gefügig gemacht zu werden. Gefährlich.
 
...was mir sonst aber nicht wurscht wäre, weil ich einem Mann den ich so interessant finde ihn kennenlernen zu wollen nämlich unbedingt gefallen möchte...

Dieses unbedingte gefallen wollen geht sehr oft nach hinten los, weil diese Personen dann meistens irgendwie aufgesetzt, nicht authentisch, wirken...hat mMn oft etwas zwanghaftes an sich. 😉
 
Mit Sicherheit. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ganz gerne für mich alleine bin und es genieße. Eine Zeit lang haderte ich damit, mittlerweile kann ich auch dem Alleinsein viel abgewinnen.
Nach den Erfahrungen in den letzten Jahren kann ich für mich sagen, dass ich die richtige Mischung brauche. Es gibt Phasen, in denen ich aktiver bin. Dann brauche ich wiederum mehr Entspannung und weniger Reize. Das pendelt häufig während eines Tages hin und her.

Heute bin ich 30 Minuten im Wald spazieren gegangen und mit einer kreativen Idee nachhause gekommen, an der ich mich erfreue. Dabei war ich vorher geistig total platt und uninspiriert.

Es hat vielleicht auch mit der Tagesverfassung und der Einstellung im Moment zu tun. Wenn ich mich wohl fühle, gebe ich mir selbst auch eher die Chance, positive Erfahrungen machen zu können, kann diese annehmen und wertschätzen.
 
Hi,

Die Frage ist auch: Will ich überhaupt in diese „Liga“ (wenn’s denn eine gibt?) Will ich im schwarzen Kameel mit einem komplett sanierten Bunny small talken hihi haha oder lieg ich lieber in einer Blumenwiese und schau den Wolken zu?
Überspitzt formuliert…

man kann auch denken, dass die Person, mit der man gerne in einer Blumenwiese liegt, eine Liga oder mehr über einem ist - überspitzt formuliert.


sondern weil ich eigentlich nichts zu verlieren hab. Nichts ist’s nämlich vorher schon…

In ihrem Lied Bobby McGhee haben Foster und Kristofferson schon getextet "Freiheit ist, wenn man nichts mehr zu verlieren hat".

Und ja, mehr als "nein" sagen kann sie nicht. Man kann nur gewinnen, es sei denn, man hat so ein schwaches Ego, dass man ein "nein" nicht verträgt.

LG Tom
 
Einsam kann man sich auch unter vielen Menschen fühlen. Für mich drückt es sich dann so aus, dass ich keine Verbindung mehr spüre zu den Leuten und zum Leben selbst. Wenn man dann beginnt, genauer nachzuforschen, woher das Gefühl kommt, wird das Bild immer klarer und die Mosaiksteine setzen sich zusammen.
 
Nach den Erfahrungen in den letzten Jahren kann ich für mich sagen, dass ich die richtige Mischung brauche. Es gibt Phasen, in denen ich aktiver bin. Dann brauche ich wiederum mehr Entspannung und weniger Reize.

Ist bei mir ähnlich. Als Familienvater, Ehemann und Arbeitender bin ich eh genug in Gesellschaft. Umso mehr kann ich dem Alleinsein dann auch etwas abgewinnen und brauche es um wieder Kraft zu tanken. Die Natur, die Musik und der Sport helfen mir dabei.

Auch ein Treffen mit wertschätzenden Menschen erzeugt in mir ein Wohlgefühl.
 
Hi,



man kann auch denken, dass die Person, mit der man gerne in einer Blumenwiese liegt, eine Liga oder mehr über einem ist - überspitzt formuliert.




In ihrem Lied Bobby McGhee haben Foster und Kristofferson schon getextet "Freiheit ist, wenn man nichts mehr zu verlieren hat".

Und ja, mehr als "nein" sagen kann sie nicht. Man kann nur gewinnen, es sei denn, man hat so ein schwaches Ego, dass man ein "nein" nicht verträgt.

LG Tom
"Me And Bobby McGhee" - da sieht man einmal, wie viel Wahrheit in so einem Song stecken kann. :)
 
Wann kommt ihr an den Punkt der Überforderung
wenn man sich in einem Wertesystem befindet, egal wie dieses im Detail aussieht.
Ich glaub ich war in den letzten Jahren Weltmeister im "Kaputtanalysieren von allem und jedem", und bin damit auch keinen Schritt weiter gekommen, sobald ichs "mit Verstand" versucht hab, "abzuwägen obs a gscheite Idee is oder nicht".

Letztlich "passts oder eben ned"...und das ist -wenn wir von sowas wie (positiv gemeint) "menscheln" und "sich wirklich zueinander hingezogen fühlen" reden, eh reine Herzsache... es nutzt also nix, sich in allen Details fertig zu machen, pro & contras abzuwägen und irgendwas von "Gesamtpaketen" formalisieren zu wollen, oder Wunschlisten oder Checklisten von must haves abzuhaken. Das hat auch wenig mit "Mindestanforderungen muss ma haben" oder "nicht alles nehmen wollen" zu tun. Die Entscheidung "ob man die Anforderung erfüllt" dem Verstand zu überlassen bringt nix, weil warum sich diesen Druck aufbürden, irgendwessen Forderung erfüllen zu müssen?

Überforderung kommt genau dann, wenn man einzelnen Faktoren/Eigenschaften, die man glaubt zu haben, oder nicht zu haben, einen Wert zuordnet, den anderen ebenso "taxiert" und glaubt eine Entscheidung auf Basis von "Gleichwertigkeit" treffen zu müssen/können. Da kommt einem eher intuitiv das Kotzen, wenn man lange drüber nachdenkt. Abgesehen davon, dass "Eigenschaften" die man zu haben glaubt für den anderen (oder ALLE anderen) eventuell gar nicht so existieren... wo die ach so tolle Eigenschaft, die man in seine Waagschale legt, gar nicht wahrgenommen wird, weil sie eh nur eingebildet ist (siehe Stichwort: "blenden"). Und das wechselseitig.

Und schöner als wie @Mitglied #583594 kann ichs auch nicht sagen... das sind alles Selbstwertthemen...

Also mein Fazit: je Kopf desto Überforderung, aus Angst nicht zu genügen.
Vor allem wenn dann noch ein Wollen, Gefallen wollen, haben wollen, sein wollen, entsprechen wollen oder genug sein wollen dahinter ist.
Ma sollt nix wollen, außer spüren dass ma sich gut tut und sich "anzieht". Egal warum, egal ob was da is was "eigentlich stört" oder "eigentlich fehlt"... wenn ma nur den Verstand fragt. Der "Bauch" (Intuition/Herz) is da weitaus cleverer.

Und so man zwar auch nicht mit "Wurschtigkeit" aufeinander zugehen sollte, der Ansatz wäre schon immer auf Augenhöhe und ohne Erwartung, aber offen für alles, das nimmt viel Last. Zumindest bei denen, die mit "zuwenig Selbstsicherheit" gesegnet sind. Wir reden nicht vom anderem Extrem, Menschen, die voller Größenwahn und Selbstverblendung mit Zynismus auf alle niedersehen, die nicht ihren "Ansprüchen" gerecht werden. Das sich manche Menschen bemühen, diese "Latte" zu überspringen ist fast noch trauriger als selbst zu glauben, irgendwem nicht zu genügen.

Das was "zusammenpasst" genügt sich im schönsten Sinne des Wortes immer, ohne Überforderung... weil ohne Forderung aneinander keine Über-Forderung. Und wenn Du jemanden "magst", stellst Du keine Forderungen. Nicht an dich, und an den anderen auch nicht. In der Sekunde wo Du Dich selbst 100% annimmst, bist Du auch fähig, das mit anderen zu tun. Dann bleibt es eher beim "völlig frei beobachten was entsteht" und nicht bei diesem "ich bin so toll und will was gleichwertiges"... keine Forderung, kein Druck, keine Erwartung, weniger Enttäuschung.
 
Das klingt deppert ich weiß - aber man sollte sich einfach so geben wie man ist.
Wie einige hier gepostet haben: Mehr als ein "Nein" kann ned passieren.
Aufstehen, Staub abklopfen weitergehen und fertig.

Wenn ich mich jedesmal bei einem Treffen oder einer Kontaktaufnahme zurückhalten würd um den anderen Menschen nicht zu vergrämen...dann könnt ich gleich ein Stein werden. Der liegt genauso unmotiviert und still in der Gegend herum. Stattdessen red ich halt scheisse und bin ned großartig anders als z.B. hier.

Aber ja, das sagt sich so leicht. Weiß ich auch aus eigener Erfahrung, hach über die ganzen Chancen die ich aus mangelndem Selbstbewusstsein verkackt/verpasst habe könnte ich wohl lange reden. :mrgreen:
 
Einer der menschlichen Urkämpfe: Ratio gegen Intuition oder umgekehrt. :X3: Keines davon funktioniert allein und im Extrem.
 
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