Partner mit Multipler Sklerose verlassen

Lobenswerte Einstellung.
Das wünscht man sich natürlich von dem Partner, darf man es fordern, sicher nicht.
Ich bewundere Menschen die das machen und können, für mich wäre es auch keine Frage.
Andererseits muß man eben auch akzeptieren wenn sich jemand dieser Aufgabe nicht stellen will und sich mit so einer Situation vollkommen überfordert sieht, werten mag ich das aber nicht. Man kann denen eben nur wünschen das sie nicht selber in so eine Situation kommen.
 
Jeder hat nur ein Leben. Und jeder muss sein Leben so gestalten, damit er glücklich ist. Es gibt Menschen, die können sich hingebungsvoll um andere kümmern und selbst auf ihre eigene Bedürfnisse verzichten oder sie finden eine gewisse Befriedigung das in dieser Form dann so zu tun. Möglicherweise ist das Liebe, vielleicht sogar in der reinsten Form.
Andere Menschen haben gewisse Grenzen und können sich nicht zu 100% auf ihre eigenen Bedüfnisse verzichten. Das ist legitim. Meines Erachtens auch moralisch vertretbar.
Das ist eine schwierige und schmerzliche Situation für beide. Aber möglicherweise dennoch notwendig.
Ich möchte näher nicht drauf eingehen, aber leider spreche ich aus eigener Erfahrung.
 
Wegen einer Erkrankung, wurscht welche und wie schwerwiegend, würde ich meinen Partner nicht verlassen.
Darf ich fragen ob du schon mal in so einer Situation warst?
Eh nur, wenn die Liebe noch eine solche ist...
Das ist dann halt die Frage ob es so bleibt.

Ich weiß dass meine Ex mir 2-3 Monate vor der Trennung noch hoch und heilig versprochen hat dass sie mich nicht verlassen würde, weil sie mich ja liebt, weil sie ja weiß dass ich gerade nicht für mich allein sorgen kann, weil wir ja zusammengehören (ihre Worte ein paar Wochen bevor sie weg war).

Was ich sagen will ist:
Gute Vorsätze sind natürlich lobenswert. An die wahre Liebe zu glauben ist schön. Treue in guten wie in schlechten Zeiten zu versprechen irgendwie kitschig aber nett.

ABER: Das sind alles Versprechen und Vorsätze die man in einem gewissen Moment und Mindset macht. Wenn man verliebt ist und daran glaubt dass dieser Mensch der Mensch fur einen ist.

Wenn diese Liebe aber, durch was für Umstände auch immer, abnimmt... Dann sind diese Vorsätze und Versprechen meiner Erfahrung nach null und nichtig.
 
Darf ich fragen ob du schon mal in so einer Situation warst?

Das ist dann halt die Frage ob es so bleibt.


Was ich sagen will ist:
Gute Vorsätze sind natürlich lobenswert. An die wahre Liebe zu glauben ist schön. Treue in guten wie in schlechten Zeiten zu versprechen irgendwie kitschig aber nett.

ABER: Das sind alles Versprechen und Vorsätze die man in einem gewissen Moment und Mindset macht. Wenn man verliebt ist und daran glaubt dass dieser Mensch der Mensch fur einen ist.

Wenn diese Liebe aber, durch was für Umstände auch immer, abnimmt... Dann sind diese Vorsätze und Versprechen meiner Erfahrung nach null und nichtig.

Wenn sich die Umstände ändern, dann ändere ich auch mich...
Ich denke da nicht festgefahren...
 
Darf ich fragen ob du schon mal in so einer Situation warst?

Das ist dann halt die Frage ob es so bleibt.

Ich weiß dass meine Ex mir 2-3 Monate vor der Trennung noch hoch und heilig versprochen hat dass sie mich nicht verlassen würde, weil sie mich ja liebt, weil sie ja weiß dass ich gerade nicht für mich allein sorgen kann, weil wir ja zusammengehören (ihre Worte ein paar Wochen bevor sie weg war).

Was ich sagen will ist:
Gute Vorsätze sind natürlich lobenswert. An die wahre Liebe zu glauben ist schön. Treue in guten wie in schlechten Zeiten zu versprechen irgendwie kitschig aber nett.

ABER: Das sind alles Versprechen und Vorsätze die man in einem gewissen Moment und Mindset macht. Wenn man verliebt ist und daran glaubt dass dieser Mensch der Mensch fur einen ist.

Wenn diese Liebe aber, durch was für Umstände auch immer, abnimmt... Dann sind diese Vorsätze und Versprechen meiner Erfahrung nach null und nichtig.
Sad - but true...
 
Darf ich fragen ob du schon mal in so einer Situation warst?

Das ist dann halt die Frage ob es so bleibt.

Ich weiß dass meine Ex mir 2-3 Monate vor der Trennung noch hoch und heilig versprochen hat dass sie mich nicht verlassen würde, weil sie mich ja liebt, weil sie ja weiß dass ich gerade nicht für mich allein sorgen kann, weil wir ja zusammengehören (ihre Worte ein paar Wochen bevor sie weg war).

Was ich sagen will ist:
Gute Vorsätze sind natürlich lobenswert. An die wahre Liebe zu glauben ist schön. Treue in guten wie in schlechten Zeiten zu versprechen irgendwie kitschig aber nett.

ABER: Das sind alles Versprechen und Vorsätze die man in einem gewissen Moment und Mindset macht. Wenn man verliebt ist und daran glaubt dass dieser Mensch der Mensch fur einen ist.

Wenn diese Liebe aber, durch was für Umstände auch immer, abnimmt... Dann sind diese Vorsätze und Versprechen meiner Erfahrung nach null und nichtig.
Traurige Wahrheiten, es ist wohl so ähnlich wie bei Banken, da wird der Schirm auch nur aufgespannt solange die Sonne scheint, bei den ersten Regentropfen klappt der dann zu, der Schirm könnte ja nass werden.
 
Traurige Wahrheiten, es ist wohl so ähnlich wie bei Banken, da wird der Schirm auch nur aufgespannt solange die Sonne scheint, bei den ersten Regentropfen klappt der dann zu, der Schirm könnte ja nass werden.
Meines Erachtens, ist das etwas komplexer. Ein kranker Partner kostet kraft. Nicht jeder Mensch kann diese Kraft aufbringen, auch wenn er es in der Situation gerne wollte. Liebe kann natürlich dafür eine Kraftquelle sein, aber muss es nicht unbedingt.
 
Meines Erachtens, ist das etwas komplexer. Ein kranker Partner kostet kraft. Nicht jeder Mensch kann diese Kraft aufbringen, auch wenn er es in der Situation gerne wollte. Liebe kann natürlich dafür eine Kraftquelle sein, aber muss es nicht unbedingt.
Unstreitig.
Man wächst auch an der Herausforderung.
Wenn jemand aber unmittlbar die " Flucht" ergreift, sorry, dann ist es schmerzhaft aber sicher kein Verlust.
Wenn jemand sagt ich schaffe das nicht, das steht auf einem anderen Blatt.
Auch wenn es vll. etwas kitschig klingt, in guten wie in schlechten Zeiten hat schon eine tiefere Bedeutung.
Das ist aber nicht gleichbedeutend mit " putz mir den Arsch ab ", da gibt es einen großen Spielraum.
 
Hi,

Wenn sich die Umstände ändern, dann ändere ich auch mich...
Ich denke da nicht festgefahren...

eine Krankheit kann aber die Umstände sehr rasch ändern. Es geht auch nicht nur um Partner. Es gibt auch Eltern und Kinder, die sich - bei aller Liebe - zur intolerablen Verantwortung entwickeln.

Meiner Beobachtung nach sind die Leute viel zu opferbereit und sagen viel zu spät "adieu".

Aus Rücksichtnahme, ach so viel Verständnis, für den Kranken, sozialer Druck, sagen viele nicht früh genug "Hör mal, Du entwickelst Dich immer mehr zu einem unguten Menschen, wenn das nicht sofort aufhört, gehe ich!".

Die Leute ertragen es einfach immer weiter, bis die Gräben unüberwindlich sind und ein Gespräch nicht mehr möglich ist - ähnlich der Entwicklung mancher Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Ich kenne da die eine oder andere Scheidung, von der auch mal die ganze Familie betroffen war (der Sohn hat seiner Mutter nicht geholfen das Ekel von Vater zu versorgen, hat ihr aber üble Vorwürfe gemacht, als sie sich scheiden liess).


In guten wie in schlechten Zeiten bedeutet ersteinmal eine Verpflichtung für beide! Auch der, der krank ist, hat das seine zu tun, den Partner maximal zu entlasten.

Und es bedeutet keineswegs, dass man alles erdulden muss!

LG Tom
 
Wegen einer Erkrankung, wurscht welche und wie schwerwiegend, würde ich meinen Partner nicht verlassen.
Also, meine Schwester erkrankte mit 19 an Multipler Sklerose mit einem sehr progressivem Verlauf .

Ungefähr fast gleichzeitig heiratete sie , dann Hausbau, Schulden , Sorgen .....auch im Job als Lehrerin.....
Natürlich für beide eine Maximalbelastung.

Mit 30 erfolgte die unausweichliche Scheidung mit Versteigerung des selbsterbauten Hauses.....
Dass der weitere Verlauf der Erkrankung noch weiter angeheizt würde .....
Und damals noch weniger Medikamente als derzeit.....

Das Leben war Schicksal....
Vor 2 Jahren verstarb sie elendiglich in einem Pflegeheim......
 
Zuletzt bearbeitet:
Und irgendwann kommt bei mir garantiert ein Punkt, wo ich lieber freiwillig gehe, als den Partner noch länger zu beanspruchen
das ist genauso schrecklich wie jemand, der den anderen wegen dessen Krankheit verlässt.
was ich damit sagen möchte: wenn beide grundsätzlich gewillt sind, das miteinander durchzustehen, dann kann ned der Betroffene einfach so gehen, weil er ja den Partner entlasten will. das wär für mich kein legitimer Grund. wenn es dann um eine lebensbedrohliche Geschichte geht, sowieso schon Mal nicht, will man dem geliebten Menschen das bisschen Zeit auch noch nehmen aus "falschem" Stolz heraus?

etwas anderes ist es, wenn der eigene Lebenswille fehlt.



wenn man nicht in der Situation steckt, kann man's ohnehin nicht wissen, wie es wird, man kann sich höchstens etwas vornehmen (in guten wie in schlechten ...).
 
das ist genauso schrecklich wie jemand, der den anderen wegen dessen Krankheit verlässt.
was ich damit sagen möchte: wenn beide grundsätzlich gewillt sind, das miteinander durchzustehen, dann kann ned der Betroffene einfach so gehen, weil er ja den Partner entlasten will. das wär für mich kein legitimer Grund. wenn es dann um eine lebensbedrohliche Geschichte geht, sowieso schon Mal nicht, will man dem geliebten Menschen das bisschen Zeit auch noch nehmen aus "falschem" Stolz heraus?

etwas anderes ist es, wenn der eigene Lebenswille fehlt.



wenn man nicht in der Situation steckt, kann man's ohnehin nicht wissen, wie es wird, man kann sich höchstens etwas vornehmen (in guten wie in schlechten ...).

Ich erinnere mich gerade an ein Gespräch, dass ich mit meinem schon schwer von der Demenz gezeichneten Vater geführt habe.

Nach jahrelanger Krankheit, die für unsere ganze Familie trotz begleitender Unterstützung eine schwere Belastung war, hat er mich in einem der Momente, als sein Verstand klar war zur Seite genommen und hat lange mit mir über seinen Wunsch nach Suizid gesprochen.
Er hatte in den letzten Tagen Medikamente gesammelt und wollte seinem Leben ein Ende setzen.

Er hat hatte den Wunsch die Last von den Schultern meiner Mutter zu nehmen und hat sich gefragt, wie sie wohl damit umgehen würde.
Ob dieses rasche Ende für sie eine Erlösung wäre, oder ob sie ihm folgen würde.

Ich hatte ihn weinend im Arm, war völlig ratlos und es war wohl einer der bittersten Momente die ich mit ihm erlebt habe.

Letztendlich hat er sich dagegen entschieden und ist knapp ein Jahr später verstorben.

Immer wieder taucht dieses Gespräch in meinen Gedanken auf.
Es ist wie eine tiefe Wunde die nicht verheilen mag.
 
Zurück
Oben