hmm, der menschlichen natur ... die wäre - wenn man das auf die primaten zurückführt - ein recht komplexes soziales rudelverhalten mit einerseits polygamen zügen und andererseits alphatier-vorrechten. also, du hast recht, das was wir heute so als themen in der gesellschaft vorfinden. aber das als "eh nicht änderbar und natürlich" anzunehmen bedeutet doch, sich auf basis dieser urinstinkte in ewigkeit einzubunkern. kann es das sein? ich bin fest überzeugt, dass wir vieles an alphatier-bestrebungen und besitzdenken einmotten müssen, wenn wir als rudel (gesellschaft) noch etwas länger bestehen wollen. gerade jetzt.
ich hör auch öfter "wer nicht eifersüchtig ist, der liebt nicht". was ich für einen vollkommenen blödsinn halte. was ist denn liebe - und was eifersucht? liebe besteht für mich zu einem großteil daraus, den geliebten menschen einfach glücklich sehen zu wollen. warum sollte ich das auf situationen und interaktionen einschränken, die nur mit mir zu tun haben? ist das liebe? echt?
und was ist eifersucht?
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. (Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher, deutscher Philosoph und Theologe)
woraus setzt sich eifersucht zusammen? wortmäßig aus eifer und sucht. nun, süchte sind nie besonders zuträglich. und eifer? eifer wäre ja grundsätzlich positiv. aber es kommt in wahrheit von eifern, also einem "gegen etwas" und mit dem verbundenem besitzanspruch.
eifersucht hängt mit eben diesem besitzdenken zusammen, mit neid, mit konkurrenzangst - also schwachem selbstwertgefühl etc. etc.!
daher als antwort auf deine frage, fritzie:
Angenommen, wir lebten in einer Gesellschaft, in der nicht Monogamie die Regel wäre, sondern grundsätzlich offene / polyamore / polygame Lebensweisen. Käme Eifersucht darin vor, was denkt ihr?
ja, natürlich käme sie vor. weil wir in unserer entwicklung nicht weit genug fortgeschritten sind. oder zumindest viele von uns.