die menschen, die solche jobs machen, bewerben sich kaum um einen anderen job, weil sie diesen job nur machen, weil sie keinen anderen kriegen. verstehst du das nicht? das sind jobs, die löhne zahlen, die unter dem existenzminimum bezahlt werden und trotzdem bewerben sich menschen dafür. weit über 90% derer, die sich für solche jobs bewerben wissen ja gar nicht, dass sie anspruch auf sozialhilfe haben und viele beantragen auch gar nie sozialhilfe.
wenn deine zahlen stimmen, dann ist das ein gutes zeichen - deutschland ist trotz einer in der ddr sozialisierten kanzlerin noch immer nicht hoffnungslos sozialistisch, es gibt noch eigenverantwortung.
das kannst du nicht vergleichen, weil die kohleindustrie direkt subventioniert wurde - noch einmal: es war wohl unglücklich von mir den begriff subventionen zu benutzen. es sind indirekte subventionen von denen ich hier rede. außerdem waren in den 80er jahren die gesetzlichen bestimmungen noch völlig andere. die kohleindustrie und die textilindustrie hatte gar keine möglichkeit, solche billigjobs anzubieten. es war schlicht und einfach verboten, einem arbeiter so wenig zu zahlen - im gegensatz zu heute.
natürlich kann ich es vergleichen: nämlich an den ergebnissen. ob direkte oder indirekte subvention ist auch egal, letztendlich läuft es auf dasselbe hinaus.
neues kann nur entstehen, wenn altes stirbt, das ist der kreislauf des lebens. in jedem niedergang liegt auch eine chance, aber am niedergehenden festzuhalten, das ist nicht der weg, um die chance zu nützen.
ich würde abstreiten, dass es daran liegt, dass sich die menschen "rechtzeitig" nach etwas anderem umgesehen haben. während es verhältnismässig einfach ist von textilindustrie auf eine andere industrie umzustellen (steht halt statt eines webstuhls eine cnc fräse in der fabrik) ist das bei der kohle etwas komplizierter (du kannst ja nicht einfach statt der kohle jetzt einen computer abbauen).
du vergleichst da dinge, die nicht miteinander zu vergleichen sind. und wenn du zb nach frankreich schaust (zb umgebung forbach) da hast du nicht eine arbeitslosigkeit von 20% sondern eine von 80%
wieso soll ein kumpel aus dem bergbau, der dort auch maschinen bedient, nicht auf eine cnc-fräse umgeschult werden können, und einer aus der textilindustrie schon? ich habe nicht geschrieben, dass der wandel geglückt ist, weil sich die leute rechtzeitig umgeschaut haben, sondern weil man die textilindustrie sterben ließ. die leute mussten sich nach etwas neuem umschauen, weil das alte nicht mehr funktionierte. im bergbau gab es das nicht, mit den bekannten ergebnissen. dass es in frankreich noch schlimmer mit subventionen zugeht, ist keine widerlegung, sondern eine bestätigung meiner these.
inzwischen hat man gelernt, dass auch zölle probleme mit sich bringen.
schau: nimm als beispiel die schweiz (nur weil ich die zahlen in österreich nicht kenne) die schweiz kann ohne importe nicht leben. es geht nicht. die schweiz schafft es nicht, sich selbst zu ernähren. der eigendeckungsgrad der landwirtschaft in der schweiz liegt bei maximal 57% mehr geht einfach nicht. natürlich geht es nicht nur um landwirtschaftliche produkte, denn die schweiz hat keine rohstoffe.
wenn du jetzt zb china bist und du sagst: die schweizer erheben zölle auf chinesische produkte, dann erheben wir zölle auf schweizer produkte. die schweizer produkte werden zusätzlich verteuert - noch teurer als sie eh schon sind und die schweizer produkte (zb käse oder schokolade oder auch uhren) werden auf dem chinseischen markt mit absatzproblemen zu kämpfen haben, weil sie eben 20% höher besteuert sind als die französischen produkte. auf dem chinesischen markt gibts aber wesentlich mehr potentielle kunden für schweizer produkte als auf dem schweizer markt potentielle kunden für chinesische produkte gibt. deswegen hat die schweiz natürlich ein interesse daran, zölle gegenüber china gegenseitig abzubauen.
hab ich was anderes geschrieben? vom relativen freihandelssystem jetzt abzuweichen, wäre auch nicht klug, weil das gesamte, betriebswirtschaftlich gut funktionierende system dann auf der kippe stünde. aber man muss sich halt bewusst sein, dass jeder exporterfolg zugeständnisse für die importe mit sich bringt.
die ehrlichere lösung wäre eh völliger freihandel ohne jegliche handelsbeschränkungen, die lebens- und produktionsbedingungen würden sich wohl weltweit binnen weniger jahre völlig angleichen. allerdings gäbe es auch ein paar jahre lang weltweites chaos mit unruhen, krieg, etc
das wagt kein politiker, also bleiben so subventionslösungen wie die aufstocker