Raus aus der EU?

Raus aus der EU?

  • Ja

    Stimmen: 42 50,0%
  • Nein

    Stimmen: 42 50,0%

  • Umfrageteilnehmer
    84
ich würde nichts sagen, wenn man zukunftsbranchen subventioniert und sagt: wir helfen euch auf die beine, damit wir hier eine schlagkräftigen industriezweig aufbauen. ich halte es aber für grundfalsch, wenn man gesetze so ändert, dass es möglich ist, millionengewinne zu erwirtschaften die mitunter darauf aufbauen, dass die arbeitskräfte so unterbezahlt sind, dass sie von ihrem einkommen keine familie ernähren können.

im übrigen halte ich es auch für grundfalsch, die autoindustrie derart zu subventionieren, wie das immer noch gemacht wird.

das wäre grundfalsch. sobald meine eine "zukunftsindustrie" wie die solarindustrie oder windkraft subventioniert, zieht das einen rattenschwanz an problemen mit sich, siehe das deutsche windkraftdilemma, siehe ökostromkosten, etc

eine zukunftsindustrie wird sich erst dann durchsetzen, wenn sie in der gegenwart besteht - OHNE subventionen.

denn wer entscheidet denn, was eine zukunftsindustrie ist und was nicht? das zentralkomitee?
 
die deutschen arbeiten produktiver, effektiver und in der regel besser als ....
Ja eben. Es kann aber nicht sein, dass sie effektiver und produktiver sind, dabei aber weniger und weniger verdienen. "Eigentlich" müssten die Löhne entsprechend der Steigerung der Produktivität mitziehen, was auch der Grund bis in die 70er/80er ein Garant bzw. DER Grund für Wirtschaftswachstum und Wohlstand war. Stattdessen wird Jahr um Jahr stolz verkündet "Exportweltmeister" zu sein - weil das auch die einzige Möglichkeit ist die miese binnenwirtschaftliche Lage zu umgehen. Denn wenn schon die Leute wenig(er) haben um zu konsumieren, dann muss das Zeug halt woanders hin gebracht werden. Dass die Ware aber auch von irgendwem gekauft werden muss...ja das könnte bzw. wird sich noch als Bumerang erweisen. Denn soweit ich mich zu später Stunde erinnern kann, wird Ware aus Deutschland mit - man rate - von deutschem Geld bezahlt -> also dt. Krediten. Blöd wirds halt, wenn man die deutschen Kredite nicht mehr zurückzahlen kann...
Und ich mag da jetzt nicht China mit ins Thema holen, weil das nicht ernstlich als Argument herangezogen werden kann mit China (!) an Löhnen "konkurrieren" zu wollen?!
Zumal nicht vergessen werden darf, dass die € Bindung der einzelnen Staaten Dtl massiv entgegenkommt. Vor der €-Zeit konnten "schwächere" Staaten abwerten, was jetzt ja nicht mehr möglich ist. ODER aber Dtl müsste, WEIL es nun in einer Binnenwirtschaft mit mehreren Staaten integriert ist, angemessene Wirtschaftspolitik betreiben, was heisst MIT den anderen Staaten und nicht GEGEN die eigenen Mitgliedsstaaten zu agieren! Aber das sehen die wenigsten ein, auch weil die Zusammenhänge doch relativ komplex sind.
Jedenfalls, ich habe einen gewissen Einblick in die verschiedenen Zusammenhänge, aber bei der Lohnerhöhung bei gleicher und/oder schwächeren Produktivität im Falle der "Süd-EU-Staaten" muss ich aussteigen. Ich habe das bereits öfter gehört/gelesen, aber da würde ich selber gern mehr Informationen haben um mich da äußern zu können und ob zB die Löhne wirklich so "massiv gestiegen" sind wie immer wieder zu lesen/hören. Ich glaube nämlich, dass dieses Argument bzw. Herleitung/Erklärung zu simpel ist, aber natürlich prima angeführt werden kann.

Und ob man die Agenda 2010 "Re"-Form schimpfen mag, darüber kann man sich "streiten". Auf jeden Fall dürfte bzw. hat sie erheblichen Anteil an der Misere in der EU. Und die "Reform" als Meilenstein in der "Bekämpfung" der Arbeitslosigkeit zu rühmen ist schon mehr als verwegen. Immerhin fand schlicht und einfach eine Umverteilung bzw. Umschlichtung bzw. Umbennung der Arbeitslosen statt. Nun gibt es halt ein Heer an 1-€ Jobbern und Aufstockern und wie sich die Altersarmut auswirken wird ist noch gar nicht abzusehen.
 
das wäre grundfalsch. sobald meine eine "zukunftsindustrie" wie die solarindustrie oder windkraft subventioniert, zieht das einen rattenschwanz an problemen mit sich, siehe das deutsche windkraftdilemma, siehe ökostromkosten, etc

eine zukunftsindustrie wird sich erst dann durchsetzen, wenn sie in der gegenwart besteht - OHNE subventionen.

denn wer entscheidet denn, was eine zukunftsindustrie ist und was nicht? das zentralkomitee?

und wer entscheidet jetzt darüber welche industrien mit subventionen künstlich am leben erhalten werden?? und wer entscheidet darüber welche industrien mit subventionen im land gehalten werden?
 
Und zB ist das auch schon ziemlich arg wie zB die dt. Industrie bzw. sogenannten "energieintensiven Betriebe" (aber vermutlich auch die österr. wie auch frz. und jede andere auch?) insofern subventioniert werden, indem sie von der Strompreisumlage (oder wie die heisst) befreit werden! Als Begründung muss ja auch die "Konkurrenzfähigkeit" herangekarrt werden.
Aber der Ottonormal-Kunde muss natürlich jedes Jahr die Erhöhung fressen, während die Wirtschaft rumjammert, wenn auch nur gewagt wird ihren Teil an Strompreis zu tragen...
 
Und ob man die Agenda 2010 "Re"-Form schimpfen mag, darüber kann man sich "streiten". Auf jeden Fall dürfte bzw. hat sie erheblichen Anteil an der Misere in der EU. Und die "Reform" als Meilenstein in der "Bekämpfung" der Arbeitslosigkeit zu rühmen ist schon mehr als verwegen. Immerhin fand schlicht und einfach eine Umverteilung bzw. Umschlichtung bzw. Umbennung der Arbeitslosen statt. Nun gibt es halt ein Heer an 1-€ Jobbern und Aufstockern und wie sich die Altersarmut auswirken wird ist noch gar nicht abzusehen.

völlig richtig - eine anmerkung dazu noch:

und die mit der agenda 2010 einhergehende nichtbeachtung der maastricht kriterien der sündenfall, der sicher nicht allein, aber doch mitschuld war an der griechenlandmisere.
 
Ja eben. Es kann aber nicht sein, dass sie effektiver und produktiver sind, dabei aber weniger und weniger verdienen. "Eigentlich" müssten die Löhne entsprechend der Steigerung der Produktivität mitziehen, was auch der Grund bis in die 70er/80er ein Garant bzw. DER Grund für Wirtschaftswachstum und Wohlstand war.

Du weißt aber schon, dass es in den 70er und 80er Jahren andere Rahmenbedinungen gab? Die Welt hörte am Eisernen Vorhang auf, es gab keine Konkurrenz aus Fernost im absoluten Billigsektor und die damalige Bundesrepublik hatte kein klinisch totes Land wie die DDR am Bein.


Stattdessen wird Jahr um Jahr stolz verkündet "Exportweltmeister" zu sein - weil das auch die einzige Möglichkeit ist die miese binnenwirtschaftliche Lage zu umgehen
.

Was es an Exporterfolgen zu bekritteln gibt, ist mir auch jetzt noch rätselhaft. Jeder versucht sein Zeug zu verkaufen. Das man besser und vielleicht sogar günstiger produziert als im Ausland ist keine Schande. Der Bergbaukumpel aus Gelsenkirchen wird sich nämlich, selbst wenn er Arbeit hat, keinen BMW leisten können. Und der Exporterfolg hängt mit der hohen Qualität von "made in Germany" zusammen, die nicht billig ist, aber wirtschaftlicher als preislich billigere Ware aus einem anderen Land, die aber nach 2 Jahren kaputt ist.

Denn soweit ich mich zu später Stunde erinnern kann, wird Ware aus Deutschland mit - man rate - von deutschem Geld bezahlt -> also dt. Krediten.
Jetzt hast Du erfaßt, worum es geht. Deutschland subventioniert seine Exporte indirekt durch Kredite an die Abnehmerlände, die es im Falle Griechenland wohl nie wieder sehen wird. Die Lösung ist aber nicht, nichts mehr zu exportieren ODER NOCH MEHR KREDITE AN PLEITESTAATEN ZU VERGEBEN, sondern liquidere Märkte zu erschließen. EDIT = FETTGEDRUCKT

Und ich mag da jetzt nicht China mit ins Thema holen, weil das nicht ernstlich als Argument herangezogen werden kann mit China (!) an Löhnen "konkurrieren" zu wollen?!
Tja, willkommen im Leben.
Zumal nicht vergessen werden darf, dass die € Bindung der einzelnen Staaten Dtl massiv entgegenkommt. Vor der €-Zeit konnten "schwächere" Staaten abwerten, was jetzt ja nicht mehr möglich ist. ODER aber Dtl müsste, WEIL es nun in einer Binnenwirtschaft mit mehreren Staaten integriert ist, angemessene Wirtschaftspolitik betreiben, was heisst MIT den anderen Staaten und nicht GEGEN die eigenen Mitgliedsstaaten zu agieren! Aber das sehen die wenigsten ein, auch weil die Zusammenhänge doch relativ komplex sind.

Das wußten diese Länder, bevor sie betrogen und logen, um beim Euro dabei zu sein. Der wahre Grund, warum die Südländer zum Euro wollten, ist doch die Tatsache, dass sie durch Deutschlands Bonität kurzfristig niedrige Zinsen bekommen und langfristig Deutschlands Hartwährung zerstören (das war Frankreichs Motiv und der Preis der Einheit).

Jedenfalls, ich habe einen gewissen Einblick in die verschiedenen Zusammenhänge, aber bei der Lohnerhöhung bei gleicher und/oder schwächeren Produktivität im Falle der "Süd-EU-Staaten" muss ich aussteigen. Ich habe das bereits öfter gehört/gelesen, aber da würde ich selber gern mehr Informationen haben um mich da äußern zu können und ob zB die Löhne wirklich so "massiv gestiegen" sind wie immer wieder zu lesen/hören. Ich glaube nämlich, dass dieses Argument bzw. Herleitung/Erklärung zu simpel ist, aber natürlich prima angeführt werden kann.

dazu ein link aus dem Handelsblatt: http://www.handelsblatt.com/politik...ohnerhoehungen-in-griechenland/7439560-2.html

ich zitiere:
„Während Deutschland zu Beginn des letzten Jahrzehnts eine harte Zeit durchlebte, haben die Staaten, die jetzt im Schuldenschlammassel stecken, astronomische Lohnerhöhungen gefeiert“, erläuterte Willsch. In Griechenland seien beispielsweise die Reallöhne von 2000 bis 2008 um fast 40 Prozent gestiegen, in Deutschland im gleichen Zeitraum um 0,8 Prozent gefallen. Deutschland sei damit auf dem letzten Platz bei der Reallohnentwicklung gewesen, Griechenland auf dem ersten.

und die Produktivität ist in Griechenland sicher nicht um 40% gestiegen. Nicht einmal im Tourismus ist Griechenland spitze, Tirol hat mehr Nächtigungen pro Jahr als ganz Griechenland. Das ganze System Griechenland basierte auf Lug und Betrug, vom Euro-Beitritt bis zu der Aussage Papandreous, dass "Griechenland alle Schulden bezahlen werde - mit hohen Zinsen".

Und ob man die Agenda 2010 "Re"-Form schimpfen mag, darüber kann man sich "streiten". Auf jeden Fall dürfte bzw. hat sie erheblichen Anteil an der Misere in der EU. Und die "Reform" als Meilenstein in der "Bekämpfung" der Arbeitslosigkeit zu rühmen ist schon mehr als verwegen. Immerhin fand schlicht und einfach eine Umverteilung bzw. Umschlichtung bzw. Umbennung der Arbeitslosen statt. Nun gibt es halt ein Heer an 1-€ Jobbern und Aufstockern und wie sich die Altersarmut auswirken wird ist noch gar nicht abzusehen.

Hätten andere Staaten genauso (relativ) diszpliniert gewirtschaftet wie Deutschland in den letzten 10 Jahren, dann wäre Deutschland jetzt im Vergleich wesentlich besser da. Diese Süd-Staaten haben sich aber ein Dreck um Haushaltsreglementierungen geschert und sich munter drauf los verschuldet und wollen jetzt die Zeche dafür nicht zahlen. Die Zeche für die hohen Lohnerhöhungen ohne Produktivitätszuwachs und für horrende Staatsschulden (die für laufende Ausgaben und nicht Investitionen verwendet wurden) ist der Staatsbankrott - aber Deutschland und Österreich hat eine Politikerkaste, die blöd genug ist, auch das noch zu bezahlen. Die Finnen wehren sich wenigstens dagegen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und zB ist das auch schon ziemlich arg wie zB die dt. Industrie bzw. sogenannten "energieintensiven Betriebe" (aber vermutlich auch die österr. wie auch frz. und jede andere auch?) insofern subventioniert werden, indem sie von der Strompreisumlage (oder wie die heisst) befreit werden! Als Begründung muss ja auch die "Konkurrenzfähigkeit" herangekarrt werden.
Aber der Ottonormal-Kunde muss natürlich jedes Jahr die Erhöhung fressen, während die Wirtschaft rumjammert, wenn auch nur gewagt wird ihren Teil an Strompreis zu tragen...

Ottonormalkunde hat die Ökofaschisten in eine Position gewählt und dafür gesorgt, dass Technikfeindlichkeit im Technikerland Deutschland salonfähig wurde und ohne groß darüber nachzudenken, eine völlige Umkehr in der Energiepolitik gemacht wurde.

Wenn Industrie und Gewerbe diesen Blödsinn mitmachen müssen, dann wird Ottonormalkunde bald keine Arbeit mehr haben, weil seine Arbeitgeberfirma nicht mehr konkurrenzfähig ist. Auch solche undurchdachten Aktionen drücken die Löhne!!

Die sogenannte "Energiewende" ist ein Anschlag von oben auf den Industriestandort Deutschland
 
und da ist auch des pudels kern: wir haben heute relativ offene märkte mit sehr unterschiedlichen produktionsbedingungen.
Und das sehe ich eher nicht so. Unsere Märkte sind ziemlich geschlossen. Untereinander (also innerhalb der EU) wohl durchaus "offen", aber gegenüber dem Rest der Welt recht verschlossen. Durch (Quer)Subventionen, die wir selber kaum bis gar nicht kennen, werden unsere Märkte über Umwege versucht zu "sichern" und somit abzuschliessen (die Banane lässt grüßen, über die immer so gen Brüssel geschimpft wird).

vor hunderten jahren wußten die menschen schon, dass offene märkte zwischen ländern mit so unterschiedlichen produktionsbedingungen erhebliche probleme mit sich bringen, deswegen wurden zölle erfunden.
Ich weiß nicht ob das der Grund war, aber aus einigen Ecken kommen immer wieder kritische Stimmen, dass das Mantra der Handelsfreiheit, welche Glückseligkeit auf der Welt verbreiten würde, gar nicht so viel Glück bringen würde. Denn arme Staaten haben halt nicht so einen riesigen Subventionstopf wie die USA und/oder EU die ihre Landwirtschaftsindustrie in so einem gigantischem Ausmaße unterstützen kann... Ich finde das durchaus höchst unfair.

und solange die produktionsbedingungen zwischen china und deutschland so unterschiedlich sind, solange wird deutschland nicht von der niedriglohnpolitik abrücken können, ohne massive erhöhungen der arbeitslosigkeit zu riskieren. [...] der exporterfolg nach china hängt stark mit den importen aus china zusammen.
Man mag mir auf die Sprünge helfen, ich sehe da nämlich nicht wirklich einen Zusammenhang. Aus China kommt halt massig minderwertige Ware (noch?), während Deutschland qualitativ sicherlich (deutlich) höherwertige Produkte exportiert. Schon alleine aus der Tatsache heraus sollte es sich verbieten die Löhne zw. China und Dtl (Europa) vergleichen zu wollen bzw. von einer "Notwendigkeit" zu schreiben "niedriglohnpreisig sein zu müssen".
 
und wer entscheidet jetzt darüber welche industrien mit subventionen künstlich am leben erhalten werden?? und wer entscheidet darüber welche industrien mit subventionen im land gehalten werden?

subventionen sind immer falsch.

wenn sie allerdings für etwas verwendet werden, dessen praxistauglichkeit noch vollkommen unerwiesen ist, aber aus poltischen gründen forciert wird, dann sind sie vollkommen falsch
 

mit solchen worten treibst du aber die diskussion nicht gerade in eine richtung, die das schließen des threads unwahrscheinlicher werden lassen.

die umkehr in der energiepolitik war richtig und wichtig und wird ja jetzt von schwargelb nach einer übereilten 180° wende wieder weiter betrieben. ich bin zwar auch der meinung, dass die energiewende ein bisschen übereilt durchgezogen wurde von rotgrün - raus aus dem atomstrom um jeden preis macht auch keinen sinn, aber dass atomstrom keine zukunft hat, darüber dürfte spätestens seit fukushima auch außerhalb österreichs ein relativ breiter konsens herrschen.

aus einer technologie auszusteigen, die in großem stil abfälle produziert, die für mindestens 100 000 jahre abfall bleiben wird ist eine kluge erkenntnis und kein anschlag.


Die sogenannte "Energiewende" ist ein Anschlag von oben auf den Industriestandort Deutschland

wollen wir hier jetzt über deutsche innenpolitik diskutieren oder über atomstrom? das hat mit dem thema jetzt wirklich genau gar nichts zu tun...

wenn du manon schon darauf hinweist nicht polemisch zu werden, dann tu es bitte selber auch nicht.
themenverfehlung - worte wie anschlag und faschisten in einem zusammenhang zu nennen der einen normalen demokratischen prozeß entspricht - die optimalen voraussetzungen dafür, die diskussion so weiterzuführen, dass eine schließung des threads wahrscheinlich wird
 
Ich weiß nicht ob das der Grund war, aber aus einigen Ecken kommen immer wieder kritische Stimmen, dass das Mantra der Handelsfreiheit, welche Glückseligkeit auf der Welt verbreiten würde, gar nicht so viel Glück bringen würde. Denn arme Staaten haben halt nicht so einen riesigen Subventionstopf wie die USA und/oder EU die ihre Landwirtschaftsindustrie in so einem gigantischem Ausmaße unterstützen kann... Ich finde das durchaus höchst unfair.

Die Handelsfreiheit würde für weniger Elend auf der Welt sorgen: Entwicklungsländer könnten ihre landwirtschaftlichen Produkte hierher exportieren, dafür müßte man unseren Bauern eine andere Beschäftigung suchen - vorausgesetzt, man will, dass man in so grundlegenden Dingen massiv vom Ausland abhängig ist. An den Kosten für die Bauernumschulung sollte es nicht scheitern, schon jetzt gehen ja 50% des EU-Haushalts für Landwirtschaft drauf.


Man mag mir auf die Sprünge helfen, ich sehe da nämlich nicht wirklich einen Zusammenhang. Aus China kommt halt massig minderwertige Ware (noch?), während Deutschland qualitativ sicherlich (deutlich) höherwertige Produkte exportiert. Schon alleine aus der Tatsache heraus sollte es sich verbieten die Löhne zw. China und Dtl (Europa) vergleichen zu wollen bzw. von einer "Notwendigkeit" zu schreiben "niedriglohnpreisig sein zu müssen".

massig minderwertige Ware kommt mittlerweile aus Vietnam oder Kambodscha, die Chinesen können mittlerweile bis auf Autos, Flugzeuge und komplexe Industrieanlagen so ziemlich alles kopieren und in diesen bereichen wird es nicht mehr lange dauern: 6 mio universitätsabgänger pro jahr, und die wenigsten davon sind sozialpädagogen.

Mein laptop, handy, internet-stick sind alle "made in china" - obwohl es keine chinesischen marken sind,

worum es mir ging waren zölle: wenn man diese auf importe erhöht, sinkt die kaufkraft der bevölkerung, und gleichzeitig werden die exporte (weil natürlich china dann auch die zölle anhebt) teurer und damit steigt die arbeitslosigkeit bzw. drückt das auch auf die löhne.

bis die löhne annähernd gleich sind, werden noch ca. 20 jahre vergehen, bis dahin wird sich meiner meinung nach nicht viel an den rahmenbedingungen ändern.

als auswanderungsdomizil böte sich südamerika an: junge bevölkerung, wachtstumspotential, ähnliche kultur und weitgehend islamfrei

Gute Nacht!
 
Du weißt aber schon, dass es in den 70er und 80er Jahren andere Rahmenbedinungen gab? Die Welt hörte am Eisernen Vorhang auf, es gab keine Konkurrenz aus Fernost im absoluten Billigsektor und die damalige Bundesrepublik hatte kein klinisch totes Land wie die DDR am Bein.
Sischa.
Und die Vereinigung wurde über die Bühne gebracht wie Kohl es wollte...mit all seinen "schönen" Auswirkungen..!

Was es an Exporterfolgen zu bekritteln gibt, ist mir auch jetzt noch rätselhaft. Jeder versucht sein Zeug zu verkaufen. Das man besser und vielleicht sogar günstiger produziert als im Ausland ist keine Schande. [...] Und der Exporterfolg hängt mit der hohen Qualität von "made in Germany" zusammen, die nicht billig ist, aber wirtschaftlicher als preislich billigere Ware aus einem anderen Land, die aber nach 2 Jahren kaputt ist.
Die Kritik ist, dass man Export festhalten muss, weil die innerdeutsche Binnenwirtschaft schwach ist.
Und es geht nicht immer nur darum Limits unten zu erreichen und zu "untertreffen" (damit meine ich dieses unsägliche "billig" [produzieren]), sondern auch nach oben (!) etwas zu erreichen (und damit meine ich angemessene und v.a. entsprechende Lohnsteigerungen etc. (wer kommt als erstes mit der Inflation...... :confused: )
Und "made in Germany" halte ich schon seit geraumer Zeit für ein Gerücht...und, gibts das überhaupt noch? Man zehrt halt noch vom alten Ruf :roll: Wie auch immer, "made in Germany" ist verhältnismäßig im wahrsten Sinne des Wortes zu billig hergestellt. Und schon jetzt weiß ich, dass einige Raunen und denken "aber die hohen Lohnstückkosten waren/sind der Grund für..." blablabla... Und nochmal, die Löhne sind die letzten 10-15 Jahre real gesunken und die Produktivität gestiegen. Das muss aber korellieren. Wenn nicht, saugt man (in dem Fall Dtl) alles wie ein schwarzes Loch auf, weil die anderen keine Chance haben, und vernichtet sich schlussendlich selber.

Jetzt hast Du erfaßt, worum es geht. Deutschland subventioniert seine Exporte indirekt durch Kredite an die Abnehmerlände, die es im Falle Griechenland wohl nie wieder sehen wird. Die Lösung ist aber nicht, nichts mehr zu exportieren ODER NOCH MEHR KREDITE AN PLEITESTAATEN ZU VERGEBEN, sondern liquidere Märkte zu erschließen. EDIT = FETTGEDRUCKT
Da sind wir wieder beim schwarzen Loch...
Ooooder, die Binnenwirtschaft wieder stärken. Löhne an die Produktivität binden und damit wieder reale Werte und Geschäfte schaffen. Und nicht auf Pump...

Tja, willkommen im Leben.
Siehe mein China Eintrag im Post davor.

Das wußten diese Länder, bevor sie betrogen und logen, um beim Euro dabei zu sein. Der wahre Grund, warum die Südländer zum Euro wollten, ist doch die Tatsache, dass sie durch Deutschlands Bonität kurzfristig niedrige Zinsen bekommen und langfristig Deutschlands Hartwährung zerstören (das war Frankreichs Motiv und der Preis der Einheit).
Ja, und da war doch irgendwer von Goldman Sachs der die gr. Daten schönte... Und danach eifrig kritisierte. War das Draghi..? Irgendwer der jetzt wo am Hebel sitzt jedenfalls.
Auch die Deutschen hatten da kräftig mitgeholfen. Aber das wird halt auch nicht so gewusst. Schimpfen ist schicker. Und das sie niedrige Zinsen bekamen, war etwas was sich als bequem herausgestellt hat, aber doch nicht ein Grund in den € zu kommen. Das ist doch echt nonsense das so darzustellen als wären die Staaten nur beigetreten um Deutschland ("gezielt") zu vernichten *ouMan*

dazu ein link aus dem Handelsblatt:
Danke, lese ich morgen.

Diese Süd-Staaten haben sich aber ein Dreck um Haushaltsreglementierungen geschert und sich munter drauf los verschuldet und wollen jetzt die Zeche dafür nicht zahlen.
Lustig ist ja, dass Deutschland selbst nicht gerade Sparmeister ist; eventuell könnte man sogar das Gegenteil sagen. Aber allen anderen eine Austeritätspolitik aufzwingen... Bigotterie.
 
die umkehr in der energiepolitik war richtig und wichtig und wird ja jetzt von schwargelb nach einer übereilten 180° wende wieder weiter betrieben. ich bin zwar auch der meinung, dass die energiewende ein bisschen übereilt durchgezogen wurde von rotgrün - raus aus dem atomstrom um jeden preis macht auch keinen sinn, aber dass atomstrom keine zukunft hat, darüber dürfte spätestens seit fukushima auch außerhalb österreichs ein relativ breiter konsens herrschen.

das ist ja das irre: deutschland ist so technikfeindlich, dass breiter konsens über etwas herrscht, das nicht existiert. claudia roth musste ja schon wegen ihrer lügen zu fukushima zurückrudern: http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5a2a1b4749c.0.html?&tx_ttnews[swords]=fukushima

aus einer technologie auszusteigen, die in großem stil abfälle produziert, die für mindestens 100 000 jahre abfall bleiben wird ist eine kluge erkenntnis und kein anschlag.
wenn man es überhastet und eine fertige ersatztechnologie, in blinder hoffnung, dass das schon irgendwie gut gehen wird, und so gravierende probleme wie spannungsausgleich völlig außer acht läßt, macht und dabei wie in deutschland bis jetzt die preise um 50% erhöht, dann ist es ein anschlag.

wollen wir hier jetzt über deutsche innenpolitik diskutieren oder über atomstrom? das hat mit dem thema jetzt wirklich genau gar nichts zu tun...

eigentlich gings um europa, aber so verändert sich halt eine diskussion. ich finde das nicht schlimm

wenn du manon schon darauf hinweist nicht polemisch zu werden, dann tu es bitte selber auch nicht.
themenverfehlung - worte wie anschlag und faschisten in einem zusammenhang zu nennen der einen normalen demokratischen prozeß entspricht - die optimalen voraussetzungen dafür, die diskussion so weiterzuführen, dass eine schließung des threads wahrscheinlich wird

wer moralinsauer wie die grünen politisiert, denk- und redeverbote verhängen will und meinungen verbieten will, der ist ein faschist. auch wenn er außen grün angemalt ist.
 
Die Kritik ist, dass man Export festhalten muss, weil die innerdeutsche Binnenwirtschaft schwach ist.

Man hält nicht am Export fest - es gibt Kunden, die diese Ware wollen. Unterschied Planwirtschaft - Marktwirtschaft.

Und es geht nicht immer nur darum Limits unten zu erreichen und zu "untertreffen" (damit meine ich dieses unsägliche "billig" [produzieren]), sondern auch nach oben (!) etwas zu erreichen (und damit meine ich angemessene und v.a. entsprechende Lohnsteigerungen etc. (wer kommt als erstes mit der Inflation...... :confused: )

es geht nicht nur um Lohnsteigerungen, sondern auch darum, Arbeitsplätze zu halten und Arbeitslosigkeit einzudämmen.

Und "made in Germany" halte ich schon seit geraumer Zeit für ein Gerücht...und, gibts das überhaupt noch? Man zehrt halt noch vom alten Ruf :roll: Wie auch immer, "made in Germany" ist verhältnismäßig im wahrsten Sinne des Wortes zu billig hergestellt. Und schon jetzt weiß ich, dass einige Raunen und denken "aber die hohen Lohnstückkosten waren/sind der Grund für..." blablabla... Und nochmal, die Löhne sind die letzten 10-15 Jahre real gesunken und die Produktivität gestiegen. Das muss aber korellieren. Wenn nicht, saugt man (in dem Fall Dtl) alles wie ein schwarzes Loch auf, weil die anderen keine Chance haben, und vernichtet sich schlussendlich selber.

Griechenland, Zypern oder Spanien hatten vor dem EURO-Beitritt keine nennenswerte Industrie und haben auch jetzt keine, obwohl sie dieselben Rahmenbedingungen hatten wie Deutschland. Da wurde nix aufgesaugt, weil nix da war. Und Lohnerhöhungen ohne Produktivitätssteigerung ist nicht Deutschlands Schuld.

Löhne an die Produktivität binden und damit wieder reale Werte und Geschäfte schaffen. Und nicht auf Pump...

Ich gebe dir zweimal recht, demnach hätte Griechenland statt 40% Lohnerhöhung nur 5% geben dürfen - dann hätten sie jetzt keine Einbußen von 35% und auch keinen Schuldenstand von 140% des BIP NACH dem ersten Schuldenschnitt.




Ja, und da war doch irgendwer von Goldman Sachs der die gr. Daten schönte... Und danach eifrig kritisierte. War das Draghi..? Irgendwer der jetzt wo am Hebel sitzt jedenfalls.
Auch die Deutschen hatten da kräftig mitgeholfen. Aber das wird halt auch nicht so gewusst. Schimpfen ist schicker. Und das sie niedrige Zinsen bekamen, war etwas was sich als bequem herausgestellt hat, aber doch nicht ein Grund in den € zu kommen. Das ist doch echt nonsense das so darzustellen als wären die Staaten nur beigetreten um Deutschland ("gezielt") zu vernichten *ouMan*

wer hat goldman sachs beauftragt? natürlich gab es auch bei den deutschen verräter, vor allem ganz oben in der politik. und ja, viele dieser staaten, vor allem frankreich sind mit diesem ziel beigetreten. denn: wenn es keine harte währung mehr gibt, dann muss man auch nicht mehr abwerten.

Danke, lese ich morgen.


Lustig ist ja, dass Deutschland selbst nicht gerade Sparmeister ist; eventuell könnte man sogar das Gegenteil sagen. Aber allen anderen eine Austeritätspolitik aufzwingen... Bigotterie.

zwischen 80% des bip gesamtschulden und 170% wie zypern ist schon ein unterschied. das ist kein bigotterie
 
Die Handelsfreiheit würde für weniger Elend auf der Welt sorgen: Entwicklungsländer könnten ihre landwirtschaftlichen Produkte hierher exportieren,...
Das würde ich jetzt als schief gegangenen Witz verstehen. Ich sehe es bildlich vor mir, ein afrikanischer Bauer der mit seiner (hier kann man es vielleicht sogar so schreiben) Öko-Farm seine paar (bis paar Dutzend) Hühner hat und die Eier legen etc. und nichts von seinem Staat erwarten kann. Gegen Industrie-Farmer der EU, wo (was hast du geschrieben, die hälfte des EU-Budgets?) 400-500 Millionen € dahinter stehen...? Wie der da konkurrieren kann, ich weiss es nicht.

worum es mir ging waren zölle: wenn man diese auf importe erhöht, sinkt die kaufkraft der bevölkerung, und gleichzeitig werden die exporte (weil natürlich china dann auch die zölle anhebt) teurer und damit steigt die arbeitslosigkeit bzw. drückt das auch auf die löhne.
Bringst du oder ich was durcheinander?
Warum bitte soll wegen Zöllen die Kaufkraft sinken und gleich zu Arbeitslosigkeit etc. führen? Es werden schlicht und einfach ausländische Waren teurer - und somit im Inland produzierte Waren wieder "konkurenzfähig(er)"! Dies ist ähnlich dem Mechanismus die eigene Währung abzuwerten. 2 Instrumente die zB Griechenland nicht mehr hat und feststeckt. Im übrigen war ich von Anfang an der Meinung GR entweder raus aus dem € - oder Sonderwirtschaftszone, nur so nebenbei erwähnt. Aber dann hätten Deutschland und Frankreich viel Geld, was sie den Griechen gegeben hatten, um ihre Waren zu kaufen, abschreiben müssen :roll: Das wollte man dann doch nicht :roll: Vielleicht sehen einige hier nun den Kreislauf ;)

die Chinesen können mittlerweile bis auf Autos, Flugzeuge und komplexe Industrieanlagen so ziemlich alles kopieren und in diesen bereichen wird es nicht mehr lange dauern: 6 mio universitätsabgänger pro jahr, und die wenigsten davon sind sozialpädagogen. [...] bis die löhne annähernd gleich sind, werden noch ca. 20 jahre vergehen, bis dahin wird sich meiner meinung nach nicht viel an den rahmenbedingungen ändern.
China wird sich in Bälde um ganz andere schwerwiegende Probleme kümmern müssen!
 
Ok, einen noch .-o

Man hält nicht am Export fest - es gibt Kunden, die diese Ware wollen. Unterschied Planwirtschaft - Marktwirtschaft.
Na hallo, für "einfache" Waren hat man die Werkbank der Welt: China (oder welches Land auch immer). Da bleibt dann halt nur mehr der Export. Oder wird nun jemand anfangen DVD Player etc. für den Binnenmarkt zu produzieren :roll:
Und die Erwähnung Plan-Marktwirtschaft verstehe ich sowieso nicht. Jede Firma und jeder Konzern hat eine gewisse Planwirtschaft! Oder machen die alle das auf gut Glück und ins Blaue hinein?

es geht nicht nur um Lohnsteigerungen, sondern auch darum, Arbeitsplätze zu halten und Arbeitslosigkeit einzudämmen.
Was heisst hier "nicht nur"?? Es geht schon seit 15 Jahren gar nicht mehr um Lohnsteigerung! Und trotz Reallohnverlust gingen Arbeitsplätze verloren. *seuft* und es kommt der Spruch, ja aber wenn die Löhne nicht gesunken wären, dann wären noch mehr Arbeitsplätze verloren gegangen etc. Ich kann dieses Gewäsch der Apologeten der Konzerne nicht mehr hören und lesen! (ist nicht an schwejk gerichtet)

Griechenland, Zypern oder Spanien hatten vor dem EURO-Beitritt keine nennenswerte Industrie und haben auch jetzt keine, obwohl sie dieselben Rahmenbedingungen hatten wie Deutschland. Da wurde nix aufgesaugt, weil nix da war. Und Lohnerhöhungen ohne Produktivitätssteigerung ist nicht Deutschlands Schuld.
Wie konnten sie dieselben Rahmenbedingungen haben, wenn du selbst darauf hinweist, dass sie keine nennenswerte Industrie hatten. Ich mag das aber im Moment nicht weiter ausführen. Das geht meines Erachtens und vermutlich auch zu tief (also zB im Falle Spaniens) in Finanzprodukte, die bekannten Blasen und Zockerei usw. Denn ich würde ESP zB kein pauschal schlechtes Urteil ausstellen.
Wie geschrieben, wie da verfahren wurde bzw mit den Lohnsteigerungen auf sich hatte, würde mich durchaus interessieren.

wer hat goldman sachs beauftragt? natürlich gab es auch bei den deutschen verräter...
Soweit ich mich erinnern kann hatte man eine dieser Piraten beauftragt irgendwas für die €-Einführung auszurechnen. Draghi war damals bei Goldman Sachs und GR gute Werte oder sowas ausgestellt (wie andere Politiker/Eliten auch, OBWOHL man wusste, dass dem NICHT so ist!). Jetzt ist Draghi in der EZB und macht GR Vorhaltungen.... Aja...
Alles ab "Verräter" ist tiafster Populismus.

zwischen 80% des bip gesamtschulden und 170% wie zypern ist schon ein unterschied. das ist kein bigotterie
Von den %-Zahlen betrachtet nein. Von der Art Politik zu machen und zu regieren schon.
 
wer moralinsauer wie die grünen politisiert, denk- und redeverbote verhängen will und meinungen verbieten will, der ist ein faschist. auch wenn er außen grün angemalt ist.

ohne dass ich jetzt alle grünen parteien in europa in schutz nehmen will - redeverbote hat so weit ich weiß keine grüne partei jemals erteilt und auch fürs denken hat noch niemand eine strafe gefordert.

ich finde es auch nicht schlimm, wenn sich eine diskussion weiterentwickelt, aber es ist echt nicht notwendig, dass wir hier parteipolitik diskutieren und es ist auch nicht notwendig, dass man einzelne entscheidungen einzelnen parteien in die schuhe schiebt.

wir können uns schnell darüber einig werden, dass die energiewende übereilt war und dabei ziemlich schludrig gearbeitet wurde. man könnte jetzt lange darüber diskutieren, ob die fehler beim netzausbau nicht schon früher gemacht wurden, aber wie gesagt, darum soll es hier nicht gehen. ich halte es auch nicht für sinnvoll, eine einzelne partei mit worten anzugreifen, die selbst jemanden, der diese partei gar nicht wählt, dazu bringen muss, sich über die wortwahl zumindest zu wundern. noch einmal: lass bitte die polemiken gegen die grünen und bleib beim thema. man kann auch wenn man das thema verlassen hat, wieder dorthin zurückkehren. wenn du über die deutsche atompolitik diskutieren willst, mach das in einem anderen thread. ich werde mich dazu hier nicht mehr äußern.
 
Die Handelsfreiheit würde für weniger Elend auf der Welt sorgen: Entwicklungsländer könnten ihre landwirtschaftlichen Produkte hierher exportieren, dafür müßte man unseren Bauern eine andere Beschäftigung suchen - vorausgesetzt, man will, dass man in so grundlegenden Dingen massiv vom Ausland abhängig ist. An den Kosten für die Bauernumschulung sollte es nicht scheitern, schon jetzt gehen ja 50% des EU-Haushalts für Landwirtschaft drauf.

ich hab auch einmal geglaubt, dass es so einfach ist, bis ich mich intensiver mit dem thema auseinandergesetzt habe. ganz so leicht ist es nicht. in der tat halte ich aber die subventionierung der landwirtschaft für einen grundfehler unseres systems. insbesondere den export zu subventionieren ist eigentlich ziemlich dämlich. man überlegt sich das mal genauer: wir geben steuergelder dafür aus, dass außerhalb der eu die konsument unsere tomaten billiger kaufen können. das ist natürlich nonsense. insbesondere wenn man sich auch die entwicklung der subventionen anschaut wird es immer absurder, was gefördert und was nicht gefördert wird. leider erkennt man dahinter massives lobbying von lebensmittelkonzernen wie auch der pharmaindustrie. es werden de facto industriebetriebe gefördert, die fleisch und gemüse herstellen gefördert, ganz nach dem motto: je weiter weg von der natur, desto besser (hygienischer, billiger und vor allem auch der besserer absatzmarkt für medikamente, fungizide, herbizide, kunstdünger und natürlich auch saatgut)
 
Du weißt aber schon, dass es in den 70er und 80er Jahren andere Rahmenbedinungen gab? Die Welt hörte am Eisernen Vorhang auf, es gab keine Konkurrenz aus Fernost im absoluten Billigsektor und die damalige Bundesrepublik hatte kein klinisch totes Land wie die DDR am Bein.

aso? die konkurrenz aus fernost gab es nicht?? ich kann mich schon daran erinnern, dass die schweizer uhrenindustrie ordentlich gelitten hat unter der billigkonkurrenz aus fernost. ich kann mich auch erinnern, dass wir nicht wenig an spielzeug hatten, wo draufstand: made in china (oder taiwan, oder korea oder japan)

ich würde mal abstreiten dass es eine wiedervereinigung überhaupt gab - es war ein anschluß der ddr an die brd, die damals versprochene neue verfassung gibt es noch immer nicht -

der ausverkauf, der teilweise gut funktionierenden ddr industriebetriebe und natürlich nicht zuletzt der völlig überhasteten und schleißigst durchgeführten währungsunion, die viele industriebetriebe überhaupt erst in bedrängnis gebracht hat, hat erst dazu geführt, dass aus der ddr ein klotz am bein wurde.

Was es an Exporterfolgen zu bekritteln gibt, ist mir auch jetzt noch rätselhaft.
zu bekritteln gibt es daran, dass der exportweltmeister eben mit steuergeldern "erkauft" wird. was nutzt es denn eine exportindustrie aufrechtzuerhalten, die nur mit subventionen noch konkurrenzfähig ist. sei es mit direkten subventionen (wie bei opel) oder mit indirekten subventionen (via hartz 4 und 1 eurojobs)

Der Bergbaukumpel aus Gelsenkirchen wird sich nämlich, selbst wenn er Arbeit hat, keinen BMW leisten können.
da wär ich mir jetzt nicht unbedingt so sicher aber das ist eine nebensache. du widersprichst dir aber schon ziemlich in deinen argumentationen. einmal sagst du, dass die subventionen der kohlebergwerke falsch waren, die nichtsubventionen der textilindustrie richtig dann findest du es aber super wenn die arbeit von billigarbeitskräften via sozialamt oder arbeitsamt mitfinanziert werden, dann

Deutschland subventioniert seine Exporte indirekt durch Kredite an die Abnehmerlände,
das ist absoluter nonsense - du hast definitiv nicht verstanden worum es geht. deutschland hat nicht griechenland kredite vergeben, damit griechenland deutsche produkte kaufen kann, sondern griechenland hat zu günstigeren konditionen kredite aufnehmen können, weil sie teil der eurozone waren und griechenland hat damit strukturelle defizite (wie das viel zu teure rentensystem oder die schlechte steuermoral) finanziert - die haben noch nichtmal was gekauft mit dem geld.
 
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