Hier stellt sich aber die Frage, ob es sich bei solchen Aspekten immer nur um das persönliche Ego bezieht? Ich finde nämlich deine Antwort, auch wenn ich sie für allgemein sehr gut halte, denoch etwas stark Pauschaliert , weil deine Antwort eben nur auf Leute zutrifft, die ihr Ego damit pushen, wenn sie bei Frauen zu landen. Was ist aber mit Leuten, die erstmal die Kraft aufbringen müssen um überhaupt eine Person in diesem Falle Frau überhaupt ansprechen zu können, weil diese von ihrer Persönlichkeit sehr schüchtern und unsicher veranlagt sind.
Solche Aspekte kann man nicht einfach "umdenken" und "ein Spiel daraus" machen, sowas können eben nur Leute, die von Haus aus mehr als genug Selbstbewusst sind, um andere anzusprechen und daher eben eine dementsprechende Persönlichkeit haben. Schüchternheit oder generell Aspekte wo man Unsicherheit aufwartet(wie andere Aspekte in Punkto Talentlosigkeit) kann man auch nur mit Arbeit und vorallem Erfahrung angehen und verbessern. Nur hier kommt der Teufelskreis, wie soll eine schüchterne Person Erfahrung sammeln in solchen Umgängen, wenn er selbst bei der ersten Ansprechpartnerin genug Kraft braucht um sie überhaupt ansprechen zu können. Bei solchen Leuten geht es dann weniger um das Ego, das man abgeblitzt wurde, sondern das solche Bemühungen bzw überwindungen ins Leere gelaufen sind.
Ich finde, vorallem wenn wir in einer gleichgestellten Zeitalter leben sollte, das man nicht immer für jedes Leid das der Mann erfährt, immer selber die Schuld geben soll, wohingegen einer Frau bei einer Abfuhr immer die empathie entgegen gebracht wird und wieder der Mann schuld ist. Mich stört nicht die Emphatie dahinter, nur sollte man nicht jemanden noch extra fertig machen müssen, der schon Sozial gesehen unter solchen Aspekten leidet, mit "Mann ist selbst Schuld, machs besser".
Ich kann diese Aussage NUR auf Basis meiner eigenen Person, Sichtweise und subjektiven Haltung heraus tätigen!
Ich kann sie nicht aus empathie heraus auf die Sichtweisen herunterbrechen, wie sie für andere Menschen gültig...bzw. zutreffend sind. Ich habe 40 Lenze auf dem Buckel...und nein, ich bin so zur Welt gekommen, wie ich heute bin!
Das was hier debattiert wird...kenn ich zu gut! Ich war viele viele Jahre immer NUR der gute Freund...zu Zeiten als ich noch äusserst durchtrainiert war...mich im Ring behauptet habe...im Job gut verdient habe...- war für mich immer nur Platz anden Seiten der Frauen, wenn sie mit ihrem Macker mal wieder unglücklich waren, sich ausheulen musten, einen netten zwanglosen Abend wollten...das Auto repariert, die Küche eingebaut...oder sont was wollten! Wollte ich was...war ich ganz schnell an dem Punkt, der hier Thema ist!
Ich habe die Frauen nicht verändern können...aber mich! Das Thema hier ist nämlich keine Erfindung der Neuzeit, oder ein Fluch der heute jungen Generationen! Wer das glaubt...möge mal wach werden. Es ist ein Problem...das nahezu jede Generration immer wieder aufs Neue betrifft. Nur die Randbedingungen verändern sich über die Jahrzehnte.
Es ist grade zu ein Hohn...das ich die meisten Chancen bei Frauen hatte...als sie mir absolut scheiss egal waren. Da sind sie mir hinterher, wie die Motten dem Licht! Zumindest was die Abenteuer angeht. Was tiefergehende Ebenen angeht, muss ich erst einmal bei mir selber angekommen sein und wissen, was ich nicht will. Es nutzt nichts zu wissen was einem fehlt, wonach man sich so sehr sehnt...das man es will und eine Erwartung an das eigene Ich und seine Wirkung hat, die ein Gegenüber nicht erfüllt, warum auch immer!
Auch im "realen anreden" des anderen Geschlechts gilt es zu lernen...jeder erste Schritt ist schwer und Mißerfolge erhöhen die Risikobereitschaft nicht grade. Das ist normal...es bringt dem Themenstarter rein gar nichst, meine "Lernbiografie" und meine Unwegsamkeiten zu beschreiben, die zu meinem heutigen Umgang und meiner heutigen Einstellung geführt haben. Es sind meine Erfahrungen...
Es ist aber sehr wohl hilfreich dazu zu raten...dem Thema weniger Gewichtung zu geben, um einen leichteren Umgang damit haben zu können. Das ist ein Fazit, das sehr wohl zu pauschalisieren ist. Je mehr ich etwas unbedingt will...desto mehr werde ich mich dafür verbiegen, desto ehr werde ich schwer enttäuscht sein...um so ehr gebe ich auf und die positiven Aspekte meiner Person gehen in meinem Verdruß unter.
Ebenso ist es pauschal richtig, das der Umgang mit dem bevorzugten Geschlecht, den Individuen an denen es sich befindet, den Problemen die Beziehungen jeglicher Art mit sich bringen...einem lebenslangen Lernprozess unterliegt. Dabei gilt es sich den ständig schwankenden Aspekten des Lebens zu stellen, sich selber kennen zu lernen und mit Mißerfolg umgehen zu können. Mit einfachem und ständigem Erfolg lernt man nichts.
Ich habe viele Jahre Frust gelebt, gefolgt von wilden Jahren des Sauhunds sein...nach beiden Extremen habe ich einen Mittelweg für mich finden können...von dem aus ich in beide Richtungen einen gewissen Überblick erlernen konnte. Auch heute, nach 10 Jahren an der Seite meiner Frau...komme ich immer wieder an Punkte...an denen ich mich hinterfragen muss, mich bedingt anpassen und einlassen muss. Die größte Arbeit ist es in einem WIR sein ICH nicht zu verlieren...aber mein ICH muss ich dafür erst einmal gefunden haben. Das ist ein ständiger Regelkreislauf...der den äusseren Bedingungen des Lebens, den eigenen Veränderungen und den individuellen Veränderungen des Partners unterliegt.
Es geht nicht um das Beklagen falscher Empathie, nicht um die Krux gleichberechtigter Zeiten und die daraus resultierenden Ungerechtigkeiten, es geht nicht um Schuld...und wer sie wohl trägt. Es geht nicht darum diese Dinge als Pauschalproblem zu definieren...
Es geht darum, wie man selber zu all diesen Dingen steht...wie man sich selber sieht und wie man damit umgehen will und kann. Das hat nix mit Schuld und deren Zuweisung zu tun...