Ich glaube, dass sich nur schwer jemand findet, der einem Behinderten völlig vorurteilsfrei entgegen geht. Behinderungen sind, wie das Wort schon sagt, etwas negatives. Ich meine das jetzt einmal vollkommen wertfrei. Wenn ich mich jetzt hinlege und mir die ideale Partnerin vorstellen möchte, dann kommt erst einmal kein Rollstuhl vor. Das bedeutet nicht, dass es ein no go wäre, aber ich denke nicht an Rollstühle, wenn ich an Frauen denke (und ich fände es - vorsichtig ausgedrückt - seltsam, wenn ich eher an einen Rolli als an Brüste und die Möse denken würde).
Wie alle anderen, die hier schreiben, habe ich natürlich keinerlei Vorurteile gegenüber Behinderten (im Gegenteil, wie alle anderen finde ich sie sogar sehr anziehend; oder welchen Quatsch sagt man in so einem Fall?). Du wolltest aber wissen, warum es mit Rollstuhl schwieriger ist als ohne, eine zu finden, nicht liebe Sätze, die Dir nicht weiter helfen.
Ich denke, das, was ich oben geschrieben habe, ist der Grund. Du hast einfach im ersten Moment die schlechteren Karten. Stell Dir die Situation vor: ich komme in eine Bar, um mir dort eine Frau zu suchen. Es stehen 4 zur Auswahl: eine sieht umwerfend aus, eine normal, eine hässlich, eine an sich hübsch, aber die ist offensichtlich behindert. Jetzt kann ich taktieren: die hübsche möchte ich, aber die werde ich nur schwer rumkriegen. Die normale wird schwieriger als die schiache gehen, aber dafür ist sie auch nicht hässlich. Für welche entscheide ich mich? Oh, die behinderte habe ich vergessen. Muss Zufall gewesen sein. Gut, andere Situation: die vier sitzen an einem Tisch, ich baggere also die schönste an (wer nicht wagt, der gewinnt auch nicht). Leider ist die so blöd wie schön, auch mit der normal schönen finde ich keine Gemeinsamkeiten, die behinderte strahlt eine Wärme, eine Nähe aus, die mir gut tut, die vierte mag ich auch nicht wirklich. Ich werde relativ rasch umschwenken, mich auf die einzige konzentrieren, die mir liegt, die einzige, der ich
nahe kommen möchte. Die Behinderung ist mir in dem Moment egal; vielleicht hätte ich dann später Angst vor Problemen, die so eine Partnerschaft mit sich bringen könnte. Dann musst Du natürlich auch verstehen, dass die meisten nicht behinderten keine Ahnung vom Leben behinderter Menschen haben; aber Angst vor Problemen hat jeder.
Ich weiß, dass es ist für sehr viele Menschen schwierig ist, einen Partner zu finden, auch für nicht behinderte. Aber für Behinderte kommen all die Vorurteile, die Hemmschwellen dazu, die Menschen Behinderten gegenüber so haben. Ich glaube, dass das vor allem für den ersten Moment gilt. Auf den zweiten Blick sieht die Welt schon ganz anders aus. Du musst also schauen, nicht in der ersten Situation auf der Strecke zu bleiben; wenn Du die Chance hast, nicht als Behinderter, sondern als liebenswerter Mensch auf Frauen zugehen zu können, dann sind Deine Chancen nicht viel schlechter als die von jedem anderen auch. Du musst also mit "Aufreißertypen" ausgehen. Mein Bruder ist nicht besonders hübsch, zudem schüchtern, aber er hatte immer Unmengen an Frauen. Ich habe lang gebraucht, bis ich verstanden habe, dass es daran lag, dass sein bester Freund ein Aufreißer aller erster Güte ist. Geh 30 Minuten mit dem Freund spazieren, und er hat 4 Frauen angequatscht und 2 davon gehen mit. Und aus "diesem Pool" stammten die Frauen, die mein Bruder hatte. Er ist nämlich weit sympatischer als sein bester Freund, auch der solidere Partner, treu, lieb, und daher haben sich viele Frauen für ihn entschieden