Ich sitz da nun mittem im Sumpf drin.
Auf den Punkt.
Ich habe/hatte seit 25 Jahren Schulkinder, (vier eigene und zwei fast eigne
)
Meiner Erfahrung stand die Schule eher im Weg, meine Kinder zu bilden. Diese starre "Leistungsstruktur" hat mich angewidert. Lustraubend, Neugierdetötend, mit der Zielsetzung alle gleich zu machen, ein immer schwächer werdendes Mittelmaß zu fördern. Kinder die bereits Lesen und Rechnen konnten wurden in der Schule keineswegs Willkommen geheißen, sondern sahen sich gezwungen sich zu langweilen und das mit sechs Jahren, Kinder die ein wenig mehr Zeit brauchten in einem Fach etwas zu verfestigen, wurden gezwungen weiter zu gehen, ohne dass sie den Grundaufbau verinnerlicht haben.
Es war lieblos und einem Plan folgenden der vor 70 Jahren genauso aussah. Die bunten Wände und Vorhänge, machen nur das Bild nach außen adretter.
Wenn man aus jungen und wachsenden Menschen, interessierte, freudvolle, neugierige und schaffende Personen machen will, ist es als Eltern eine irre Aufgabe, weil man fast den ganzen Tag verliert. Wie oft waren wir in der Bibliothek, in den Museen, wanderten durch die Stadt um Geschichte zu fühlen, wieviele Nächte wurde durchdiskutiert (immer faktenbasiert mit entsprechend notwendigen Material) und am nächsten Morgen musste ich Entschuldigungen schreiben.
Ein Staat der seine Kinder derart wenig liebt und fördert, Regierungen die wohl die Farbe wechseln aber niemals den seit Jahrzehnten bestehenden starren Beamtenapparat abweichen wollen.
Den Lehrern gebe ich keine Schuld. Die Kinder dürfen mal da raus. Die Lehrer bleiben dort verhaftet. Bei denen die meinen Ältesten und Jüngsten unterrichteten, die sehr enthusiastisch, voller Ideen und Freude ins Lehramt kamen, blieben frustrierte, an und über ihre Grenzen geforderte Menschen wir wieder entgegen.
Es gibt keine Elternlobby. Die meisten versuchen mit Helikopter und Ellbogen, den jungen Menschen mal ins Gymnasium und dann zur Matura zu peitschen, zu schleimen, zu schummeln......Wie es den Generationen danach geht, den Mitschülern in der Klasse ist komplett egal solange es dem eigenen Kind gut tut.
Wir hatten wieder ein Volksbegehren, dass den Ethikunterricht für alle Kinder forderte. Lächerlich war die Teilnahme gegenüber dem Tierschutzvolksbegehren. Als Mutter bin ich vor über 20 Jahren schon mit Unterschriftslisten herumgelaufen dafür. Nichts ist passiert, gar nichts.
Unabhängige Schulexperten legen seit Jahrzehnten dar.
Alle die in irgendeiner Form vom Apparat profitieren, halten den Mund, bis hin zu verschweigen und ganz offensichtlichen frechen Falschdarstellungen. Der Druck der von oben kommt erreicht das Lehrpersonal. Missstände sind bekannt, dürfen nicht besprochen werden. Als es in Wien in mehreren Schulen in Garderoben immer wieder zu Reizgasattacken kam, wurden die Kinder wohl heim geschickt. Auf Nachfrage in der Direktion wurde auf die Polizei verwiesen, die nichts sagte. Medial kam nichts an. Niemand hat mit den Kinder gesprochen. Sie kamen den nächsten Tag normal zur Schule als wäre nichts gewesen. Darüber spricht man nicht.
Wieso erwarte ich mir nur von so einem Apparat, der das einfachste und menschlichste über etwas zu reden, das passiert oder schief läuft verbieten zu sprechen und Todschweigen einfordert?
Gerne würde ich sagen, dass ich enttäuscht wäre, aber ich bring nicht mal mehr das zusammen.
Die Erziehung und Bildung meiner Kinder haben wir zum größten Teil selbst gemacht, nach Anforderungen und dem ureigensten Wesen, das in unseren Kindern schlummerte. Auch wenn die glanzvollen Karrieren ausblieben, so kann ich mit dem Abstand sagen, dass sie wundervoll, zufriedene und doch immer neugierige Menschen geworden sind. Mit größter Freude sehe ich meinen Viertelgenträger ebenso aufwachsen.
Leben lernen, Zufriedenheit empfinden, ewigen Wissensdurst verspüren - das lernen sie in der Schule ganz sicher nicht.
Eltern scheinen sich auch eher spärlich in der Pflicht zu sehen, bzw. erlaubt die Art und Ordnung in der gelebt wird, gar nicht mehr, dass Eltern ihre Kinder selbständig, autark und freudvoll begleiten und erziehen.
Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles Gute, wundervolle Eltern und Kinder, die Deine Arbeit schätzen.
Von ganzem Herzen wünsche ich mir, dass ein Mensch wie Du, der so viel zu geben hat und derart komplex denkt, Generationen von jungen Menschen dies mitgibt und vermitteln kann.
Alles Gute dafür
Phiri
o.t. Wer erinnert sich noch an "The Wall"?
Da Realität kann weitaus grausamer sein aber bunter gestaltet, dennoch eiskalt.