Sich angenommen fühlen?

C

Gast

(Gelöschter Account)
Lady_Bug und Ophira begannen in einem anderen Thread eine Diskussion, die mich äußerst fasziniert. Da ich den ursprünglichen Thread nicht zuungunsten des dortigen Threaderstellers in eine Richtung führen möchte, die an seinem Thema vorbeigeht, habe ich diesen Thread eröffnet und beginne, indem ich die beiden Damen zitiere (und hoffe auf einen erhellenden Austausch :)).

Mir stellt sich aktuell die Frage, ob dieser Wunsch nach "sich ganz angenommen fühlen" überhaupt in der Liebe zwischen zwei Erwachsenen wirklich an der richtigen Stelle ist.

Also in dem Sinne das man eigentlich mangelhaft erfahrene "Mutterliebe" versucht in einer Partnerschaft zu substituieren - und damit per se dann wohl jedesmal enttäuscht werden wird.

Und wenn ja, wie wäre das auflösbar?

Angenommen als Mann bzw. als Frau, als Partner - habe ich gemeint - jetzt hat es mir gleich gegruselt.

Weißt, ohne dass nachher herumgebastelt wird, "zieh die Wampen ein", "nimm die höheren Schuh".

So ehrlich fühlen, dass er/sie Dich will, so wie Du bist und die paar Schrammen, die das Leben hinterlassen hat, als Dir zugehörig, mitliebt.:)

Hach ja und man auch Hirngespinste haben und teilen darf, Wünsche und Träume teilen, die nicht realisiert werden müssen und keinen Druck machen.
Halt angenommen sein, mit diesen seltsamen Eigenschaften, die wohl jeder hat und auch mit den Fähigkeiten, die jeder hat. (net klein machen, sondern annehmen und aneinander wachsen)

Ich mag auch diese bedingungslose Liebe nicht, da sind wir im Eltern/Kind-Ding. Das habe ich nicht gemeint. brrrrrrrr……….

Du hast Recht, ich war schlampert. :D



Nein, nicht du warst schlampert sondern ich habe meins an deinen Gedankengang angehängt, weil's ein bissl ähnlichkeit hat und deswegen meins zum mitschwingen angefangen hat.

Nachdem ich allmählich in ruhigeres Fahrwasser komme fange ich an zum Nachdenken und -spüren.

Meine zerbrochene Ehe hängt mir da doch mehr nach als ich dachte.

Hätte ich in früheren Jahren vielleicht ein bissl Liebeskummer aber auf geht's,war halt nicht der richtige, andere Mütter haben auch schöne Söhne, zweifle ich nach dem zerbrechen einer lebenslang anberaumten Beziehung, ob es das so überhaupt gibt, diesen einen, bei dem man zu Hause ist und mit dem man jede Herausforderung gemeinsam bewältigen kann.

Eine unverbrüchliche.Treue, Treue im Sinne von Loyalität, zueinander stehen. Oder ob es nicht nur eine Frage der Belastung ist, bis eine Beziehung zerbricht und es nicht immer auch irgendwie Zweckgemeinschaften sind zur Gegenseitigen Bedürfnisbefriedigung....

"Das Zerbrechen einer lebenslang anberaumten Beziehung" - Wow, welch ein Wortgefühl! :up:
Was steckt da alles drin?
Du hattest einen Menschen, mit dem Du Dein Leben lang zusammen sein wolltest. Du dachtest, das ist der Mensch, mit dem Du Deinen gemeinsamen Lebensweg gehen wirst, durch Dick und Dünn, in guten, wie in schlechten Zeiten.
Du dachtest, wie Ophira es so schön beschrieb, Du hast den Meschen gefunden, bei dem Du "ehrlich fühlst, dass er Dich will, so wie Du bist, und die paar Schrammen, die das Leben hinterlassen hat, als Dir zugehörig mitliebt."
Du dachtest, es ist der Partner, der Dich "annimmt, mit diesen seltsamen Eigenschaften, die wohl jeder hat, und auch mit den Fähigkeiten, die jeder hat"
Du hattest den Vorsatz, Dich oder ihn "nicht klein zu machen, sondern einander anzunehmen und zu wachsen."

Lebenslang.

Und dann dauert es - wie lange? - vielleicht 20 Jahre bis dieses Urvertrauen zerbricht und Du vor dem Scherbenhaufen stehst?

Wie war es bei Dir? Hast Du Dich auch gefargt, ob Du jemals wieder lieben kannst?

"Ist dieser Wunsch nach "sich ganz angenommen fühlen" überhaupt in der Liebe zwischen zwei Erwachsenen wirklich an der richtigen Stelle?

Ich sage: Wo sonst soll er an einer richtigeren Stelle sein, wenn nicht in der Liebe zwischen zwei Erwachsenen? Gerade das gegenseitige sich Annehmen ist es doch, was die Liebe eine Paares von der Liebe zwischen Eltern und Kindern unterscheidet. Die ideale Mutterliebe nimmt natürlich ihr Kind voll und ganz an; das Kind muss das durchaus nicht!
Versucht man, eine mangelhaft erfahrene Elternliebe in einer Partnerschaft zu substituieren, ist dies m.E. pathologisch. Die Liebe, die man aus sich heraus dem Partner schenkt, und die man von ihm geschenkt bekommt, hat aber für mich eine ganz andere Qualität.

Mag man mich einen lernunfähigen Romantiker schimpfen: Ich finde es erstrebenswert, einen liebenden Partner zu finden, der Dich ganz annimmt, so wie Du bist, einen Partner, den auch Du so annehmen und lieben kannst, wie er ist.

Um ihn aber annehmen zu können (oder damit er Dich annehmen kann), musst Du aber auch wissen, wie er ist (oder er muss wissen, wie Du bist). Und dazu gehört: Es ihn wissen zu lassen, aber auch ihn wahrzunehmen.

Ophira, so viel Wertvolles hast Du geschrieben!

"Die wahre Kränkung beim Namen zu nennen, was die Grundvoraussetzung ist um zu heilen, ist so unendlich schwerer."

Es ist so unendlich schwer, weil man den geliebten Partner nicht ebenfalls verletzen will. Oder weil man sich der eigenen Schwäche schämt. Oder seine eigene Kränkung nicht versteht, vielleicht bewusst gar nicht wahrnimmt.
Glücklich der, dessen Partner dies merkt, darauf eingeht, Dich ermutigt, die wahre Kränkung zu erkennen und beim Namen zu nennen!

Was unheimlich schwierig ist, viel schwieriger als spektakuläre Praktiken, Einbeziehen anderer Personen, Freibrieferln geben ist:

Über tiefe Sehnsüchte sprechen.
Das Verlangen das in uns schlummert, uns oft lächerlich und kindisch vorkommt.
Die Sehnsucht daheim und angenommen zu sein.
So ist es!
Warum ist es nur so schwer?
Es wiederholt sich: Weil es Dir lächerlich oder kindisch vorkommt. Oder "verdorben". Weil Du Dich schämst.
Oder weil Du den Partner nicht verletzen willst, ihn zu seinen Problemen nicht noch mit Deinen Problemen beladen willst.
Oder weil Du sprachlos bist, nicht weißt, wie Du es sagen kannst.
Oder weil Du deine eigenen Sehnsüchte nicht kennst - oder nicht mehr kennst.

Es gibt Konstellationen, aus denen kommst Du aus eigener Kraft nicht mehr heraus. Auch als Paar nicht. Dann hilft vielleicht ein externer Moderator, sei es als Katalysator, der Dich zum Reden bringt, der es schafft, dass Du Deine "Schutzschilde" herunterfährst und Deine Seele öffnest; sei es, dass er als Profi mit Dir in den Keller Deiner Seele herabsteigt und Dir zeigt, was Du dort alles eingelagert und verborgen hast.
Doch auch dies rechtzeitig zu erkennen, ist längst nicht allen gegeben.

Reden hilft.
Immer, Lady_Bug?
Nein. Du kannst auch einen Partner haben, mit dem es nicht (mehr?) passt.

Kann man nach der lebenslang anberaumten, zerbrochenen Beziehung wieder lieben?
Lady_Bug, ich liebe wieder! Ich genieße den lieben Menschen, liebe die süßen Lippen, den niedlichen, süddeutschen Akzent, das duftende Haar...
Ich genieße die mir entgegengebrachte Liebe und Achtung, die Wertschätzung, die Fürsorge.
Ich genieße es, wie meine Partnerin meine Wertschätzung und Fürsorge ihr gegenüber genießt.
Ich habe "diese eine, bei der man zu Hause ist und mit der man jede Herausforderung gemeinsam bewältigen kann" gefunden. Aber ich hüte mich davor, dies erneut als "lebenslang anzuberaumen"! Es passt JETZT. Und ich will daran arbeiten, dass es so bleibt. Aber die Erfahrung zeigt, dass, wenn einer treu zu mir sein soll, ich es nur selbst sein kann.
Es hält, solange es hält. Vielleicht das restliche Leben lang.

Verliere nicht den Mut!
Ich wünsche Dir einen Menschen, der DICH annimmt, wie Du bist!
(BTW: Das kann doch, verdammt nochmal, bei Dir nicht so schwer sein! Du bist doch eine tolle Frau!)
 
Versucht man, eine mangelhaft erfahrene Elternliebe in einer Partnerschaft zu substituieren, ist dies m.E. pathologis

...schöner offener Brief:up::)

...es ist unheimlich schwer die Folgen von emotionellen Entzug in der Kindheit nicht zu erkennen und somit schon beim Aufbau der Beziehung wird man sich damit auseinandersetzen müssen. Falls man bewusst diese eine Person wählt, so wäre man bereit die nötigen Opfer aufzubringen, infolgedessen dieser Mensch überhaupt bereit wäre sich ansatzweise zu öffnen. Und falls er/sie dann das Verspüren von mütterliche/väterliche Liebe braucht um den Heilungsprozess voranzutreiben, so wird das von mir geliefert:l

... eine Pathologie wäre die Opfer- oder Racheengelrolle unkontrolliert auf Dauer auszuleben. Da dreht man eher selber durch:rolleyes::)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Ist dieser Wunsch nach "sich ganz angenommen fühlen" überhaupt in der Liebe zwischen zwei Erwachsenen wirklich an der richtigen Stelle?
Hab auch gerstern lange darüber nachgedacht.
Sich selbst annehmen ist der Punkt.
Für mich ist das auch ein Grund, weswegen warme wechsel oft auf die Dauer nicht funktionieren.
Wenn zwei Bedürftige aneinander geraten, die im anderen ihr "" heil "" suchen.
Ich verstehe @Mitglied #468636 absolut mit dieser Verschiebung verschiedener Defizite auf eine partnerschaftliche Ebene.
Da wo Löcher gestopft werden wollen, die dort aber nicht geheilt werden können.
Weil es um das gesehen werden geht.
Dann sehen wieder zwei sich gegenseitig an, anstatt nebeneinander und gemeinsam in eine Richtung.
Wurschtel selber schon jahrelang herum. Langsam schicht für schicht deckt sich einiges auf.
Kein Mensch ist da um den anderen glücklich zu machen. Man suche erstmal in sich selber.
 
Man kann die Partner nicht ändern. Und wenn Partner eine Menschen brauchen um Komplexe zu verarbeiten dann sind die bei einer Terapie besser aufgehoben.

Wenn man dagegen mit den Partner einfach das Komplexe mit einander leben versucht zu einer Ebene zu schaffen die ein wohlgefühl ist, Sprich Geschlechtsverkehr, Liebe, Spaß zärtlichkeiten einfach auch sich hin zu geben so ist das man nicht groß nach denken muss sondern einfach blind in die hände des Partners geben kann und sich wohl fühlen kann und geborgen sein ohne irgend welche Kinder Mutterliebe komplexe zu kompensieren.

Ich habe die Erkänntniss um den Jahreswechsel 2017/18 bekommen. Und seit dem Lebe ich anders und dass beinhaltet viele dinge die für mich zum wohlfühlen dazu gehöhren und dass wird mehr oder weniger Erarbeitet.

Und ich brauche keine Spezielen Kleidung um mich Wohl zu fühlen wenn es Frischer ist nehe ich eine Leggins und kann für mich sagen, "Passt, Fühle mich wohl und ist Bequem". Und dann ne schlapper shirt oder ne Schlapper hose und so lange für mich es Bequem ist und es Gut ist dann fühle ich mich wohl.

Ich muss nicht irgend ein Mode Trent mit machen der nicht in meine Natur ist.
 
Kann man nach der lebenslang anberaumten, zerbrochenen Beziehung wieder lieben?
Lady_Bug, ich liebe wieder! Ich genieße den lieben Menschen, liebe die süßen Lippen, den niedlichen, süddeutschen Akzent, das duftende Haar...
Ich genieße die mir entgegengebrachte Liebe und Achtung, die Wertschätzung, die Fürsorge.
Ich genieße es, wie meine Partnerin meine Wertschätzung und Fürsorge ihr gegenüber genießt.
Ich habe "diese eine, bei der man zu Hause ist und mit der man jede Herausforderung gemeinsam bewältigen kann" gefunden. Aber ich hüte mich davor, dies erneut als "lebenslang anzuberaumen"! Es passt JETZT. Und ich will daran arbeiten, dass es so bleibt. Aber die Erfahrung zeigt, dass, wenn einer treu zu mir sein soll, ich es nur selbst sein kann.
Es hält, solange es hält. Vielleicht das restliche Leben lang.

Mmmhhh, wäre es das, wäre der Weg davor nicht gewesen?

Passend zu Deinem Thema gab es hier einen überraschend gehaltvollen Thread - wer Lust hat noch mal zu seufzen:
Hier ist er.
 
Sich selbst annehmen ist der Punkt.
[…]
Ich verstehe @Mitglied #468636 absolut mit dieser Verschiebung verschiedener Defizite auf eine partnerschaftliche Ebene.
Ja, so ist es. Zufriedenheit und Sicherheit können auf Dauer nur aus Dir selbst heraus kommen. Es ist schön, wenn man sich an seinen Partner anlehnen kann, von ihm vielleicht sogar gestützt wird. Auf Dauer muss man aber lernen, selbst zu laufen.

"Schuld sind immer die Eltern". In der Kindheit/Jugend kann eine Menge schief laufen, was entscheidenden Einfluss auf unser späteres Leben hat. Aber dies zu erkennen, ist mir sehr schwer gefallen. Dies einzugestehen, ist dann ein weiterer, schwerer Schritt.

Hat man als Kind Defizite erfahren und versucht man diese, durch den Partner aufzufüllen, wird dies wohl in vielen Fällen nicht gut gehen. Eine Partner-Beziehung gehorcht anderen Regeln als die Eltern-Kind-Beziehung.

Die Eltern-Kind-Beziehung erfordert seitens der Eltern bedingungslose Liebe. In der Paar-Beziehung ist die "bedingungslose Liebe" eine Illusion. Nichtsdestotrotz finde ich die tiefe Liebe und das "voll und ganz Annehmen" ein erstrebenswertes Ziel. :)
 
Worin seht ihr den Unterschied zwischen "voll und ganz annehmen" und "bedingungsloser Liebe" ?

1. Gefällt mir, will ich, liebe ich, schätze ich, entscheide ich mich ob der Wunder die ich wahr nehme, in unheimlicher Faszination und Vertrautheit.

2. Ich steh für´s pubertäre Arscherl grad.
 
Worin seht ihr den Unterschied zwischen "voll und ganz annehmen" und "bedingungsloser Liebe" ?
Bedingungslos liebe ich meine Kinder.
Und im besten, idealfall mich.

Annehmen mit allen Ecken und Kanten.
Ich muss nicht jede seiner Macken lieben und alles toll finden. Aber ich kann damit leben.

Auch wenn überall steht, die Vergangenheit sei egal. Wenn ich weiß, dass er z. Beispiel wöchentlich ins Laufhaus ist (hoffentlich dann war) muss ich das nicht lieben. Aber ich kann es nehmen wie es ist.
Aber diese Liebe kann und darf auch vorbeigehen.

Ich hoffe bei meinen Kindern nie.
 
Wenn zwei Bedürftige aneinander geraten, die im anderen ihr "" heil "" suchen.
.

Aber ist es nicht immer eine Sehnsucht, ein Bedürfnis, dass einem nach einem Du, einem Gegenüber, Wärme, Nähe, Geborgenheit, Lust oder was auch immer suchen lässt?

Wenn ich vollkommen in mir selber Ruhe werde ich mich gar nicht auf einen anderen Menschen einstellen wollen.
 
Mmmhhh, wäre es das, wäre der Weg davor nicht gewesen?
Du bist sehr scharfsinnig!
Ohne den Weg davor wäre ich nicht da, wo ich bin! :up:

Es bleibt die Frage, ob nicht auch ein anderer Weg, gemeinsam mit meiner früheren Partnerin zu diesem Punkt hätte führen können. Nun, diese Frage bleibt zunächst noch offen.

Schlagend war für mich eines Tages der Geistesblitz: "Wenn meine Frau nicht solch einen mist gemacht hätte, hätte ich meine neue Partnerin nicht so kennengelernt, wie ich sie jetzt kenne. Das wäre wirklich schade gewesen!"

Und die Aussage meiner neuen Partnerin: "Ich bin Deiner Frau echt dankbar! Ohne ihr Handeln hätte ich Dich nie so kennengelernt!"
 
Aber ist es nicht immer eine Sehnsucht, ein Bedürfnis, dass einem nach einem Du, einem Gegenüber, Wärme, Nähe, Geborgenheit, Lust oder was auch immer suchen lässt?

Wenn ich vollkommen in mir selber Ruhe werde ich mich gar nicht auf einen anderen Menschen einstellen wollen.
Sehe es gerade andersrum, dann ist es eine Ergänzung aber keine bedürftigkeitsverbindung.
 
Bedingungslos liebe ich meine Kinder.
Und im besten, idealfall mich.

Annehmen mit allen Ecken und Kanten.
Ich muss nicht jede seiner Macken lieben und alles toll finden. Aber ich kann damit leben.

Auch wenn überall steht, die Vergangenheit sei egal. Wenn ich weiß, dass er z. Beispiel wöchentlich ins Laufhaus ist (hoffentlich dann war) muss ich das nicht lieben. Aber ich kann es nehmen wie es ist.
Aber diese Liebe kann und darf auch vorbeigehen.

Ich hoffe bei meinen Kindern nie.

Ja muss ich dir Recht geben Alles andere ist Quatsch.

Dass mit der Partnerschaft und Liebe vorbei gehen. Stimme ich dir zu.

Und mit den Kindern. Wer will das nicht. Aber dass liegt leider nicht in unsere Hand und wir können es nicht Entscheiden. Wir können nur hoffen dass wir geliebt werden so wie wir sie Geliebt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ist es nicht immer eine Sehnsucht, ein Bedürfnis, dass einem nach einem Du, einem Gegenüber, Wärme, Nähe, Geborgenheit, Lust oder was auch immer suchen lässt?

Wenn ich vollkommen in mir selber Ruhe werde ich mich gar nicht auf einen anderen Menschen einstellen wollen.

Natürlich ist es immer eine Sehnsucht. Es ist aber eine andere Sehnsucht, die man dem Partner entgegenbringen sollte, als die, die man den Eltern entgegenbringt.
Zweisamkeit ist mehr als 1 + 1. Es ist eine Fusion, bei der Synergien freigesetzt werden.

Denke nicht ganz so absolut; der Mensch ist unvollkommen. Vollkommen in sich selbst ruht vielleicht ein tibethanischer Mönch. Ein "normaler" Mensch mag in sich ruhen; was ist "vollkommen"?
Und selbst den Mönch möchte ich fragen, ob ihn ein anderer Mensch nicht noch bereichern könnte.
 
Und wenn man.sich nur mehr wundert, was man früher wahrgenommen hat, ist das nächste Wunder dran?

Sollte nicht sein und ist mir nicht passiert.
Ganz im Gegenteil meiner letzten doch mehrjährigen Beziehung habe ich, als ich durch war, einen wunderschönen Liebesbrief geschrieben und ihm einen der ersten wunderbaren Tage inkl. Musik gezeichnet und geschenkt. Das werden wir genauso behalten.

Man wächst ja aneinander.
Natürlich kann es sein, dass man sich in andere Richtungen entwickelt, dann ist es Zeit für den letzten innigen Kuss.
Das heißt aber nicht, dass der Mensch dann in die Versenkung muss, nicht mehr wundervoll ist nur weil wir nimmer Partner sind.
Er wird ja net schlecht nur weil er mit mir z´samm ist/war. (hoffe ich zumindest :D)
Natürlich treibt es dem Ende zu mitunter seltsame und unnötige Blüten - da kann man drüber.

Wäre es so wie Du sagst, dann hätte man sich leichtfertig in eine Beziehung geworfen.
Die Wunder die wir sehen durften, werden bleiben, egal ob in Partnerschaft oder rückblickend danach.

Auch die Unvereinbarkeit, die unterschiedlichen Lebensskizzen nehme ich voll und respektvoll an - es hat nicht sollen sein - das hat mit ihm oder mir als Mensch nichts zu tun.
Hätte einer wie wahnsinnig geklammert und gewaltsam die Beziehung weiter führen wollen, dann hätte ich mich/er sich eher als nicht angenommen und ernstgenommen als Mensch gefühlt.

Zugegeben, der Weg ist breit, ist aber durchaus zu schaffen.
 
Sehe es gerade andersrum, dann ist es eine Ergänzung aber keine bedürftigkeitsverbindung.

Natürlich ist es immer eine Sehnsucht. Es ist aber eine andere Sehnsucht, die man dem Partner entgegenbringen sollte, als die, die man den Eltern entgegenbringt.
Zweisamkeit ist mehr als 1 + 1. Es ist eine Fusion, bei der Synergien freigesetzt werden.

Denke nicht ganz so absolut; der Mensch ist unvollkommen. Vollkommen in sich selbst ruht vielleicht ein tibethanischer Mönch. Ein "normaler" Mensch mag in sich ruhen; was ist "vollkommen"?
Und selbst den Mönch möchte ich fragen, ob ihn ein anderer Mensch nicht noch bereichern könnte.

Ich kann supergut mit mir alleine sein.

Aber habe ich einen Partner, dann wünsche ich mir, möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen, Innigkeit, Nähe, Sex beliebig erweiterbar.

Es ist eine Sehnsucht die ich bei Nichterfüllung schon fast schmerzhaft erlebe. Eben als Bedürfnis.

Imho ist es nur eine Frage der Zeit bis Diskrepanzen in diesen Bedürfnissen auftreten.

Aus einem Vortrag nahm ich mit, dass die Trennungsrate nach dem Tod eines gemeinsamen Kindes über 90% liegt.

Also wohl nur eine begrenzte Anzahl an "schlechten Tagen" auszuhalten sind.

Mir wird gerade beim schreiben klar, dass es sich wohl um das verinnerlichte, von aussen übernommene "bis das der Tod euch scheidet" ist, das doch tiefer in mir sitzt als gedacht ....

Während Beziehung in der heutigen Zeit wohl eher bedeutet "so lange ich mich wohl fühle"
 
Während Beziehung in der heutigen Zeit wohl eher bedeutet "so lange ich mich wohl fühle"

...oder "wenn wir alles in unseren Möglichkeiten versucht haben und gemeinsam nun die Unvereinbarkeit zelebrieren dürfen/müssen."

Vorübungen für ein Wunder

Vor dem leeren Baugrund
mit geschlossenen Augen warten
bis das alte Haus
wieder dasteht und offen ist


Die stillstehende Uhr
so lange ansehen
bis der Sekundenzeiger
sich wieder bewegt


An dich denken
bis die Liebe
zu dir
wieder glücklich sein darf


Das Wiedererwecken
von Toten
ist dann ganz einfach


Quelle: Fried aus diesem Thread.
 
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