Sich angenommen fühlen?

...oder "wenn wir alles in unseren Möglichkeiten versucht haben und gemeinsam nun die Unvereinbarkeit zelebrieren dürfen/müssen."

Vorübungen für ein Wunder

Vor dem leeren Baugrund
mit geschlossenen Augen warten
bis das alte Haus
wieder dasteht und offen ist


Die stillstehende Uhr
so lange ansehen
bis der Sekundenzeiger
sich wieder bewegt


An dich denken
bis die Liebe
zu dir
wieder glücklich sein darf


Das Wiedererwecken
von Toten
ist dann ganz einfach


Quelle: Fried aus diesem Thread.
Ah!

Des Pudels Kern ist Verlust, Trauer, Abschied nehmen...

Begehren und Anhaften.

Mhm.

Danke, du hast mir viel weitergeholfen
 
Hat man als Kind Defizite erfahren und versucht man diese, durch den Partner aufzufüllen, wird dies wohl in vielen Fällen nicht gut gehen.


Die Eltern-Kind-Beziehung erfordert seitens der Eltern bedingungslose Liebe. In der Paar-Beziehung ist die "bedingungslose Liebe" eine Illusion. Nichtsdestotrotz finde ich die tiefe Liebe und das "voll und ganz Annehmen" ein erstrebenswertes Ziel.

Zum ersten Absatz Folgendes:

Genau so ist es. Diese Erkenntnis zu erlangen, dafür braucht es Zeit und "Ein in sich Hineinhören können".

Zum Zweiten:

MmN ist die bedingungslose Liebe in den meisten Fällen eine Illusion, außer beide Partner kamen in den Genuss einer liebevollen und wertschätzenden Kindheit.
 
Mir wird gerade beim schreiben klar, dass es sich wohl um das verinnerlichte, von aussen übernommene "bis das der Tod euch scheidet" ist, das doch tiefer in mir sitzt als gedacht ....

Fällt Dir die Erkenntnis genau so schwer wie mir? :D
Das konnte ich lange Zeit nicht begreifen.

Während Beziehung in der heutigen Zeit wohl eher bedeutet "so lange ich mich wohl fühle"

Ophira hat auch meine Gedanken treffend in Worte gefasst:

...oder "wenn wir alles in unseren Möglichkeiten versucht haben und gemeinsam nun die Unvereinbarkeit zelebrieren dürfen/müssen."

Manchmal sind einfach die Messen gelesen. Vielleicht hätte man früher etwas retten können, vielleicht auch nicht.

"Bis dass der Tod Euch scheidet" ist wunderbar romantisch, und hat vielleicht früher funktioniert, als die Lebenserwartung bei 30 Jahren lag und die gegenseitige Versorgung der Eheleute noch wichtiger war als heute.

Wenn es heute funktioniert, hat sich ein glückliches Paar gefunden. Verlässlich ist die Aussage keinesfalls.

Und vielleicht ist das auch ganz gut so, wenn es dazu führt, dass die Partner sich um einander bemühen.

Aber, ich möchte noch einen anderen Aspekt einführen: Kann es sein, dass die derzeitigen Diskutanden alle Romantiker sind? Was ist mit denen, die gut damit leben, nur kurze und häufig wechselnde Beziehungen oder One-Night-Stands zu haben? Was ist mit den ganzen "tollen Hechten" (bzw. Hechtinnen, oder wie Mädels bei den Fischen nennt)?
 
Bei Threads dieser Art bin ich immer hin- und hergerissen: einerseits gäbs viel zu schreiben über meine drei langen und echten Beziehungen bisher, wie ich in sie rein- und aus zweien wieder rausgekommen bin, was ich darin erlebt und gelernt habe, worin ich versagt hab, was ich alles hätt besser machen können, und auf der anderen Seite das Gefühl, das eigentlich nicht alles öffentlich breit treten zu wollen. Seelenstriptease - nicht öffentlich.

Wir alle tragen unsere Ecken und Kanten in uns herum, manche kennen wir, andere sind uns völlig unbekannt. Es ist ein weiter und oftmals schwieriger Weg, sich damit zu beschäftigen. Und wieder einmal : Imago-Dialoge. (Man lernt dabei so viel über sich selbst, und in weiterer Folge auch über die Beziehung und wie ich diese gemeinsam mit meiner Partnerin gestalten kann, ich bin einfach nur ein Fan. Bitte selber googlen, hingehen, anschauen, Zeit und Geld in die Hand nehmen und dann auch *tun*!). Beziehungen können nur davon profitieren, wenn die Beteiligten miteinander reden und einander auch *zuhören*.

Oft projizieren wir Wünsche und Sehnsüchte auf unsere Partner und erwarten dann "Ja, *SIE* ist die richtige, nur mit *IHR* werde ich glücklich sein bis ans Ende aller Tage... Hach, seufz .... ". Nein! Tut mir leid, das ist ein Märchen. Wir müssen schon unser eigenes Schärflein dazu beitragen, dass dieser Zustand wenigstens *halbwegs* erhalten bleibt, und nicht nach den ersten paar Jahren der graue Alltag einkehrt und die Beziehung, die vorher so schön und rosig war, langsam auffrisst. *Jeder* ist zu 100 % für das Funktionieren einer Beziehung zuständig, 50-50 gibts nicht (Auch das ein Satz, den ich gelernt habe, und den ich richtig finde).

Manchmal funktionierts tatsächlich nicht, das stimmt schon. Sich dann so voneinander trennen zu können, dass keine schwer verletzten Seelen zurückbleiben, ist schwer. Für mich wars zweimal zu schwer, ich habs gründlichst verbockt, und ich hoffe, ein drittes Mal werd ich nicht vor der Situation stehen.

Die Erziehung und die Bezugspersonen aus unserer Kindheit (wer auch immer das auch gewesen sein mag, für die allermeisten eben die eigenen Eltern) haben uns vieles beigebracht, vieles Gute und wohl auch vieles nicht ganz so Gute, oder Sachen, die uns heute als Erwachsene im Weg stehen. Hinschauen, auch mit Hilfe von professionellen Dritten. Ist heute keine Schande mehr, und man hat auch was davon, wenn man sich dem hingeben kann und in diesem geschützten Rahmen auch wirklich offen und ehrlich sich selbst gegenüber sein kann. Und ganz ehrlich: Immer nur alles auf die Eltern zu schieben und selbst nichts dazu beitragen, diese Knoten auf zu lösen, ist ein bisschen einfach! Man kann im Laufe der Jahre schon auch seinen eigenen Beitrag zur seelischen Gesundheit leisten - auch wenns ein bisschen weh tut, weils einfach desillusionierend ist .... ;-)

Und im Endeffekt kann ich nur dann hoffen, ganz als ich selbst angenommen zu werden, wenn ich selbst ebenfalls bereit bin, mein Herz zu öffnen und meine Partnerin ebenfalls voll und ganz, so wie sie ist, an zu nehmen. Glaub ich halt ...
 
Kann es sein, dass die derzeitigen Diskutanden alle Romantiker sind?
Hach, allerweil es warat aso - seufz.
Nein, ich krempel ganz gern die Ärmel rauf. Treiben lassen, Schmerz vermeiden, nur genießen wollen - hach es langweilt mich.
Ich mag Herausforderungen, entdecken, gemeinsam Seite an Seite (er)schaffen.
Romantisch ist das nicht wirklich, ich taug nicht zur Prinzessin. Als Lady, recht diszipliniert und klar orientiert, akribisch in Umsetzung, klar im Ausdruck tauge ich eher.
Genauso einer passt auch zu mir.

Was ist mit denen, die gut damit leben, nur kurze und häufig wechselnde Beziehungen oder One-Night-Stands zu haben?

Alles klar, warum nicht? Passt total. Jeder darf die Ansprüche in seinem Leben klar für sich definieren. Gleichgesinnte gibt´s. Passt.
Da gibt´s nix zu werten oder zu bekriteln.

Was ist mit den ganzen "tollen Hechten" (bzw. Hechtinnen, oder wie Mädels bei den Fischen nennt)?

Die haben, hoffe ich, für sich den Karpfenteich gefunden. Und somit ist das auch gut. :D

"Bis dass der Tod Euch scheidet" ist wunderbar romantisch

Das in Zufriedenheit hinzubekommen ist beinharte Arbeit mit viel Herzblut geschriebene Geschichte. :)
Net grad romantisch.
Hut ab für jede/n die/der das schafft - und natürlich auch die bessere Hälfte. :)
 
Kann es sein, dass die derzeitigen Diskutanden alle Romantiker sind? Was ist mit denen, die gut damit leben, nur kurze und häufig wechselnde Beziehungen oder One-Night-Stands zu haben? Was ist mit den ganzen "tollen Hechten" (bzw. Hechtinnen, oder wie Mädels bei den Fischen nennt)?
Ich glaube nicht, dass wir alle hoffnungslose Romantiker sind. Bei denen, die in erster Linie ONS und/oder nur kurzen Beziehungen führen, kanns mehrere Gründe geben: von ganz trivialen wie zum Beispiel berufliche (keine Zeit für irgendwas), bis zu Ängsten, sich darauf wirklich ein zu lassen - Verlustangst, die Angst, in irgendeiner Weise (körperlich, psychisch etc... ) nicht zu genügen (wir *müssen* heute ja alle ach soo perfekt sein, wie uns das vorgemacht wird - wer nicht aussieht wie ein 17jähriges photogeshopptes Model, wähnt sich ja schon adipös - OK; ist vielleicht übertrieben, aber nicht sehr!). Aber es wird den Jungen heute schon recht viel Druck gemacht, bzw. sie lassen sich viel Druck machen.
 
Klar gibt es dieses Liebesideal und das ist auch gut so, sonst wären viele tolle Gedichte nie geschrieben und ergreifende Musikstücke nie komponiniert worden. Liebe ist eben irgendwie immer auch das Streben nach Höherem und das kann sehr inspirierend sein. :)
Ich bin fern der schönen Künste überzeugt, dass es im Alltag 24/7 und über etliche Jahrzehnte nie zu 100% funktionieren wird das Liebesideal zu leben, was auch nix macht, weil wir eben Menschen sind, unvollkommen und fehlerhaft. Für mich ist dieses einseitige Formulieren von Enttäuschungen in einer Beziehung schon ein Teil des Denkfehlers, ich beginne lieber bei mir mit der Denk- und Beziehungsarbeit und sehe die Sache ansonsten als Wechselwirkung und wenn irgendwo eine Störung auftritt, dann frage ich mich nach meinem Anteil daran. Den anderen kann man nicht ändern, sich aber schon.
Angenommen werden beginnt deshalb bei mir und der Frage, ob ich mich denn annehmen kann und zwar wirklich und ohne Abstriche und ebenso wie es mit dem Partner ausschaut und ob ich nicht vielleicht etwas erhoffe oder erwarte, wo bei mir selbst in Wahrheit ein Mangel vorherrscht.
So ranzugehen, nimmt der Sache den Absolutheitsanspruch recht schnell und bringt die notwendige Dosis Alltag ins Ideal und wenn man dann einen gemeinsamen Nenner und Weg findet, ist es schön und trotzdem immer auch noch Arbeit. Aber eben an sich, nicht am anderen. ;)
 
Für mich ist dieses einseitige Formulieren von Enttäuschungen in einer Beziehung schon ein Teil des Denkfehlers, ich beginne lieber bei mir mit der Denk- und Beziehungsarbeit und sehe die Sache ansonsten als Wechselwirkung und wenn irgendwo eine Störung auftritt, dann frage ich mich nach meinem Anteil daran. Den anderen kann man nicht ändern, sich aber schon.
;)

Wie du schreibst, es liegt an uns selber etwas zu ändern, die Sichtweise zu verändern und nicht den Anderen. Wenn wir uns ändern, dann verändern sich auch die Menschen in der Umgebung. Auch wenn es viel einfacher ist, den Mitmenschen die Schuld an unserer Misere zu geben, so ist es doch ein gewaltiger Irrtum dies zu glauben und zu praktizieren.
 
Weils grad so schön zu den erwähnten Gedichten und Liedern passt: grade eben gefunden... ;-)

"Liebe mich! Die Geschichte einer Leidenschaft ..." :lol::lol::lol:
 
Wie du schreibst, es liegt an uns selber etwas zu ändern, die Sichtweise zu verändern und nicht den Anderen.
Nicht immer ist es einfach die eigene SIchtweise zu verändern, weil wir ja alle nicht perfekt sind.

Ist nicht Verständnis und das Bemühen zu verstehen eine enorme Grundlage in allen Lebensbereichen?

Damit geht vieles leichter, allem voran Verzeihen und Versöhnen. :D

Das Streben nach Perfektion ist schon ganz nett, liegt aber immer im Auge des Betrachters.
Wieviel wertvoller ist es doch Verständnis zu haben.
Wie oft passiert es, wenn man mal eine Sache begriffen hat, begreift man plötzlich 100 andere auch.
 
MmN ist die bedingungslose Liebe in den meisten Fällen eine Illusion,
bis ich eines Tages die Realität anerkenne.
außer beide Partner kamen in den Genuss einer liebevollen und wertschätzenden Kindheit.
wäre wünschenswert, ist aber nicht Grundvoraussetzung;

Deshalb beginne ich bei mir. Das Geschriebene beinhaltet absolut nichts romantisches. Ich mag mich dennoch immer wieder daran erinnern, ein Leben lang:

Ich möchte dich lieben, ohne dich einzuengen,
dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten,
dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen,
zu dir kommen, ohne mich aufzudrängen,
dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen,
dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen,
von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben,
dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen,
dich informieren, ohne dich zu belehren,
dir helfen, ohne dich zu beleidigen,
mich um dich kümmern, ohne dich verändern zu wollen,
mich an dir freuen, so wie du bist.

Wenn ich von dir das Gleiche bekommen kann, dann können
wir uns wirklich begegnen und uns gegenseitig bereichern.


Wenn ich vollkommen in mir selber Ruhe werde ich mich gar nicht auf einen anderen Menschen einstellen wollen.
Warum solltest das nicht mehr wollen? Menschen sind doch eine herrliche Bereicherung für unser Leben. Das wäre ja voll trist dieses Bild "von in sich ruhen".
Was wäre wenn ich in "mir ruhe" und so vorgehe:
Ich schließe meine Augen und öffne sie und bin alleine! Herrlich, mir geht nichts ab.
Ich schließe meine Augen und öffne sie und Menschen sind um mich! Herrlich, ich erfreue mich an ihnen!
 
Ich möchte dich lieben, ohne dich einzuengen,
dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten,
dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen,
zu dir kommen, ohne mich aufzudrängen,
dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen,
dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen,
von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben,
dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen,
dich informieren, ohne dich zu belehren,
dir helfen, ohne dich zu beleidigen,
mich um dich kümmern, ohne dich verändern zu wollen,
mich an dir freuen, so wie du bist.

Diese WOrte gehören eingerahmt und überall sichtbar gemacht. Der Weg ist das Ziel, ich bin noch auf dem Weg ...
 
Ich wünsche Dir einen Menschen, der DICH annimmt, wie Du bist

Ich denke das ist unser Grundwunsch!
Ich sehe darin jedoch ein Problem wenn man sich selbst nicht so akzeptiert wie man ist und der perfekte Partner für den anderen sein möchte.

Diesen Fehler habe ich in meiner vergangenen Ehe gemacht. Ich habe mich freiwillig um 180 Grad geändert nur um die Frau zu sein die er will.
Naja es ging ein paar Jahre gut nur irgendwann will man das nicht mehr weil es anstrengend ist wer anderer zu sein.

Mit meinem jetzigen Partner hatte ich einen anderen Umgang, das war so: das bin ich und nicht anders, wenn es dir passt bleib wenn du was zu bemängeln hast dann zieh weiter!

Was soll ich sagen es harmoniert und unsere Beziehung ist entspannt. Denn beide Partein wussten auf wen sie sich einlassen und beide verliebten sich in die Person wie sie ist!

Für mich ist es so entspannend nicht darüber nachdenken zu müssen wie ich mich verhalte, mich selbst nicht ständig versuchen zu zügeln nur um keinen Konflikt hervorzurufen.

Ich darf jetzt erfahren wie es ist einfach ich selbst zu sein und dafür noch gefeiert zu werden.
Jedesmal wenn ich mit einer Person einen verbalen Schlagabtausch habe, sagt mir mein Partner wie er mich liebt, mein Ex war mehr so reden nicht weiter komm runter ich schäme mich schon usw.

Und eines kann ich euch sagen, es fühlt sich toll an!

LG, Rose
 
Ich darf jetzt erfahren wie es ist einfach ich selbst zu sein und dafür noch gefeiert zu werden.
[…]
Und eines kann ich euch sagen, es fühlt sich toll an!

Ja, das ist herrlich, nicht wahr? :)
Für mich war es allerdings ein ziemlicher Lernprozess, bis ich festgestellt habe, dass ich früher eben nicht "ich selbst" war.:hmm:
 
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