Sollte Polygamie erlaubt sein?

Sollte Polygamie erlaubt sein?

  • Mann: ja

    Stimmen: 50 53,8%
  • Mann: nein

    Stimmen: 25 26,9%
  • Frau: ja

    Stimmen: 13 14,0%
  • Frau: nein

    Stimmen: 5 5,4%

  • Umfrageteilnehmer
    93
Vollkommen richtig. Deshalb ist ja auch die Ehe mehr als nur ein rechtliche Angelegenheit. Der moralische Einfluss der Kirche ist auch heute noch enorm.


Das mit dem Einfluss der Kirche sollten wir nicht überbewerten. Das war einmal, verliert aber die Wirkung. Es gibt inzwischen zuviel Religionslose und Gulaschchristen.
 
Genau das ist die Frage. Ist es statthaft, nur ein juristisch legitimiertes Lebensmodell "anzubieten"? Oder ist es vielmehr Aufgabe des Staates der Diversität an Lebensentwürfen rechtlich Rechnung zu tragen?

:up:

Auch politisch gesehen ein relevanter Aspekt. Im Sinne einer Gleichbehandlung. Aber da traut sich niemand ran.
 
Ist aber im Schwinden begriffen:

Unsere gesamte Kultur/ Erziehung ist nach christlichen Grundwerten ausgerichtet. Frag mal einen Geistlichen oder einen Lehrer was er z.B. von offener Ehe oder Swingerclubs/ Fetischen, usw. hält. Und das prägt eben das Gewissen der Menschen auch heute noch nachhaltig. Die Kirche bestimmt quasi, was moralisch gut und was böse ist. Und die monogame Ehe / Treue auf Lebenszeit gilt eben als das Gute.
 
Unsere gesamte Kultur/ Erziehung ist nach christlichen Grundwerten ausgerichtet.

Ich war bei den Pinguinen in der Volksschule, anschliessend in einer sehr konservativen weltlichen Schule. Was hats gebracht? Meine gesamte ehemalige Klasse ist unangepasst, kirchenkritisch und eher in einem SC denn in der Sonntagsmesse zu finden. :haha:
 
Unsere gesamte Kultur/ Erziehung ist nach christlichen Grundwerten ausgerichtet. Frag mal einen Geistlichen oder einen Lehrer was er z.B. von offener Ehe oder Swingerclubs/ Fetischen, usw. hält. Und das prägt eben das Gewissen der Menschen auch heute noch nachhaltig. Die Kirche bestimmt quasi, was moralisch gut und was böse ist. Und die monogame Ehe / Treue auf Lebenszeit gilt eben als das Gute.

Na was genau erwartest Du Dir von einem GEISTLICHEN - nicht nur von einem katholischen ?
Gilt für Orthodoxe und Protestanten ebenso. Oder denkst Du, dass die Frau evangelische Bischöfin mit ihrem
Mann swingen geht ?
Das Gute ist jedoch, dass man sich an die Empfehlungen oder Moralvorstellungen von Geistlichen
halten KANN - jedoch nicht MUSS - völlig freie Gewissensentscheidung.

Und wäre sie so bestimmend wie Du hier meinst, dann wären Swingerclubs hier verboten -
sind sie aber nicht.
"Was Gott zusammengefügt hat, darf der Mensch nicht trennen" - tut er aber rd. 16.000 Mal letztes Jahr.
Österreich: Mehr Eheschließungen, weniger Scheidungen
Die Eheschließungen steigen ebenfalls. WIe nachzulesen ist, beträgt das Durchschnittsalter der
Ersteheschließenden rd. 30 Jahre (bei Männern 32).
Ich gehe mal davon aus, dass normal entwickelte 30-Jährige selbst entscheiden was sie wollen.
Den wenigen die Schiss vor Oma, Opa, Mama und Papa haben kann eh keiner helfen.

Österreich ist ein sekulärer Staat.
"
 
Die Kirche bestimmt quasi, was moralisch gut und was böse ist. Und die monogame Ehe / Treue auf Lebenszeit gilt eben als das Gute.
oder eventuell doch zuerst mal die werte die du von deiner familie mitbekommst. was du dann daraus machst oder sie verschiebst, weil die zeiten sich ändern, ist halt die sache von jedem selber...........kirche hat doch bei uns fast nix mehr zu sagen........zeig mir die vielen haushalte wo das noch relevant wäre.
 
Wie einige Vorposter schon richtig angemerkt haben: Dass die Kirche in der heutigen Zeit den direkten Einfluss auf die Gesellschaft verliert, ist nicht von der Hand zu weisen.
Dass der familiäre Einfluss und die Erziehung wesentlich Anteil an der Persönlichkeitsentwicklung und der eigenen Einstellung haben auch...

Aber, und jetzt kommt das Aber (sind lediglich MEINE Gedankengänge, warum die Gesellschaft noch nicht reif ist für Beziehungsformen wie Polygamie)
Der ehemals wirklich große Einfluss der Religion ist seit Generationen fest in den Grundwerten vieler Familien verankert, und wird - wenn auch unbewusst - durch die Erziehung an die Kinder weiter gegeben. Zwar von Generation zu Generation abgeschwächt, aber bis von diesen tlw. antiquarischen Moralvorstellungen nichts mehr übrig ist, wird noch viel Wasser die Donau runter fließen.

Das merkt man alleine schon, wenn man mit den Menschen über die Homo-Ehe respektive eingetragene Partnerschaft diskutiert. Hier im EF sind naturgemäß eher Menschen vertreten, die liberaler eingestellt sind, der Großteil der Bevölkerung sieht aber immer noch etwas Verwerfliches daran und findet diese Gesetzgebung falsch.

Und unterbewusst werden in Teilen der Bevölkerung durch manche Politiker Ängste geschürt, indem sie sagen, die und die "fremde" Religion ist böse.
Dadurch wird aber suggeriert, dass das Christentum die eigentlich "gute" Religion ist.

Alles in allem eine sehr komplexe Angelegenheit, sowohl gesellschaftspolitisch als auch gesetzlich.
Und politisch wird das Thema wohl erst dann aufs Tapet kommen, wenn ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Bevölkerung sich aktiv für Polygamie einsetzt.

Mr. Salt
 
Das Gute ist jedoch, dass man sich an die Empfehlungen oder Moralvorstellungen von Geistlichen
halten KANN - jedoch nicht MUSS - völlig freie Gewissensentscheidung.

Das Gewissen ist kein unabhängiges Neutrum, das frei entschieden kann, sondern ist auch von Erziehung und Psyche geprägt. Manche Menschen brauchen fast ein ganzes Leben , um sich von Prägungen lösen zu können, manche schaffen es nie.

Es geht auch nicht um den unmittelbaren Einfluss, sondern den mittelbaren, den vielen Menschen unbewussten.

Siehe auch:

Der ehemals wirklich große Einfluss der Religion ist seit Generationen fest in den Grundwerten vieler Familien verankert, und wird - wenn auch unbewusst - durch die Erziehung an die Kinder weiter gegeben. Zwar von Generation zu Generation abgeschwächt, aber bis von diesen tlw. antiquarischen Moralvorstellungen nichts mehr übrig ist, wird noch viel Wasser die Donau runter fließen...............

Da erhebt sich doch gleich die Frage, ob sich nicht auch die Kirche, ebenso wie der Staat, ganz aus den amorösen Verhältnissen der Menschen heraushalten sollte. Aber ich denke, das würde den Kirchenfürsten noch schwerer fallen als dem Staat, weil Moralisieren eben ihr Kerngeschäft ist, wogegen der Staat nur deren moralische Prinzipien in Gesetze gemeißelt hat. Z.B. die monogame Ehe.
 
Nach heutiger Meinung ist zwischen Sex und Liebe zu unterscheiden: Sex ist frei, Liebe bindend und die Ehe gesetzlich geschützt.

Sex, Liebe, Ehe

Sex dient zwar in erster Linie der Arterhaltung durch Zeugung von Nachkommen, aber viel häufiger der Erfüllung des elementaren körperlichen Bedürfnisses, Wollust zu empfinden, also die verschiedenen Glückshormone im Körper zu aktivieren. Dies gelingt am leichtesten durch manuelle oder orale Stimulation sexuell erregbarer Körperteile wie des Mundes, der Haut der Brustwarzen und der Geschlechtsorgane sowie durch Anschauen erotischer Bilder und Videos und durch Wahrnehmung erotischer Signale mit anderen Sinnesorganen sowie durch Lesen oder Ausdenken erotischer Geschichten und Fantasien. Besonders wirkungsvoll ist es natürlich, wenn mehrere Reizformen kombiniert werden und besonders attraktiv ist es, wenn die allfälligen Partner und Animationsvorlagen immer wieder gewechselt werden. Am intensivsten erleben wir den Sex jedoch mit einer lebendigen Person.

Wer auf Sex - aus was für Gründen auch immer - verzichtet, riskiert, früher oder später psychische Störungen zu erleiden. Zwar entleeren sich die Hoden eines Mannes, der im Fortpflanzungsalter keinen Sex hat, etwa alle vier Wochen meist in einem Traum spontan, bei dieser Notwehr des Körpers bleibt aber der Orgasmus aus. Das kirchliche Gebot des Zölibats für katholische Priester, Nonnen und Mönche hat mit aller Deutlichkeit gezeigt, dass viele dieser Benachteiligten sich sexueller Übergriffe oder an den ihnen anvertrauten Schützlingen durch Gewaltexzesse schuldig machen. Zudem zeigten verschiedene statistische Erhebungen, dass Männer, die seltener als wöchentlich ejakulieren, mit erhöhtem Risiko an Prostatakrebs erkranken.

Liebe dient der Erfüllung des elementaren seelischen Bedürfnisses, Geborgenheit zu empfinden, also bei einem anderen Wesen Verständnis, Vertrauen und Zuwendung zu finden. Zu Beginn des Lebens baut sich aller meistens von selbst die Liebe zwischen Mutter und Kind auf, anschliessend kommen vielleicht Liebesbeziehungen mit dem Vater und Tieren sowie mit Gott und anderen religiösen Instanzen dazu. In der Schulzeit können sich Freundschaften in Liebesbeziehungen auswachsen. Mit der Pubertät beginnt die Fokussierung der Liebe auf eine einzige Partnerperson, was gewöhnlich mit der Lockerung der früheren Liebesbeziehungen einhergeht (Emanzipation). Die Liebe ist selbstlos, jedoch nicht exklusiv, und kann, wenn nötig, vorübergehend sogar aufopfernd sein; sie sollte aber weder das Selbstvertrauen noch die Eigenständigkeit der beiden Partner untergraben. Wahre Liebe ist tolerant und duldsam und kann auch Fehler verzeihen. Mangel an Liebe - insbesondere an Mutterliebe - führt fast zwangsläufig zu psychischen Fehlentwicklungen: Die Betroffenen entwickeln kaum die Fähigkeit zu Empathie, sind von Misstrauen geplagt und führen meist ein vereinsamtes Leben. Wer in der Kindheit Liebe entbehrte, hat später kaum eine Chance, dieses Defizit aufzuholen.

Die Ehe ist eine dauerhafte Lebensgemeinschaft zweier Menschen, die auf gegenseitiger Achtung und Wertschätzung beruht und bezweckt, gemeinsam das Leben zu meistern, sich gegenseitig mit Rat und Tat beizustehen, füreinander einzustehen und gemeinsam Verantwortung zu tragen, insbesondere für den Nachwuchs, der allfällig aus der Verbindung entsteht. Die beste Chance für eine glückliche Ehe haben Paare, die sich lieben. Auch der Sex spielt in der Ehe eine bedeutende Rolle. Wenn die Bedürfnisse der beiden Partner einander entsprechen, stärkt und bereichert gemeinsamer Sex die ehelichen Bande enorm. Wenn diese Übereinstimmung allerdings - wie es oft vorkommt - nicht erfüllt ist, sollten die Partner einander die Freiheit einräumen, die sexuellen Bedürfnisse anderweitig zu befriedigen, im Bewusstsein, dass Autosex und Sex mit einer Drittperson, wenn dies mit dem Einverständnis aller Beteiligten geschieht, die eheliche Liebe nicht beeinträchtigt.

Seit den Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts befriedigen immer mehr Menschen ihre sexuellen Bedürfnisse virtuell, d. h. sie holen sich im Internet die erotischen Animationsvorlagen und treten anonym mit Partnern in Verbindung, um mit ihnen Erfahrungen Wünsche und Erfahrungen auszutauschen, jedoch ohne diese leibhaftig zu treffen. Auch diese Einseitigkeit führt, wenn sie sich zu einer Sucht steigert, häufig zu psychischen, sozialen und beruflichen Schwierigkeiten.

Ebenfalls in den Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts definierte eine internationale Konferenz den freien Sex für alle Menschen als ein fundamentales Menschenrecht. Aber bisher hatte dieses Prinzip keinerlei gesetzliche Folgen.
 
In gewisser Form ist Polygamie in Österreich bereits möglich - wenn Menschen aus anderen Kulturkreisen bei uns ansässig werden. Dann nehmen sie in gewisser Weise auch ihre Rechtslage des Heimatlandes mit.
Ein legal mehrfach verheirateter Mann, darf dies auch in Österreich sein. ...

Jein. Es gibt im IPRG den sog. "ordre public-Vorbehalt"; danach ist eine Bestimmung des fremden Rechts nicht anzuwenden, wenn ihre Anwendung zu einem Ergebnis führen würde, das mit den "Grundwertungen der österreichischen Rechtsordnung" unvereinbar ist. An ihrer Stelle ist erforderlichenfalls die entsprechende Bestimmung des österreichischen Rechtes anzuwenden. Die Vielehe ist mit den Grundwerten des österreichischen Rechts unvereinbar, was sich aus den §§ 24 EheG und 192 StGB ableiten lässt, wonach die Doppelehe ein Ehenichtigkeitsgrund und das Eingehen einer solchen strafbar ist. Soweit die fremde Rechtsordnung also nicht das Eingehen einer solchen Vielehe verbietet, oder nicht wenigstens als nichtig beurteilt, ist österreichisches Recht anzuwenden und die zweite Ehe aus österreichischer Sicht als nichtige Doppelehe anzusehen.

Das gilt aber nur dann, wenn sich diese Ehe im Einzelfall tatsächlich in relevanter Weise in Österreich auswirkt und ihre Anwendung zu einem Ergebnis führt, das dem österreichischen ordre public widerspricht.
 
Nicht an Allem sind die Religionen schuld

Ob Religionen da eine Schuld angelastet werden kann, wäre eine weitere Frage. Monogamie gilt ja nicht als verwerflich. Polygamie hingegen schon. Dass Religionen als moralisierende Instanz maßgeblich am Polygamie-Verbot beteiligt waren, steht außer Zweifel, ungeachtet naturwissenschaftlich betrachteter Hintergründe/ Entwicklungen.
 
Ob Religionen da eine Schuld angelastet werden kann, wäre eine weitere Frage. Monogamie gilt ja nicht als verwerflich. Polygamie hingegen schon. Dass Religionen als moralisierende Instanz maßgeblich am Polygamie-Verbot beteiligt waren, steht außer Zweifel, ungeachtet naturwissenschaftlich betrachteter Hintergründe/ Entwicklungen.

Der große Vorteil an religiösen Geboten ist, dass man sich dran halten KANN - aber nicht MUSS.
Ob dann die frei gewählte Lebensform weit verbreitete gesellschaftliche AKzeptanz findet -
oder eben nicht - ist eine andere Baustelle.
Aber man kann ja sein Leben nach den eigenen Bedürfnissen ausrichten.
Solange man niemandes Freiheiten einschränkt, kann es ja wurscht sein, was andere drüber denken.
 
@Mitglied #456556
Netter Essay, der entweder schön zusammengereimt oder brav abgeschrieben ist (ich tippe auf 2.)
Aber abgesehen davon hat dieser geistige Erguss über Sex, Liebe und Ehe so gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, um das es hier geht...
In der Schule hätte es geheißen: Themenverfehlung, fünf, setzen!

Mr. Salt
 
Finde den Bericht gerade nicht wieder...In DE hat einer geklagt.Seine beiden Ehen,im Ausland geschlossen,wurden anerkannt.
 
@Mitglied #456556
Netter Essay, der entweder schön zusammengereimt oder brav abgeschrieben ist (ich tippe auf 2.)
Aber abgesehen davon hat dieser geistige Erguss über Sex, Liebe und Ehe so gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, um das es hier geht...
In der Schule hätte es geheißen: Themenverfehlung, fünf, setzen!

Mr. Salt
Lieber Mr. SALT
Dein Verdacht grenzt an üble Nachrede: Die Überlegungen und der Text meines "netten Essays" stammen vollumfänglich von mir. Ich versuchte damit das Umfeld der Frage Polygamie zu beleuchten und den Unterschied zwischen Sex und Liebe darzustellen. Und wer zwischen den Zeilen zu lesen versteht, hat hoffentlich bemerkt, dass Polygamie der menschlichen Natur eher entspricht als die von Kirche und westlichen Gesetzen vorgeschriebene Einehe.
 
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