Sollte Polygamie erlaubt sein?

Sollte Polygamie erlaubt sein?

  • Mann: ja

    Stimmen: 50 53,8%
  • Mann: nein

    Stimmen: 25 26,9%
  • Frau: ja

    Stimmen: 13 14,0%
  • Frau: nein

    Stimmen: 5 5,4%

  • Umfrageteilnehmer
    93
Da stellt sich eben die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, dass der Staat sich generell aus amorösen Verhältnissen der Menschen raushält und hier seine ethische Leitfunktion aufgibt. Kinderrechte können auch ohne dem gefördert/ geschützt werden.

An die Stelle von staatlichen Eheschließungen könnten z.B. zivilrechtliche Partnerschaftsvereinbarungen treten, wenn überhaupt nötig. Wie auch heute schon Dritten gegenüber.

Wieso entweder/oder ?
Die zivilrechtlichen Vereinarungen verbietet doch niemand ?
Und der Staat zwingt doch niemand in die Ehe !!

Das Eherecht ist doch mehr ein Angebot - dem unterwirft man sich - oder eben nicht.
Aber dann mit allen Konsequenzen. Wer das nicht will - soll's sein lassen.

Das ist ja nicht so wie bei der Regelung von Arbeitsverhältnissen - DA wird massiv vom Staat
bzw. seinen Institutionen (speziell den GKKs) eingegriffen.
Da sind freie Verträge mittlerweile vielfach unmöglich oder zumindest sehr erschwert,
weil Arbeitgeber und Arbeitnehmer oft gezwungen werden ein Angestelltenverhältnis einzugehen,
obwohl BEIDE das nicht wollen.

Ich kenne absolut NIEMANDEN der in eine standesamtliche Ehe gezwungen wurde.
 
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"Nach den Begriffen des bürgerlichen Rechts nicht. Nur weil man sich liebt, könnte man auch so zusammenleben. Wenn man heiratet, erwartet man diese rechtliche Bindungswirkung. Und die ist völlig unabhängig von der Liebe. Natürlich, man hält die Ehe leichter aus, wenn einem der andere wenigstens sympathisch ist. Aber Geschäftsgrundlage der Ehe ist die Liebe nicht."
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Ein wesentlicher Satz.
"Ehe" war über Jahrhunderte primär ein Wirtschafts (und Politik-)modell bzw -werkzeug.

Ehe als Liebesgemeinschaft ist vor allem ein Konstrukt der vergangenen Jahrzehnte.

Nur - keines von @Mitglied #67897 's Argumenten führt zu einem pro oder contra. Jedes ist auf die monogame wie die polygame Ehe anwendbar. Aber persönliche Bewertungen und Schlüsse ermöglichen sie allemal.

Ich meine nicht, dass polygame Ehe bis auf Weiteres im europäischen Kulturraum realisierbar wären. Wie schon geschrieben, auch Polygamie ist mittlerweile vielfach in Ländern wo sie möglich war untersagt (zumindest habe ich das vor einiger Zeit einmal so gelesen).

Ob Polygamie ein probates Mittel gegen schlechtes Gewissen und Fremdgehen sein könnte - wie @Mitglied #391280 es anführte - wage ich zu bezweifeln. Zur Zeit ist viel eher der Trend zu einer neuen Prüderie und Moralisierens zu beobachten. Die damit verbundene Bigotterie wird bald folgen...
Und Gesetze sind zumeist Ausdruck des aktuell herrschenden "gesunden menschlichen Ermessens und Empfindens".
 
... vielleicht sollte man einmal mit Menschen, die polygame Erfahrungen gesammelt haben, reden... ;)

Also, ich entsinne mich dunkel, da ja auch Polygamie vielfach gar nicht gewünscht war ("Übernahme" der Ehefrau nach Tod des nahen Verwandten, zB) es zu dramatischen und menschenunwürdigen Existenzbedingungen gekommen sein soll....

Ich bleibe aber vorerst dabei - es wird wohl kein schlüssiges Argument auf Sachebene dafür oder dagegen geben. Viel eher noch, das Prinzip der bürgerlichen "Ehe" zu reflektieren. Wir müssen nicht mit allem im 18. Jahrhundert stecken bleiben. Nur weil eines der Gesetzbücher damals seinen Anfang fand....
 
vorsicht, das ist heute in vielen fällen auch so! wenn der ex-lebenspartner trotz neuer ehe weiter eine regelmäßige alimentation bekommt, bekommt er auch eine witwen/r-rente - und zwar losgelöst vom rentenanspruch des hinterbliebenen lebenspartners.

ich bin nicht sicher, aber ich denke nur aliquot aus den pensionsansprüchen
 
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Die zivilrechtlichen Vereinarungen verbietet doch niemand ? ... .
Das nicht. Aber sie können nicht im selben Umfang vereinbart werden wie eine Eheschließung.

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Und der Staat zwingt doch niemand in die Ehe !!
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Nicht direkt. Aber habe einmal einen Partner/in im Krankenhaus - da merkst du den Unterschied rasch.

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Das Eherecht ist doch mehr ein Angebot - dem unterwirft man sich - oder eben nicht.
Aber dann mit allen Konsequenzen. Wer das nicht will - soll's sein lassen.
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Genau das ist die Frage. Ist es statthaft, nur ein juristisch legitimiertes Lebensmodell "anzubieten"? Oder ist es vielmehr Aufgabe des Staates der Diversität an Lebensentwürfen rechtlich Rechnung zu tragen?

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Das ist ja nicht so wie bei der Regelung von Arbeitsverhältnissen - DA wird massiv vom Staat
bzw. seinen Institutionen (speziell den GKKs) eingegriffen.
Da sind freie Verträge mittlerweile vielfach unmöglich oder zumindest sehr erschwert,
weil Arbeitgeber und Arbeitnehmer oft gezwungen werden ein Angestelltenverhältnis einzugehen,
obwohl BEIDE das nicht wollen. ... .
Dem kann ich nicht zustimmen. Warum meinst du, gibt es so viele neuen EPU? Genau deshalb, um die diversen Sicherheitsbestimmungen, Sozialgesetzgebung etc zu umgehen.... Stichwort: Waxing-Lady. ;)
Ich befürchte eher, dass dies die Zukunft der Arbeit sein wird - jeder sein eigener Unternehmer.

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Ich kenne absolut NIEMANDEN der in eine standesamtliche Ehe gezwungen wurde.
Ich schon..... aber im Regelfall aus beiden oder einer der betroffenen Familien. ;)
Und nicht zu vergessen, dass es genug fundamentalistische Religiöse gibt, die nicht einmal die staatliche Eheschließung anerkennen sondern nur die kirchliche....
 
Das wäre mal ein Ansatzpunkt, was jedoch sicher bis zu einer gewissen Größenordnung eine Rolle spielt, dass wir in einer christlich geprägten Kultur leben (unabhängig davon, ob man jetzt selbst mehr oder weniger religiös ist - und da der Einfluss der Kirche (auf die Gesellschaft und deren sozialen Strukturen) nicht unterschätzt werden darf.

Vollkommen richtig. Deshalb ist ja auch die Ehe mehr als nur ein rechtliche Angelegenheit. Der moralische Einfluss der Kirche ist auch heute noch enorm.
 
Vollkommen richtig. Deshalb ist ja auch die Ehe mehr als nur ein rechtliche Angelegenheit. Der moralische Einfluss der Kirche ist auch heute noch enorm.

Ist aber im Schwinden begriffen:
Religionen in Österreich: 700.000 Muslime, 5,16 Mio. Katholiken

Die Katholiken sind bald unter 50%, dann sehen noch die Orthodoxen, Protestanten und Juden monogame Beziehungen vor. Zur Summe der Konfessionslosen, ANDEREN und Muslime gehören bald rd. 3 Mio Menschen.
Also sinkt der Einfluss der katholischen Kirche. Andere Moralansätze gewinnen an Bedeutung.
Ob uns das immer und in allen Belangen angenehm sein wird, wage ich zu bezweifeln.
Auch hier gibt's kein Cherry Picking.
Die die schon jetzt mehrere Frauen heiraten dürfen, dürfen sie auch züchtigen - nach den Gesetzen der jeweiligen Heimatländer.
 
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