Ein Paar in unserem Verwandtenkreis ist seit über zehn Jahren zusammen, seit 3 Jahren verheiratete,
Mitte 30. Bisher kinderlos, objektiv gesehen gibt es keine Hinderungsgründe. Finanziell, gesundheitlich und auch sonst alles im grünen Bereich. Aus einigen wenigen Gesprächen und Andeutungen drüber lässt sich raushören, dass sie Kinder will und er bremst, das ganze dauert schon mehrere Jahre. Sie sagte schon mehrmals, auch nach der Hochzeit, dass demnächst Kinder geplant sind.
Wir und die anderen Paare in der Familie haben alle schon Kinder und bei Familientreffen steht das Thema wann es denn bei ihnen so weit ist, immer unausgesprochen im Raum.
Ich hab´s mal in kleiner Runde bei einer Wanderung probiert direkt anzusprechen.
Da kam keine konkrete Aussage (Kinder ja/nein). Sie war sehr still, er blockte freundlich, aber bestimmt ab.
Auch anderen Familienmitgliedern ging ähnlich. Jetzt traut sich schon keiner mehr fragen.
Drüber geredet wird nur mehr in Abwesenheit der Betroffen.
Von der Schwägerin kam nun dahingehend Kritik, warum das nicht endlich mal jemand mit den Beiden bespricht. Wenn früher das Thema zur Sprache kam ist sie emotional geworden, sogar mal weinend rausgegangen. Momentan traut sich keiner drüber, nicht mal die eigene Schwester oder die Eltern, ist schon recht tabubehaftete das Kinderthema…...
Ich dachte schon mal dran mit ihm allein drüber zu reden, einfach mal seine Sichtweise hören.
Passende Gelegenheiten sind aber selten und wie das Gespräch beginnen, dass er nicht gleich wieder abblockt?
Das ganze dient nicht dazu unsere Neugierde zu befriedigen oder uns einzumischen, aber wir glauben,
dass sie recht unglücklich ist mit der Situation.
Das Kinderthema könnte eine unsichtbare Bruchstelle in dieser Beziehung sein, die nochmal zur Belastungsprobe werden wird.
Hat jemand von euch Erfahrung mit so einer Situation?
Sowas klärt man ja auch vor der Hochzeit, da sollte eigentlich schon klar sein, ob man Kinder möchte oder nicht, also beide Partner.
Jetzt müssen sie es eben hinterher regeln und sich gegebenfalls trennen.
Dann ist die Frage, wieso immer die unausgesprochene Frage bei der restlichen Familie im Raum steht, bei Treffen?
Sind Kinder denn eine Verpflichtung, muss man sie haben, wenn man verheiratet ist, weil es die Familie so will?
In welchem Jahrhundert ist deine Familie in ihrem Denken gefangen? Im Jetztigen jedefalls nicht.
Und die Schwägerin, scheint einen echten Hau zu haben, wenn sie kritisiert, wieso es keiner mit dem Beiden bespricht!
Die müssen sich weder rechtfertigen vor der Familie, noch steht es der Familie zu sich da einzumischen.
Sage also deiner Schwägerin und allen Anderen, es geht sie 0 an und sie sollen auf ihre Familienplanung schauen.
Und was ihr glaubt oder auch nicht, ist auch vollkommen irelevant. Es geht euch nichts an. Das müssen die 2 alleine regeln.
Man merkt ohnehin ganz oft, dass Paare Kinder haben, weil es sich so gehört und man sie halt bekommt, oder weil es von ihnen von Familien erwartet wird.
Eine perfekte Ausgangsposition für Familiengründung, es zu machen nur weil es sich so gehört und/oder es andere wollen.
Das wird ganz sicher eine glückliche Familie, mit einem Vater der eigentlich nicht so wirklich möchte.
Ehrlich, deine Familie hat nen Hau und mischt sich in Dinge ein, die sie einen Kack angehen!