Aber ich gestehe gerne, dass es für mich schwierig wird, wenn diese nicht monogamen Lebensweisen aus einer monogamen Beziehung heraus gelebt werden. Und eine Ehe würde ich schon als eine monogame Beziehung ansehen, zumal man ja nur eine Person ehelichen kann. Wem also dieses Band der Ehe zu eng gezogen erscheint, der braucht deswegen seine Partnerin nicht zu hintergehen, es würde ausreichen, wenn er erst gar nicht heiratet.
"Ehe" hat durch die Jahrhunderte unterschiedliche Funktionen gehabt und unterschiedliche Interessen erfüllt (befriedigen müssen). "Ehe" erhebt oder erhob zumindest den Anspruch auf Monogamie - und ist zu keiner Zeit und unter noch so rigiden Rahmen eingehalten worden.
Wenn der Gesetzgeber, wie nun endlich halbwegs durchgeführt, Partnerschaften rechtlich ähnlich den Ehen stellt, dann kann ich dir zustimmen. Dann haben Menschen auch Freiheit, über die Form ihres Zusammenlebens zu bestimmen.
Unabhängig von absoluter, serieller Monogamie oder zeitweiligem Urlaub davon... waren unverheiratete Paare (auch gleichgeschlechtliche) in ihren Rechten und im Sozialwesen massiv benachteiligt.
Beides haben zu wollen, ist nicht nur inkonsequent, sondern in meinen Augen auch Zeichen eines selbstsüchtigen Charakters.
Da bist schon a wengal überstreng
! Es ist sicher kein Grund für Schwarz oder Weiß. Da sind auch achtsame und respektvolle Zwischentöne möglich.
Ich weiß nicht, ob du von der kirchlichen Eheschließung redest oder von der standesamtlichen oder ob es für dich das gleiche ist. Ich halte auch nichts davon, dass Leute heiraten, weil sie grad "lustig" sind und sich gleich wieder scheiden lassen. Ich bin auch der Ansicht, dass wenn ich heirate, dies genau einmal im Leben tu und dann deswegen, weil das dieser eine Mensch ist, mit dem ich mein leben verbringen möchte.
Aber ich finde nicht, dass dies dann automatisch sexuelle Monogamie bedeutet....
Ist, zumindest in Österreich nicht das Gleiche. Keine kirchliche Ehe ohne standesamtlicher.
Doch - den Anspruch auf Monogamie stellt sie schon, auch die gesetzliche zivile Ehe. Schlag nach bei "Ehestörung" "Eheverfehlung" und "Ehebruch".
Ansonsten - ganz deiner Meinung. Schön und klar formuliert und vertreten. Respekt.
wo ist der "Gefällt mir"-button?
*umschau*
aso - das ist ja nicht facebook!
nicht alles geht auf Knopfdruck
Dafür san ma jo im (erwachsenen) EROTIK-Forum und net auf facebook (wo die kids noch üben...
)
mit untreue zerstört man eine beziehung , weil es danach kein vertauen mehr geben kann .
Stimmt - manchmal taut man mit Untreue erst richtig auf!
Na, na, so negativ woll ma's auch wieder ned sehen ...
Das san quasi einseitig offene Beziehungen ...
Oben, unten, vorne, hinten? Welche Seite ist denn dann offen? Bevorzugt offen?
Ach - und welche Offenheit würde dir am meisten liegen?
Hab ja nicht gesagt, dass sich seit der Anfangszeit meiner Forumszeit nicht etwas verändert hat, oder? ... Ich musste mir darüber einfach klar werden, habe Entscheidungen getroffen, die Konsequenzen dafür getragen.
Das Forum als eine Art emotio-psychische Kläranlage?! Interessanter Gedanke.
Hört sich nach einem langen und schmerzlichen Prozess an. Aber es scheint, als sei er in ein gutes Stadium getreten.
Warum? Absolut legitime Frage Nun, für alle Menschen kann ich nicht sprechen. Nur für mich. Und für mich gilt, dass sexuelle Treue eben nicht wichtig ist. Ob ich wieder heiraten würde? Das weiß ich für mich noch nicht. Aber ausgeschlossen ist es nicht, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass ich sexuelle Treue nicht mehr versprechen und auch nicht mehr verlangen werde.
Klare Ansagen. Keine Frage.
Das geht auf individueller Ebene möglicherweise und ist auch vielleicht nachhaltig und achtsam lebbar. Die Gesellschaft bietet nun auch einen Rahmen der Akzeptanz dafür - was ja bis vor ein paar Jahren kaum bis viel weniger der Fall war.
Scheint dies nun auch als Modell für eine gesellschaftliche Lösung geeignet?
Wenn es so läuft, dann hat es nichts mit Liebe zu tun, auch nichts mit einer Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe. Ich glaube immer noch, dass es Menschen gibt, denen Monogamie wichtig ist, die danach leben wollen und können und andere, für denen es nicht so ist. Beides werte ich als gleichwertiges Lebenskonzept. NUR, und da muss ich sagen, diesbezüglich habe ich meine Meinung im Laufe meiner Forumszeit auch geändert: GLEICHE sollten sich finden und aneinander binden. Denn...der Partner/die Partnerin sollte schon wissen, dass sie/er in einer nicht monogamen Beziehung lebt .
Für mich ist es dann Liebe, wenn ich in einer Beziehung sein kann, in der ich - mit meiner nichtmonogamen Einstellung - sein kann und der Mann an meiner Seite ähnlich denkt und fühlt.
Ich meine das verdient Respekt - und nicht so viel doch (auch) verletzende Kritik (wie hier und da doch deutlich zu lesen ist!). Wie viele Menschen in wievielen Jahrzehnten haben Wasser gepredigt (Treue) und Wein getrunken (Untreue)?! Und dabei noch soziale, moralische und religiöse Überheblichkeit gezeigt und ausgedrückt.
Da steht jemand zu einer (eventuell bereits abgeklärten) eigen Position, die andere weder kritisiert noch ausschließt - und es 'passt' trotzdem nicht (oder manchen nicht)?
Lebensweisen und Lebensweisheiten... manchmal weichen sie ab, gehen auseinander und wie so oft... stehen dann zwei Menschen meilenweit auseinander und können nicht mehr zusammenfinden. Aber ist es denn unbedingt nötig zu einem Konsens kommen zu wollen, wo keiner möglich ist?
Nein, denn wo kein Konsens miteinander möglich ist, sollte man den Konsens auseinander suchen und entwickeln.
Ich z.B. hätte nicht die Lebenszeit Sysiphus die Arbeit abzunehmen.
Sisyphos macht seine Arbeit auch erst nach der Lebenszeit
Lieber Fool - hast eh noch alle Rechte und Chancen!
Dieser thread hat mir Nachdenklichkeit eingebracht - und hab immer wieder ein wenig nachgelesen und nachgedacht in den vergangenen Tagen und Abenden...
Und die paar Antworten hier sind doch Stückwerk geblieben. Denn welches der Modelle die in den postings hier auch angesprochen worden sind, auf das allgemeine Modell "Beziehung" "eheliche Beziehung" vor verschiedenen gesellschaftlichen und historischen Dramaturgien angewendet werden - keines passt im Allgemeinen.
Sexuelle Treue, so meine ich, ist in einer (ernsthaften) liebenden Beziehung eine Art emotionale "Zielvorstellung" und in der großen Mehrzahl der Fälle auch ein emotionales und 'versicherndes' Bedürfnis (den die PartnerIn 'zu haben').
Wie Liebe im Lauf der gemeinsamen Zeit wächst und sich ändert - kann und wird es auch das Prinzip 'Treue' und darin die enthaltene "sexuelle Treue" verändern.
.... dann wären wir inhaltlich bei zahlreichen der postings.
Was NICHT oder kaum angesprochen worden ist - abseits der individuellen Gemüts- und Entscheidungslagen, gibt es eben auch soziale, legistische, moralische, ethische und religiöse Ansprüche an "Treue" und Beziehungen.... dort liegt wahrscheinlich zur Zeit in unserer Gesellschaft auch das Spannungsfeld.
Und eben - wenn eine/r untreu bzw sexuell untreu ist - und die/der andere Schwächere darunter leidet....
Unlängst erst - and die Quelle erinnere ich mich leider nur ungenau - habe ich gelesen, dass sexuell "treues" und "untreues" Verhalten sehr eng mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit bzw Abhängigkeit einher geht....