.... Du scheinst da deutlich andere Quoten zu haben.
Vielleicht hat er nur die bessere Methode.
Ich hab die für mich passende (offene) Beziehungsform gefunden und den Mann, der davon weiß und es ähnlich lebt, auch.
Das glaube ich aus Deiner Anfangszeit im Forum ein wenig anders in Erinnerung zu haben, aber ich will das nicht hinterfragen. Wenn Du es sagst, soll es akzeptiert sein - mein Problem ist es ja nicht.
Was ich dennoch nicht ganz verstehe, ist der Umstand, warum Du dann eine Ehe eingegangen bist. Oder - um es jetzt nicht zu sehr auf Dich persönlich zu münzen - warum Menschen, welche mit dem traditionellen Begriff der Treue offenbar nichts anzufangen wissen, eine Ehe überhaupt erst eingehen?
Du kennst meine Vorliebe für ganzheitliche Begriffe. Ich bin - je älter ich werde, umso mehr - der Überzeugung, dass es nur
eine Treue zum Lebenspartner gibt. Die kann ich entweder einzuhalten gewillt sein, oder auch nicht. Will ich sie mit allen ihren Konsequenzen einhalten, dann ist eine Auffächerung der Treue nicht erforderlich. Will ich sie nicht einhalten - warum verspreche ich sie dann? Nur um zum Beispiel in einer Ehe den Schein zu wahren? Nur um den Partner in Sicherheit zu wiegen?
Und was sagt die Liebe dazu? Den Begriff der Treue zu manipulieren, heißt automatisch, dass man auch den Begriff der Liebe manipulieren muss. Liebe kennt nicht das Bedürfnis, sich vom geliebten Objekt abzuwenden. Das ist eher Selbstverliebtheit, aber mit partnerschaftlicher Liebe hat das nichts zu tun. Man kann sich natürlich alles schönreden, wie man gerade hier im Forum ja nahezu jeden Tag lesen kann. Wenn dann immer wieder großspurig gesagt wird, dass man seiner Partnerin ohnehin die gleichen Freiheiten einräumen würde, welche man sich selbst einfach herausnimmt, und dass die Partnerin quasi selbst schuld wäre, wenn sie von dieser Großzügigkeit keinen Gebrauch macht, dann ist das nicht die Sprache der Liebe, sondern purer Zynismus.
Aber wie gesagt, man kann sich alles schönreden. Man kann sich seine Geschichten schönreden als die Intuition, zu spüren, wann das Gegenüber belogen werden will. Man kann sich seine Seitensprünge schönreden als besondere Erlebnisse gemeinsamer Lust. Man kann sich sogar das Suchen nach diesen Erlebnissen schönreden, weil man ja ohnehin nicht sucht, sondern halt einfach das Pech hat, immer wieder gefunden zu werden.
Meine Großmutter hätte gesagt: wer's glaubt, wird selig .....