Warum glauben viele, dass Sexarbeiterinnen Sex hassen?

Das ist eine spannende Idee.
Allerdings fallen mir ein paar Gegenargumente ein:

Das Einzigartige an dem Job ist, dass man ohne bürokratische Hürden (ein paar Amtswege sind dabei, aber die sind Formsache) quasi über Nacht gut verdienen kann.
Das halte ich für ein Gerücht.
Meldung Polizei -ca 1 Woche
Meldung MA15 mit online Registrierung ca 2 Wochen mit 2. Kontrolle
Cotonatest und du brauchst ein Konto, weil du die Bezahlung der Kontrolle nur online machen kannst.
Unter vier Wochen kommst du nicht zu deiner Arbeitserlaubnis.
Somit viele Hürden, Test, Amtswege, Meldezettel, Kontonummer ....


ie von Dir vorgeschlagene verpflichtende Fachausbildung würde der Möglichkeit auf sofortiges Geldverdienen einen Riegel vorschieben. Durch die Beendigung des niederschwelligen Einstiegs könnten Sexworkerinnen, die die Ausbildung aus bestimmten Gründen oder Notwendigkeiten nicht absolvieren können, stigmatisiert werden.

Das werden sie sowieso...
Wer soll die Ausbildung finanzieren?
Wird sie grosszügig vom Staat finanziert, wird sicher gepoltert werden, dass Prostitution aus Steuergeldern finanziert und gefördert wird. (Abgesehen von den spottenden Zungen, die eine "Hurenakademie" wohl zwangsläufig mit sich bringen wird.)

Werden die Sexworkerinnen selbst zur Tasche gebeten, kann dies für manche zur unüberwindbaren finanziellen Hürde werden.
Ja, das stimmt.
Diese "beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten" (die gleichsam implizieren, dass der Job als Sexworkerin ein Abstieg war) und Weiterbildungsmöglichkeiten sind eine gute Idee, aber sie sollten wohl besser auf Freiwilligkeit beruhen.
Dito.
 
Hi,

Das hier soll kein Mimimi-Thread werden - und wehe, man wirft mir vor, ich würde mit diesem Thread Werbung machen wollen, nur weil ich mich wie alle anderen auch an der Diskussion beteilige.

lass sie reden.

So gut wie jedes Mal, wenn ich im EF irgendeinen öffentlichen Kommentar abgebe, in dem ich mich positiv zu Sex äußere, kommen Unbekannte, die mir unterstellen, ich würde lügen. Nur weil ich mir die menschliche Sexualität zum Beruf gemacht habe, heißt das doch nicht, dass ich plötzlich alle Gefühle im Genitalbereich verloren habe und es nicht mehr genießen könne, wenn man mich stimuliert. Ich verstehe diesen blinden Hass einfach nicht.

Wir leben in einer Gesellschaft, wo Frauen trotz sexueller Freiheit und Gleichheit als hochmoralisch idealisiert werden, Sex ist toll und macht Spaß, aber bitte nur, wenn man einen Partner hat, in den man verliebt ist!

Und die Emanzen, bei denen jede Penetration fast schon ein Missbrauch der Frau ist .... ich erinnere mich an Schwarzer in den 1980ern, als sie tatsächlich postulierte, dass jede Forum von BDSM verboten gehört, weil es eine Ausbeutung der Frauen ist. Bis ihr dann lesbische BDSM Paare den Marsch gegeigt haben! :haha:


Die Frauen, mit denen ich bislang verkehrte, haben zum großen Teil auch immer gemeint, sie haben Spaß am Sex, aber keine Lust auf Sex mit jemandem, den sie nicht lieb haben. Obwohl sie durchaus auch schon einfach so gevögelt haben.

Und ganz schlimm wird es, wenn man was nicht wirklich 100% freiwillig macht, und - pfuibäh - gegen Geld! Sieh Dir die Threads hier an, wer im Restaurant zahlt! Frauen treffen Männer, trinken was, gehen dann durchaus mit ihm nach Hause und haben Sex! Mit Spaß, aber wenn er die Rechnung im Lokal zahlt, könnten sie sich schon abhängig sehen, zu einem Gefallen verpflichtet, und dass ist dann inakzeptabel! Es könnte ja jemand, wenn er die Sitaution kennen würde (!), denken, sie vögeln nur als Revanche für die Einladung.


Es ist dies ein gesamtgesellschaftlicher Konsens, keine Ahnung woher, aber es ist so.


Und wenn da eine junge hübsche Frau kommt und sagt, dass sie Spaß am Sex hat und sich auch bezahlen lässt, dann konterkariert sie die Moralvorstellungen, sie tut etwas, was die anderen nicht tun würden, weil die anderen sich dabei zumindest unwohl fühlen würden.

Und das kann nicht sein! Jede Frau ist individuell, aber dass eine Spaß dran hat wenn sie für Geld vögelt? Niemals! So konform müssen schon alle Frauen sein!


In unserer Gesellschaft haben Prostituierte ausgebeutet zu sein, vielleicht gar gezwungen, zumindest aber durch die Probleme einen Zwang haben, freiwillig darf es nicht sein, und natürlich müssen sie leiden, sich ekeln, vor den Freiern, und die müssen auch ungewaschen sein und betrunken und stinken und die Nutte verachten, weil es sind ja böse Menschen.

Und wenn eine was anderes sagt, ja dann unterliegt sie einer Gehirnwäsche! Kann ja nicht sein.


Gegen diesen gesellschaftlichen Konsens werden wir nicht ankommen, vielleicht schaffen es Frauen in einigen Jahrzehnten, sich auch davon zu emanzipieren.

Bis dahin werden wir damit leben müssen, dass eine junge Frau abends einen Mann kennen lernen darf, zu ihm geht und mit ihm vögelt und am nächsten Morgen aus seinem Leben verschwindet, und damit ist sie dann eine tolle selbstbewusste Frau. Wenn sie das selbe mit dem selben Mann macht, sich aber dafür bezahlen lässt, dann darf sie nicht wirklich feucht werden, keinen Spaß haben, sie muss sich schlecht und missbraucht fühlen ...

LG Tom
 
Ach, es bin ja nicht nur ich, das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Ich möchte, dass man uns Sexarbeitenden glaubt, wenn wir sagen, dass wir unseren Job mögen, weil sich das Nordische Modell v.a. wegen pseudofeministischer Frauenhasserinnen, die keine Ahnung haben und uns Sexarbeiterinnen nicht mal an deren Konferenzen zum Thema Prostitution teilnehmen lassen, immer weiter in Europa ausbreitet. Wenn dann nur Stimmen gehört werden, die von Zwangsprostitution berichten, was eh schon illegal ist, und Sexarbeiterinnen, die sich positiv zur Prostitution äußern, niedergemacht und zum Schweigen gebracht werden, dann ist das irgendwie frustrierend. Immer weniger Sexworkerinnen beteiligen sich an der Konversation im EF und ich kann es verstehen, aber finde es gleichzeitig schade.
Naja, prostitution ist immerhin krisensicher...
Dann müssen sich halt viele Prostituierte zusammen setzen und eine Art Gegenbewegung erschaffen....
Du könntest ja den ersten Stein legen anstatt dich em EF zu echauffieren.... 😅
Dann hast was sinnvolles dagegen getan, ich werds sicher nicht machen.
 
Das Bild von Sexarbeit ist gesellschaftlich geprägt und seit unendlich langer Zeit von Not und Ausbeutung dominiert. Die Frauen, die dieser Tätigkeit immer schon freiwillig nachgegangen sind, z.B.: Mätressen, werden einfach ausgeblendet, da sie nicht ins Bild passen.
 
Du könntest ja den ersten Stein legen anstatt dich em EF zu echauffieren....
In dem sie hier mit Dir, mir und den Anderen diskutiert, legt sie bereits einen Stein. Veränderung geschieht durch Austausch, Überzeugungsarbeit, Meinungsbildung. Oder soll sie mit Fackel und Heugabel durch die Stadt ziehen?
 
In dem sie hier mit Dir, mir und den Anderen diskutiert, legt sie bereits einen Stein. Veränderung geschieht durch Austausch, Überzeugungsarbeit, Meinungsbildung. Oder soll sie mit Fackel und Heugabel durch die Stadt ziehen?
Eine Diskussion mit den immer selben Leuten bringt nicht viel, vorallem wenns die Leute ned betrifft.
Diese Diskussion ist ja auch nix neues, alle paar Jahre findet sich eine neue SW die das hier anspricht

So wird sich nix ändern und auch nix besser.
Mag sein dass hier 50 leut mit diskutieren.
10 davon in der Hoffnung auf ein Rabatt beim nächsten Treffen... Relativ mau das ganze.
 
Naja, prostitution ist immerhin krisensicher...
Dann müssen sich halt viele Prostituierte zusammen setzen und eine Art Gegenbewegung erschaffen....

die gibts schon lang.

Was denkst du, wer sich da traut, sich öffentlich zustimmend zu äussern? Die ganzen Pharisäer, die mit hochgeschlagenem Mantelkragen beim Hintereingang ins Puff huschen, sicher net. Und die Hosenscheisser, die si net einmal das trauen und zhaus Youporn schaun, wenn die Gattin net aufpasst , sicher genausowenig.
Von besagter Gattin gar net zu reden.
 
Eine Diskussion mit den immer selben Leuten bringt nicht viel, vorallem wenns die Leute ned betrifft.
Diese Diskussion ist ja auch nix neues, alle paar Jahre findet sich eine neue SW die das hier anspricht

So wird sich nix ändern und auch nix besser.
da hast leider recht.
Mag sein dass hier 50 leut mit diskutieren.
10 davon in der Hoffnung auf ein Rabatt beim nächsten Treffen... Relativ mau das ganze.
:):):)
 
Ich verstehe diesen blinden Hass einfach nicht.

zu solchen leuten fällt mir immer dieses hier ein ...

und um die sicht der TE zu bestätigen: als es die gute, alte eisblume noch gab und ich dort für diverse damen shooten durfte kam einmal eine der dort tätigen nach dem "kundenservice mit den worten zurück in den aufenthaltsraum "bist du deppert, der hat mir jetzt das hirn rausgefickt". und nicht nur dass sie vor mir nicht hätte lügen brauchen, man hat ihr angesehen, dass sie ziemlich :woot::wacky: war.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Samma froh das es Leute gibt die ihren Körper verkaufen, bzw. käuflichen Sex anbieten..
Es gibt sicher genügend Menschen die darauf angewiesen sind oder die Leistung gerne in Anspruch nehmen.
Hasskommentare sind ned angebracht...
Aber werden dank der fortschreitenden Digitalisierung sicher nicht weniger werden .
Wird man bis zu einem gewissen Grad damit leben müssen..
Es gibt ja Leute genug die meinen jedem seine Meinung aufdrücken zu müssen und die machen das auch wenns den Anderen ned interessiert, gar stört oder sogar an der Lebensführung beeinträchtigt..

Arme, dumme Leute ...
 
Ich bin nach der Jahrtausendwende geboren und verstehe vieles noch nicht. Dass es überhaupt Hater gibt, geht mir schon nicht ein, warum attackieren die grundlos Fremde im Internet?
weil besagte feig sind und in der digitalen welt können sie dann jeden und alles beschimpfen oder rügen......in real traun sie sich das nicht, weil da müssten sie mit reaktionen rechnen :schulterzuck:
 
Das ist angesichts von immer noch stattfindender Zwangsprostitution und sexueller Ausbeutung eine mutige Aussage.

Nicht auf die Threaderstellerin bezogen. Wer sich ohne Not für diesen Beruf entscheidet wird es wohl gern machen.
oder trotzdem in einer Notsituation sind und Geld benötigen; jedoch nicht gelernt haben und nichts können, ausser die Beine breit machen. Was bleibt ihnen da über?
 
Das hier soll kein Mimimi-Thread werden - und wehe, man wirft mir vor, ich würde mit diesem Thread Werbung machen wollen, nur weil ich mich wie alle anderen auch an der Diskussion beteilige.

So gut wie jedes Mal, wenn ich im EF irgendeinen öffentlichen Kommentar abgebe, in dem ich mich positiv zu Sex äußere, kommen Unbekannte, die mir unterstellen, ich würde lügen. Nur weil ich mir die menschliche Sexualität zum Beruf gemacht habe, heißt das doch nicht, dass ich plötzlich alle Gefühle im Genitalbereich verloren habe und es nicht mehr genießen könne, wenn man mich stimuliert. Ich verstehe diesen blinden Hass einfach nicht.
Man nennt das einen Analogieschluss: "I hoss mei Hoggn, donn hosst du dei Hoggn a."

Ich glaube durchaus, dass es Frauen gibt, die den Job mögen. Ich glaube nicht, dass das bei allen der Fall ist, es sollen ja, dem Vernehmen nach, auch nicht alle ganz freiwillig in dem Gewerbe arbeiten. Dazu kommt noch die schiere Menge. Wieder ein Analogieschluss, diesmal von meiner Arbeit auf Deine: "Ich liebe meine Arbeit, aber wenn es zu viel wird, dann geht sie mir auf die Nerven". Ich denke, dass Frauen, die 5-10 Kunden jeden Tag abfertigen (müssen) nicht ganz so viel Freude an ihrem Beruf haben, als solche, die das nur gelegentlich tun. Wenn eine für ein paar Euros die Beine breit macht (die Formulierung ist absichtlich gewählt), dann ist es nicht das Selbe, als wenn sich eine für einen Kunden extra aufbrezelt, sich vorbereitet, und sich ihm dann für relativ viel Geld hingibt. Da kann, da muss, sie emotional weit mehr investieren.
 
...sicher wird nicht jeder mit seiner Arbeit zufrieden sein und sie gern tun, aber sie hassen scheint mir viel zu hoch gegriffen..
 
die gibts schon lang.

Was denkst du, wer sich da traut, sich öffentlich zustimmend zu äussern? Die ganzen Pharisäer, die mit hochgeschlagenem Mantelkragen beim Hintereingang ins Puff huschen, sicher net. Und die Hosenscheisser, die si net einmal das trauen und zhaus Youporn schaun, wenn die Gattin net aufpasst , sicher genausowenig.
Von besagter Gattin gar net zu reden.
Keiner natürlich.... Betrifft ja keinen. 😬
 
Das halte ich für ein Gerücht.
Meldung Polizei -ca 1 Woche
Meldung MA15 mit online Registrierung ca 2 Wochen mit 2. Kontrolle

Kann sein, dass es mit den seit Corona eingeführten Online-Registrierungen bei den Untersuchungen länger dauert. Bei mir waren es (vor Corona) 10 Tage.


Habe ich in NÖ am Sonntag gemacht und das Ergebnis war innerhalb weniger Stunden da.

und du brauchst ein Konto, weil du die Bezahlung der Kontrolle nur online machen kannst.

Kenne ich nicht. Bei den Untersuchungen wird bar gezahlt./ Edit: Danke für den Link, scheint ganz neu eingeführt worden zu sein. Wenn man kein Konto hat, kann man Erlagscheine bei der Bank gegen einen Aufpreis auch bar einzahlen.

Somit viele Hürden, Test, Amtswege, Kontonummeeör

Meldung bei der Polizei und verpflichtende Untersuchung und Meldung bei Finanzamt/Sozialversicherung sind für Dich "viele Hürden?" Aha.
 
Zuletzt bearbeitet:
So gut wie jedes Mal, wenn ich im EF irgendeinen öffentlichen Kommentar abgebe, in dem ich mich positiv zu Sex äußere, kommen Unbekannte, die mir unterstellen, ich würde lügen.
Ich bin mir ziemlich, der überwiegenden Mehrheit ist das ziemlich egal, welche Befindlichkeiten dich oder andere Sexworkerinnen während des Geschlechtsaktes so überkommen.
Dein Auftritt ist vor allem eines: Selbstvermarktung. Den Werbeslogan der Fluggesellschaft, ihre Flüge wären CO2 neutral, wird man auch eher selten für bare Münze nehmen. Und wie ein kurzer Blick in deine Blogs zeigt, bezeichnest du selbst einen Teil der Branche, im konkreten Fall Escortagenturen als heuchlerisch und verlogen. Kann man glauben oder aber auch nicht.
Wenn dir dein Beruf Erfüllung bringt, erfreue dich daran. Der Mehrheit wird es schlicht und einfach egal sein.
 
Es wäre natürlich noch ein weiterer Analogieschluss möglich: "Ich verachte die Frauen, die ich ficke, daher müssen sie auch die verachten, die von ihnen gefickt werden".

Der drängt sich bei mir auf, wenn ich so ein paar der Threads hier sehe. Dazu könnte man Oldman fragen ;)
 
" "beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten" (die gleichsam implizieren, dass der Job als Sexworkerin ein Abstieg war) und Weiterbildungsmöglichkeiten sind eine gute Idee, aber sie sollten wohl besser auf Freiwilligkeit beruhen".
@Mitglied #548352
- Sexualbegleitung
- Sexualassistenz
- spez. Behinderungsarbeit
- Sex. Workshops, Erotikschule, Tantras Kurse, Massagen Kurse....
Man hat im Moment in Österreich genug Möglichkeiten sich weiter in dem Hinsicht zu bilden, darum sehe darin keine neue Idee...
 
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